Forum: PC Hard- und Software Raspberry Pi vor die FritzBox6360 anbringen


von Henry (Gast)


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Hallo mein Anliegen ist es die Raspberry Pi 3 B, vor mein Router 
(FritzBox 6360) anzubringen (als Firewall/OpenWRT), jedoch ist der 
Router für den Kabelanschluss konzipiert und das ist jetzt mein Problem, 
was/wie kann man das Anschließen, hat da wer eine Lösung?

Will dass mal ausprobieren!
http://sven-goessling.de/08/11/2014/openwrt-raspberry-pi-firewall-und-schutz-vor-den-provider-routern/

: Verschoben durch User
von Hans (Gast)


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Wenn der Pi die Firewall macht, dann brauchst du doch nicht mehr über 
den WAN Port in die FritzBox zu gehen.

Aber was erhoffst du dir davon? Wenn du es richtig machen willst, dann 
schmeiß die FritzBox raus.

von Hans (Gast)


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Hans schrieb:
> Wenn der Pi die Firewall macht, dann brauchst du doch nicht mehr über
> den WAN Port in die FritzBox zu gehen.

Ach, ich vergaß. Du kannst in der FritzBox ja den Port und sein routing 
nicht verändern

von Stefan L. (timpi)


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N'Abend,

mir ist nicht ganz klar, was Du bezweckst.

Wenn es darum geht, dass der Provider die im LAN vorhandenen Geräte 
nicht sehen soll, dann packe den Raspi hinter den Router. Den Raspi 
selbst kann er dann allerdings sehen.

Kabelanschluss <-(WAN)-> Router <-(LAN)-> Raspi -> Dein lokale Netzwerk.


Anderenfalls benötigst Du ein Kabelmodem (muss beim Provider registriert 
werden) an das Du den Raspi anschließt, der geht dann auf einen Router. 
Unterstützt die 6360 WANoE/externes Modem? Ich glaube nicht (mal 
abgesehen von UMTS), also brauchst Du noch einen Router der das kann. 
Bleibt noch die Frage, ob Du VoIP benutzt, dann sieht das Setup der 
Raspi ein wenig anders aus.
Ich kenne allerdings auch nicht die derzeit benutzten WAN-Setups bei den 
Kabelprovidern. Vielleicht stimmt das gar nicht mehr mit dem Artikel 
überein.


Kabelanschluss <-> Modem <-> Raspi <-> Router -> Dein lokale Netzwerk.


BTW: Im Jahr 2014 war es üblich, dass Router und Kabelmodem zwei 
getrennte Geräte waren. Da konnte man einfach den Raspi 
dazwischenschalten.

timpi.

von Michael_ohl (Gast)


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Und heute kann man die meisten Fritzboxen als Modem benutzen. Zum Testen 
kann man den Raspi auch als exposed Host in der Fritzbox einstellen. 
Dann bekommt er die volle Ladung aus dem Internet.
Hab ich mal vor Jahren mit einem XP Rechner gemacht und Kaspersky 
erzähle dann zeitweise im Minutentackt wer versucht hat ihn anzugreifen.
Dank fester IP haben einige es Tagelang versucht.

mfg
Michael

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Stefan L. schrieb:
> Wenn es darum geht, dass der Provider die im LAN vorhandenen Geräte
> nicht sehen soll,

genügt es, die Fritzbox als NAT-Router zu betreiben, wie es 
hunderttausendfach gehandhabt wird.

Welches Problem soll durch die Konstruktion gelöst werden?

von Stefan L. (timpi)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> genügt es, die Fritzbox als NAT-Router zu betreiben, wie es
> hunderttausendfach gehandhabt wird.

Je nachdem wir paranoid man ist. Der Provider kann/könnte dann trotzdem 
sehen  welche Geräte im LAN sind, wenn man vom Provider bereitgestellte 
Geräte einsetzt.

timpi.

von Jobst M. (jobstens-de)


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Stefan L. schrieb:
> Je nachdem wir paranoid man ist. Der Provider kann/könnte dann trotzdem
> sehen  welche Geräte im LAN sind, wenn man vom Provider bereitgestellte
> Geräte einsetzt.

Wenn man paranoid ist, macht man das eben einfach nicht!
Und dann sollte man auch dafür sorgen, dass die IP-ID nicht Auskunft 
über die Anzahl der Rechner Auskunft gibt.


Gruß

Jobst

von (prx) A. K. (prx)


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Michael_ohl schrieb:
> Und heute kann man die meisten Fritzboxen als Modem benutzen.

Sofern der Fritz vom Provider ist, muss der Provider dabei mitspielen. 
Unitymedia tut das nicht.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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A. K. schrieb:
> Unitymedia tut das nicht.

Und dürfte da auf rechtlich dünnem Eis stehen - der Routerzwang ist 
abgeschafft.

von c-hater (Gast)


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Henry schrieb:

> Hallo mein Anliegen ist es die Raspberry Pi 3 B, vor mein Router
> (FritzBox 6360) anzubringen (als Firewall/OpenWRT), jedoch ist der
> Router für den Kabelanschluss konzipiert und das ist jetzt mein Problem,
> was/wie kann man das Anschließen, hat da wer eine Lösung?

Das geht schlicht nicht. Die Fritzbox enthält das "Modem" und den 
"Router". Du müsstest mit deinem Raspi genau zwischen diese beiden 
Komponenten. Dafür bietet die Fritzbox aber keine Schnittstellen. Die 
kann nur entweder "Modem+Router" oder "nur Modem".

Am nächsten kämst du der Sache, indem du die Fritzbox nur als Modem 
benutzt. Dann liegen aber alle anderen Features dieser Fritzbox brach. 
Die einzige Lösung wäre eine zweite Fritbox, bei der dann das Modem 
brachliegt und die statt dessen auf Ethernet-Uplink konfiguriert wird, 
die du dann mit dem "Ausgang" deines OpenWRT beschicken musst.

Allerdings: wenn du das hier fragen musst, kriegst du die Sache sowieso 
nicht korrekt konfiguriert, da bin ich ziemlich sicher...

von Henry (Gast)


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Ich danke für eure Beiträge zur meiner Frage!

c-hater schrieb:
>
> Allerdings: wenn du das hier fragen musst, kriegst du die Sache sowieso
> nicht korrekt konfiguriert, da bin ich ziemlich sicher...

Ja es sieht danach aus dass ich das nicht hin bekomme, der Aufwand ist 
einfach zu groß um das nur mal auszuprobieren!

von e-k (Gast)


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von (prx) A. K. (prx)


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Rufus Τ. F. schrieb:
>> Unitymedia tut das nicht.
>
> Und dürfte da auf rechtlich dünnem Eis stehen - der Routerzwang ist
> abgeschafft.

Meine Aussage bezog sich explizit auf Geräte, die vom Provider gestellt 
werden. Bei Kundengeräten dürfte das anders aussehen. Eine Kollision mit 
dem Gesetz besteht dann nicht.

Technisch sollte das für UM keine Rolle spielen, nur besteht in den 
etwas eingeschränkten Providergeräten eben via Weboberfläche keine 
Möglichkeit, sie als reines Modem zu konfigurieren (ebensowenig 
SIP-Telefonie), und via Webseite ebensowenig. Bei Kabel-D soll es 
hingegen möglich sein, indem per Webseite deren Standardgeräte neu 
konfiguriert werden.

Jemandem mit tieferem Einblick in die Fritzen ist es zwar schon 
gelungen, mehr zu konfigurieren als UM vorgesehen hatte, allerdings 
merkt UM das offenbar, denn es gab alsbald eine Ersatzbox und einen 
freundlichen Hinweis, das bleiben zu lassen.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Und dürfte da auf rechtlich dünnem Eis stehen - der Routerzwang ist
> abgeschafft.

Wobei UM da pfiffig vorgeht - schon vor der Gesetzesänderung. Da man mit 
den 5€ Zusatzkosten nicht nur Fritz statt <dubios> kriegt, sondern auch 
erweiterte Funktionalität bei der Telefonie, muss man bei eigenem Router 
ohne die 5€ und Providerfritz im Schrank auf SIP ausweichen, um mehrere 
Telefonnummern und Gespräche zu ermöglichen.

: Bearbeitet durch User
von Bernd K. (prof7bit)


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Jobst M. schrieb:
> Stefan L. schrieb:
>> Je nachdem wir paranoid man ist. Der Provider kann/könnte dann trotzdem
>> sehen  welche Geräte im LAN sind, wenn man vom Provider bereitgestellte
>> Geräte einsetzt.
>
> Wenn man paranoid ist, macht man das eben einfach nicht!
> Und dann sollte man auch dafür sorgen, dass die IP-ID nicht Auskunft
> über die Anzahl der Rechner Auskunft gibt.

Ich glaube das mit Abstand wahrscheinlichste (und gefährlichste) 
Angriffsszenario ist nicht daß der Provider aus Langeweile 
irgendwelche komischen Sachen auf der Fritzbox laufen lässt um Dein Netz 
auszuspionieren sondern daß ein krimineller Botnetzbetreiber über Nacht 
alle Fritzboxen aller Anwender übernehmen könnte um darauf irgendwelche 
kriminell verwertbaren Dienste zu installieren (und von dort aus evtl. 
auch zu versuchen ins interne Netz vorzudringen um dort noch mehr 
verwundbare Geräte zu übernehmen).

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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A. K. schrieb:
> Wobei UM da pfiffig vorgeht

Wäre ein weiterer Grund, um derartige Firmen einen großen, einen sehr 
großen Bogen zu machen.

von (prx) A. K. (prx)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Wäre ein weiterer Grund, um derartige Firmen einen großen, einen sehr
> großen Bogen zu machen.

Es gibt vermutlich recht gute Gründe, um einen grossen Bogen um alle 
Provider zu machen. Aber wie kriegt man dann Internet? ;-)

Und ausserdem ist mir 120 Mb/s über Kabel lieber als 6 Mb/s über DSL. 
Bis Telekom (VDSL) und Stadtwerke (FTTH) hier mitten im guten Wohngebiet 
Glasfaser vergraben, wird es wohl noch lange dauern.

Bislang legen die Stadtwerke ihr Glas seltsamerweise zuerst dort, wo man 
auch VDSL kriegt. Und wenn das Glas dann vors Haus kommt, dann sind erst 
einmal sowas um 600€ aufwärts fällig, um das auch in die Wohnung zu 
kriegen.

: Bearbeitet durch User
von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Auch Unitymedia oder die anderen Kabelverdummer müssen es dulden, wenn 
man an ihr Kabel einen eigenen Router anschließt. Sie müssen auch 
sämtliche dafür erforderlichen Zugangsdaten rausrücken.

Warum also sollte man sich von denen einen quasi verdongelten und 
kastrierten Router geben lassen?

von (prx) A. K. (prx)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Warum also sollte man sich von denen einen quasi verdongelten und
> kastrierten Router geben lassen?

So schlimm ist er nicht. Und als ich mich für Fritz statt <dubios> 
entschied, was der Zwang noch da. Also lebe ich mit einem kastrierten 
Fritz, und kann es auch. Heute neu abgeschlossen wärs vielleicht anders.

Was mich am meisten stört liegt ganz woanders: Echtes IPv4 gibts nur per 
Business-Anschluss, privat gibts nur DSlite. Und da ist es völlig egal, 
ob der Router kastriert ist oder nicht, weil es nicht am Router liegt.

: Bearbeitet durch User
von c-hater (Gast)


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Rufus Τ. F. schrieb:

> Auch Unitymedia oder die anderen Kabelverdummer müssen es dulden, wenn
> man an ihr Kabel einen eigenen Router anschließt. Sie müssen auch
> sämtliche dafür erforderlichen Zugangsdaten rausrücken.
>
> Warum also sollte man sich von denen einen quasi verdongelten und
> kastrierten Router geben lassen?

Genau so isses.

Das Problem ist halt nur: Wenn man eigene Geräte vor dem NAT-Router 
haben will (wie im Falle des TO), muss man auch eine nicht kastrierte 
Fritzbox verdoppeln, wenn man die sonstigen Features der Fritzbox nutzen 
will. Die Fritzbox kann eben in keiner Form ein "Loopback", welches 
zwischen Modem und Router sitzt. Konnte sie noch nie und wird sie 
voraussichtlich auch nie können.

Dieses Problem ist im Übrigen auch nicht auf Unitymedia oder überhaupt 
Kabelanschlüsse beschränkt, sondern betrifft z.B. "VDSL" ganz genau so. 
Es resultiert einfach daraus, dass es reine Modems für neuzeitliche 
Uplinks de facto einfach nicht mehr gibt. Man ist gezwungen, so eine 
beschissen unsichere Routerbox zu kaufen und zu verwenden, auch wenn man 
eigentlich nur die Modemkomponente benötigt.

Das Schlimme an der Sache ist, dass selbst bei dieser Konfiguration der 
Rest der nur als Modem verwendeten Routerbox dadurch NICHT vollständig 
"tot" ist, sondern durchaus angreifbar bleibt. Das einzige Glück ist 
bisher, dass ein Angriff realistisch nur mit den Mitteln des Providers 
durchführbar wäre. Das beruhigt bezüglich der Kleinkriminalität ein 
wenig, aber nicht bezüglich der Geheimdienste oder der organisierten 
Kriminalität. Gegen das, was die zahlen können, ist der Lohn eines 
Provider-Admins so lächerlich gering...

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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c-hater schrieb:
> so eine beschissen unsichere Routerbox

Gibt es dafür irgendeinen, wenigstens irgendeinen Beleg?

von (prx) A. K. (prx)


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Rufus Τ. F. schrieb:
>> so eine beschissen unsichere Routerbox
>
> Gibt es dafür irgendeinen, wenigstens irgendeinen Beleg?

Plastegehäuse ;-)

von Bernd K. (prof7bit)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> c-hater schrieb:
>> so eine beschissen unsichere Routerbox
>
> Gibt es dafür irgendeinen, wenigstens irgendeinen Beleg?

Telekom, November 2016.

: Bearbeitet durch User
von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Bernd K. schrieb:
> Telekom, November 2016.

Inwiefern waren da die Router "unsicher"?

von Bernd K. (prof7bit)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Bernd K. schrieb:
>> Telekom, November 2016.
>
> Inwiefern waren da die Router "unsicher"?

Das schlottrig designte Fernwartungsinterface war aus dem Internet 
erreichbar. Der Angriff galt eigentlich irgendwelchen Zyxel-Routern 
eines Irischen Providers die ebenfalls offen und waren (siehe: 
Mirai-Botnetz, 
https://www.golem.de/news/router-schwachstellen-100-000-kunden-in-grossbritannien-von-stoerungen-betroffen-1612-124849.html) 
aber die Telekom-Router hat das ebenfalls zu hunderttausenden 
dahingerafft, auch wenn sie im Gegensatz zu den 100000 infizierten 
Zyxeln noch mal glimpflich davon kamen.

Du solltest Deinen Standpunkt der hier sinngemäß so rüber kommt wie "ich 
glaub nicht an die Existenz verwundbarer Plastikrouter <trotzig_stampf>" 
nochmal dringend überdenken und mit der Realität abgleichen.

von c-hater (Gast)


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Bernd K. schrieb:

> Das schlottrig designte Fernwartungsinterface war aus dem Internet
> erreichbar.

Das ist nur die Spitze des Eisbergs! Nämlich der Ausnahmefall, bei dem 
es auch mal ohne aktive Providerhilfe ging...

Es gibt aber auch mehr als genug andere Sachen, die gehen, zwar nicht 
aus dem Internet, aber durchaus aus der Infrastruktur des Providers 
heraus.

Eben alles, was nicht auf IP als Transportprotokoll angewiesen ist, 
sondern auf anderen Layern des ziemlich komplexen Netzwerkstack agiert.

Und da gibt es eine ganze Menge, sowohl bei VDSL als auch beim Kabel...

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