Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik 4x20 LCD stirbt nach einigen Monaten


von rbcn (Gast)


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Hallo,

ich habe in einer von mir gebauten industriellen Steuerung ein 4x20 LCD 
mit HD44780 kompatiblem Chipsatz. Das funktioniert an sich auch ganz 
gut, aber immer nur einige Monate (täglicher Einsatz ca. 5-6h, oft 
weniger).

Versorgung kann ich definitiv ausschließen, das bekommt aalglatte 5V, 
nachdem mich damals Störungen über die Versorgung fast in den Wahnsinn 
getrieben haben, habe ich hier wirklich viel getan. Ich frage mich, ob 
man ein LCD per Software kaputt bekommt?

Ich muss zugeben es handelt sich um billige Ebaydinger für 7€ das Stück. 
Muss ich hier damit rechnen, dass sie einfach nicht "dauerfest" sind, 
oder hatte ich nur Pech, oder wo gibt es bessere? Ich war bisher der 
Ansicht, die fallen eh alle aus der selben chinesischen Fabrik.

Vielen Dank für eure Hilfe.

von holger (Gast)


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>Ich frage mich, ob man ein LCD per Software kaputt bekommt?

Nein.

Wie sieht es aus wenn das LCD kaputt geht?

von Uil (Gast)


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rbcn schrieb:
> Hallo,
>
> ich habe in einer von mir gebauten industriellen Steuerung ein 4x20 LCD
> mit HD44780 kompatiblem Chipsatz. Das funktioniert an sich auch ganz
> gut, aber immer nur einige Monate (täglicher Einsatz ca. 5-6h, oft
> weniger).

1. Hast Du irgendwelche Informationen, was genau an dem LCD ausfällt? 
Also hast Du Dinger mal ein wenig untersucht?

2. Der Kunde hat Dir vermutlich nicht mehr sagen können, als: "Geht 
nicht". Ist das so? Oder gab es doch noch Zusatzinformationen?

> Versorgung kann ich definitiv ausschließen, das bekommt aalglatte 5V,
> nachdem mich damals Störungen über die Versorgung fast in den Wahnsinn
> getrieben haben, habe ich hier wirklich viel getan.

Was zumindest potentiell die Möglichkeit eröffnet, dass Du zwar eine 
ganze Reihe von Problemen soweit ausgeschlossen hast, das es eine 
Zeitlang geht, aber eben ein eher exotisches, sehr seltenes Problem 
nicht. Alles eine Frage der Sichtweise.

> Ich frage mich, ob
> man ein LCD per Software kaputt bekommt?

Äusserst unwahrscheinlich. Womit ich meine im Promillebereich.

> Ich muss zugeben es handelt sich um billige Ebaydinger für 7€ das Stück.
> Muss ich hier damit rechnen, dass sie einfach nicht "dauerfest" sind,
> oder hatte ich nur Pech, oder wo gibt es bessere?

> Ich war bisher der
> Ansicht, die fallen eh alle aus der selben chinesischen Fabrik.

Ans sich ist das Annahme nicht unplausibel. Aber: Die defekten LCDs, 
oder die die ausfallen kommen auch aus dieser Fabrik. In der Praxis 
schnappt sich ein Vorarbeiter den Korb mit dem Ausschuss, der nur 
parametrisch grenzwertig ist und vertickt den bei ebay. Der 
"funktionierende" Rest geht an den Auftraggeber.

von Toxic (Gast)


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holger schrieb:
> Nein.

Mit dieser Aussage waere ich vorsichtig.
Die Standard Hitachi-Kontroller koennen ja Daten einlesen oder aber auch 
ausgeben (R/W-Signal)
Ich hatte mal vor zig-Jahren (als Gruenschnabel)die Software fuer so ein 
Display komplett selbst geschrieben.Ich wollte nicht nur Daten zum 
Display senden,sondern auch die aktuelle Cursorposition auslesen 
koennen.Ich hatte da aufjedenfall Mist mit dem Timing gemacht:Daten zum 
Display geschickt und dann sofort die Cursorposition abfragen wollen.Ich 
habe also den Displayport von Eingang auf Ausgang geschaltet,waehrend 
aber noch Daten vom uC anlagen-Kurzschluss natuerlich.
Das Display hat immer nur fuer ein paar Sekunden funktioniert,bis es 
stumm blieb und scheinbar tot war.Aber gab man dem Display ein paar 
Stunden Zeit zum "Erholen" funktionierte es wieder - fuer ein paar 
Sekunden.
Diese Fehler mache ich heute nicht mehr(gelogen? )und moeglichwereise 
sind die heutigen Displays auch toleranter gegenueber 
Kurzschluessen,aber sollte der TO das Display in beiden Richtungen 
benutzen,wuerde ich das Timing checken.
Das Gleiche gilt ja auch fuer jeden uC: Wer den Eingang eines Pics/AVR 
nicht richtig programmiert kann ihn eventuell schon totkriegen.(ist mir 
allerdings noch nie gelungen - trotz Fehlprogrammierung)

von spess53 (Gast)


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Hi

>ich habe in einer von mir gebauten industriellen Steuerung ein 4x20 LCD
>mit HD44780 kompatiblem Chipsatz.

>Ich muss zugeben es handelt sich um billige Ebaydinger für 7€ das Stück.

Widerspricht sich irgentwie. Welchen Support bekomms du vom Vertreiber?

MfG Spess

von Uil (Gast)


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Toxic schrieb:
> holger schrieb:
>> Nein.
>
> Mit dieser Aussage waere ich vorsichtig.

Naja. Dein Einwand ist richtig, wenn an der Software was faul ist und 
die Schaltung so eine Situation möglich macht.

Sollte man vielleicht doch mal prüfen.

von Jörg R. (solar77)


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rbcn schrieb:
> Das funktioniert an sich auch ganz
> gut, aber immer nur einige Monate (täglicher Einsatz ca. 5-6h, oft
> weniger).

Kann es sein das an irgendwelchen Eingängen Spannung anliegt, das 
Display selbst aber keine Versorgungsspannung bekommt während es nicht 
in Betrieb ist?

> Versorgung kann ich definitiv ausschließen, das bekommt aalglatte 5V..

Würde ich trotzdem nicht ausschließen. Kannst Du Spannungsspitzen 
definitiv ausschließen? Kommt die Versorgung aus der Maschine an der das 
Display betrieben wird?

: Bearbeitet durch User
von meckerziege (Gast)


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rbcn schrieb:
> Versorgung kann ich definitiv ausschließen, das bekommt aalglatte 5V,
> nachdem mich damals Störungen über die Versorgung fast in den Wahnsinn
> getrieben haben, habe ich hier wirklich viel getan.

Was ist denn so heftiges in der Umgebung? Blitzlampen, Motoren etc.?

von rbcn (Gast)


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So, danke für eure Antworten.
Systematisch  erstmal:
1) Das Fehlerbild ist, dass die Displays zuerst nicht mehr zuverlässig 
initialisieren. Das heißt es erscheinen nicht die gewohnten zwei Balken 
mit vollen Kästchen, sondern nichts oder nur teilweise volle Kästchen. 
Sie initialisieren irgendwann gar nicht mehr  und zeigen teilweise 
Muster an, die sich mit dem beschreiben ändern. Teilweise fallen Teile 
von Buchstaben aus, Teile des Bildschirms flimmern und sind kontrastarm.

2) Korrekt, 7€ Ebay Displays baut man nicht in eine industrielle 
Steuerung. Außer die Firma ist ein kleiner Familienbetrieb und man kann, 
weil man teil dieser Familie ist, jederzeit für Support sorgen ;)

3) Spikes auf der Versorgung: Ich werde wirklich mal mit dem Oszi an der 
Maschine selbst nachschauen. Allerdings hat die Steuerung ein eigenes 
Netzteil, danach Linearregler und LCR Filterung, TVS Dioden und so 
weiter. Alle geschalteten Aktoren und Sensoren werden über Optokoppler 
eingelesen, am Display selbst ist sogar noch ein Abblockkondensator (aus 
Verzweiflung)

4)Nein, es kann ausgeschlossen werden, dass an Eingänge Spannung kommt, 
wenn das Display keine Versorgung hat.

5)Ich habe den ersten kaputten mal Zerlegt und sah keine 
"makroskopischen" Auffälligkeiten. Es scheint mir auch fast eher, als 
würde der Controller oder Teile davon durch was auch immer gekillt.

Frage: wie ist denn so die Lebensdauer dieser Displays. WO finde ich 
hochwertige mit ordentlichem Datenblatt?
Bisheriges Modell wie dieses hier:
http://www.ebay.de/itm/LCD-Display-2004-blau-weiss-HD44780-4x20-20x4-Zeichen-character-Arduino-/221800106643?hash=item33a4510a93:g:mY4AAOSweW5Ve949

von rbcn (Gast)


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meckerziege schrieb:
> Was ist denn so heftiges in der Umgebung? Blitzlampen, Motoren etc.?

Ein Asynchronmotor mit FU und ein paar riesen Magnetventile.

von Teo D. (teoderix)


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rbcn schrieb:
> 1) Das Fehlerbild ist, dass die Displays zuerst nicht mehr zuverlässig
> initialisieren. Das heißt es erscheinen nicht die gewohnten zwei Balken
> mit vollen Kästchen, sondern nichts oder nur teilweise volle Kästchen.
> Sie initialisieren irgendwann gar nicht mehr  und zeigen teilweise
> Muster an, die sich mit dem beschreiben ändern. Teilweise fallen Teile
> von Buchstaben aus, Teile des Bildschirms flimmern und sind kontrastarm.

Zebrastreifen put?
Bzw. schon mal kräftig auf den Metallrahmen gedrückt?

von Jörg R. (solar77)


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rbcn schrieb:
> 4)Nein, es kann ausgeschlossen werden, dass an Eingänge Spannung kommt,
> wenn das Display keine Versorgung hat.
>
Kannst Du denn sicherstellen das die Pegel an den Eingängen in Bezug zu 
GND eingehalten werden?

> Frage: wie ist denn so die Lebensdauer dieser Displays. WO finde ich
> hochwertige mit ordentlichem Datenblatt?
> Bisheriges Modell wie dieses hier:
> Ebay-Artikel Nr. 221800106643

Ich will nicht behaupten das LCD's unkaputtbar sind, aber mehrere Jahre 
sollten sie schon durchhalten, 6 Monate ist mit Sicherheit nicht normal.

von meckerziege (Gast)


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Teo D. schrieb:
> Zebrastreifen put?
> Bzw. schon mal kräftig auf den Metallrahmen gedrückt?

Feuchtigkeit + Dreck in der Nähe? Größere Temperaturwechsel bzw. aktuell 
Kälte?
Das Fehlerbild würde wohl grob dazu passen, besonders "schlechter 
Kontrast" etc. sprechen dafür.

von Jörg R. (solar77)


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meckerziege schrieb:
> Feuchtigkeit + Dreck in der Nähe? Größere Temperaturwechsel bzw. aktuell
> Kälte?

Der Gedanke kam mir gerade auch noch:-)

Erschütterungen, Vibrationen ?

: Bearbeitet durch User
von rbcn (Gast)


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Jörg R. schrieb:
> Kannst Du denn sicherstellen das die Pegel an den Eingängen in Bezug zu
> GND eingehalten werden?

Ich bin mir nicht sicher, ob ichs richtig verstehe: Das Display hängt an 
der selben Logikversorgung wie auch der Atmega, der es ansteuert. Die 
Datenpins sind alle direkt mit dem Atmega verbunden, ein anderer Pegel 
als 5V ist da weit und breit nicht beteiligt.

Jörg R. schrieb:
> Erschütterungen, Vibrationen ?

Guter Einwand, das ist das einzige was ich mir noch denken könnte. Es 
gibt mittlere bis schwache Vibrationen, das Gehäuse ist auch nicht 
entkoppelt sondern direkt an der Maschine verschraubt. Zudem gibt es 
Staub (Papierverarbeitung), aber nicht sehr viel. Temperaturen bewegen 
sich etwa zwischen 18 und 30°C (Sommer)
Nächstes mal lege ich beim Einbau ein paar O-Ringe bei, als 
Schwingungsdämpfer.
Was heute interessant war, ich war live dabei als es kaputt ging: 
Anfangs konnte man durch Klopfen und Drücken scheinbar etwas 
beeinflussen. (Im Sinne von: WENN es mal korrekt initialisiert wurde, 
dann lief es auch weiterhin) Später zeigte es keine Beeinflussbarkeit 
mehr und initialisierte nie mehr korrekt.

von Jörg R. (solar77)


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rbcn schrieb:
> Jörg R. schrieb:
>> Kannst Du denn sicherstellen das die Pegel an den Eingängen in Bezug zu
>> GND eingehalten werden?
>
> Ich bin mir nicht sicher, ob ichs richtig verstehe: Das Display hängt an
> der selben Logikversorgung wie auch der Atmega, der es ansteuert. Die
> Datenpins sind alle direkt mit dem Atmega verbunden, ein anderer Pegel
> als 5V ist da weit und breit nicht beteiligt.

Mein Gedanke war das es evtl. lange Leitungen zum Display gibt in 
Verbindung mit einer unzureichenden Masseverbindung. Ein ähnlicher 
Effekt wie Brummschleifen im Hifi-Bereich. Etwas weit hergeholt...ich 
weiß...


rbcn schrieb:
> Nächstes mal lege ich beim Einbau ein paar O-Ringe bei, als
> Schwingungsdämpfer.

Guter Ansatz. Ansonsten würde ich vielleicht einmal in ein "teueres" 
Display investieren:-) > z.B. ELECTRONIC ASSEMBLY

: Bearbeitet durch User
von pegel (Gast)


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rbcn schrieb:
> Anfangs konnte man durch Klopfen und Drücken

nicht das eine kalte Lötstelle oder ein Steckkontakt dazu führt das wie 
oben schon gesagt Signale anliegen, aber die Versorgung fehlt.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Toxic schrieb:
> Ich hatte da aufjedenfall Mist mit dem Timing gemacht:

Je nach Konstruktionsart des Displays befindet sich auch der Baustein 
zur Ansteuerung mit auf dem Glassubstrat, als sog. COG (chip on glass). 
Und da die Metallisierungsschicht auf dem Glas nur eine Dicke im 
Nanometerbereich hat, entstehen da selbst bei solchen Kurzschlüssen auf 
Datenleitungen gewaltige Stromdichten, die natürlich die Leiterbahn 
beschädigen können.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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spess53 schrieb:
>>Ich muss zugeben es handelt sich um billige Ebaydinger für 7€ das Stück.
>
> Widerspricht sich irgentwie. Welchen Support bekomms du vom Vertreiber?

Nicht jeder Entwickler benötigt einen Applikationsingenieur, der ihm 
ganztägig das Händchen hält.

Wesentlich relevanter ist aber die Nachverfolgbarkeit der Lieferkette. 
Wenn es irgendwann einmal zu einem Unfall oder sonstigen 
meldepflichtigen Ereignis an der Anlage oder Maschine kommen sollte, 
dann muss man als Hersteller ggf. auch nachweisen, allen 
Sorgfaltspflichten nachgekommen zu sein.

Gutachter:
"Wo kaufen Sie denn die Bauteile für die sicherheitsrelevante
 Baugruppe XY ein?"

Inverkehrbringer:
"Meistens über Ebay, aber natürlich nur bei den billigsten aller
 billigen Händler, vorzugsweise ohne Angabe des Unternehmens oder
 gar einer Adresse. Die Händler bei Alibaba oder im Amazon Marketplace
 sind uns nämlich viel zu seriös."

: Bearbeitet durch User
von grundschüler (Gast)


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Es gibt mehr Dinge zwischen Himmel und Erde, die sich mit beschränktem 
menschlichen Verstand nicht erklären lassen. Auf i2c-lcd umstellen. 
Führt zu kurzen Verbindungen und reduziert damit Antennenwirkungen.

von Pandur S. (jetztnicht)


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Ist vieleicht nicht relevant hier... es gibt Leute, die muessen (!) die 
angegebenen 70-100mA durch das Backlight hindurchdruecken. Obwohl auch 
5-7mA genuegen wuerden. Wenn man nun das Backlight an PWM anschliesst, 
die Backlight Diode an GND, kann man Pulse auf dem GND fuer das Display 
erzeugen, die die Ansteuersignale ins positive, oder negative 
verschieben.
In diesem Falle das GND Konzept ueberdenken.

Und dann gibt es noch die Kontrastspannung. Die sollte auch im Bereich 
sein und den nie verlassen.

von Peter D. (peda)


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Toxic schrieb:
> Die Standard Hitachi-Kontroller koennen ja Daten einlesen oder aber auch
> ausgeben (R/W-Signal)

Das ist ein wichtiger Punkt, Datenkämpfe könnten einen Ausfall bewirken.
Ich lege den R/W immer direkt auf GND und benutze Delays für die 
Schreibzeiten.
Was der Fragesteller programmiert hat, wissen wir aber nicht.

von Kurt B. (kurt-b)


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rbcn schrieb:

>
> Versorgung kann ich definitiv ausschließen, das bekommt aalglatte 5V,
> nachdem mich damals Störungen über die Versorgung fast in den Wahnsinn
> getrieben haben, habe ich hier wirklich viel getan. Ich frage mich, ob
> man ein LCD per Software kaputt bekommt?
>

Wie lange ist das Flachkabel?

 Kurt

von Stefan F. (Gast)


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> wie ist denn so die Lebensdauer dieser Displays.

Ich habe mal vor 20 Jahren einen üppigen Vorrat gekauft. Davon habe ich 
noch drei Stück und die funktionieren immer noch. Die waren damals 
allerdings erheblich teurer als 7 Mark.

Kein einziges der verbauten wurde jemals als defekt gemeldet. Zwei 
befinden sich in den Bedienfeldern von Alarmanlagen und drei im 
Bedienfeld einer Fernsteuerung, die rund um die Uhr in betrieb ist.

von Joachim B. (jar)


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rbcn schrieb:
> 1) Das Fehlerbild ist, dass die Displays zuerst nicht mehr zuverlässig
> initialisieren. Das heißt es erscheinen nicht die gewohnten zwei Balken
> mit vollen Kästchen, sondern nichts oder nur teilweise volle Kästchen.
> Sie initialisieren irgendwann gar nicht mehr  und zeigen teilweise
> Muster an, die sich mit dem beschreiben ändern. Teilweise fallen Teile
> von Buchstaben aus, Teile des Bildschirms flimmern und sind kontrastarm.

Ich denke an Probleme mit der Leitgummikontaktierung, evl. dringt dort 
Feuchtigkeit oder Dreck rein.

Es könnte auch an thermische Verspannungen liegen, möglicherweise presst 
der Rahmen den nicht optimal an, oder bei der Montage wurde 
geschlampert, ich konnte einige LCD schon durch Demotage ds Rahmen 
putzen und sorgfältiger Montage vom Rahmen wiederbeleben oder zum 
richtig funktionieren überreden.

von pegel (Gast)


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Joachim B. schrieb:
> Probleme mit der Leitgummikontaktierung

Dann würden doch nur Teile der Pixel ausfallen oder?
Der Chip wird nicht über Gummi verbunden und es gibt schon Probleme bei 
der Initialisierung.

von Joachim B. (jar)


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es kann ja eine Mischung sein, Teilausfälle, Flimmern, Kontrastschwäche 
sehe ich eher beim Leitgummi.

Ist aber leicht festzustellen mit etwas drücken am Rahmen.

von Andi B. (andi_b2)


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Und du hast sicher 5V Typen gekauft und nicht versehentlich welche für 
3,3V? Welcher Controller ist den nun wirklich drauf. Du sagst ja nur er 
sei kompatibel zum HD44780 was ja viel heißen kann.

Ein richtiges Datenblatt kriegst du vom Verkäufer. Und wenn nicht, dann 
kauf woanders. Es gibt unzählige Firmen, auch in Deutschland, welche 
LCDs verkaufen und wo oft sogar die Datenblätter online runterladbar 
sind.

: Bearbeitet durch User
von Marcus H. (Firma: www.harerod.de) (lungfish) Benutzerseite


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Ich bin fasziniert, wie viele Lösungsvorschläge hier schon eingetroffen 
sind, ohne dass die für eine Fehlersuche relevanten Informationen auf 
dem Tisch liegen.

Aber gut, ich will auch mal mitraten:

Frage 1: gibt es eine Version der Baugruppe, ggf. mit anderem Display, 
die länger als ein paar Monate gehalten hat?

Frage 2: Displayversorgung: wieviele Ampere werden aus der 
Kontrastversorgung gezogen?

Frage 3: Photos, Schaltplan, Layout, Mechanik, Umwelt...

von Dietrich L. (dietrichl)


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Noch eine Idee:
Ist das Timing bei der Bedienung des LCD "großzügig" gewählt? Es könnte 
ja sein, dass es zu knapp ist, bei neuem LCD gerade noch reicht aber bei 
Alterung nicht mehr.

von Toxic (Gast)


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Dietrich L. schrieb:
> Noch eine Idee:

plus meine:

@ rbcn
Bist du sicher,dass das Display wirklich mit Betriebsspannung an seinen 
entsprechenden Pins versorgt wird ?
Haha...werden einige jetzt lachen.Aber es ist kein Witz.Ist mir vor 
Jahren passiert,als ich ein Lcddisplay auf eine Lochrasterplatine 
plazierte und versehentlich vergessen hatte eine klitzekleine 
Loetbruecke zu setzen.
Das Display hatte "funktioniert" aber sporadisch seinen Dienst versagt 
oder Hieroglyphen angezeigt.Ausserdem kam mir auch der Kontrast 
verhaeltnismaessig gering vor.
Die Profis hier werden natuerlich sofort wissen,warum das Display etwas 
anzeigen konnte,obwohl gar keine Betriebsspannung anlag:
Das Lcd wurde indirekt ueber die Datenleitungen und den internen 
Schutzdioden des Lcdkontrollers betrieben.....
Es hat mich Tage gekostet diesen Fehler ausfindig zu machen.

von Jörg R. (solar77)


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Marcus H. schrieb:
> Aber gut, ich will auch mal mitraten:

Auf den Kommentar haben alle gewartet :-)
Endlich kommt jemand mit Durchblick. Allein schon den Stromverbrauch
für die Kontrastversorgung im Ampere-Bereich anzusiedeln zeugt von 
Sachverstand. Kommt da noch mehr oder müssen wir weiter raten?

#####

Toxic schrieb:
> @ rbcn
> Bist du sicher,dass das Display wirklich mit Betriebsspannung an seinen
> entsprechenden Pins versorgt wird ?
> Haha...werden einige jetzt lachen.

Nein, so abwegig ist das nicht - bei dem kleinen Stromverbrauch den so 
ein LCD benötigt...

: Bearbeitet durch User
von Pete K. (pete77)


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Da scheinbar drücken hilft, wage ich auch mal ein Blick in meine 
Glaskugel:
- Lötstellen ok? Hilft ein Nachlöten? Wie sieht der Aufbau der Platine 
aus?
- Die Vibrationen haben Einfluss auf die Platinen bzw. Lötanschlüsse.
- Kontakte korrodiert (z.B. keine vergoldeten Anschlüsse)

Wie sieht es aus, wenn Du LCDs von anderen Herstellern verwendest? Wenn 
das dann das gleiche Problem ist, dann vielleicht doch mal in der 
Software schauen.
Angstwiderstände (z.B. 100R) in den Datenleitungen vorgesehen?

Das mit den Schwingungsdämpfern würde ich mal ausprobieren.

von Alex W. (a20q90)


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pegel schrieb:
> Dann würden doch nur Teile der Pixel ausfallen oder?

Du meinst ein halber Pixel? Nein, es sind meistens ganze Reihen die dann 
aus sind oder durchsichtiger

von Thomas (Gast)


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Nun ich würde immer denn Fehler in der Software vermuten.
- nicht lang genug nach dem Powerup gewartet.
- Powerup nicht monoton steigend
- Initialisierung ohne Busy Bit und Delays zu kurz.
- Anschluss Leitungen zu lang.

Die Controller sind furchtbar langsam und teilweise sehr empfindlich was 
das Powerup angeht. In den alten Datenblätter von Hitachi gibt es dazu 
Hinweise.

Thomas

von Jörg R. (solar77)


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Wenn das Problem wirklich an der Leitungslänge liegt ist die Idee auf 
I2C umzustellen gar nicht so schlecht. Das ginge mit einem PCF8754, für 
den gibt es Fertiglösungen auf kleiner Platine, direkt zum Anschluss an 
ein LCD geeignet. Eine sehr preiswerte Lösung.

http://www.nxp.com/documents/data_sheet/PCF8574_PCF8574A.pdf

Beispiel für fertige Platine, gibt es aber auch preiswerter:

http://www.ebay.de/itm/I2C-TWI-Schnittstellenmodul-Serial-PCF8574T-fur-1602-LCD-Modul-fur-Arduino-22/121953216906?_trksid=p2141725.c100338.m3726&_trkparms=aid%3D222007%26algo%3DSIC.MBE%26ao%3D1%26asc%3D20150313114020%26meid%3D65232e797008464f9f2963ef60d7bb31%26pid%3D100338%26rk%3D9%26rkt%3D18%26sd%3D182103614974

Ich vermute aber das es nicht die Leitungslänge ist, dann würde das 
Display nicht für einige Monate funktionieren.

von Wolfgang (Gast)


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meckerziege schrieb:
> Was ist denn so heftiges in der Umgebung? Blitzlampen, Motoren etc.?

... oder gar Neonröhren?

von Wolfgang (Gast)


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Jörg R. schrieb:
> Beispiel für fertige Platine, gibt es aber auch preiswerter:
>
> Ebay-Artikel Nr. 121953216906

Stimmt.
Sparen Sie 5%, wenn sie mindestens 3 Artikel kaufen,
sparen Sie 80% bei Bestellung direkt in China (z.B. 310629138591)

von Alex W. (a20q90)


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Wolfgang schrieb:
> Jörg R. schrieb:
>> Beispiel für fertige Platine, gibt es aber auch preiswerter:
>>
>> Ebay-Artikel Nr. 121953216906
>
> Stimmt.
> Sparen Sie 5%, wenn sie mindestens 3 Artikel kaufen,
> sparen Sie 80% bei Bestellung direkt in China (z.B. 310629138591)

Investieren Sie jetzt in Zybybner oder verlieren Geld rapide ;-)

von Marcus H. (Firma: www.harerod.de) (lungfish) Benutzerseite


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Jörg R. schrieb:
> Marcus H. schrieb:
>> Aber gut, ich will auch mal mitraten:
>
> Auf den Kommentar haben alle gewartet :-)
> Endlich kommt jemand mit Durchblick. Allein schon den Stromverbrauch
> für die Kontrastversorgung im Ampere-Bereich anzusiedeln zeugt von
> Sachverstand. Kommt da noch mehr oder müssen wir weiter raten?

Danke für die Blumen. Und das zum Valentinstag. Ich bin entzückt.

Auch Mikroampere sind Ampere.
Die Kontrastversorgung wird vermutlich auf dem Display erzeugt?
Und zur Einstellung wird ein externes Widerstandsnetzwerk verwendet.

Noch irgendwelche Rückmeldungen zum Rest der Checkliste?

von Eberhard H. (sepic) Benutzerseite


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Hast du inzwischen schon überprüft, ob das Display nun wirklich eine 
5V-Ausführung ist (wie bereits von Andi B. vorgeschlagen)?

Das kann man einfach an jenem Widerstand auf der Rückseite der Platine 
feststellen, der für den Takt des Displays zuständig ist.
Bei der verlinkten eBay-Ausführung ist es offensichtlich der Widerstand 
RF. Sein Wert ist aber auf dem Foto nicht zu erkennen (und muss mit dem 
Wert auf deinem LCD auch nicht übereinstimmen).

Dieser Widerstand ist meist 75 kOhm bei einer 3V-Ausführung und 91 kOhm 
bei einer 5V-Ausführung.

von rbcn (Gast)


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Eberhard H. schrieb:
> Dieser Widerstand ist meist 75 kOhm bei einer 3V-Ausführung und 91 kOhm
> bei einer 5V-Ausführung.

Bei meinen Displays ist er 91k (smd Code 913).

Thomas schrieb:
> Nun ich würde immer denn Fehler in der Software vermuten.
> - nicht lang genug nach dem Powerup gewartet.
> - Powerup nicht monoton steigend
> - Initialisierung ohne Busy Bit und Delays zu kurz.
> - Anschluss Leitungen zu lang.
>
> Die Controller sind furchtbar langsam und teilweise sehr empfindlich was
> das Powerup angeht. In den alten Datenblätter von Hitachi gibt es dazu
> Hinweise.

Interessant. Meine Versorgungsspannung baut sich mit relativ geringer 
Flankensteilheit beim Einschalten auf, wegen Ladekurve eines Elkos. Das 
heißt das Display könnte undefinierte Zustände einnehmen..... hm.

von Pete K. (pete77)


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rbcn schrieb:
>> Nun ich würde immer denn Fehler in der Software vermuten.
>> - nicht lang genug nach dem Powerup gewartet.
>> - Powerup nicht monoton steigend
>> - Initialisierung ohne Busy Bit und Delays zu kurz.
>> - Anschluss Leitungen zu lang.

Und das, obwohl das Display mehrere Monate funktioniert? Nein.

von Hubert G. (hubertg)


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Hast du so ein Display schon mal in einer anderen Schaltung mit einer 
Standard-Lib, z.B. von Fleury, getestet?

von Patrick J. (ho-bit-hun-ter)


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Hi

Was treibt das 'defekte' Display unter heimischen Labor-Bedingungen?
Was ein 'Frisches' als Ersatz für das 'Defekte'?

Sprich: Ist wirklich das Display hin, oder zerbröselt es Dir einen 
Kondensator, Der beim Modul-Austausch eh mit getauscht wird?

MfG

von Peter D. (peda)


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Wie schon mehrfach gesagt wurde, ich hab immer noch den RW-Pin im 
Verdacht, daß der ein falsches Timing kriegt und es dann zu Datenkämpfen 
kommt.
Sowas mögen die LCD-Controller gar nicht.

Aber es gibt ja bisher keine Antwort darauf.

von rbcn (Gast)


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Geduld Geduld. Momentan ist Prüfungsphase an meiner Uni und 
dementsprechend haben die Investigationen bezüglich dieses Problems 
erstmal Pause.
R/W schau ich mir an.
Defektes Display unter Laborbedingungen wird auch gemacht.

Vielen Dank bis dahin.

von Nop (Gast)


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Peter D. schrieb:
> Wie schon mehrfach gesagt wurde, ich hab immer noch den RW-Pin im
> Verdacht, daß der ein falsches Timing kriegt und es dann zu Datenkämpfen
> kommt.

Am einfachsten nutzt man den gar nicht erst, sondern arbeitet mit gut 
dem Doppelten der Zeiten, die das Datenblatt für die Ausführung der 
Befehle angibt.

Das Display kann bis auf das Busy-Flag eigentlich keine wichtige 
Information haben, weil man ja weiß, was man hingeschickt hat.

von Toxic (Gast)


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Nop schrieb:
> Das Display kann bis auf das Busy-Flag eigentlich keine wichtige
> Information haben, weil man ja weiß, was man hingeschickt hat.

Wenn man das Display als Menueoberflaeche verwendet um eine Auswahl zu 
treffen,dann macht das Einlesen der Cursorposition schon Sinn.Je nachdem 
wohin der User den Cursor plaziert hat wird dann per Tastendruck die 
Position eingelesen,ausgewertet und ausgefuhrt was an der Cursorposition 
stand. z.B. "Programm1","Programm2" etc....

von Georg G. (df2au)


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Toxic schrieb:
> Einlesen der Cursorposition schon Sinn

Den Cursor setzt du per Befehl an das Display. Da ist es wesentlich 
einfacher, sich bei der Gelegenheit den Wert zu merken, als mühsam 
zurück zu lesen.

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