Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Motorwiderstand Phase-zu-Phase


von Lys A. (jazz_89)


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Guten Morgen allerseits,

ich klicke mich gerade durch Datenblätter von diversen Motorherstellern. 
Bei den Widerstandsangaben kommt oft die Bezeichung "Wicklungswiderstand 
U-V " vor. Soweit ich weiss gibt es die Polpaare U, V und W. Wieso wird 
der Wicklungswiderstand zwischen zwei unterschiedlichen Polen gemessen 
und nicht einfach ziwschen den zwei Adern desselben Polpaars?

Besten Dank!

von THOR (Gast)


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Weil die nicht zur gleichen Wicklung gehören und daher unendlich großen 
Widerstand haben.

von Lys A. (jazz_89)


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Kann es sein, dass man den Widerstand zwischen der zwei Phasen misst, 
weil immer jeweils zwei Polpaare aktiv sind? Also wäre der Motorstrom 
gleich U_PWM/R_ph2ph...

(unter Vernachlässigung der Induktivität L)
Danke

von THOR (Gast)


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Lys A. schrieb:
> Kann es sein, dass man den Widerstand zwischen der zwei Phasen
> misst,
> weil immer jeweils zwei Polpaare aktiv sind? Also wäre der Motorstrom
> gleich U_PWM/R_ph2ph...

Jain, nur bei blockierter Motorwelle. Sonst muss noch die vom Motor 
erzeugte Gegenspannung berücksichtigt werden.

> (unter Vernachlässigung der Induktivität L)

großer Fehler. Gerade bei PWM nutzt man die ja aus damit von der 
verlustfreien Induktivität der Strom begrenzt wird und nicht vom 
ohmschen Wicklungswiderstand.

von Lys A. (jazz_89)


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THOR schrieb:
> Lys A. schrieb:
>> Kann es sein, dass man den Widerstand zwischen der zwei Phasen
>> misst,
>> weil immer jeweils zwei Polpaare aktiv sind? Also wäre der Motorstrom
>> gleich U_PWM/R_ph2ph...
>
> Jain, nur bei blockierter Motorwelle. Sonst muss noch die vom Motor
> erzeugte Gegenspannung berücksichtigt werden.

Angenommen die Motorwelle ist blockiert. Dann sind bei einer 
trapezförmigen Kommutation 2 Pole aktiv und 1 Pol inaktiv, richtig? Kann 
ich dann annehmen, dass die Busspannung (welche aus der PWM entsteht, 
z.B. 565V) gleichmäßig auf die 2 Pole verteilt wird, da die 
Widerstandände identisch sind? Sieht also jede Phase des Motors 1/2 * 
Busspannung?


>> (unter Vernachlässigung der Induktivität L)
>
> großer Fehler. Gerade bei PWM nutzt man die ja aus damit von der
> verlustfreien Induktivität der Strom begrenzt wird und nicht vom
> ohmschen Wicklungswiderstand.

Ich weiss, dass man die L eigentlich nicht vernachlässigen kann. Ohne L 
würde ja auch kein Tiefpasscharakter vorliegen und die PWM wäre nutzlos 
:)

Danke für die Antwort

von THOR (Gast)


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Lys A. schrieb:
> Angenommen die Motorwelle ist blockiert. Dann sind bei einer
> trapezförmigen Kommutation 2 Pole aktiv und 1 Pol inaktiv, richtig? Kann
> ich dann annehmen, dass die Busspannung (welche aus der PWM entsteht,
> z.B. 565V) gleichmäßig auf die 2 Pole verteilt wird, da die
> Widerstandände identisch sind? Sieht also jede Phase des Motors 1/2 *
> Busspannung?

Das kommt jetzt drauf an was das für ein Motor ist und wie der 
angeschlossen wurde. Ich bin bisher von nem Sym/Asym Motor in 
Dreieckschaltung am Netz ausgegangen, aber du scheinst ja was anderes zu 
haben und auch keine Netzkopplung.

von Lys A. (jazz_89)


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THOR schrieb:
> Lys A. schrieb:
>> Angenommen die Motorwelle ist blockiert. Dann sind bei einer
>> trapezförmigen Kommutation 2 Pole aktiv und 1 Pol inaktiv, richtig? Kann
>> ich dann annehmen, dass die Busspannung (welche aus der PWM entsteht,
>> z.B. 565V) gleichmäßig auf die 2 Pole verteilt wird, da die
>> Widerstandände identisch sind? Sieht also jede Phase des Motors 1/2 *
>> Busspannung?
>
> Das kommt jetzt drauf an was das für ein Motor ist und wie der
> angeschlossen wurde. Ich bin bisher von nem Sym/Asym Motor in
> Dreieckschaltung am Netz ausgegangen, aber du scheinst ja was anderes zu
> haben und auch keine Netzkopplung.

Es geht um einen Bürstenlosen "Gleichstrommotor" mit 3 Polpaaaren in 
Sternanordnung (Kollmorgen DBL4)

von THOR (Gast)


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Dann müsste jede Wicklung eigentlich volle Busspannung anliegen haben. 
Zumindest zeitweise.

von Ursus P. (unwichtig)


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THOR schrieb:
> großer Fehler. Gerade bei PWM nutzt man die ja aus damit von der
> verlustfreien Induktivität der Strom begrenzt wird und nicht vom
> ohmschen Wicklungswiderstand.

Gegenfrage, was ist eine Verlustbehaftete Induktivität?

von Huh (Gast)


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Frank T. schrieb:
> THOR schrieb:
>> großer Fehler. Gerade bei PWM nutzt man die ja aus damit von der
>> verlustfreien Induktivität der Strom begrenzt wird und nicht vom
>> ohmschen Wicklungswiderstand.
>
> Gegenfrage, was ist eine Verlustbehaftete Induktivität?

Man kann auch einfach nur "Induktivität" sagen. Es gibt keine 
verlustfreie Induktivität.

von Ursus P. (unwichtig)


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Huh schrieb:
> Frank T. schrieb:
>> THOR schrieb:
>>> großer Fehler. Gerade bei PWM nutzt man die ja aus damit von der
>>> verlustfreien Induktivität der Strom begrenzt wird und nicht vom
>>> ohmschen Wicklungswiderstand.
>>
>> Gegenfrage, was ist eine Verlustbehaftete Induktivität?
>
> Man kann auch einfach nur "Induktivität" sagen. Es gibt keine
> verlustfreie Induktivität.

Schon klar :), wollte nur den THOR danach fragen...

von Lys A. (jazz_89)


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Frank T. schrieb:

> Gegenfrage, was ist eine Verlustbehaftete Induktivität?

Das müsste eine Induktivität sein, die auch einen gewissen Widerstand 
hat, oder? Eine ideelle Induktivität agiert ja als Speicher (so wie eine 
Masse oder ein Massenträgheitsmoment). Verlustbehaftet ist diese dann, 
wenn auch Energie dissipiert wird, würde ich sagen. Und damit hat deren 
Impedanz auch einen reellen Anteil (?)

von käwin (Gast)


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Lys A. schrieb:
> Eine ideelle Induktivität

Erst einmal üben wir den Unterschied zwischen ideell und ideal...

von THOR (Gast)


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Damit war gemeint, dass eine Induktivität im Gegensatz zu einem ohmschen 
Widerstand den Strom verlustfrei begrenzt. Das wollte ich nochmal extra 
hervorheben.

Die paar Ohm Spulenwiderstand waren damit nicht gemeint.

von Lys A. (jazz_89)


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THOR schrieb:
> Damit war gemeint, dass eine Induktivität im Gegensatz zu einem ohmschen
> Widerstand den Strom verlustfrei begrenzt. Das wollte ich nochmal extra
> hervorheben.
>
> Die paar Ohm Spulenwiderstand waren damit nicht gemeint.

Okay. Letzte Frage zu diesem Thema :)

Wenn man die drei Phasen aus dem Drehstromnetz (bezogenauf Nullleiter, 
also 3xL-N) invertiert und addiert, ergibt sich eine Spannung mit einem 
hohen DC-Anteil die aber zwischen 565V und 650V schwingt. Erst nach der 
Glättung ergibt sich eine quasi-konstante Spannung von 620V. Wieso hört 
man also so oft, dass die Busspanung bei einem Dreiphasennetz 560V bzw. 
565V DC entspricht? Das ist doch lediglich der geringste Wert und nicht 
der mittlere Wert nach der Glättung...

Vielen Dank und vorab ein schönes Wochenende

von Mutti (Gast)


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400V * wurzel(2);

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