Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Studium bei der Bundeswehr / zivil / im Bereich der E- Technik


von Patrick F. (nuernie66)


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Hi,

da ich zurzeit mein Fachabitur im Technik Zweig der BOS in Bayern 
abschließen werde und eine hohe Interesse an der E-Technik im Bereich 
der Automatisierungstechnik sowie der Flug-Avionik mit bringe, stellt 
sich für mich die Frage ob ich ein Studium bei der Bundeswehr im zivilen 
Bereich anfangen soll. Zutrauen würde ich mir das ganze natürlich schon, 
Mathe und Physik bereiten mir großen Spaß und auch bin ich sehr gut in 
diesen Fächern.

Nun zu meiner eigentlichen Frage was können, die mit mir machen im Falle 
einer Einstellung als Beamter, da ich hier eine "Erklärung" 
unterschreiben muss (diese findet ihr im Anhang), aber was heißt das nun 
muss ich bspw. dann als E-Ingenieur  ins Kriegsgebiet und dort an 
vorderster Front einen def. Steuergerät am Heli im Krisengebiet wieder 
instand setzen .
Oder wie muss man sich das vor stellen die Karriere Berater kennen sich 
da auch nicht sonderlich aus, auch habe ich das Gefühl das diese das gar 
nicht sagen wollen um eben die Leute nicht zu verschrecken.

Ja jetzt bin ich eben hin und her gerissen ob ich in die freie 
Wirtschaft soll und ganz normal studieren soll, weil ich eben auch nicht 
weiß wie die Austritts Möglichkeiten sind, kann ich da einfach so 
kündigen und gehen ? oder muss ich da einen Teil zurück zahlen und 
bekomme sogar meinen Bachelor aberkannt? wie muss ich mir das vorstellen

Bin für jeden Rat dankbar :)
schönen Abend noch

von genervt (Gast)


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Mit der zaghaften Einstellung einen Knechtschaftsvertrag eingehen? Das 
kann eigentlich nicht gut gehen...

von Wurzelpeter (Gast)


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Es steht doch da, in schlimmsten Falle bist du Soldat und darfst/musst 
dann auch zur Waffe greifen um jemanden zu töten. Wenn du damit nicht 
klar kommst geh nicht zum Bund.
Wenn du vorher abbrichst musst man idr alle Bezüge zurück zahlen. Auch 
danach kann noch Geld zurück verlangt werden. Der Bachelor wird aber 
nicht aberkannt.

von Reinhold E. (reinhold_by)


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Als Soldat mit der Waffe in der Hand wirst du als Zivilbeamter nicht 
tätig sein, dazu fehlt die Ausbildung (oder hast du schon Wehrdienst 
geleistet?). Einsätze im Ausland sind dann 'in der Etappe' wie man 
früher sagte, d.h. im zentralen Camp/Lager, was aber auch Gefahren 
bringen kann (Bombenanschläge,...), aber immer nur zeitlich begrenzt.
Das konkretere Risiko ist die volle Versetzbarkeit, d.h. mal bist du in 
Manching bei der WTD (Wehrtechnische Dienststelle = Flugversuch), mal im 
Beschaffungsamt in Koblenz, mal in Berlin. Wenn du dich dauerhaft 
ansässig machen willst, werd Beamter bei der Stadt/Kreisverwaltung (auch 
die brauchen gelegentlich E-Techniker).
In Bonn gibt es immer noch viele billige Häuser von Beamten zu kaufen 
die nach Berlin umziehen mussten.
Aus dem Beamtenverhältnis ausscheiden geht zwar jederzeit, bringt dir 
aber massive Verluste. Wenn du also abgebrüht genug bist, kannst du 
natürlich beim Bund studieren und dann mit etwas zeitlichem Abstand dort 
wieder verschwinden und dein Glück in der Privatwirtschaft suchen.

von Patrick F. (nuernie66)


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Hey,

vielen dank für die hilfreichen Antworten, wisst ihr noch ob man das 
auswahlverfahren+tests machen kann und kurz vor dem vertrag dann ohne 
konsequenzen auch noch ablehnen kann.?

von Wurzelpeter (Gast)


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Ausbildung wird man den Jungs dann schon geben. Wenn man im Camp ist in 
Afghanistan oder sonstwo. Oder halt draußen den Panzer repariert und 
dann der IS ankommt. Dann verteidigt man sich.
Wie wahrscheinlich so ein Szenario ist liegt auf der anderen Hand.

von Qwertz (Gast)


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Man sollte der Vollständigkeit halber noch erwähnen, dass Leute aus der 
Bundeswehr - auch die Akademiker und Singles mit Niveau - nach einigen 
Jahren Berufserfahrung einen Malus in der freien Wirtschaft genießen, 
der es durchaus diffizil gestaltet, dort später wieder Fuß zu fassen. Es 
ist nicht ganz zu Unrecht eine Mentalitätsfrage. Diesen Umstand würde 
ich an deiner Stelle besser nicht unterschätzen.

Zu dem Exzerpt aus dem ersten Beitrag: Niemals wäre ich freiwillig 
bereit, einen solchen Kontrollverlust über mein selbst bestimmtes Leben 
hinzunehmen!

von Anfänger (Gast)


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Reinhold E. schrieb:
> In Bonn gibt es immer noch viele billige Häuser von Beamten zu kaufen
> die nach Berlin umziehen mussten.

Haha. Selten so gelacht.

Bruchbuden in Tannenbusch kannst du vllt. günstig haben. Ansonsten ist 
der Immobilienmarkt hier nicht sehr angenehm, dank Post, Telekom und den 
ganzen Ministerien.

von Berufsrevolutionär (Gast)


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Qwertz schrieb:

> Zu dem Exzerpt aus dem ersten Beitrag: Niemals wäre ich freiwillig
> bereit, einen solchen Kontrollverlust über mein selbst bestimmtes Leben
> hinzunehmen!

Kontrollverlust durch Übergang in ein Beamtenverhältniss???

Wenn Du als Passagier in einem Flieger/Wagen mit-fliegst/fährst hast 
weniger Kontrolle über die nächsten Ereignisse in deinem Leben als ein 
Student der einen Vertragverhältniis eingeht das unter x-Vorbedingung 
möglicherweise den Studenten mittelfristig in eine potential gefährliche 
Situation bringen könnte.

von Patrick F. (nuernie66)


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Okay danke, aber denkt ihr das ich den Einstellungstest einfach mal mit 
machen soll?
Ich kann ja immer noch absagen

von Wurzelpeter (Gast)


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Berufsrevolutionär schrieb:
> Qwertz schrieb:
>
> Zu dem Exzerpt aus dem ersten Beitrag: Niemals wäre ich freiwillig
> bereit, einen solchen Kontrollverlust über mein selbst bestimmtes Leben
> hinzunehmen!
>
> Kontrollverlust durch Übergang in ein Beamtenverhältniss???
>
> Wenn Du als Passagier in einem Flieger/Wagen mit-fliegst/fährst hast
> weniger Kontrolle über die nächsten Ereignisse in deinem Leben als ein
> Student der einen Vertragverhältniis eingeht das unter x-Vorbedingung
> möglicherweise den Studenten mittelfristig in eine potential gefährliche
> Situation bringen könnte.

Er meint wohl den kontrollverlust als bundesbeamter. Da kann man durch 
ganz Deutschland versetzt werden.

@TE
Mache ich beim Test mit süßer etwas Zeit kostet das nichts

von nicht "Gast" (Gast)


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Warum nennst du Patrick "Süßer"?

von Berufsrevolutionär (Gast)


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Patrick F. schrieb:
> Okay danke, aber denkt ihr das ich den Einstellungstest einfach mal mit
> machen soll?
> Ich kann ja immer noch absagen

Genau.
Die regelnung greift erst von ein Arbeits/Beamtenverhältniss eingegangen 
wurde. Ein solches gehst du mit dem Einstellungstest nicht ein.
Und Soldatenstatus bedeutet nicht Dienst an der Waffe sondern das die 
Weisungs/Dienstvorschriften berufsbezogen gelten. Der Spieß kann dir als 
befehlen seinen PC im Dienstzimmer einzurichten, aber nicht die Drähte 
an der Minensperre sachgerecht durchzuknipsen.

Ich hab einige bei Rhode und Schwarz einige kennengelernt, die zur 
Instandsetzung/Demonstration der Rhode Schwarz Funktechnik im 
Auslandsmilitär unterwegs waren. Da war nix mit Weg zur Werkzeugkoffer 
freischiessen o.ä..

von Cyblord -. (cyblord)


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Patrick F. schrieb:
> Okay danke, aber denkt ihr das ich den Einstellungstest einfach mal mit
> machen soll?
> Ich kann ja immer noch absagen

Nein sobald du da mitmachst, hängst du drin und wirst sofort nach 
Afghanistan verschleppt wo du zur Lagerhure wirst.

Mannomann wieso geht jemand zum Bund der nicht mal den Kopf aus dem 
Hintern bekommt vor Angst und Zweifel?

von Wurzelpeter (Gast)


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nicht "Gast" schrieb:
> Warum nennst du Patrick "Süßer"?

Autokorrektur hat aus "außer" "süßer" gemacht.

von Wurzelpeter (Gast)


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Berufsrevolutionär schrieb:
> Ich hab einige bei Rhode und Schwarz einige kennengelernt, die zur
> Instandsetzung/Demonstration der Rhode Schwarz Funktechnik im
> Auslandsmilitär unterwegs waren. Da war nix mit Weg zur Werkzeugkoffer
> freischiessen o.ä..

Es ist ja ein kleiner Unterschied ob man als Mitarbeiter einer zivilen 
Firma unterwegs ist oder ob man eben zivil bei der Bundeswehr ist und 
unterschrieben hat wo man zustimmt auch im Soldatenstatus in 
Kriegsgebiete zu gehen.
Die BW Seiten wo mehr zum Thema Soldatenstatus steht sind scheinbar alle 
down/nicht mehr aktuell, warum wohl....

von Wurzelpeter (Gast)


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Aber im cache kann man sie noch finden.

"Beamtinnen/Beamte und Arbeitnehmerinnen/Arbeitnehmer nehmen wegen der 
gegenwärtigen Gefährdungslage fast überall ihre Aufgaben im 
Soldatenstatus wahr und erhalten dann einen ihrer Besoldungs- oder 
Entgeltgruppe entsprechenden militärischen Dienstgrad.

Als einzige Ausnahme werden derzeit nur im Einsatz UNIFIL auf Zypern die 
Verwaltungstätigkeiten im Zivilstatus übernommen.

Der militärische Dienstgrad wird für die Dauer der militärischen 
Vorausbildung und des jeweiligen Einsatzes verliehen. Ab einer 
Einsatzdauer von mindestens drei Monaten wird eine militärische 
Beurteilung erstellt. Sie wird wie ein Beurteilungsbeitrag für die im 
Beamtenstatus geltenden Bestimmungen gewertet. Dies gilt bei 
Tarifbeschäftigten entsprechend. Ein vorläufiger militärischer 
Dienstgrad kann als endgültiger Reservedienstgrad verliehen werden."

von Wolfgang E. (Firma: janeeisklar) (whattheheck)


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Wurzelpeter schrieb:
> Es ist ja ein kleiner Unterschied ob man als Mitarbeiter einer zivilen
> Firma unterwegs ist oder ob man eben zivil bei der Bundeswehr ist und
> unterschrieben hat wo man zustimmt auch im Soldatenstatus in
> Kriegsgebiete zu gehen.

Nicht wirklich. Die Bedrohungslage ist für beide gleich. Soldatenstatus 
heißt nicht, dass du zwangsläufig zur Waffe greifen musst. Und diesen 
Status nicht zu haben, bedeutet nicht, dass du es in manchen Situation 
nicht gerne würdest ;-)

von Markus (Gast)


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Zivile Beamte des BWB sind z.B. in Afghanistan, soetwas ist mit der 
Klausel gemeint.

von Markus (Gast)


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Das Beispiel haben die Dir mit Sicherheit im Vorstellungsgespräch 
erzählt.
Bei mir meinte einer der Gesprächspartner: "Wenn der Taliban sie kriegt, 
macht der mit ihnen, was er will." Er wollte damit unterstreichen, daß 
gegnerische Parteien eher selten zwischen Zivilisten und Kombattanten 
unterscheiden g

von Boris O. (bohnsorg) Benutzerseite


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Die Bundeswehr füllt die Kader auch nach Bedarf und nicht nach Wunsch. 
Wer Elektronik oder Elektrotechnik studieren will, muss sich bspw. mit 
der elektronischen Kampfführung anfreunden. Gibt es mehr Bedarf an 
Betriebswirten, wirst du eben zum Nachschub abkommandiert. In Summa 
bedeutet es 12 Jahre Dresscode Flecktarn, zzgl. der einmaligen 
Gelegenheit, ungestraft auf Menschen schießen zu dürfen, mit allem was 
per Kriegswaffenkontrollgesetz dem redlichen Bürger versagt ist. Sich 
durchzumogeln mit Waffenölallergie wird schwer. Allerdings als 
Offiziersanwärter in den Stacheldraht springen aufgrund 
Posttraumatischer Belastungsstörung hat es zum Sammelband gebracht: 
»Psychologie für Einsatz und Notfall: Internationale 
truppenpsychologische Erfahrungen mit Auslandseinsätzen, Unglücksfällen, 
Katastrophen«

Im Übrigen hat man im Krieg ausschließlich Glück, es kommt nicht auf die 
Fähigkeiten an. Die helfen nur, das Gemüt zu beruhigen und überhaupt am 
ersten Tag mit hinzugehen.

Als Offizier ist es noch einen Zacken schwerer, weil man nicht nur 
Material- sondern auch Personalverantwortung bedeutet. Man schreibt also 
Briefe über Heldentaten, weil die Reste des Helden nicht einmal mehr zur 
Bestattung taugen. (Einstieg: Minenausbildung der Vereinten Nationen, 1h 
Lichtbildvortrag gefolgt von 2 Ausbildungsblöcken im Gelände, beinhaltet 
Detonationswirkung verschiedener Minentypen bis hin zu 
Panzerabwehrminen.)

von OMG (Gast)


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Hier wird so viel Unwissenheit geschrieben, weiter unterhalb des 
Bildzeitungsniveau.

von M*A*S*H* (Gast)


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> Hier wird so viel Unwissenheit geschrieben, weiter unterhalb des
> Bildzeitungsniveau.

Immerhin tun sie dies meist mit korrekter Orthographie.

  btw
> weiter unterhalb des Bildzeitungsniveau.
  weit unterhalb des Bildzeitungsniveaus.

von Patrick F. (nuernie66)


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Okay danke dass ihr mir so Mut macht

Vorsicht "Ironie"

:D

von Gustav Müller (Gast)


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Immer machen! Beim Militär werden immer neue Technologien entwickelt. 
Gerade im Bereich Radar, Kommunikation usw., kann das sehr interessant 
sein.

von Cyblord -. (cyblord)


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Gustav Müller schrieb:
> Immer machen! Beim Militär werden immer neue Technologien entwickelt.
> Gerade im Bereich Radar, Kommunikation usw., kann das sehr interessant
> sein.

Genau darum sagt man auch "Krieg ist die Mutter aller Dinge". Da ist was 
wahres dran wenn es mal genau bedenkt.

von Wurzelpeter (Gast)


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Gustav Müller schrieb:
> Beim Militär

niche eher bei den firmen die für das militär tätig sind?

von Pandur S. (jetztnicht)


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Ein Mischung aus Abenteuerpark, Studium, Technologie, weshalb auch nicht 
fuer eine gewisse Zeit.
Koennte sozial schwierig werden mit Aussenstehenden.

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