Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Parallelschaltung von Kapazitätsdioden


von abomen (Gast)


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Servus, guten Morgen!

Für eine durchstimmbare Frequenzmessung wird die Nutzung von 
Kapazitätsdioden geplant. Da unsere Distris allerdings keine Dioden mit 
der geforderten Kapazität (Höhe, Variabilität) anbieten, sollen mehrere 
(typgleiche) Dioden parallel geschaltet werden. Nach einiger Überlegung 
spricht aus meiner Sicht nichts dagegen, gibt es hier trotzdem Dinge zu 
beachten? Hat jemand schon schlechte Erfahrungen gemacht?

Über Hinweise freue ich mich
abomen

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Hi, abomen,

> Für eine durchstimmbare Frequenzmessung wird die Nutzung von
> Kapazitätsdioden geplant. ...
> .... sollen mehrere (typgleiche) Dioden parallel geschaltet werden.

Gängige Praxis für Oszillatoren, die breitbandig abstimmbar sein sollen 
und zugleich rauscharm.

(Die Rauscharmut ergibt sich aus der Parallelschaltung, weil die 
Kapazität vedoppelt wird, der Serienwiderstand aber halbiert.)

Beim Wort "Messung" wird mir aber schwummrig angesichts der Krümmung der 
Kennlinie Kapazität @ Spannung - und ihrer Abhängigkeit von der 
Temperatur.

Ciao
Wolfgang Horn

von abomen (Gast)


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Vielen Dank für die Bestätigung.

Wolfgang H. schrieb:
> Beim Wort "Messung" wird mir aber schwummrig angesichts der Krümmung der
> Kennlinie Kapazität @ Spannung - und ihrer Abhängigkeit von der
> Temperatur.

Das war vermutlich ungünstig ausgedrückt. Ziel ist letztendlich eine 
durchstimmbare Messfrequenz zu erzeugen, welche nach dem Prinzip der 
Absorptionsfrequensmessung weiter genutzt wird. Die erzeugte Frequenz 
selbst wird mittels Frequenzzähler gemessen und kann entsprechend 
abgestimmt werden.

Gruß

von Werner H. (werner45)


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Für gute Linearität und sauberen Sinus müssen die Kapdioden 
gegeneinander geschaltet werden (Kompensation der Nichtlinearität), dann 
kann man mehrere parallelschalten. Weitere Vorteil: Die Abstimmspannung 
in die Mitte einspeisen, man braucht keine Drossel, verträgt auch 
größere Schwingkreisspannung.

Gruß   -   Werner

von Hp M. (nachtmix)


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Werner H. schrieb:
> Für gute Linearität und sauberen Sinus müssen die Kapdioden
> gegeneinander geschaltet werden

Dadurch halbiert sich aber die Kapazität.

Offenbar geht es um ziemlich niedrige Frequenzen.
Dann sollte man auch an DDS denken und kann sich dann den Frequenzzähler 
schenken.
http://www.ebay.de/itm/AD9833-DDS-Signal-Generator-Modul-Wellenform-Frequenzzahler-Oszilloskop-/152268133735
Aber nicht das asiatische Geschwurbel des ebay Angebots studieren, 
sondern das Datenblatt des verwendeten Chips: 
http://www.analog.com/media/en/technical-documentation/data-sheets/AD9833.pdf

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Hi, Hp,

> Werner H. schrieb:
>> Für gute Linearität und sauberen Sinus müssen die Kapdioden
>> gegeneinander geschaltet werden
>
> Dadurch halbiert sich aber die Kapazität.
Nicht in jedem Fall. Beispielsweise dann nicht, wenn die Dioden zugleich
a) HF-mäßig parallel geschaltet werden.
b) DC-mäßig in Serie.

Beispiel: Schalte zwei Dioden  GND--->||---Kn--->||---Vcc mit"Kn" = 
Knotenpunkt:
1. DC-mäßig in Serie, und zwar zwischen Vcc und GND.
2. Speise die Steuerspannung in ihrem gemeinsamen Knotenpunkt ein. Ist 
diese hoch, hat die Diode gegen Vcc geringe Kapazität, die gegen GND 
eine höhere Kapazität. Die Krümmungen heben sich etwas auf. Aber so 
wenig, wie die Krümmung einen logarithmischen Anteil hat.
3. Schließe Vcc und GND HF-mäßig kurz.
4. Die Summenkapazität vom Knotenpunkt gegen GND ist nun die Summe der 
beiden Kapazitäten.

Allerdings liegen DC und HF im Knotenpunkt gleichzeitig an, so dass für 
die Zufuhr der Steuerspannung wieder eine Drossel notwendig ist.

Ob Oszillator mit Diodenabstimmung oder DDS - DDS hat für manche 
Anwendung auch Nachteile. Zu berücksicthtigen ist das natürlich. 
Vielleicht ist sogar  ein YIG-Oszillator optimal oder ein RC-Oszillator 
- das kann nur sagen, wer das Lastenheft kennt.

Ciao
Wolfgang Horn

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