Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Welche signale auf Telefon Freileitung?


von Strippe (Gast)


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Hallo,

auf abgelegenen Höfen kommt die Telefonleitung ja manchmal per 
Freileitung daher. Welche Signale werden auf so einer Leitung im Detail 
eigentlich übertragen? Kann der Netzanbieter technisch feststellen 
(Impedanz o.ä.), wenn so eine Leitung sturmbedingt irgendwo im Wald 
gerissen ist?

MfG

von R. M. (Gast)


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In vor-DSL Zeiten gab es mal so Etwas:
https://de.wikipedia.org/wiki/Passiver_Pr%C3%BCfabschluss

von karadur (Gast)


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Da die Klingel seriell mit einem Kondensator angeschlossen ist kann man 
mit AC messen.

von HildeK (Gast)


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Strippe schrieb:
> Welche Signale werden auf so einer Leitung im Detail
> eigentlich übertragen?

Sprachsignale, vorzugsweise im Frequenzbereich 300Hz ... 3.4kHz.
Und das Signal für die Klingel, 25Hz, sowie die Fernspeisung.

von Strippe (Gast)


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Halo,

rasend schnelle Antworten! Danke dafür.

Die Installation ist älter und der Hinweis mit dem PPA wird vermutlich 
deshalb zutreffend sein.

Lese ich das so richtig, dass dort 60V DC dauerhaft anliegen und so zu 
messen sein müssten?

MfG

von TheAargauer (Gast)


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Hallo,

60 Volt ist die Spannung der Speisebatterie im Wählamt. Bei einer 
Freileitung musst Du dann aber einiges abziehen (Kabelwiderstand).

Ciao

von Peter II (Gast)


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TheAargauer schrieb:
> Bei einer
> Freileitung musst Du dann aber einiges abziehen (Kabelwiderstand).

gilt aber genauso für ein Kabel was in der Erde liegt - oder verlegt die 
Telekom dort Supraleiter?

von Fabian H. (hdr)


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Kommt halt darauf an, wie hochohmig man misst.

von finke (Gast)


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Peter II schrieb:
> TheAargauer schrieb:
>> Bei einer
>> Freileitung musst Du dann aber einiges abziehen (Kabelwiderstand).
>
> gilt aber genauso für ein Kabel was in der Erde liegt - oder verlegt die
> Telekom dort Supraleiter?

Ja mein Kleiner, das gilt auch für Kabel, was in der Erde liegt - und 
nein, nicht die Telekom verlegt Kabel, ob Supraleiter oder andere Kabel. 
Das machen Subunternehmer.

von Matthias T. (mati123)


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Strippe schrieb:
> Lese ich das so richtig, dass dort 60V DC dauerhaft anliegen und so zu
> messen sein müssten?

Laut Norm  1 TR 110-1 (Technische Beschreibung der analogen 
Wählanschlüsse) ist der Toleranzbereich der Leerlaufspannung bei a/b 
ohne Zusatzspeisung 20 V – 75V.

Das gilt wohl auch, falls ISDN aufgeschaltet ist (UK0).

von Thorsten L. (Gast)


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>> Welche Signale werden auf so einer Leitung im Detail
>> eigentlich übertragen?
>
> Sprachsignale, vorzugsweise im Frequenzbereich 300Hz ... 3.4kHz.
> Und das Signal für die Klingel, 25Hz, sowie die Fernspeisung.

Bei Gewitter findet man auf der Leitung weiterhin interessante
Signale im µs- bzw. ms-Bereich, die sich mit einem Speicher-Oszi
meist gut darstellen lassen.

von oszi40 (Gast)


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Thorsten L. schrieb:
> die sich mit einem Speicher-Oszi meist gut darstellen lassen.

...sofern Dein Blitz draußen bleibt. Sonst kannst Du ein Aschehäufchen 
besichtigen. Mein altes 100µA Drehspul-Instrument hat schon mit nur 2 
angesteckten Meßstrippen als Antenne gezappelt! Da wird eine Freileitung 
bei Gewitter "etwas" mehr einsammeln.

von Manfred (Gast)


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R. M. schrieb:
> In vor-DSL Zeiten gab es mal so Etwas:
> .../Passiver_Pr%C3%BCfabschluss
Der darf auch bei DSL in der Dose bleiben.

Matthias T. schrieb:
> Laut Norm  1 TR 110-1 (Technische Beschreibung der analogen
> Wählanschlüsse) ist der Toleranzbereich der Leerlaufspannung bei a/b
> ohne Zusatzspeisung 20 V – 75V.
>
> Das gilt wohl auch, falls ISDN aufgeschaltet ist (UK0).
Nee, da kann die Spannung höher sein.

von Elo (Gast)


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> ....
> Kann der Netzanbieter technisch feststellen (Impedanz o.ä.),
können schon, nur machen will er das nicht aus freien Stücken oder 
lauter langer Weile
> wenn so eine Leitung sturmbedingt irgendwo im Wald gerissen ist?
dann wartet der NB für gewöhnlich auf Störungsmeldungen von seinen oder 
fremden Kunden, und erst dann wird der tätig.
Wie das dann aussieht, ist ganz unterschiedlich, denn mit Mess-Systemen 
können doch die heutigen "Bediensteten", z.B. bei der T oder anderen NB, 
gar nicht mehr richtig umgehen.

von ASinus (Gast)


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Elo schrieb:
> ...denn mit Mess-Systemen können doch die heutigen "Bediensteten", z.B. bei > 
der T ... gar nicht mehr richtig umgehen.

Brauchen sie doch auch gar nicht, geht doch alles mit dem Smartphone.
Bei mir hat so ein TKomiker sogar eine "berührungslose kapazitive 
Längenmessung" des Kabels durchgeführt. Ergebnis, Kabel ist defekt, 
Bautrupp notwendig.
Gruß ASinus, der nach nur 19 Monaten einen Festnetzanschluß über "dieses 
Kabel" bekommen hat...ohne Bautrupp.

von meckerziege (Gast)


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R. M. schrieb:
> In vor-DSL Zeiten gab es mal so Etwas:
> https://de.wikipedia.org/wiki/Passiver_Pr%C3%BCfabschluss

PPA gibts immer noch, ist Bestandteil der 1. TAE.

Strippe schrieb:
> Welche Signale werden auf so einer Leitung im Detail
> eigentlich übertragen?

Kommt drauf an. Gleichspannung ist heutzutage teils NICHT mehr drauf, je 
nach geschaltetem DSL Standard. (=Telefon nur über IP => keine 
Fremdspeisung des Telefons notwendig). Falls Telefon direkt an der Dose 
hängt bzw. per Splitter, dann hast du üblicherweise auch extern Spannung 
anliegen.

Strippe schrieb:
> Kann der Netzanbieter technisch feststellen
> (Impedanz o.ä.), wenn so eine Leitung sturmbedingt irgendwo im Wald
> gerissen ist?

Technisch können: JA. Praktisch machen: Vermutlich. Geht per 
Zeitbereichsreflektrometrie. Schickt man einen zeitlich schmalen Puls 
rein, so wird er an Impedanzübergängen teilweise reflektiert. Über die 
Laufzeit kommst du an die konkrete Fehlerstelle.
Geht auch bei Glasfaser, dann eben per Licht.

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