Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Sinusgenerator mit NE555 Schaltung


von Michael K. (Firma: "Schule") (zitronenquark)


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Im Bild sieht man einen Sinusgenerator mit einem NE555, welcher ein 
Rechtecksignal ausgibt.

Nun ist meine Frage was der Rest der Schaltung macht, genauer noch:

-Was macht C2?
-Sind nach C2 3 Tiefpässe, welche das Rechtecksignal glätten, 
angebracht, oder was machen folgende Widerstände/Kondensatoren?
-Wie wird das Signal durch den Transistor T1 verstärkt?
-Für was ist C6?
-Sind R6 und R7 für die Arbeitspunkteinstellung da?

Dankeschön im Vorraus.

von THOR (Gast)


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Michael K. schrieb:
> Im Bild sieht man einen Sinusgenerator mit einem NE555, welcher
> ein
> Rechtecksignal ausgibt.
>
> Nun ist meine Frage was der Rest der Schaltung macht, genauer noch:
>
> -Was macht C2?

Da kann kein Gleichstrom drüberfließen der den Arbeitspunkt von T1 
versaut.

> -Sind nach C2 3 Tiefpässe, welche das Rechtecksignal glätten,
> angebracht, oder was machen folgende Widerstände/Kondensatoren?

Ja.

> -Wie wird das Signal durch den Transistor T1 verstärkt?

Basisstrom ruft proportionalen Kollektorstrom hervor der wiederum am 
Lastwiderstand R8 einen proportionalen Spannungsabfall hervorruft.

> -Für was ist C6?

Kapazititve Kopplung ähnlich C2

> -Sind R6 und R7 für die Arbeitspunkteinstellung da?

Ja, mit Gleichspannungsgegenkopplung.

> Dankeschön im Vorraus.

von ArnoR (Gast)


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Michael K. schrieb:
> -Was macht C2?

Er macht Platz in der Teilekiste. Er ist unnötig.

> -Sind nach C2 3 Tiefpässe, welche das Rechtecksignal glätten,
> angebracht, oder was machen folgende Widerstände/Kondensatoren?

Es sind 3 passive Tiefpässe, ja. Aber die belasten sich gegenseitig so 
stark, dass die typische Charakteristik eines TP 3.Ordnung erst bei 
uninteressant hohen Frequenzen auftritt. Viel besser ist ein aktiver TP, 
der nichtmal zusätzlichen Aufwand braucht, siehe Link unten.

> -Wie wird das Signal durch den Transistor T1 verstärkt?

Emitterschaltung mit Parallelgegenkopplung. Allerdings ist die 
Verstärkung praktisch 1.

> -Für was ist C6?

Abtrennung der Arbeitspunktspannung des T1 am Ausgang.

> -Sind R6 und R7 für die Arbeitspunkteinstellung da?

Nein R7 und R8. Da aber über R6 kein Strom wegfließt, ist das Verhältnis 
von R7 zu R8 viel zu klein. Die Kollektorspannung des Transistors ist zu 
klein, der Arbeitspunkt schlecht. Besser und viel einfacher geht das wie 
hier:

Beitrag "Re: Dreick zu Sinus Filtern"

von ArnoR (Gast)


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ArnoR schrieb:
>> -Was macht C2?
>
> Er macht Platz in der Teilekiste. Er ist unnötig.

Sollte heißen:

"Er macht Platz in der Teilekiste. Er ist unnötig, siehe Link unten."

In der Schaltung des TO ist er nötig.

von Martin M. (wellenkino)


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wenn man den 15k am Colector von T1 anbindet kann man das 555 weglassen 
und bekommt den Sinus auch so geliefert (Phasenschieber)

lG Martin

von ArnoR (Gast)


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Martin M. schrieb:
> wenn man den 15k am Colector von T1 anbindet kann man das 555 weglassen
> und bekommt den Sinus auch so geliefert (Phasenschieber)

Dann hat man zwar einen Phasenschieberoszillator, aber einen, der sicher 
keinen Sinus liefert. Dazu braucht der noch eine Amplitudenregelung:

Beitrag "Re: Dimensionierung Sinusozillator"

von Klaus R. (klara)


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Michael K. schrieb:
> Im Bild sieht man einen Sinusgenerator mit einem NE555, welcher ein
> Rechtecksignal ausgibt.
>
> Nun ist meine Frage was der Rest der Schaltung macht, genauer noch:

Der der Rest der Schaltung ist ein Filter welches vermutlich die 
Grundschwingung des Rechteckes herausfiltern soll. Es wurde hier ja 
schon vermerkt, dass das Filter nicht so toll ist.

Wenn Du noch nicht weißt was dahinter steckt, dann sieh Dir dies mal an.
https://de.wikipedia.org/wiki/Rechteckschwingung

Man kann durch Überlagerung von Sinussignalen einen Rechteck und auch 
andere Signalformen erzeugen. Umgekehrt kann man mit schmalen 
Bandpassfiltern jedes Sinussignal herausfiltern. Eigentlich eine 
verrückte Sache, die aber ansich tiefgreifend ist. Und das hat vor 
Urzeiten der alte Fourier ohne Computer herausgefunden.
mfg klaus

von IUnknown (Gast)


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Ich muss da auch noch mal dran rummeckern. Was ist das eigentlich für 
eine Unschöne Verschaltung des 555ers? Mit dem klassischen discharge-pin 
gibt das ein Signal was nicht 50:50 ist, also ist die Grundwelle nicht 
so stark wie sie hätte sein können. Häng das linke Bein von R2 direkt an 
Pin 3 vom 555er, dann bekommste n 50:50 Signal.

von Michael K. (Firma: "Schule") (zitronenquark)


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Ich danke Jedem, der mir hier geholfen hat - Meine Aufgabe war es die 
Schaltung zu analysieren, wie gut oder schlecht sie jetzt nun auch 
funktioniert.

Sozusagen dass ich zu jedem Bauteil etwas schreiben kann.

Falls Jemand trotzdem noch Vorschläge zur Verbesserung der Schaltung 
oder zusätzliche Erklärungen parat hat, lese ich diese gerne durch. :)

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