Forum: HF, Funk und Felder Hochlast-Abschlusswiderstand für 144 MHz, woraus bauen?


von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Ich überlege gerade, einen Hochlast-Terminator für die 2-m-PA unserer
Klubstation zu bauen.  Er sollte die 750 W wenigstens für ein paar
Sekunden aushalten, ich dachte an so ca. 400 W Dauerleistungsfähigkeit.

Für 100 W habe ich den bekannten Bausatz von box73.de, der ja einen
MP9100 von Caddock mit 50 Ω benutzt.  Der ist im Frequenzgang recht
gut, aber es gibt sie nur bis 100 Ω.

Um auf 400 W zu kommen, müsste man 4 x 50 Ω, je zwei in Serie und dann
parallel nehmen.  Nun habe ich Berichte gelesen, wonach die Kapazität
zwischen Widerstand und auf Masse liegendem Kühlkörper der beiden
„heißen“ Teilwiderstände bereits deutlich den Frequenzgang 
beeinträchtigt.

Ich frage mich daher gerade, ob die Reihe AP101 von Arcol ähnlich
brauchbare HF-Eigenschaften hat wie die MP9100:

http://de.rs-online.com/web/p/widerstande-durchsteckmontage/8101205/

Davon bekäme man 180 und 220 Ω, von jedem je zwei Stück, alles parallel,
wären 50 Ω ohne „heiße“ Teilwiderstände.

Hat jemand mit Alternativen zu den Caddock-Widerständen Erfahrungen?
Oder ganz andere Ideen?  (Den Eimer Salzwasser würde ich bei VHF nicht
mehr in Erwägung ziehen wollen.)

von P. W. (deneriel)


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Was ist mit den Dingern die in der Bucht angeboten werden? Z.b. 
Artikelnr. 332110518542 ? 0.5kW 100R sollte doch hinhauen.
Hauptproblem wird wahrscheinlich sein die Abwärme schnell genug los zu 
werden, daher würde ich für den Zweck entweder einen massiven Kühler mit 
Kupferplatte drauf vorschlagen oder ein paar ordentliche CPU-Kühler die 
man sonst für Gaming-PCs hernimmt.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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P. W. schrieb:
> Was ist mit den Dingern die in der Bucht angeboten werden?

Wäre interessant, ob damit jemand Erfahrung hat.  Klingt natürlich
erstmal sinnvoller, als so einen Widerstandspack zu zimmern.

BeO, OK, wenn man's weiß, kann man damit leben.  Klingt dann zumindest
nach guter Wärmeabführung zusammen mit guten HF-Eigenschaften.

ebay 332119060754 wäre übrigens die 50-Ω-Version.

> Hauptproblem wird wahrscheinlich sein die Abwärme schnell genug los zu
> werden, daher würde ich für den Zweck entweder einen massiven Kühler mit
> Kupferplatte drauf vorschlagen oder ein paar ordentliche CPU-Kühler die
> man sonst für Gaming-PCs hernimmt.

Ja, irgendsowas wird man brauchen.

von Christian K. (Gast)


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60x 1K MP930. Das ganze in eine ölgefüllte Konservendose. Oder 100m RG58 
vorschalten. Das macht auch so 18dB Dämpfung.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Christian K. schrieb:
> Das macht auch so 18dB Dämpfung.

Das heißt dann aber, dass die 750 W im Kabel verheizt bzw. aus diesem
abgestrahlt werden … nicht unbedingt das, was ich mir als Dummyload
vorstelle. :o

> 60x 1K MP930.

Ausprobiert?  Bei 60 Widerständen stelle ich mir das Problem der
parasitären Reaktanzen als zu groß vor.

von Possetitjel (Gast)


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Jörg W. schrieb:

> Ich überlege gerade, einen Hochlast-Terminator für die
> 2-m-PA unserer Klubstation zu bauen.

Was ist denn mit der Kaffeebuechse von Ralph B.?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Possetitjel schrieb:
> Was ist denn mit der Kaffeebuechse von Ralph B.?

Meinst du das Salzwasser?

Wie schon geschrieben, dem trau' ich bei VHF nicht mehr übern Weg.
Für Kurzwelle mag das noch gehen.

Wenn die ebay-Widerstände was taugen, wäre das schon interessant.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Jörg W. schrieb:
> Wäre interessant, ob damit jemand Erfahrung hat.

Habe beschlossen, dass sich das preisliche Risiko deutlich in Grenzen
hält (ist viel billiger als N · MP9100 zu kaufen) und habe den letzten
dort gekauft.  Mal sehen, wie er funktioniert.

von Possetitjel (Gast)


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Jörg W. schrieb:

> Possetitjel schrieb:
>> Was ist denn mit der Kaffeebuechse von Ralph B.?
>
> Meinst du das Salzwasser?

Nein - ich meinte den kunstvollen Drahtkorb aus Drahtringen
und Widerstaenden, der in eine oelgefuellte Blechbuechse
eingelassen war. Beschrieben vor Jahren im "Funkamateur".
Ich hoffe, der Bezug auf Ralph B. war keine Fehlschaltung
von mir.

Ach so... ich sehe gerade... das war wohl Christians
Vorschlag. Konnte mit "60x 1k MP930" erstmal nichts
anfangen.

> Wie schon geschrieben, dem trau' ich bei VHF nicht mehr
> übern Weg. Für Kurzwelle mag das noch gehen.

Hmm. Waere eigentlich mal interessant... wenn man das
wellenwiderstandsrichtig anpasst, muesste es doch
funktionieren. Kontrolle mit dem Stehwellenmesser sollte
ja einfach sein.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Possetitjel schrieb:
> wenn man das wellenwiderstandsrichtig anpasst, muesste es doch
> funktionieren

Eine Ein-Band-Variante wäre lediglich meine 2. Wahl.  1. Wahl wäre
schon eine breitbandig funktionierende Variante.

Mal gucken, was sich so noch an Kühlkörper & Co. im Keller findet …

von Paulus (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Eine Ein-Band-Variante wäre lediglich meine 2. Wahl.  1. Wahl wäre
> schon eine breitbandig funktionierende Variante.

Dann hast du aber die ganze Zeit von der zweiten Wahl gesprochen, oder?

Titel:
> Hochlast-Abschlusswiderstand für 144 MHz, woraus bauen?

Jörg W. schrieb:
> ...für die 2-m-PA unserer Klubstation zu bauen.

Für eine breitbandige Version wäre der 0,5kW-Widerstand schon besser als 
viele parallelgeschaltete Widerstände. Da kriegst du niemals eine 
einigermaßen gerade 50Ohm-Kurve hin. Wie du schon sagst, für die 
Kurzwelle war das so üblich. Viele Widerstände parallel um eine 
PL-Buchse am Deckel einer Farbdose und das ganze dann mit Öl gefüllt und 
eingetaucht. Aber für höhere Frequenzen wird das nix.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Paulus schrieb:
> Dann hast du aber die ganze Zeit von der zweiten Wahl gesprochen, oder?

Nö, mein primäres Ziel ist erstmal 144 MHz (dafür steht die PA schon
da), aber ich habe ja nicht „nur für 144 MHz“ geschrieben.

Sorry, wenn das etwas missverständlich war.

> Aber für höhere Frequenzen wird das nix.

Sehe ich auch so.  Darum hatte ich ja diesen Thread eröffnet, und der
Tipp mit den Widerständen bei ebay war's ja dann vielleicht wirklich –
falls er so funktioniert wie beschrieben.

von Possetitjel (Gast)


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Jörg W. schrieb:

> Possetitjel schrieb:
>> wenn man das wellenwiderstandsrichtig anpasst, muesste
>> es doch funktionieren
>
> Eine Ein-Band-Variante wäre lediglich meine 2. Wahl.

Nein... ich meinte schon eine breitbandige Anpassung.
Abgesaegte Bach-Trompete, Oeltrichter... was halt im
Bastelkeller so herumliegt...:)

Das eps_r von Wasser ist ja ziemlich hoch, also duerfte
eine Art Hornstrahler oder so ja recht klein werden.

War aber nur so ein kurioser Einfall nebenei.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Possetitjel schrieb:
> War aber nur so ein kurioser Einfall nebenbei.

OK, jetzt habe ich das auch verstanden.

von Possetitjel (Gast)


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Paulus schrieb:

> Für eine breitbandige Version wäre der 0,5kW-Widerstand
> schon besser als viele parallelgeschaltete Widerstände.
> Da kriegst du niemals eine einigermaßen gerade 50Ohm-Kurve
> hin.

Naja...

Meine dunkle Erinnerung sagt, dass der im "Funkamateur"
beschriebene Aufbau im KW-Bereich sehr gut und oberhalb
akzeptabel war.

> Wie du schon sagst, für die Kurzwelle war das so üblich.
> Viele Widerstände parallel um eine PL-Buchse am Deckel
> einer Farbdose und das ganze dann mit Öl gefüllt und
> eingetaucht. Aber für höhere Frequenzen wird das nix.

Offensichtlich kennt niemand die Beschreibung, die ich
meine <schnief>...

Der Trick war die konische Anordnung der Widerstaende,
was mit der Blechbuechse auszenrum einen immer zum
Verlustwiderstand passenden Wellenwiderstand ergab.

Die Anpassung war dadurch ganz brauchbar.

von BastelIng (Gast)


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Bourns macht auch 200W "Chip"widerstände.
Die gibt es dann auch wahlweise ohne das schlimme BeO.


Sitzt in meiner Commscope/Andrews 7/16 200W Dummyload drin.
Soll angeblich laut Verkäufer 1kW peak abkönnen, habe dazu aber keine 
Angaben gefunden.

Dort wurde die Streifenleiterplatine von der Buchse zum Widerstand noch 
mit einem Messer "getunt".


Bei diesen Bauten denke ich aber auch immer an die "Cantenna" von 
Heathkit.

vg

Maik

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Possetitjel schrieb:

> Offensichtlich kennt niemand die Beschreibung, die ich
> meine <schnief>...

Nö, die sagt mir jetzt wirklich nichts.

von Christian K. (Gast)


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So eine Dummy Load ist, da 50 Ohm, mit hoher Genauigkeit einfach auch 
mit einem preisgünstigen VNWA3 zu charakterisieren.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Zum Thema gabs gerade einen Bauvorschlag im Märzheft der CQ-DL 
(S.24-25), allerdings für Kurzwelle und fast keine Messwerte. Immerhin: 
SWR auf 2m: 1,5 und auf 70cm "unbrauchbar".
Ein hübsches Blumensträußchen aus grünen Widerständen in einer großen 
Kaffeedose gleichmäßig verteilt, mit PL-Buchse im Boden. Dazu noch ein 
Foto: "Drahtwiderstand? Nein danke".

Gibt es keine bezahlbaren Surplus-Abschlusswiderstände mehr? Zu meinem 
"Klein-Seveso" (mit Trafoöl gefüllt) habe ich keine Daten, vermute aber 
aus vergleichbaren Abbildungen, dass es auf Dauer nicht mehr als 100 
Watt sein dürfen.
Sieht etwa aus wie ein Bird-Wattmeter nur ohne Instrument
https://www.radiodan.com/bird/

: Bearbeitet durch User
von BastelIng (Gast)


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Also "Klein Seveso" ist aber auch eine nette Beschreibung für die 
Dinger.

Immer wenn ich diese alten tropfenden Heathkitdinger auf 
Amateurfunkmärkten sehe - bekomme ich Panik. Wobei : ist da dann 
wirklich PCB drin?

Bei einem alten Miliärfunkgerät auf der Hamradio - konnte ich den 
leckgeschlagenen Ölpapierkondensator schon riechen, bevor ih ihn gesehen 
habe. So ein Zeug kommt mir nicht ins Haus.

Wobei ich mich nicht entscheiden könnte was schlimmer ist : 
Berylliumoxid als Staubwolke aus einer arg überlasteten Dummyload oder 
PCB-Trafoöl, das ambesten noch kühl verbrannt als Dioxinschwaden aus 
einem Dummyloadeimer den Raum erfüllt.
Vielleicht doch lieber eine Kuscheldecke aus handgewebtem Reinasbest?

Es gibt so Schädikalien - die braucht man als Bastler einfach nicht im 
Haus.

von Wilhelm S. (wilhelmdk4tj)


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Hallo zusammen.

> Vielleicht doch lieber eine Kuscheldecke aus handgewebtem Reinasbest?

Hätte ich gerne, aber bitte geklöppelt ;-)

Jetzt im Ernst:
Ich kenne mich in High Power nicht aus, also auch nicht mit den
entsprechenden Bauteilen.
Gäbe es die Möglichkeit, das auf mehrere Dämpfungsglieder
hintereinander zu verteilen?
Wenn das 1. Glied nur 1dB macht, das nächste ein bisschen mehr.. usw.
Dann müssten ja nur das 1. und vielleicht auch noch das 2. den Bums
aushalten. 1dB Leistung sind ca. 20%, bei 750 Watt etwa 150 Watt,
wenn ich richtig gerechnet habe. Ob das Teil dann am Ende
47, 51 oder 55,5 Ohm hat, wird wohl keine Geige spielen.
Fragt mich nicht, ob es sinnvoll oder preiswert ist. Ob die entspr.
Widerstände käuflich sind..??
Es ist nur eine Idee.

73
Wilhelm

PS: Solche 'Powerteiler' gibt es ja auch kommerziell.
Habe so etwas selber in den Schatullen;
ein paar Watts, -17dB. ist zu kühlen.

: Bearbeitet durch User
von Sascha (Gast)


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Hallo Jörg, was würdest du dafür anlegen (€) für einen 600W Dummy Load 
von Spinner. Hab noch einen rumstehen, den ich eigentlich nicht brauche, 
weil ich noch einen 1,5KW von Bird habe. Suche auch noch einen 4KW!

Aber die 800W 50 Ohm Widerstände sind Preiswerter, die es für kleines 
Geld auf eba... gibt.

Gruß Sascha

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Sascha schrieb:
> Hallo Jörg, was würdest du dafür anlegen

Naja, müsste schon aus der OV-Kasse bezahlbar bleiben.

Jetzt habe ich ohnehin erstmal so einen 500-W-Widerstand bestellt.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo BastelIng.


BastelIng schrieb:

> Immer wenn ich diese alten tropfenden Heathkitdinger auf
> Amateurfunkmärkten sehe - bekomme ich Panik. Wobei : ist da dann
> wirklich PCB drin?

Die wurden leer verkauft. Drin ist dann das, was der Besitzer an Öl 
hineinfüllte. An spezielles Trafoöl oder Isolieröl zu kommen, war in den 
kleinen Mengen nie leicht. Deshalb wurde dort alles mögliche an 
Mineralölen eingefüllt, vorzugsweise dünnflüssiges Maschinenöl (z.B. 
Nähmaschinenöl), weil Diesel oder Heizöl früher bekanntermassen etwas 
agressiv war.

Auch PCB als Trafoöl war eigentlich nur aus überwiegend 
Brandschutzgründen in bestimmten Situationen verwendet worden, weil es 
für den allgemeinen Gebrauch etwas teuer war.

> Bei einem alten Miliärfunkgerät auf der Hamradio - konnte ich den
> leckgeschlagenen Ölpapierkondensator schon riechen, bevor ih ihn gesehen
> habe. So ein Zeug kommt mir nicht ins Haus.

Öl als Isolierfüllung in Trafos, Kondensatoren oder auch Kabeln hat eine 
lange Tradition. Lange bevor man überhaupt PCB kannte. Nicht jedes alte 
Isolieröl ist PCB haltig.
Am ehesten noch in Kondensatoren.

> Wobei ich mich nicht entscheiden könnte was schlimmer ist :
> Berylliumoxid als Staubwolke aus einer arg überlasteten Dummyload

Das bleibt im allgemeinen grobstückig.

> oder
> PCB-Trafoöl, das ambesten noch kühl verbrannt als Dioxinschwaden aus
> einem Dummyloadeimer den Raum erfüllt.

Sooo heiss wird eine Dummyload selten. Wenn Du so eine Cantenna hast, 
und Zweifel über den Inhalt, dann fülle den in ein anderes Gefäß um, 
beschrifte sorgfältig und dauerhaft, und liefere den (zu Fuß!) an einer 
Sondermüllannahmestelle ab.
Dann spüle die Cantenna aus und befülle sie mit aktuellem Isolieröl oder 
auch einem dünnflüssigen Maschinenöl.

Ich habe irgendwann mal über Isolieröle eine Zusammenstellung gemacht:
Beitrag https://www.mikrocontroller.net/topic/goto_post/3316444
und weiter unten im Thread:
Beitrag https://www.mikrocontroller.net/topic/goto_post/3318666

Vieleicht hilft das auch noch.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

: Bearbeitet durch User
von Sinus T. (micha_micha)


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Ich habs gefunden: FA 6/2003 S. 599
Ralph Berres: Kaffeedosenabsorber - der etwas andere Leistungsteiler
Daten: 50 Ohm, 100W, 30dB, 2.4 GHz

ist zwar nicht deine Leistungsklasse, aber vielleicht kannst du die Idee 
aufgreifen

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Sinus T. schrieb:
> Ich habs gefunden: FA 6/2003 S. 599

Danke.  Mal sehen, was der Widerstand so bringt, ansonsten sehe ich
mir das mal an.

von B e r n d W. (smiley46)


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Hallo Jörg

http://www.ebay.de/itm/2X-Twin-Lead-Florida-RF-Resistor-HF-Dummy-Load-250W-50ohm-50R-2Ghz-Terminal-/311647314958

Ich hatte mir ähnliche mit 100W aus China schicken lassen. Mit einem 
guten Kühlkörper könnte die 250W Variante evtl. 1 Minute durchhalten.

Gruß, Bernd

von Possetitjel (Gast)


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Sinus T. schrieb:

> Ich habs gefunden: FA 6/2003 S. 599
> Ralph Berres: Kaffeedosenabsorber - der etwas andere Leistungsteiler
> Daten: 50 Ohm, 100W, 30dB, 2.4 GHz

Tausend Dank.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Wilhelm S. schrieb:
> Gäbe es die Möglichkeit, das auf mehrere Dämpfungsglieder hintereinander
> zu verteilen?

Im Prinzip schon, aber ich glaube, dass die Aufgabe damit nicht
einfacher wird. ;-)

Für einen 1-dB-Attenuator bräuchte man als T-Glied 2 x 2,9 Ω längs,
die sich sich die zu verheizenden 150 W praktisch teilen, sowie
433 Ω quer.

Einziger Vorteil: wenn man schon aus mehreren Widerständen bauen
muss, weil man's nicht als Einzelwiderstand bekommt, dann kann man
es auf diese Weise natürlich eleganter auf die Rs verteilen.  Nachteil
jedoch: die Widerstände, die den Hauptteil der Leistung verheizen
müssen, sind dann allesamt im „heißen“ Zweig, d. h. deren Kapazität
gegen den Kühlkörper ist kritisch.

von blubb (Gast)


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von B e r n d W. (smiley46)


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von Axel R. (Gast)


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von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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B e r n d W. schrieb:
> 500Watt Variante:

Genau diese habe ich ja gestern gekauft, weil sie ganz oben schon mal
als Tipp kam.

von John D. (Gast)


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blubb schrieb:
> Einen UXP-800 50Ohm auf nen geshceiten Kühlkörper und es kann
> losgehen..

Nicht bei 144MHz! Es stehen ja sogar die Parasitics im Datenblatt.

von Ralph B. (rberres)


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Sinus T. schrieb:
> Ich habs gefunden: FA 6/2003 S. 599
> Ralph Berres: Kaffeedosenabsorber - der etwas andere Leistungsteiler
> Daten: 50 Ohm, 100W, 30dB, 2.4 GHz
>
> ist zwar nicht deine Leistungsklasse, aber vielleicht kannst du die Idee
> aufgreifen

Wenn man genügend Luft an den Widerständen vorbeibläst dann hält er auch 
400W aus.

Spätestens dann wenn Widerstände runter kullern war es zu viel. Dann 
sind die Widerstände aber immer noch nicht verbrannt.

Das Problem ist heute eher noch Kohlemassewiderstände mit 220 Ohm zu 
finden.

Ob hier normal erhältliche Kohlenschichtwiderstände gehen kann ich nicht 
sagen. Vielleicht geht das ja noch bei 145MHz. Ausprobieren.

Die Kohlemassewiderstände bestanden aus einen Glasröhrchen mit 
Kohlestaub drin , wo links und rechts 2 Drähte reingeschoben sind. Diese 
waren extrem induktionsund kapazitätsarm.

Ralph Berres

von Alex W. (Gast)


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In der aktuellen CQDL (oder Funkamateur) habe ich eine Bauanleitung 
gesehen für einen Dummyload im Dosenformat.

von Ralph B. (rberres)


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hier der Nachtrag was ich im Funkamateur veröffentlicht habe.

http://public.hochschule-trier.de/~berres/Bauanleitungen%20Messtechnik/HF-Leistungsteiler/

Ralph Berres

von Stefan M. (derwisch)


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Schau mal hier:
Die haben noch mehr verschiedene Dummyloads.
Einfach mal stöbern.

http://www.zeppy.io/product/de/2/232257082182/500-watt-50-ohm-0-5-ghz-dummyload-resistor-widerstund

Aber Vorsicht, die Dinger enthalten Berylliumoxid.

: Bearbeitet durch User
von Lukas M. (Firma: R&S) (luke_dukeee)


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Ich habe gute Erfahrungen mit Bourns gemacht.
Insertionloss ist bis 2.2 respektive 3 GHz super mit ein bisschen 
Matching-Aufwand auch bis 5 GHz gut brauchbar. Auf eine 
Temperaturregelung ist meiner Meinung nach Pflicht.
Wenn du möchtest kann ich dir mal die S-Parameter der 100W Variante 
zukommen lassen.

Edit: Link vergessen: 
http://www.mouser.at/Bourns/Passive-Components/Resistors/High-Frequency-RF-Resistors/_/N-7jdaj?P=1z0zlsdZ1z0wo9r

Grüße Lukas

: Bearbeitet durch User
von x0x (Gast)


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Ralph B. schrieb:
> Die Kohlemassewiderstände bestanden aus einen Glasröhrchen mit
> Kohlestaub drin , wo links und rechts 2 Drähte reingeschoben sind. Diese
> waren extrem induktionsund kapazitätsarm.

Kann man doch selbst herstellen.

Glasröhrchen sollte es in der Apotheke geben (Lange Glas Pipette) oder 
im Internet.
Ist zwar bestimmt eine riesen Sauerei aber wenn es sonst keine 
Bezugsquelle mehr gibt.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Prinzipiell ja, aber der Durchmesser muß gering sein damit es noch 
gekühlt werden kann.
@Ralph:
Du könntest mal die TIF-Dateien komprimieren und wieder reinstellen. Die 
werden dadurch viel kleiner.
Interessante Konstruktion.


Aber was macht man mit 750W Ausgangsleistung?? Bei der Frequenz ist doch 
nur Sichtverbindung möglich.

von Lukas M. (Firma: R&S) (luke_dukeee)


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Abdul K. schrieb:
> Prinzipiell ja, aber der Durchmesser muß gering sein damit es noch
> gekühlt werden kann.
> @Ralph:
> Du könntest mal die TIF-Dateien komprimieren und wieder reinstellen. Die
> werden dadurch viel kleiner.
> Interessante Konstruktion.
>
>
> Aber was macht man mit 750W Ausgangsleistung?? Bei der Frequenz ist doch
> nur Sichtverbindung möglich.

Für SSB-Contestbetrieb oder Erde-Mond-Erde ist das nicht unüblich.

von W.S. (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Ich überlege gerade, einen Hochlast-Terminator für die 2-m-PA unserer
> Klubstation zu bauen.

Kommst du an Kanthal-Folie ran?

Sowas geeignet per Laser mäandriert mit Außenmaßen einer üblichen CPU, 
dann auf beiden Seiten ne Keramikplatte (Dicke hängt von der 
Mäanderbreite ab wg. Wellenwiderstand)und außen jeweils ein 
Heatpipe-Kühler oder wenn du es abenteuerlicher haben willst je einen 
Flüssigkeits-CPU-Kühler dran und gut isses. Die zwei Heatpipe-Kühler 
schaffen zusammen ne ne ziemliche Leistung weg, da sind 400 Watt mit 
Sicherheit keine große Herausforderung.

Das Einzige, was Probleme macht, ist der geeignete Metallrahmen, der ja 
die Buchse halten muß UND auch noch nen induktionsarmen Massepol abgeben 
muß.

W.S.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Abdul K. schrieb:
> Bei der Frequenz ist doch nur Sichtverbindung möglich.

Nach oben hat man freie Sicht. ;-)

Außer EME gibt's ja auch noch Satellitenfunk.

W.S. schrieb:
> Kommst du an Kanthal-Folie ran?

Nicht, dass ich wüsste.

Aber wie schon geschrieben, habe ich jetzt erstmal einen Widerstand
für 500 W bestellt (ja, auch mit BeO drin, sollte man also nicht
pulverisieren).

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Wenn du uns schon verrätst, ist denn die Marsianerin mit der du 
rummachst, wenigstens hübsch?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Abdul K. schrieb:
> Wenn du uns schon verrätst, ist denn die Marsianerin mit der du
> rummachst, wenigstens hübsch?

Kann ich dir erst sagen, wenn sie uns das erste SSTV-Bild geschickt
hat. ;-)

Vermutlich geht's ihr aber eher so hier:

https://www.youtube.com/watch?v=j5Ie7i6vRUM

von LD 50 (Gast)


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> habe ich jetzt erstmal einen Widerstand
> für 500 W bestellt (ja, auch mit BeO drin, sollte man also nicht
> pulverisieren).

Vor allem sollte man aber den Staub nicht einatmen! Nur wenige mg davon
in einem Kubikmeter Raumluft können zum vorzeitigen Ableben führen...

Viele Funkamateure oder HF-Bastler wissen gar nicht, dass sie da bis-
weilen noch extrem giftiges Zeugs im Bastelkeller liegen haben. Denn in 
älteren Funkgeräten waren durchweg noch diskrete HF-Leistungshalbleiter 
verbaut, deren Gehäuse aus Berylliumoxid bestand.

Rein interessehalber möchte man da mal mit einem Werkzeug wie etwa
einer Schlüsselfeile rangehen, um zu sehen wie hart das Zeugs nun
wirklich ist. Eigentlich bräuchte man ja hierfür einen Giftschein. :-)

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Das ist nicht im äußeren Gehäuse, sondern ersetzt die 'Glimmerscheibe' 
intern.

von HabNix (Gast)


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Der Einbau von Dickfilmwiderständen dieser Leistungsklasse ist alles 
andere als unproblematisch. Die richtige Wahl der Wärmeleitpaste ist 
wichtig, da ihre Wärmeleitfähigkeit je nach Typ unterschiedlich ist. 
Auch die Schichtdicke ist nicht unwichtig. Weniger ist oft mehr. Ohne 
Verwendung einer größeren dicken Kupferplatte wird die Wärme vermutlich 
nicht schnell genug an den Kühlkörper abgeleitet. Die Anschlussfahne 
muss sich ausdehnen können usw.
Vielleicht auch mal hier lesen:
http://www.oe5.oevsv.at/technik/messen_dl/kunstant01.zip

MfG

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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HabNix schrieb:
> Die richtige Wahl der Wärmeleitpaste ist wichtig

Hättest du einen konkreten Tipp?

Ich müsste noch irgendwo eine silberhaltige Paste rumliegen haben,
davon würde ich wohl eine dünne Schicht auftragen.

> Die Anschlussfahne muss sich ausdehnen können

Meinst du damit den „heißen“ Anschluss?  Das stelle ich mir nicht so
schwierig vor.  Die Grundplatte des Widerstands ausdehnbar zu halten,
stelle ich mir schwieriger vor, wenn man zugleich eine odentliche
Anpressung an den Kühlkörper haben will.

von MiWi (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> HabNix schrieb:
>> Die richtige Wahl der Wärmeleitpaste ist wichtig
>
> Hättest du einen konkreten Tipp?
>

RS 707 4736 hat uns bei unseren Kühlproblemen besser als alle anderen 
getesteten Pasten geholfen (250W @ TO264....)

ist allerdings für 1x Verwendung viel zu viel....

Da Du als Admin meine Mailadresse sehen kannst - ich kann Dir aus meiner 
Dose was abzweigen und schicken wenn es nötig ist.

MiWi

von HabNix (Gast)


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Es liegt bei mir schon einige Zeit zurück, wo ich mich mit Dummy Loads 
beschäftigt habe. Nur ein Hersteller gab COOL-GREASE™ (CGR7018) als 
Wärmeleitpaste an. Ich habe mich in Sachen Wärmeleitpaste an 
Computerfreaks orientiert, die ihre PCs übertakten. Einen brauchbaren 
Test von 47 Wärmeleitpasten und ihre Zusammensetzung und Konsistenz 
findet man unter 
http://overclocking.guide/thermal-paste-roundup-2015-47-products-tested-with-air-cooling-and-liquid-nitrogen-ln2/

Zur Giftigkeit und Wirksamkeit nach längerem Betrieb ist man auf 
Erfahrungswerte angewiesen. Frühere einfache Wärmeleitpasten verloren 
oft ihren Silikonanteil und wurden trocken.

Angaben zur Montage der Flanschwiderstände findet man bei wenigen
Firmen:

http://www.atceramics.com/UserFiles/resistive_products.pdf

http://inmet.apitech.com/inmet/pdfiles/PowerFilm/Application_Notes.pdf

MfG

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Angehängte Dateien:

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Widerstand ist heute angekommen.  Der Frequenzgang sieht erstmal
blendend aus.  Das Smith-Diagramm ist am FA-VA3 aufgegenommen und
zeigt den Bereich von 2 bis 150 MHz.  SWV bei 150 MHz ist 1:1,1.

: Bearbeitet durch Moderator
von GHD (Gast)


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Das sieht ja echt nett aus.
Hast du die Daten oder einen Plot auf dem man bisschen mehr erkennen 
kann? (Z über f).
Wie sieht denn die Verkabelung aus mit der das Ergebnis erreicht wurde?
Hatte mir überlegt ob man nicht irgendwie 2*100 Ohm parallel schaltet 
und das Ganze auf einen netten Alu- oder Kupferblock montiert ...

von Crazy Harry (crazy_h)


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Jörg W. schrieb:
> Mal gucken, was sich so noch an Kühlkörper & Co. im Keller findet …
Brauchst du welche?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Angehängte Dateien:

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GHD schrieb:
> Das sieht ja echt nett aus.
> Hast du die Daten oder einen Plot auf dem man bisschen mehr erkennen
> kann? (Z über f).

Gefällt dir das hier besser?

Ich dachte immer, dass meine Qt-App auch .s1p exportieren könne, aber
das ist offenbar eine der Baustellen darin.  Ich kann dir die
Messdaten auch als XML geben, wenn du willst.

> Wie sieht denn die Verkabelung aus mit der das Ergebnis erreicht wurde?

12 cm Semirigid mit fest montiertem SMA-Stecker und BNC-SMA-Adapter
für den NWA.  Einfach nur für die Messung mit der Hand auf den
Widerstand gehalten.

Das Kabel ist nicht rausgerechnet, also Kaibrierung auf die Buchse vom
NWA.

Crazy H. schrieb:
>> Mal gucken, was sich so noch an Kühlkörper & Co. im Keller findet …
> Brauchst du welche?

Ich habe noch nicht nachgesehen.  Würde ggf. auf dich zurückkommen,
danke!

: Bearbeitet durch Moderator
von Codix (Gast)


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von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Unter „fix & fertig“ würde ich mir für 500 Watt was anderes
vorstellen, und ansonsten unterscheidet sich das Widerstandselement
zumindest äußerlich kaum von dem, was ich jetzt gekauft habe.

von Christian K. (Gast)


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Prima, der Farnell Widerstand ist aus Berylliumoxid. Ist hoch giftig. 
Warum liefern die den nicht aus Aluminiumoxid mit etwas weniger 
Leistung?

von Guido B. (guido-b)


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Christian K. schrieb:
> Prima, der Farnell Widerstand ist aus Berylliumoxid. Ist hoch giftig.
> Warum liefern die den nicht aus Aluminiumoxid mit etwas weniger
> Leistung?

Wie kommst du auf die Idee? Das Datenblatt schreibt anderes.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Christian K. schrieb:
> der Farnell Widerstand ist aus Berylliumoxid

Ganz gewiss ist er das nicht.  Daraus kann man vielleicht Widerstände
im Teraohmbereich bauen, aber keine 50 Ω.

Ansonsten hatten wir die Diskussion doch weiter oben schon: man darf
den Widerstand nicht zu feinem Staub zerreiben und diesen einatmen.
Es ist überhaupt kein Thema, ihn in den Fingern zu halten und da hin
und her zu drehen, davon bekommt man nichts vom BeO herunter (zumal
das sowieso nur eine dünne Schicht im Inneren ist).

> Warum liefern die den nicht aus Aluminiumoxid

Warum wohl?  Weil eben BeO genau das Material ist, mit dem man bei
vergleichsweise geringen parasitären Kapazitäten (wie sie für
höhere Frequenzen nun mal wichtig sind) trotzdem eine gute
Wärmeleitung hinbekommt.

von HabNix (Gast)


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Halbfertigprodukte zu einem, meiner Meinung nach, fairen Preis bekommt 
man hier: http://www.fukowa.de/Dummyload_Blocks_overview.html

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