und ich meine nicht die unterschiedliche Dicke oder verbleit oder Niedertemperaturlot (Bismut). Nein, auch das normale bleifreie Lot gibt es in vielen Varianten. Nur mit Zinn und etwas Kuper. Oder mit etwas Silber. Oder mit etwas Nickel. Sogar mit Germanium habe ich es schon gesehen. Warum? Stimmt es eigentlich, dass kupferhaltiges Löt die Lötspitzen schneller zerfrisst? Und warum gibt es auch so viele Mischungsverhältnisse? Das Eutektikum sollte ja den kleinsten Schmelzpunkt haben. Aber es gibt auch krumme Mischungen mit Schmelzbereichen anstatt Schmelzpunkten. Wofür ist das gut? Welches nehmt ihr und warum?
Bei bleihaltigem Lot war die 60:40 Legierung klar, und es wurde höchstens etwas Kupfer zum Schutz von Kupferlötspitzen zugegeben. Bei bleifreiem Lot sind die Verhältnisse gar nicht so klar, und es gibt mindestens ein Lot für Handlötung (mit Silber, teuer), und ein Lot für industrielle Lötung. Keines ist so brauchbar wie das bleihaltige Lot, also versucht jeder Hersteller mit allerlei Exotenzutaten wenigstens ein paar Kunden zu seinem Sonderlot zu locken.
Moritz schrieb: > Welches nehmt ihr und warum? Da du Anfänger bist, nimm gutes altes 60/40. Für privat gibt es keine bessere Lösung.
Moritz schrieb: > Stimmt es eigentlich, dass kupferhaltiges Löt die Lötspitzen schneller > zerfrisst? Nein, im Gegenteil, es schützt sie sogar. Wenn das Zinn kein Kupfer enthält, wird das fehlende Kupfer aus der Lötspitze und der Leiterbahn gelöst bis das Zinn gesättigt ist. Germanium reduziert die Oberflächenspannung des schmelzflüssigen Lotes und verbessert so die Benetzungseigenschaften des Lotes. Nickel sorgt u. a. für eine Verringerung von Ablagerungen an der Lötspitze und für ein glänzendes Aussehen der Lötstelle. D.h. sie sehen so aus wie Lötstellen mit bleihaltigem Löt. Bleifreie Lötstellen sind sonst matt und sehen eher nach kalten Löstellen aus.
normale Sachen reicht SN 99,3 CU 0,7 z.b. Kupferkabel schlechteres Eutektikum und hohe Löttemperatur 227°C SN95,5 Ag3,8 Cu0,7 217°C hat optimales Eutektikum [ https://de.wikipedia.org/wiki/Eutektikum] genauso wie beim Sn62Pb38 bei ca. 183 °C bedeutet schlagartiges erstarren also weniger Probleme beim löten so wie niedrige Schmelztemperatur. Bismut reduziert die Löttemperatur weiter Bi57Sn24Ag1 139°C. Pb 93Sn5 Ag2b 301°C
Die Elektronikwelt hat sich ja schleichend weiter entwickelt. Demzufolge hatte das auch Einfluss auf die Fertigungsprozesse. Ein Lötzinn für THT soll gute Kapillareigenschaften haben und möglichst nicht mit der Zeit brüchig oder spröde werden. Ein SMD-Lot sollte schon bei niedrigen Temperaturen schmelzen und eine andere Oberflächenspannung im geschmolzenen Zustand haben, damit man auch Fine-Pitch mit wenig Aufwand kurzschlussfrei löten kann. Zusätzlich hat sich hier die Art des Löten geändert. Auch werden Lötzinne für verschiedene Lötprobleme benötigt, die hier alle zu beschreiben, den Post sprengen würde. Welches Lötzinn nun das richtige ist, ist manchmal eine reine Glaubensfrage, andererseits wer kann sich schon jede Sorte leisten? Erst in der Praxis, wenn Probleme auftreten, wird man gefordert sein, eine Alternative zu finden.
Moritz schrieb: > und ich meine nicht die unterschiedliche Dicke oder verbleit oder > Niedertemperaturlot (Bismut). > > Nein, auch das normale bleifreie Lot gibt es in vielen Varianten. Nur > mit Zinn und etwas Kuper. Oder mit etwas Silber. Oder mit etwas Nickel. > Sogar mit Germanium habe ich es schon gesehen. Warum? Warum so viele verschiedene PKW-Modelle? Und ich meine nicht die unterschiedlichen Höchstgeschwindigkeiten oder Benziner vs. Diesel. Nein, auch die normalen Benziner gibt es in vielen Varianten. Mit 3 Türen oder mit 5. Mit Frontantrieb oder Heckantrieb. Sogar als Cabrio habe ich die schon gesehen. Warum? Merkst du was? > Stimmt es eigentlich, dass kupferhaltiges Löt die Lötspitzen schneller > zerfrisst? Nein. Zumindest dann nicht, wenn die Lötspitze aus Kupfer ist. Denn dann hat man das Kupfer extra in das Lötzinn getan, damit die Lötspitze länger lebt. > Welches nehmt ihr und warum? LSn60Pb38Cu2. Das ist mit 60% Zinn nahe genug am Eutektikum und dank des Bleianteils niedrigschmelzend (schont Werkzeug und Bauteile). Als Bastler darf ich die ROHS-Richtlinien zum Glück ignorieren. Und die 2% Kupfer sorgen dafür, daß meine Lötspitzen länger halten. Diese sogenannten "Dauerlötspitzen" sind die Pest. So ca. alle 10 Jahre probiere ich die aus, und stelle regelmäßig fest, daß Benetzung der Lötspitze und Wärmeübergang zur Lötstelle immer noch nicht so gut funktionieren wie bei Kupferlötspitzen. Frag in 5 Jahren noch mal.
Axel S. schrieb: > Warum? Wettbewerb. Um Kunden zu gewinnen muss man schon das anbieten, was der Kunde wünscht. Ignoriert man das, geht der Kunde zur Konkurrenz, wo seine Wünsche Gehör finden.
Hallo, > Michael B. schrieb: > Bei bleihaltigem Lot war die 60:40 Legierung klar, und es wurde > höchstens etwas Kupfer zum Schutz von Kupferlötspitzen zugegeben. dass ein Kupferzusatz die Löslichkeit von Cu im flüssigen Lot verringert, ist klar. Ich meine aber, dass der Zusatz weniger zum Schutz von Kupferlötspitzen hinzugefügt wird, zumal beim professinellen Löten und selbst bei selbst beim Bastler inzwischen meist Dauerlötspitzen übelich sind. Ich sehe es kritischer, dass sich auch die recht dünne Kupferschicht auf Leiterplatten schnell auflösen kann, vor allem wenn an einer Lötstelle zu lange herumgebruzelt wird oder diese wiederholt gelötet wird. Auch bei BE mit Kupferelektroden könnte es passieren, dass die Elektroden sich komplett auflösen. Gruß Öletronika
Man will explizit kein Eutektikum, weil das einen scharfen Schmelzpunkt hat, sofort von fluessig nach fest uebergeht. Man moechte eine Schmelze, die ueber einen Temperaturbereich schmilzt/verfestigt. Das fuehrt auch zu weniger mechanischen Spannungen auf die Bauteile.
U. M. schrieb: > schnell auflösen kann So was hatte ich noch nie. Ablösungen dagegen schon. Die Legierung hat aber nur soweit etwas daran zu tun, dass die Lötparameter ungünstig sind und zu lange gelötet wurde. Dann haftet das eine oder andere Pad nicht mehr und löst sich vom Basismaterial.
Moritz schrieb: > mit Zinn und etwas Kuper. Oder mit etwas Silber. Oder mit etwas Nickel. > Sogar mit Germanium habe ich es schon gesehen. Warum? Bild 1 im Anhang, SC07 = SnCu0.7 (also eher in Richtung reines Zinn) angucken was mit dem Kupfer passiert. aus elsold 'Auswahlkriterien für Lotlegierungen' > Und warum gibt es auch so viele Mischungsverhältnisse? Das Eutektikum Eigentlich ist es wohl immer nur das Zinn welches die direkte Verbindung zu den Oberflächen eingeht, Blei z.B. findet sich nur im Füllbereich wieder. Jetzt gibt es halt schmale und weite Spalte, kurze und lange und das auch wiederum zwischen Kupfer, Messing, Silber, Gold, ... Und jetzt will man ein mal ein duennes Stahlblech oder ein Stück Alu ... Das hier ist doch recht anschaulich, http://www.ersa-shop.com/additional_files/pdf/Grundlagen%20der%20Handl%F6ttechnik%20in%20der%20Elektronik.pdf
michael_ schrieb: > Da du Anfänger bist, nimm gutes altes 60/40. > Für privat gibt es keine bessere Lösung. Ziemlich irre, jemanden zu dem giftigen Zeug zu raten. Tankst du auch noch verbleites Benzin? Kommt dein Trinkwasser auch noch aus Bleirohren? Isst du Arsen als Medikament? Verwendest du Quecksilber als Hauteinreibemittel? Praktizierst du bei Krankheiten den Aderlass? Wenn nein - warum nicht?
Moritz schrieb: > Und warum gibt es auch so viele Mischungsverhältnisse? Das Eutektikum > sollte ja den kleinsten Schmelzpunkt haben. Aber es gibt auch krumme > Mischungen mit Schmelzbereichen anstatt Schmelzpunkten. Wofür ist das > gut? Löten ist eine Kunst, mit der sich Generationen von Werkstoffwissenschaftlern beschäftigen. Für handgelötete Einzelstücke ist es herzlich egal, aber wenn 10 Mio Leiterplatten pro Jahr unter Umweltbedingungen wie sie in der LV 124 abgeprüft werden einwandfrei funktionieren sollen, dann kommt es auf Details an. Pasten verschiedener Hersteller verhalten sich sehr unterschiedlich in Bezug auf Migration und Whiskerbildung. Da sind Additive drin, die zwar nicht namentlich genannt werden, aber die Oberflächeneigenschaften der Schmelze verändern. Die Flussmittel haben trotz formal gleicher Spezifikation ("F-SW-xxx") unterschiedliche Rezepturen und hinterlassen unterschiedliche Rückstände. Das wirkt sich in Verbindung mit der vorhandenen Oberfläche (Zusammensetzung, Fremdionenkonzentration, ...) und den Prozessparametern auf das Ergebnis aus.
Michael B. schrieb: > Bei bleihaltigem Lot war die 60:40 Legierung klar, und es wurde > höchstens etwas Kupfer zum Schutz von Kupferlötspitzen zugegeben. so klar ist das nicht. das eutektikum blei/zinn ist 63/37, trotzdem findet man vor allem 60/40 - gibts da einen speziellen grund? ist doch prinzipiell egal ob man nun dieses oder das andere verhältnis legiert.
c.m. schrieb: > so klar ist das nicht. das eutektikum blei/zinn ist 63/37, trotzdem > findet man vor allem 60/40 - gibts da einen speziellen grund? Unverbürgt aber wenn das Lot schlagartig erstarrt gibt es den Bauteilen auch kaum Gelegentheit sich zu setzen bzw. etwas zu enstpannen. (Erschütterungen während der Lötung, wegnehmen des Kolben etc.)
Bronnoysund schrieb: > michael_ schrieb: >> Da du Anfänger bist, nimm gutes altes 60/40. >> Für privat gibt es keine bessere Lösung. > > Ziemlich irre, jemanden zu dem giftigen Zeug zu raten. Das Flussmittel in bleifreiem Lot ist schädlicher als das in bleihaltigem. Und das ist das Zeug was du wirklich beim Löten als Dämpfe abbekommst.
Cyblord -. schrieb: > Das Flussmittel in bleifreiem Lot ist schädlicher als das in > bleihaltigem. Blei ist kein Flussmittel (gewesen). Gibt's auch eine Quelle für deine Behauptung?
Bronnoysund schrieb: > Cyblord -. schrieb: >> Das Flussmittel in bleifreiem Lot ist schädlicher als das in >> bleihaltigem. > > Blei ist kein Flussmittel (gewesen). Echt? Sach bloß. Hab ich das irgendwo behauptet?
Cyblord -. schrieb: > Bronnoysund schrieb: >> Cyblord -. schrieb: >>> Das Flussmittel in bleifreiem Lot ist schädlicher als das in >>> bleihaltigem. >> >> Blei ist kein Flussmittel (gewesen). > > Echt? Sach bloß. Hab ich das irgendwo behauptet? Du hast beim Thema "bleifreies *Lot*" plötzlich was von Flussmittel herumfabuliert. Was du aber nach wie vor nicht hast, ist, einen Beleg für deine Behauptung zu bringen.
Bronnoysund schrieb: > Cyblord -. schrieb: >> Bronnoysund schrieb: >>> Cyblord -. schrieb: >>>> Das Flussmittel in bleifreiem Lot ist schädlicher als das in >>>> bleihaltigem. >>> >>> Blei ist kein Flussmittel (gewesen). >> >> Echt? Sach bloß. Hab ich das irgendwo behauptet? > > Du hast beim Thema "bleifreies *Lot*" plötzlich was von Flussmittel > herumfabuliert. Ja weil die Flussmittel im Lot sich unterscheiden. Du weißt dass Lot Flussmittel enthält oder? > Was du aber nach wie vor nicht hast, ist, einen Beleg für deine > Behauptung zu bringen. Du, wenn ich nem Hund nen Knochen hinwerf, ist es mir so egal ob er ihm schmeckt. Also lerne von meinen Aussagen oder lass es.
Bronnoysund schrieb: > Was du aber nach wie vor nicht hast, ist, einen Beleg für deine > Behauptung zu bringen. Löten#Bleifreies_Löten
Traurig wie man jetzt plötzlich bleihaltiges Lot mit Bleirohre für die Wasserversorgung vergleicht. Ich persönlich gehe generell davon aus dass Lötzinn nicht gegessen wird oder der Kaffee damit umgerührt wird. Dann wäre das Thema sachlicher und würde nicht wieder dazu neigen aus dem Ruder zu laufen. An den Gast: Blei essen ist giftig, ja. So wie Batteriesäure auch. Oder Motoröl.
Bronnoysund schrieb: > michael_ schrieb: >> Da du Anfänger bist, nimm gutes altes 60/40. >> Für privat gibt es keine bessere Lösung. > > Ziemlich irre, jemanden zu dem giftigen Zeug zu raten. Wieso giftig? Du leckst wohl am Ende deine Platinen sauber? Bronnoysund schrieb: > Tankst du auch > noch verbleites Benzin? Hab ich genug gemacht und würde es auch weiterhin machen. Sogar auf dem Campingkocher Tee und Suppe damit gekocht. Bronnoysund schrieb: > Kommt dein Trinkwasser auch noch aus Bleirohren? Na und? Im Rohr bildet sich eine ungefährliche Schutzschicht.
Ich wuerde auch niemandem empfehlen die giftigen Bleidaempfe einzuatmen.
Das Blei verdampft beim Löten? Wie lange wird dieser Unsinn hier noch verbreitet?
Sapperlot W. schrieb: > Ich wuerde auch niemandem empfehlen die giftigen Bleidaempfe einzuatmen. Bleidampf gibts aber erst ab ~ 1750 °C. Ansonsten, Bromwasserstoff Bleioxid Chlorwasserstoff Formaldehyd Hydrazin Kolophonium Zinn-Verbindungen ... Lass Blei halt weg, macht das auch nicht wesentlich gesünder. Ausserdem gings bei dem Verbot ja um den Verbleib im Schrott am Ende der Gebrauchsdauer, Arbeitsschutz stand dort ganz sicher nicht an vorderster Stelle. Ansonsten hat das wenig mit der Fragestellung zu tun.
Loetspitz schrieb: > Arbeitsschutz stand dort ganz sicher nicht an vorderster Stelle. Ist ja auch kein Thema, weil man in der Industrie sowieso absaugt. Flussmitteldämpfe sind – entgegen anderslautenden Gerüchten – auch bei verbleitem Lot nicht so recht als gesundheitsförderlich zu bezeichnen. Ansonsten habe ich mir gerade mal die Sicherheitsdatenblätter von zwei Felder-Lötzinnen mit und ohne Blei angesehen: bezüglich des Flussmittelanteils gibt's da keinen Unterschied. In beiden wird auf < 1 % Kolophonium verwiesen. (Logischerweise gibt's beim bleihaltigen entsprechende Hinweise auf die Giftigkeit des Bleis sowie die einzuhaltenden Grenzwerte.) Was bleibt ist also bestenfalls, dass durch die 30 K höhere Verarbeitungstemperatur das Flussmittel schneller verdampft. Allerdings arbeite ich mit meiner aktuellen Lötstation bleifrei wieder bei der gleichen Temperatur wie mit der vorigen mit bleihaltigem Lot …
Loetspitz schrieb: > Bleidampf gibts aber erst ab ~ 1750 °C. > Ansonsten, > > Bromwasserstoff > Bleioxid > Chlorwasserstoff > Formaldehyd > Hydrazin > Kolophonium > Zinn-Verbindungen brom, cadmium - das ganze programm!
Jörg W. schrieb: > Allerdings arbeite ich mit meiner aktuellen Lötstation bleifrei wieder > bei der gleichen Temperatur wie mit der vorigen mit bleihaltigem Lot … Hallo Jörg, welches Lot und welche Lötstation und welche Temperatur nimmst du zum löten? Gruß 900ss
Beim bleifreien ist es halt wichtig (um Probleme mit dem Blei zu vermeiden) sich nach dem löten die Hände zu waschen. Ansonsten wird man halt mit dem nächsten Sandwich etwas weniger klug.
900ss D. schrieb: > welches Lot und welche Lötstation und welche Temperatur nimmst du zum > löten? Station: die „billige“ JBC (Analog, „Weidinger Edition“), Lot Felder 100Ni+, weil ich noch so viel habe, dass ich noch keinen Bedarf hatte, Amasan BF32-3 stattdessen zu kaufen. ;-) Ich habe auch noch 'ne Rolle „klassisches“ SAC-Lot (1. Generation bleifrei) mit etwas dickerem Durchmesser, welches ich für grobere Arbeiten mit aufbrauche (Zusammenlöten von FR4-Gestellen oder sowas). Natürlich habe ich auch noch hinreichende Mengen bleihaltigen Lots, verspüre aber mittlerweile keinerlei Bedürfnis danach, das noch zu benutzen. Das liegt einfach im Schrank, und meine Erben werden's wohl mal als Sondermüll entsorgen müssen irgendwann.
Danke Jörg, bei welcher Temperatur nutzt du das Lot? Hast du Erfahrung mit dem Amasan, ist es besser als das von dir erwähnte Felder.
900ss D. schrieb: > bei welcher Temperatur nutzt du das Lot? Normalerweise 320 °C. Wenn ich etwas sehr wärmeabführendes habe, drehe ich auch mal auf 350 °C. > Hast du Erfahrung mit dem > Amasan, ist es besser als das von dir erwähnte Felder. Ich habe es in den Fingern gehabt, aber nur eine kleine Menge. Ansonsten kennst du ja den Vergleichs-Thread zwischen beiden sicher.
Jörg W. schrieb: > Ansonsten kennst du ja den Vergleichs-Thread zwischen beiden sicher Nö, aber jetzt, danke für den Pointer. ;-) 320°C ist auch meine "Lieblingstemperatur" beim löten.
Suchanfragen "amasan" im Forum "+800%", hihi. Gibt es da eine Statistik am Monatsende, was wie oft gesucht wurde? :) StromTuner
Ich schlage mal ganz unverbindlich vor, als Plural verschiedener Lötzinnsorten das schöne Wort "Zinnlote" oder einfach nur "Lote" zu benutzen. Zinnen gibt es auf der Wartburg.
Bronnoysund schrieb: > michael_ schrieb: >> Da du Anfänger bist, nimm gutes altes 60/40. >> Für privat gibt es keine bessere Lösung. > > Ziemlich irre, jemanden zu dem giftigen Zeug zu raten. Rate mal, wo mit die Raumfahrtindustrie noch lötet.
Cyborg schrieb: > Axel S. schrieb: >> Warum? > > Wettbewerb. Um Kunden zu gewinnen muss man ... Autsch. Was ist eigentlich eine rhetorische Frage? U. M. schrieb: > ass ein Kupferzusatz die Löslichkeit von Cu im flüssigen Lot > verringert, ist klar. > Ich meine aber, dass der Zusatz weniger zum Schutz von Kupferlötspitzen > hinzugefügt wird ... > Ich sehe es kritischer, dass sich auch die recht dünne Kupferschicht auf > Leiterplatten schnell auflösen kann Im Prinzip ja. Allerdings brät in der Praxis niemand so lange auf einer Löstelle herum, daß sich Leiterbahnen tatsächlich auflösen. 3 Posts unter deinem ist eine Grafik, die 12.5µm/min für das agressivste Lot zeigt. Bei typisch 35µm Schichtdicke kann ich mir kein Szenario vorstellen, wo das in der professionellen Praxis ein Problem darstellen könnte. Lötspitzen hingegen sind dem flüssigen Zinn auch mal 8h pro Arbeitstag ausgesetzt. c.m. schrieb: > Michael B. schrieb: >> Bei bleihaltigem Lot war die 60:40 Legierung klar, und es wurde >> höchstens etwas Kupfer zum Schutz von Kupferlötspitzen zugegeben. > > so klar ist das nicht. das eutektikum blei/zinn ist 63/37, trotzdem > findet man vor allem 60/40 - gibts da einen speziellen grund? Keinen wirklich speziellen. Aber einerseits ist Zinn deutlich teurer als Blei. Und andererseits nimmt die praktische Eignung des Lots knapp neben dem Eutektikum nicht so steil ab, wie man vielleicht vermuten würde. Dazu kommt noch, daß sowohl Blei als auch (insbesondere) Zinn in der Natur nicht rein vorkommen, sondern mit Wismut, Silber, Zink u.a. vergesellschaftet (vulgo: verunreinigt) sind. Für technische Zwecke wäre es viel zu teuer, das Zinn erst aufwendig zu reinigen. Man wird also einen gewissen Anteil Fremdelemente in der Legierung haben. Und die verschieben das Eutektikum von sich aus schon vom 63:37 Verhältnis.
Axel S. schrieb: >> o klar ist das nicht. das eutektikum blei/zinn ist 63/37, trotzdem >> findet man vor allem 60/40 - gibts da einen speziellen grund? > > Keinen wirklich speziellen. Doch doch, wurde schon genannt (und uns auch so in den Vorlesungen in Technologie erklärt): die schlagartige Erstarrung der eutektischen Mischung ist nicht gewünscht, da sie zu einem höheren Ausfallrisiko der Lötstelle führt. Daher geht (ging) man geringfügig vom Eutektikum weg.
"Rate mal, wo mit die Raumfahrtindustrie noch lötet." und Die Luftfahrtindustrie, die Medizinindustrie und die Kriegsindustrie.. Immer da wo es wichtig wird.. Das war jetzt kein Zynismus.
Könnt ihr mal wieder mit den ollen Kamellen aufhören? Man kann die Leier mittlerweile nicht mehr hören. Wahrscheinlich werden sie das noch 30 Jahre erzählen, nachdem all diese Leute schon lange bleifrei löten …
60/40 schrieb: > und Die Luftfahrtindustrie, die Medizinindustrie und die > Kriegsindustrie.. > Immer da wo es wichtig wird.. kleine Korrektur: In der Medizintechnik ist die "gute Zeit" fürs händische Löten leider auch seit Juli 2014 endgültig vorbei. Seit dem darf auch im Medizinbereich blei (inkl. bleihaltiges Lot) nur noch für einige wenige konkret genannte Anwendungszwecke benutzt werden. Als Lot z.B. in tragbaren Defibrillatoren- Es hat sich aber in den letzten Jahren auch schon einiges getan. Wenn ich an die ersten Bleifrei-Lote denke, das war ja eine Katastrophe. Dagegen sind die mordernen Lote schon um Welten besser. Allerdings ist ein gutes SnPb Lot immer noch ungeschlagen. Sowohl im Handling als auch in der Haltbarkeit der Lötstellen unter widerigen Bedingungen... (Umwelteinflüsse wie Erschütterungen) Daher ja auch die Ausnahme für Defis als eines von ganz wenigen Geräten. Ein selten genutztes Gerät, oft auf Rettungswagen und Co. einige Stunden am Tag, sieben Tage die Woche Erschütterungen ausgesetzt. Aber die korrekte Funktion entscheidet im Bedarfsfall zwischen Leben und Tod. Da muss man einfach JEDE Möglichkeit zur Ausfallminimierung nutzen. Auch wenn der Unterschied zwischen einer ordentlichen bleifreien und ordentlichen bleihaltigen Lötstelle INZWISCHEN schon sehr klein ist. (Aber er ist halt noch da) Jörg W. schrieb: > Ansonsten habe ich mir gerade mal die Sicherheitsdatenblätter von > zwei Felder-Lötzinnen mit und ohne Blei angesehen: bezüglich des > Flussmittelanteils gibt's da keinen Unterschied. In beiden wird auf > < 1 % Kolophonium verwiesen. (Logischerweise gibt's beim bleihaltigen > entsprechende Hinweise auf die Giftigkeit des Bleis sowie die > einzuhaltenden Grenzwerte.) Was bleibt ist also bestenfalls, dass > durch die 30 K höhere Verarbeitungstemperatur das Flussmittel schneller > verdampft. Es KANN zwar tatschlich dassselbe Flussmittel zur Anwendung kommen, allerdings ja nicht bei denselben Bedingungen! Du schreibst ja selber schon von der höheren Löttemperatur. Diese 30k (und mehr) zusätzlich bewirken aber nicht nur ein schnelleres Verdampfen sondern sie verändern auch die Zusammensetzung des Flussmitteldampfes. Bei Kolophonium entsteht ja durch Zersetzung eine geringe Menge Formaldehyd. Und je heißer die Löttemperatur um so massiver das Entstehen von Formaldehyd! (Vergleichbar mit dem entstehen von Acrylamid bei Pommes und Kartoffelchips. Hängt (unter anderem) auch von der Temperatur des Frittierfetts ab) Selbes Flussmittel bedeutet also noch lange nicht gleiche Schadstoffmenge! Bronnoysund schrieb: > Ziemlich irre, jemanden zu dem giftigen Zeug zu raten. Tankst du auch > noch verbleites Benzin? Kommt dein Trinkwasser auch noch aus Bleirohren? > Isst du Arsen als Medikament? Verwendest du Quecksilber als > Hauteinreibemittel? Praktizierst du bei Krankheiten den Aderlass? > > Wenn nein - warum nicht? Ich bin zwar nicht der Angesprochene, aber ich kann ja trotzdem mal Antworten. > Tankst du auch noch verbleites Benzin? Nein, ich fahre Diesel... Mit VW Mogelmotor... Davon abgesehen kommen heutige Benzinmotoren absolut ohne Bleizusätze aus, die Katalysatoren vertragen das bekanntermaßen gar nicht. Natürlich ist hoffentlich unstrittig das die (weitestgehende!) Verbannung des TEL - einer organischen Bleiverbindung- aus dem Kraftstoff für den Masseneinsatz völlig richtig war, denn diese organische Bleiverbindung wurde ja nachgewiesendermaßen in die Atemluft abgeblasen und wurde dann über die Lunge noch besser aufgenommen als das gedigende Blei... -> Ja, das Einatmen von Blei - insbesondere aber organischen Bleiverbindungen- ist der Gesundheit abträglich! Das sollte man vermeiden! >Kommt dein Trinkwasser auch noch aus Bleirohren? Mindestens zwei Gebäude in denen ich mich häufiger Aufhalte (und auch mal einen Kaffee trinke) haben zumindest im Kellerbereich noch Bleirohre... MAche mir deswegen aber keine Sorgen, denn das ist alles passiviert! Die Bleirohre wurden für Neuinstallationen (schon vor langer Zeit) deshalb verboten weil es bei leichten PH Verschiebungen usw. des Trinkwassers vorkommen kann das geringste Bleimengen ins Wasser übegehen. Selbst bei ettlichen hundert Metern Rohrlänge imer noch so wenig das ein paar (oder auch ein paar mehr...) Liter im Monat trotzdem absolut unbedenklich sind. Aber da Blei nur sehr sehr langsam ausgeschieden wird sieht die Sache dann anders aus wenn man diese Bleimenge plötzlich bei jedem Schluck Wasser -egal wo- jeden Tag und über Jahre aufnehmen würde. Die Menge macht hier die Gefahr... > Isst du Arsen als Medikament? > Verwendest du Quecksilber als Hauteinreibemittel? > Praktizierst du bei Krankheiten den Aderlass? Nein, Nein und Nein. Einfach weil es nicht nur schädliche Nebenwirkungen gibt (die haben moderne Medikamente ja auch zu genüge) sondern weil es besser wirkende (bzw. Überhaupt wirkende) moderne Mittel für diesen Einsatzzweck gibt die auch noch weit besser verträglich sind. In jeder Hinsicht überlegen! Also können wir zusammenfassen: Es ist verdammt schlecht Blei einzuatmen oder mit Blei versetztes Wasser zu trinken. JA, ich vermute einfach mal essen sollte man es auch nicht. Daher ist es in der Tat ratsam beim Löten mit der Temperatur etwas unterhalb der 1750°C zu bleiben. Zudem sollte man die Lotstange nicht zum Kaffeeumrühren verwenden und Lotpaste als Brotaufstrich könnte auch eine schlechte Idee sein... Sind wir uns da dann in etwa einig? (Aber ohne Scheiß: Nach dem arbeiten mit Bleilot - besonders nach längerem Arbeiten- sollte man auf jeden Fall die Hände waschen bevor man anderes macht. Die Rückstände an den Händen sind winzig und für jemanden der alle paar wochen mal lötet vermutlich auch Unkritisch. Aber wenn man häufig bastelt oder gar beruflich regelmäßig lötet kann sich das summieren...) Wenn man aber diese eine Bedingung -"Hände im Anschluss waschen"- beachtet, dann bietet Bleizinn gegenüber dem Bleifreien noch deutliche Vorteile: - Einfacher zu Verarbeiten! - Längere Standzeit der Lötspitze! - Weniger krebserregende Zersetzungsprodukte im Lötdampf! - Fehlstellen deutlich besser zu erkennen - Viel toleranter bei "suboptimaler" Oberflächengüte der zu verbindenen Teile (Bauteilanschluss und Platinenoberfläche) - Da nicht so heiß gelötet werden muss hat ein Lötanfänger viel Länger ZEit bevor das Bauteil oder die Platine schaden nimmt - Und nicht zuletzt: Erheblich Billiger! Gruß Carsten B.T.W: Es gibt aber in der Tat einen Anwendungsfall wo ich auch als Hobbyist bleihaltiges Lot nur mit Vorsicht empfehle und es selber beruflich (Prototypenbestückung) sowie privat nur in besonderen Fällen einsetze! Das ist SMD Bestückung mit bleihaltiger Lotpaste! Je feiner die Lotpaste um so kritischer! Beim Lotdraht reicht einfaches Händewaschen nach dem Arbeiten aus um jegliche biologisch relevante Bleiaufnahme ganz sicher auszuschließen! Bei feiner Lotpaste muss aber allerhöchste Sorgfalt herschen und alle mit der Lotpaste in Kontakt gekommenen Stellen entweder über die Schmelztemperatur der Lotpaste erhitzt werden oder sehr sorgfältig gereinigt werden. Erst recht Arbeitstische oder Kleidung wo was draufgetropft ist. Denn wenn die aushärtet (das Flussmittel eintrocknet) bröckeln die wirklich sehr feinen Lötzinnkügelchen langsam ab und verteilen sich wirklich überall. Wenn man da nicht sehr gründlich aufpasst lässt sich dann nicht vermeiden das man da eine gewisse Bleimenge unbemerkt aufnimmt. Als Einzelereignis zwar auch eher nicht kritisch, aber mehrmals im Jahr... Daher ziehe ich als Lotdraht das althergebrache SnPb eindeutig vor, Beim REflow-Löten nehme ich SnPb aber nur wenn es wgen der verwendeten Bauteile mit bleifrei erheblich kritischer wäre oder ich sogar zwingend ein Niedertemperaturlot verwenden muss (SnPbBi)
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