Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Arbeitszeugnis (wieder einmal)


von NewGuy (Gast)


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Hallo Leute,

habe heute vom ehem. AG ein Arbeitszeugnis ausgestellt bekommen, was 
meiner Meinung nach sehr trocken ist:

Herr XX, geboren am XX, war vom XX bis XX als XX in unserem Unternehmen 
beschäftigt.

Sein Aufgabenbereich umfasste im Wesentlichen folgende Tätigkeiten:

Als XXX:
Aufgae 1
Aufgabe 2
Aufgabe XX

Als YYY:
Aufgae 1
Aufgabe 2
Aufgabe YY

Als ZZZ:
Aufgae 1
Aufgabe 2
Aufgabe ZZ

Hr XY bewies stets in der Zusammenarbeit ggnüber Vorgesetzten und 
Kollegen eine vorbildliche Teamfähigkeit und erledigte die an ihn 
gestellten Aufgaben pünktlich und zu unserer vollsten Zufriedenheit.

Mit schnell wachsender Erfahrung in seinem Fachgebiet sowie 
Flexibilität, Engagement und Eigenverantwortung hat Hr XX innerhalb 
kürzester Zeit für jede an ihn gestellte Aufgabe eine passende und 
professionelle Lösung finden können.

WIr danken Hr XX für seine Leistungen und wünschen ihm fr seinen 
weiteren beruflichen wie privaten Weg das Allerbeste.




Ja, ich habe 3 Positionen gehabt und alles gleichzeitig....

Glaubt ihr passt das was oben steht oder ist das so ein 0815-Schreiben? 
Ich habe nämlich von meinen Vorgesetzten bis jetzt nur Lob ausgesprochen 
bekommen sowie mehrmals die Bitte, zu bleiben etc. Aber wenn ich das 
oben lese, hört es sich schon relative trocken an.

Wäre dankbar für Inputs und Anregungen. Danke.

LG

von genervt (Gast)


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NewGuy schrieb:
> Aufgaben pünktlich

Das drückt doch offenbar das Gegenteil aus!?

von Qwertz (Gast)


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NewGuy schrieb:
> erledigte die an ihn gestellten Aufgaben pünktlich

Ist das nicht eine Selbstverständlichkeit?

von Cyborg (Gast)


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Qwertz schrieb:
> Ist das nicht eine Selbstverständlichkeit?

Wenn Selbstverständlichkeiten hervor gehoben werden, ist meist Ironie
im Spiel. Außerdem gehört eine Beurteilung eher ans Ende und nicht
in die Mitte.

NewGuy schrieb:
> Ich habe nämlich von meinen Vorgesetzten bis jetzt nur Lob ausgesprochen
> bekommen sowie mehrmals die Bitte, zu bleiben etc.

Das ist seine Art der Motivation. Misanthropen wären eher selten
erfolgreich und denen würden auch die Leute weg laufen.

von Routinierte Führungskraft (Gast)


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NewGuy schrieb:
> ch habe nämlich von meinen Vorgesetzten bis jetzt nur Lob ausgesprochen
> bekommen sowie mehrmals die Bitte, zu bleiben etc. Aber wenn ich das
> oben lese, hört es sich schon relative trocken an.

Dein Vorgesetzter hat offenbar ein ernsthaftes Problem damit, 
Entscheidungen zu treffen und eine klare Linie vorzugeben.

von Zum Schluss (Gast)


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NewGuy schrieb:
> WIr danken Hr XX für seine Leistungen und wünschen ihm fr seinen
> weiteren beruflichen wie privaten Weg das Allerbeste.

Das hier ist sehr vernichtend. Alles andere wird heute meist pauschal 
mit einer drei oder oft mit einer zwei beurteilt, um juristisch nicht 
angreifbar zu sein. Bei der Schlussformel gibt es noch keine Vorgaben, 
die angreifbar waren. Da hatte mal jemand erfolglos geklagt. Im 
Schlußsatz sollte immer "weiterhin viel Erfolg" stehen und idealerweise 
ein Bedauern des Ausscheindes. Alles andere wirkt wie: Wir sind froh ihn 
los geworden zu sein und vielleicht hat er woanders ja mehr Erfolg.

von Niemand (Gast)


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> habe heute vom ehem. AG ein Arbeitszeugnis ausgestellt bekommen,

und zu welchem Zweck brauchst du das jetzt?

> Glaubt ihr passt das was oben steht oder ist das so ein 0815-Schreiben?
vom Ex-AG wirst du nun nichts anderes mehr bekommen, es ist halt so 
o.k.!

> Ich habe nämlich von meinen Vorgesetzten bis jetzt nur Lob ausgesprochen
> bekommen sowie mehrmals die Bitte, zu bleiben etc.
Wie muß man das jetzt bitte im Zusammenhang verstehen?

> Aber wenn ich das oben lese, hört es sich schon relative trocken an.
Der Job ist doch vorbei, und gelogen oder beschönigt ist in dem AZ 
eigentlich auch Nichts?

Wo ist dein Problem?

von Meister Röhrich (Gast)


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NewGuy schrieb:
> Hr XY bewies stets in der Zusammenarbeit ggnüber Vorgesetzten und
> Kollegen eine vorbildliche Teamfähigkeit

Könnte auch bedeuten das er sich in Themen anderer einmischt.
Dieses war eventuell bei diesem Arbeitgeber nicht erwünscht.

von genervt (Gast)


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Cyborg schrieb:
> Misanthropen wären eher selten
> erfolgreich und denen würden auch die Leute weg laufen.

Oder sie würden keinen Job finden.

von Dieter F. (Gast)


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Kannst Du nicht bis Freitag warten?

von Ratschlag (Gast)


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Wenn man es sich auch noch mit dem letzten Untergebenen verspielt hat... 
sollte man in sich gehen und reflektieren ob es so weitergehen kann. Ein 
Leben im ständigen Kampf bis zur Rente kann doch nicht erstrebenswert 
sein.

von Meinegüte (Gast)


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Nein, Freitags muss er Arbeitszeugnisse abtippen. Das Ergebnis sehen wir 
oben.
Ich hätte so ein Pamphlet zurückgehen lassen und eins auf Deutsch statt 
auf Gestammel gefordert.

von Migel C. (migelchen)


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Hallo,

vernichtend, wie es oben beschrieben wurde, würde ich es jetzt nicht 
bezeichnen.
Denn es hat schon den Grundton, dass du deinen Job / deine Jobs gut bis 
sehr gut gemeistert hast.

Es ist aber zu sehen, dass der Verfasser nicht sehr viel Lust hatte oder 
unerfahren ist, Arbeitszeugnisse zu schreiben.
Dafür, dass du ja laut eigener Aussage so beliebt warst, fehlt es 
unabhängig von der Aufgaben- / Tätigkeitsbeschreibung, an Details zu 
den verschiedenen Teilgebieten der Lern- und Kritikfähigkeit, 
Transferfähigkeit sowie Soziales.
Es werden manche Punkte zwar angerissen, aber es wird nicht ein Bisschen 
weiter drauf eingegangen.

Ich würde an deiner Stelle auch dem Rat von "Meinegüte" folgen und das 
Arbeitszeugnis überarbeiten und neu aufsetzen lassen.


Gruß
Migelchen

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