Ich suche einen Gate-Treiber für eine Push-Pull-Stufe und bin auf den ADP3634 gestoßen. Im Datenblatt steht, er sei für zwei N-Kanal-Fets gedacht, aber mir fällt jetzt momentan nichts ein was dagegen spräche, ihn einfach für einen N-Kanal und einen P-Kanal-Fet zu verwenden. Das sollte doch eigentlich keinen Unterschied machen, oder? Bei dem P-Kanal-Fet wäre dann logischerweise die Ansteuerung invertiert, aber das ist sowieso gewollt. Oder übersehe ich einen wichtigen Punkt, sodass ich bei diesem Versuch auf die Nase fallen würde? Viele Grüße egsler
A. D. schrieb: > Das > sollte doch eigentlich keinen Unterschied machen, oder? Bei dem > P-Kanal-Fet wäre dann logischerweise die Ansteuerung invertiert, aber > das ist sowieso gewollt. Du solltest dich noch einmal mit der Funktionsweise von MOSFETs vertraut machen. Man kann einen N- und P-Kanal Mosefet nicht einfach austauschen. Welche Bedingung muss in einer Halbbrücke für den N-Kanal High-side FET gelten? Die Gate Source Spannung muss positiv sein. Wenn der Mosfet durchschalten soll, so muss diese immer noch positiv sein. Das bedeutet aber, dass die Gatespannung höher, als die Versorgungsspannung der Brücke sein muss. Und genau dafür sorgen die Treiber für zwei N-Kanal Mosfets. Sie erzeugen durch eine Charge Punp eine Spannung, welche größer ist, als die Versorgungsspannung. Ein P-Kanal Mosfet hingegen will zum durchschalten eine negative Gate Source Spannung sehen. Ein einfaches invertieren funktioniert hier nicht. Die meisten Treiber kannst du somit also vergessen.
Der oben genannte Treiber hat keine Ladungspumpe, er kann nur zwei Low-Side-N-Kanal-Fets treiben. Daher meine Annahme, dass er auch einen High-Side-P-Kanal treiben könnte - bei Low-Pegel schaltet der P-Kanal durch, bei High-Pegel sperrt er. Oder nicht?
Das könnte evtl. gehen. Mit welchen Spannungen willst du arbeiten? Du musst dir auch Gedanken machen, wie du ein unbeabsichtigtes einschalten beider FETs verhindern kannst. Der IC bietet hier keine interne gegenseitige Verriegelung.
Wie ich einen Querstrom verhindere bin ich mir noch nicht gänzlich sicher, ich hab bisher zwei Ideen gehabt: Entweder ich verzögere einfach bei beiden Treiber-Eingängen den Flankenwechsel, der zum Durchschalten führt, mit einem kleinen RC-Glied und den zum Sperren führenden Flankenwechsel schalte ich hart mit einem Transistor. Somit sollte immer zuerst der leitende Fet sperren und danach der andere leitend werden. Oder aber ich schalte noch eine Torschaltung vor, mit der ich aktiv überprüfe, ob der jeweils andere Fet bereits sperrt oder noch leitet... Aber ich bevorzuge momentan die erste Methode, bei 200kHz würd ich gerne auf Rückkopplungen verzichten. Aber mir ging es ja eigentlich erstmal nur darum, ob ich damit richtig liege, dass ich einen Low-Side-N-Kanal-Treiber auch problemlos als High-Side-P-Kanal-Treiner verwenden kann.
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