Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Bienen, Rahmen, "Einlöten", NT-Leistung?


von michael_ (Gast)


Lesenswert?

Erstmal etwas Erklärung.
Ein Bekannter möchte Bienen züchten.
Da gibt es Rahmen mit Draht bespannt, wo eine Wachsplatte eingeschmolzen 
wird. Das nennen die "Einlöten".
Ich habe da ja auch keine Ahnung und mußte die Begriffe erst richtig 
sortieren.

Dabei wird an den Draht eine Spannung angelegt, womit dann die 
Wachsplatte eingeschmolzen wird.

Erst hat er mich nach einem 12V Netzteil gefragt. Ich habe mit ja 
geantwortet. Schon im Ausblick auf Halogentrafos.

Leider hatte er aber an Rahmen mit verzinnten Draht und 12V gedacht.
Er hat sich jedoch solche Rahmen mit Edelstahl bestellt, welche 38V 
benötigen.
Aus dem Katalog war außer dem Preis von fast 100EUR nichts zu erfahren.

Kennt jemand sowas und kann mir ungefähr die Stromstärke/Leistung bei 
38V mitteilen?

von Markus M. (poesel)


Lesenswert?

Oh ja, über das "verlöten" bin ich auch gestolpert. :)

Das ganze ist total harmlos und man braucht da nix bestimmtes. Ich nehme 
immer ein altes Autobatterieladegerät. Einfach dranhalten, bis der Draht 
heiß genug ist, um das Wachs zu schmelzen.

Die Drähte sind eigentlich immer aus Edelstahl. Warum der jetzt genau 
38V benötigen soll, um heiß zu werden, ist mir unbekannt. Aber Imker 
glauben so an einiges. ;)

von knollo (Gast)


Lesenswert?

Hä !
Mein seeliger Lieblingsonkel hat das seinerzeit mit einem heißem 
Röllchen, ganz ohne Elektrizität und Microkontroller gemacht. Wurde im 
Spiritusbrenner warm gemacht. Ist halt schon über 40 Jahre her...

von Markus (Gast)


Lesenswert?

Hi,
Wir benutzen für unsere Rähmchen (ähnlicher Draht) ein Ladegerät für 
Autobatterien, 12v/12a, funktioniert super und ist dank der integrierten 
flachsicherung recht 'idiotensicher'.
Für eine bekannte habe ich ebenfalls zum einlöten einen ringkerntrafo 
verbaut, die leistungsdaten habe ich gerade nicht zur hand, aber auch 
12v sekundärspannung, in diesem fall eben wechselstrom. Das ganze dann 
primärseitig abgesichert.
Die konkrete spannung oder ob ac oder dc ist relativ egal, der draht 
wird eben entsprechend schneller oder langsamer heiß :)
Als besonders nützlich hat sich eine halterung erwiesen, gegen die die 
rähmchen gedrückt werden und an der dann über die nägel für den draht 
der kontakt hergestellt wird.

von tom (Gast)


Lesenswert?

Hier auch Autoladegerät..geht wunderbar

von zulu (Gast)


Lesenswert?

michael_ schrieb:
> Kennt jemand sowas und kann mir ungefähr die Stromstärke/Leistung

Hast du kein Internet? Da gibt es doch entsprechende Infos und 
Bauanleitungen wie Sand am Meer.

von michael_ (Gast)


Lesenswert?

Markus M. schrieb:
> Die Drähte sind eigentlich immer aus Edelstahl. Warum der jetzt genau
> 38V benötigen soll, um heiß zu werden, ist mir unbekannt. Aber Imker
> glauben so an einiges. ;)

Ich schrieb ja, dass es im Katalog Rahmen mit normalen verzinnten 
Eisendraht gibt.
Bei der Variante mit Edelstahl werden dann 38V benötigt.
Der spezifische Widerstand bei gleichen Durchmesser von 0,4mm ist ja 
höher.

Probieren werde ich mal mit 24V.
Die NT sind ja eher verfügbar.

von Pic T. (pic)


Lesenswert?

Es sind ca 10 ohm, bei den verzinkten sind es 5 ohm.

von Hans (Gast)


Lesenswert?

Alter Schweißtrafo geht wunderbar...

73

von Pic T. (pic)


Lesenswert?

Wenn es dem Imker zu langsam geht, kann man die Serienschaltung auch als 
Parallelschaltung machen, je nach vertikal/horizontal kann man daraus 
von 1.2 A auf 43.2 A
/ 19.2 A bzw der Hälfte bei 12V machen, 24V/36V verdoppelt bzw 
verdreifacht sich die Amper.

21.7 A bzw 19.2 A  mit Autobatterie klingt nicht schlecht.

von Erwin E. (kuehlschrankheizer)


Lesenswert?

Die benötigte Spannung hängt vom Material des Drahtes, seinem 
Durchmesser und der Drahtlänge ab.
Bei mir hat sich das Einlöten mit +- 2A am besten erwiesen. Um diesen 
Strom zu erreichen, brauche ich je nach Rähmchen bis zu 22V. Als 
Stromquelle nehme ich noch immer das Labornetzgerät im CC-Modus. 22V 
waren bisher für alle Rähmchen ausreichend, egal ob Edelstahldraht oder 
normaler Draht, 0,4-0,7mm.

38V wird man auch für dünne Edelstahldrähte nicht brauchen. Die 
elektrischen Daten die bei Imkereizubehör angegeben werden, nehmem ich 
grundsätzlich nicht mehr so ernst. Die Hersteller tun das nämlich auch 
nicht immer...

Mein Rat wäre, dass sich dein Bekannter ein günstiges Labornetzteil mit 
30V/3A zulegt. Damit kann er alles einlöten, was ihm unter die Finger 
kommt. In der Praxis ist es sehr hilfreich, den Strom mehr oder weniger 
genau vorgeben zu können.
Sowas z.B. für 55€: 
http://www.ebay.de/itm/Labornetzgerat-Netzgerat-Labornetzteil-Trafo-DC-Power-Supply-30V-5A-Einstellbar-/322399860006?hash=item4b10877526:g:PtkAAOSwbsBXiFAx

Noch entscheidender für das Einlöten der MW ist eine vernünftige 
Kontaktmöglichkeit. Momentan nehme ich diese Hirschmann Prüfspitzen: 
https://www.reichelt.de/Klemmen-Pruefspitzen/PRUEF-2-RT/3/index.html?ACTION=3&LA=2&ARTICLE=14814&GROUPID=5627&artnr=PRUEF+2+RT&SEARCH=%252A

Die kann ich halbwegs gut unter den Draht klemmen. Leider sind die 
Spitzen aus ziemlich weichem Metall, deshalb verbiegen die sich ziemlich 
schnell.
Krokodilklemmen haben sich bei mir zur Kontaktierung gar nicht bewährt.

von michael_ (Gast)


Lesenswert?

Dank erst mal für die Tipps.
Wenn ich selbst was erstelle, muß es ja auch gute Schutzerde haben, 
robust und möglichst spritzwassergeschützt sein.

Erwin E. schrieb:
> Noch entscheidender für das Einlöten der MW ist eine vernünftige
> Kontaktmöglichkeit. Momentan nehme ich diese Hirschmann Prüfspitzen:
> 
https://www.reichelt.de/Klemmen-Pruefspitzen/PRUEF-2-RT/3/index.html?ACTION=3&LA=2&ARTICLE=14814&GROUPID=5627&artnr=PRUEF+2+RT&SEARCH=%252A

Sicher ein guter Tipp.

Pic T. schrieb:
> Es sind ca 10 ohm, bei den verzinkten sind es 5 ohm.

Da habe ich schon mal einen Richtwert.

Erwin E. schrieb:
> Als
> Stromquelle nehme ich noch immer das Labornetzgerät im CC-Modus. 22V
> waren bisher für alle Rähmchen ausreichend, egal ob Edelstahldraht oder
> normaler Draht, 0,4-0,7mm.

Das werde ich da praktisch erproben müssen.
Ein NT bis 32V und 2,5A habe ich erstmal.

Ihr Imker, warum heißt das "verlöten"?
Wurde das früher mit der Lötlampe gemacht oder wird da ein Schnäpslein 
verlötet ? :-)

von michael_ (Gast)


Lesenswert?

Der Praxistest ist erfolgt.
Zum Einlöten hat sich mit den Edelstahldrähten eine Spannung von 21V= 
als ausreichend erwiesen.
Der Widerstand hat sich mit 10Ohm pro Rahmen bastätigt.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.