Guten Abend allerseits! Wie wichtig sind eurer Meinung Wirschatfs-Vorlesungen im Technikstudium? Ich studiere momentan an der TU Graz Elektrotechnik (Bsc). Es gibt bei uns den klassischen ET - Master und den Elektrotechnik-Wirtschaft Master. Mich würde im späteren Beruf Projektmanagement oder Produktmanagement interessieren. In wie fern sollte man für so eine Stelle oder gar für eine Führungsposition, Wissen über Wirtschaft haben? Welches Ausmaß sollten die Wirtschaftsfächer ausmachen? Wie sind eure Erfahrungen? lg Benjamin
Benjamin schrieb: > Mich würde im späteren Beruf Projektmanagement oder Produktmanagement > interessieren. Lüg doch nicht, man hat dir sicherlich nur erzählt, dass es da am meisten Kohle gibt. Interessant ist das nicht, und anspruchsvoll auch nicht. Echte Ingenieure werden dich nicht als einen anerkennen.
Horst schrieb: > Lüg doch nicht, man hat dir sicherlich nur erzählt, dass es da am > meisten Kohle gibt. Ich lüge nicht. Geld ist nicht mein einziger Motivator. Es ist nicht unwichtig, aber nicht die Triebfeder meines Handelns. > Interessant ist das nicht, und anspruchsvoll auch nicht. Das sehe ich anders. > Echte Ingenieure werden dich nicht als einen anerkennen. Trollerei
Es schadet dem Ingenieur nicht, wenn er wenigstens grundlegende Kenntnis in Wirtschaftsthemen hat. Alles weitere ergibt sich im Job.
Benjamin schrieb: > Mich würde im späteren Beruf Projektmanagement > oder Produktmanagement interessieren. Ein echter Produktmanager schaut, wie er sein Gelumpe bei minimalem Kostenaufwand am Markt platzieren kann = Wirtschaftlichkeit sehr wichtig. Wer Elektronikentwicklung im Sinne ordentlicher Produkte wirklich ernst nimmt, ist im Management fehl am Platz.
Manfred schrieb: > Ein echter Produktmanager schaut, wie er sein Gelumpe bei minimalem > Kostenaufwand am Markt platzieren kann = Wirtschaftlichkeit sehr > wichtig. > > Wer Elektronikentwicklung im Sinne ordentlicher Produkte wirklich ernst > nimmt, ist im Management fehl am Platz. Schön gesagt und leider sehr wahr.
Und wie sieht es mit Projektleiter/Teamleiter Tätigkeiten aus?
Benjamin schrieb: > Wie wichtig sind eurer Meinung Wirschatfs-Vorlesungen im Technikstudium? Wozu braucht man die? Um im Wirtschaftsbereich tätig zu werden braucht man nur den Menschenverstand, mehr nicht. Kein spezielles Wissen, keine hochabstrakte Theorie, kein Talent und keine Verantwortung (siehe VW). Da kannst du so viel BWL studieren wie du willst: im Markt behält immer derjenige die Oberhand der am meisten Geld hat, daher ist die meiste BWL-Theorie für die Katz. Dieser jemand kauft Politiker und minimiert den Einfluß des Staates damit der Einfluß noch größer wird. Es ist zwar schön was in schlauen BWL-Büchern steht, so schöne Sätze wie "Angebot und Nachfrage", hat aber nichts mit dem realen Leben zu tun. Mal als Beispiel Einführung von E10-Kraftstoff. Kein Mensch wollte es, trotzdem hat der Großkonzern es mit Gewalt durchgesetzt. Ein anderes Beispiel: Strompreise. Der Strommarkt wurde privatisiert und die Preise kennen nur den Weg nach oben, ohne Sinn und Verstand. Die Großen geben die Preise vor, die kleineren ziehen nach, dass man hier jeden Tag den Anbieter wechselt, ist nur ein bischen Hoffnung für die Dummen. PS: Was für eine unendliche Weisheit, das muss man echt ganz dringend studieren.
Benjamin schrieb: > Und wie sieht es mit Projektleiter/Teamleiter Tätigkeiten aus? Sind am Aussterben, werden ´zunehmend durch SCRUM, Excel,MangamentWebtools und KI ersetzt. Nur für konstruktive Ingenieursarbeiten brauchts noch "echte" Intelligenz.
Benjamin schrieb: > Wie wichtig sind eurer Meinung Wirschatfs-Vorlesungen im Technikstudium? Die Grundlagen sollten schon da sein. Ich entsinne mich noch an den Spruch des BWL-Dozenten, wieso das überhaupt Teil des Ing-Studiums war. "Sie müssen in der Industrie auch mit den Kaufleuten reden, aber es ist einfacher, Ingenieuren BWL beizubringen als Kaufleuten Ingenieurswissenschaften." Ist was dran. Wenn man nur die Kaufleute entscheiden läßt, kommt technischer Murks raus, und solange man nicht gerade über "Amigos" z.B. den Staat als Abnehmer hat, geht die Firma irgendwann pleite, weil keiner die Produkte haben will. Läßt man andererseits nur die Ingenieure werkeln, dann kommen zwar schweinegeile Produkte raus, aber erstens viel zu spät, so daß andere schon den Markt besetzt haben, zweitens dermaßen teuer, daß keiner die Produkte haben will, und drittens sind die Produkte ohnehin für den normalen Nutzer unbenutzbar, weil viel zu kompliziert. Die Firma geht dann pleite.
> Lüg doch nicht, man hat dir sicherlich nur erzählt, dass es da am > meisten Kohle gibt. Interessant ist das nicht, und anspruchsvoll auch > nicht. Echte Ingenieure werden dich nicht als einen anerkennen. sehe ich genauso - leider ist es so, daß anspruchsvolle Tätigkeiten nur schlecht entlohnt werden im Vergleich zu Excel-Tabellen Verschiebereien und anderen Unsinn.
> Wie wichtig sind eurer Meinung Wirschatfs-Vorlesungen im Technikstudium?
für ein reines Technikstudium ist das überflüssig; da aber mittlerweile
andere Maßstäbe gelten leider notwendig - und BWL hat ja auch immense
Vorteile, nur die Denkweise lernst Du nicht in zwei oder drei
Vorlesungen - da braucht es etwas länger für.
Benjamin schrieb: > Guten Abend allerseits! > > Wie wichtig sind eurer Meinung Wirschatfs-Vorlesungen im Technikstudium? > Ich studiere momentan an der TU Graz Elektrotechnik (Bsc). Es gibt bei > uns den klassischen ET - Master und den Elektrotechnik-Wirtschaft > Master. > Mich würde im späteren Beruf Projektmanagement oder Produktmanagement > interessieren. In wie fern sollte man für so eine Stelle oder gar für > eine Führungsposition, Wissen über Wirtschaft haben? Welches Ausmaß > sollten die Wirtschaftsfächer ausmachen? > Wie sind eure Erfahrungen? > > lg > Benjamin Wenn du als Jüngling vom Bachelor direkt zum Teamleiter willst, wird dich keiner der richtigen Ingenieure ernst nehmen. BWL braucht man als Ingenieur, der was entwickeln will, etwa so dringend wie ein drittes Ei. Gesunder Menschenverstand reicht. Wieso gibst du dir ein E-Technik Studium, wenn du eh nicht Entwickler werden willst?
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Manfred schrieb im Beitrag #4931498:
> BWL und Gesunder Menschenverstand gehen garnicht überein.
Sag ich doch. BWL braucht man nicht, gesunden Menschenverstand aber
schon. :-)
Beitrag #4932935 wurde von einem Moderator gelöscht.
Hi,Benjamin,
> Wie wichtig sind eurer Meinung Wirschatfs-Vorlesungen im Technikstudium?
Die Kenntnisse, die der Wirtschafts-Ing dem Normal-Ing voraus hat, die
sind schon jetzt so wichtig, wie Entwicklungsabteilungen abgewickelt und
Entwicklungen gekauft werden.
Ciao
Wolfgang Horn
Ach wie süß, wie simpel doch das Weltbild der kleinen Ingenieurchen hier ist. @ TE:BWL-Vorlesungen sind erstmal fachfremd und erweitern den Horizont. Und alles was den Horizont irgendwie erweitert sollte man mitnehmen. Den W.Ing. halte ich zwar für eine weniger gute Idee (es sei denn man will definitiv niemals in die Entwicklung), aber im reinen E-Technik-Studium schadet es nicht sich die ein oder andere BWL oder meinetwegen Softskill-Vorlesung zu gönnen. Das Zeug ist auch für den Entwickler interessant. Denk dran: Entwickler gibt es genug da draußen und jeder davon ist fachlich etwa auf dem gleichen Level, -+10% (auch wenn sich jeder einzelne von denen für das Übergenie hält - ist wie mit den Autofahrern). Die eine Fachvorlesung mehr bringt dir nichts, du wirst dich eh im Beruf in eine Richtung spezialisieren. Unternehmerisches Denken, Rhetorik und fachübergreifendes Wissen dagegen sind ein Alleinstellungsmerkmal. Nop schrieb: > Läßt man andererseits nur die Ingenieure werkeln, dann kommen zwar > schweinegeile Produkte raus, aber erstens viel zu spät, so daß andere > schon den Markt besetzt haben, zweitens dermaßen teuer, daß keiner die > Produkte haben will, und drittens sind die Produkte ohnehin für den > normalen Nutzer unbenutzbar, weil viel zu kompliziert. Die Firma geht > dann pleite. Besser kann mans nicht ausdrücken.
Hi, Masl, > Ach wie süß, wie simpel doch das Weltbild der kleinen Ingenieurchen hier > ist. Deine Verniedlichung zeigt Deine Verachtung gegenüber dem TO, der eine ernsthafte Frage gestellt hat, sowie Verachtung gegenüber denen, die ihm ernsthaft geantwortet haben. Solche Verachtung verschwendet Zeit der Leser ist daher leserfeindlich. Werd erwachsen, dann melde Dich noch mal. Ein Narziss wie Du hat sich weitere Worte verscherzt. Wolfgang Horn
Wolfgang H. schrieb: > Deine Verniedlichung zeigt Deine Verachtung gegenüber dem TO, der eine > ernsthafte Frage gestellt hat, Ich habe dem TE hier mit am gründlichsten und vor allem begründet geantwortet und dabei auch mal einen anderen Standpunkt beleuchtet. Wo du da Verachtung gegenüber dem TE erkennen willst musst du mir erklären. Wolfgang H. schrieb: > sowie Verachtung gegenüber denen, die ihm > ernsthaft geantwortet haben. Ja, die ganzen Heulsusen bei denen die Erwähnung des Wörter BWL, Unternehmer, Projektleitung die Emotionen durchgehen lässt verachte ich in der Tat. Für mich sind das kleine Frickler die maximal in ihrer kleinen Nische fähig sind (oft nicht mal da weil gnadenlos selbstüberschätzend) und sich irgendwie schönreden müssen wieso es OK ist, ein sozialinkompetenter Nerd zu sein dessen Tellerand da aufhört wo das Fachliche endet. Fakt ist dass es ohne BWL und Projektleitung nicht geht und Fakt ist auch, dass Fehlentscheidungen dort die meisten negativen Konsequenzen nach sich ziehen. Wenn der kleine Entwickler seinen Code minimal optimiert dann mag ihm das persönlich den Kick geben, projektrelevant ist das aber meistens nicht. Deswegen schadet es nicht wenn auch der Codemonkey zumindest rudimentäre wirtschaftliche Verständnisse mitbringt, die Nöte seines Projektleiters nachvollziehen kann und seine Vorgesetzten aktiv unterstützt anstatt beleidigt mit dem Fuss auf den Boden zu stampfen. Rhetorik und planerisches Denken sind wichtig um die Fachfremden Vorgesetzten argumentativ überzeugen zu können. Wirtschaftliches Verständnis ist wichtig um zu verstehen wann man die saubere 100%-Lösung wählt und in welchen Situationen der funktionierende Workaround doch besser geeignet ist, das Projekt zu retten. Wolfgang H. schrieb: > Ein Narziss wie Du hat sich weitere Worte verscherzt. Ich bin einer der wenigen hier der sich nicht für das Entwickler-Genie schlechthin hält. Ich weiß was ich kann und was nicht und arbeite aktiv an meinen Baustellen anstatt hier im Chor gegen die pösen unfähigen Projektleiter zu blöken und alles Fachfremde zu verteufeln. Fachliche Aufgaben konnte ich bisher auch so alle locker lösen, denn Genies werden in 99,9% der Projekte garnicht gebraucht.
Er hat wahrscheinlich gar nicht die Zeit sich in eine BWL-Vorlesung reinzusetzen. Die Kurse laufen parallel und dank der Verschulung wird das mit dem 'über den Tellerrand schauen' recht schwierig. Also entweder-oder.
Masl schrieb: > Entwickler gibt es genug da draußen und jeder davon ist fachlich etwa > auf dem gleichen Level, -+10% Falsch.
Masl schrieb: > Fakt ist dass es ohne BWL und Projektleitung nicht geht und Fakt ist > auch, dass Fehlentscheidungen dort die meisten negativen Konsequenzen > nach sich ziehen. Richtig. Die größte Fehlentscheidung der Projektleitung in unserem Projekt war, so viele fachliche Schaumschläger und narzisstische Sozialkrüppel einzustellen. > Wenn der kleine Entwickler seinen Code minimal optimiert dann mag ihm > das persönlich den Kick geben, projektrelevant ist das aber meistens > nicht. Doch. Einer der Hauptgründe, weshalb der Kunde die Verträge gekündigt hat, war, weil der Code hinten und vorne nicht funktioniert hat. > Deswegen schadet es nicht wenn auch der Codemonkey zumindest rudimentäre > wirtschaftliche Verständnisse mitbringt, die Nöte seines Projektleiters > nachvollziehen kann und seine Vorgesetzten aktiv unterstützt anstatt > beleidigt mit dem Fuss auf den Boden zu stampfen. Richtig. > Rhetorik und planerisches Denken sind wichtig um die Fachfremden > Vorgesetzten argumentativ überzeugen zu können. Traurig, aber wahr. Fachfremde Vorgesetzte lassen sich nicht durch fachliche Argumente überzeugen, weil sie die sowieso nicht verstehen. Es geht nur darum, sich so zu verkaufen, dass der ahnungslose Vorgesetzte denkt: "Ich kapiere zwar nichts, aber wenn er das so überzeugend rüberbringt, dann muss es richtig sein." Das war die Denke der ahnungslosen Projektleiter und ein weiterer Hauptgrund war, weshalb das Multimillionenprojekt an die Wand gefahren wurde. > Ich bin einer der wenigen hier der sich nicht für das Entwickler-Genie > schlechthin hält. Natürlich nicht, denn du bist ja das projektleitende Universalgenie.
Berufsberater schrieb: > viel. Und noch 2 nette Bildchen. Ach Kindchen, ich würd auch mal in so einer wunderbar simplen Welt leben. Gibts bei euch immer nur schwarz oder weiß? Respektive, Schaumschläger oder Highperformer? Ich rufe mit keinem Wort dazu auf zur Schaumschläger-Fraktion zu wechseln und in jedem Meeting mit Bullshitbingo zu glänzen. Wenn es dem TE darum geht ob er während des Studiums noch ein wenig BWL und Softskills mitnehmen soll dann beantworte ich das eindeutig mit ja. Ich weiß die Wahrheit tut weh, aber: man kann auch ein brauchbarer oder sogar sehr guter Entwickler sein und sich dabei nicht so wegbuttern lassen wie dein Dilbert. Mit deiner Fixierung nur aufs reine Fachliche trägst du eher dazu bei dass der TE oder andere mitlesende Studenten früher oder später in die gleiche Scheiß-Situation wie dein Dilbert kommen. Na gut, dann kann man sichs wenigstens in seiner Nerdecke bequem machen und rumheulen wie gemein doch wieder alle im Meeting waren. Und jetzt gehn wir das soziale Problem das du anscheinend hast mal ganz rational an, so wie es einem Ingenieur würdig ist: - du siehst im Gespräch mit Kollegen oder dem Chef kein Land weil du keine zwei Sätze am Stück rausbringst ohne zu stottern - du wirst nicht in Planungsrunden mit einbezogen weil der Chef/Projektleiter in dir nur einen Codemonkey sieht dem er komplexe Projektentscheidungen nicht zutraut bzw. er ignoriert dich wenn du mit Bedenken zu ihm kommst So, dir fehlen also anscheinend Kenntnisse oder Fähigkeiten. Du kannst jetzt entweder weiter blöken wie schlecht alles ist oder du machst es wie ein Ingenieur, schaffst dir selbstständig fehlendes Wissen/Können drauf und hilfst andere, nicht den selben Fehler wieder zu machen.
Masl schrieb: > schaffst dir selbstständig fehlendes Wissen/Können du sagst es ja selber: wenn man BWL braucht, liest man sich da an einem verregneten Sonntagnachmittag ein. Mit Ingenieursproblemen wie Reglerauslegung, z-Übertragungsfunktion digitaler Filter oder dem entwurf von Streifenleiterschaltungen in der HF-Technik dürfte das etwas schwieriger sein. Also im Studium besser das lernen, was auch unmittelbar mit dem Ingenieursberuf zu tun hat. Ich wollte ich hätte keine BWL Fächer belegen müssen und hätte stattdessen lieber ein paar Vorlesungen mehr über Differentialgleichungen besucht, da nicht nur interessanter sondern auch nützlicher weil es zu einem besseren Verständnis von physikalischen und ähnlichen Vorgängen hilft.
>...wenn man BWL braucht, liest man sich da an einem verregneten >Sonntagnachmittag ein. Das führt dann zu Experten, die nicht einmal den Unterschied zwischen Butto- und Nettogehalt kennen. Oder wenn Reichelt mal die Versandkosten erhöht über das nicht gestiegene Port diskutieren. Beides kann man hier im Forum bei Bedarf nachlesen. >und hätte stattdessen lieber ein paar >Vorlesungen mehr über Differentialgleichungen besucht Als toller Ing, der du bestimmt bist, ziehst du dir das bestimmt auch an einem Wochenende rein.
Masl schrieb: > Entwickler gibt es genug da draußen und jeder davon ist fachlich > etwa auf dem gleichen Level, -+10% Das kann ich so nicht bestätigen. Das ist fast so, wie wenn du in New York in einer Straßenschlucht stehst und nach oben schaust. Dann sind auch alle Hochhäuser ziemlich gleich hoch. http://www.top-wetter.de/ny/ny4.htm http://www.fotocommunity.de/photo/new-york-ganz-oben-thomas-wallmeyer/9075415 Wenn du aber mal seitlich schaust, dann ist der Unterschied deutlich größer als 10%. Du siehst: es ist eine Frage der Perspektive... Was ich allerdings bestätigen kann, ist dass ich einige auch in meiner Verwandtschaft kenne, die alles Mögliche studieren wollten, dann letztlich aber Betriebswirte wurden. Und ich kenne einige, die ihren Betriebswirt "nebenher" (berufsbegleitend) gemacht haben und hinterher am selben Schreibtisch bei der selben Tätigkeit sitzen. Ich kenne aber keinen Techniker, der den Ingenieur nebenher gemacht und hinterher das Selbe wie zuvor getan hat... Natürlich sollte man auch als Techniker wissen, wie zu reagieren ist, wenn von ABC-XYZ-Artikeln oder dem Pareto-Prinzip die Rede ist. Aber es ist nicht zwingend notwendig und vor Allem: diese Weisheiten sind nur eine Manifestierung das gesunden Menschenverstands. Denn so ist z.B. das Pareto-Prinzip hübsch, um hinterher eine Analyse eines Projekts zu machen. Es taugt aber nur sehr bedingt, um eine aktuelle Position zu bestimmen. Genau das versuchen aber der Einfachheit immer wieder einige BWL-Frischlinge, denen diese alte Weisheit im Studium "die Augen geöffnet" hat. Masl schrieb: > Ach wie süß, wie simpel doch das Weltbild der kleinen Ingenieurchen hier > ist. Mit solchem provokanten Gelaber disqualifizierst du dich selber. Aber vermutlich (oder hoffentlich) willst du nur den Advocatus Diaboli spielen. BTW: Sogar mit deiner Aussage +-10% (also 20%) triffst du auf das bei BWLern so beliebte Pareto-Prinzip: wenn der eine Ingenieur 80% "kann" und der Andere 100%, dann waren für diese "letzten" 20% nämlich 80% zusätzlicher Lernaufwand nötig...
Nop schrieb: > Läßt man andererseits nur die Ingenieure werkeln, dann kommen zwar > schweinegeile Produkte raus, aber erstens viel zu spät, so daß andere > schon den Markt besetzt haben, zweitens dermaßen teuer, daß keiner die > Produkte haben will, und drittens sind die Produkte ohnehin für den > normalen Nutzer unbenutzbar, weil viel zu kompliziert. Die Firma geht > dann pleite. 1.Das ist reine Unterstellung dass die Produkte zu spät kommen und selbst wenn, kann es viele andere Gründe haben wie schlechte Organisation oder zu viel Bürokratie. Ganz im Gegenteil: wenn man Ingenieure machen läßt, kommen die Produkte sehr schnell da hier der technische Weg maximal optimiert wird. Jetzt sollte man nicht so tun als könne ein BWL-ler in der Firma die ganze Entwicklung beschleunigen, völliger Mumpitz. So einer hat weder das Hintergrundwisssen noch die Kompetenz. 2.Dass die Produkte "zu teuer" sind, liegt in der Regel daran dass wir im Schland leben und nicht in Bangladesch. Im Schland sind die Lebenserhaltungskosten nun mal hoch und in Bangladesch will kein Mensch leben. Viel mehr hat es mit der "genialen" Idee der Globalisierung zu tun die Menschen der harten Konkurrenz aus Billiglohnländern auszusetzen. Genau genommen sind die Produkte nicht teuer, man muss bedenken wieviel Qualifikation, Arbeit und Recherche dahinter stecken. 3.Dass die Produkte ohne BWL-ler unbenutzbar sind, halte ich für ein Gerücht. Bei der Bedienbarkeit geht es um einen Übergang vom komplexen System bis zur einfachen Bedienung. Weil einem BWL-ler schon simple Grundlagen fehlen das Ganze zu verstehen, verstehe ich nicht wer hier überhaupt auf die Idee kommt dass BWL-ler erst das Produkt bedienbar macht. Das halte ich für die reine Fantasie. Abgesehen davon sind oft nicht die Endkunden im Spiel sondern Industrie bzw. andere Ingenieure.
Lothar M. schrieb: > Das ist fast so, wie wenn du in New York in einer Straßenschlucht stehst > und nach oben schaust. Dann sind auch alle Hochhäuser ziemlich gleich > hoch. Der war gut :-) Wenn Masl nach oben zu den Ings schaut sind alle gleich groß, weil er von so tief unten schaut ROFL
Gästchen schrieb: > verstehe ich nicht wer hier > überhaupt auf die Idee kommt dass BWL-ler erst das Produkt bedienbar > macht. Na ja, wenn du einem BWLer deine Entwicklung zeigst, dann erdet er dich schon insofern daß er den DAU Test für dich macht.
Hallo! TE hier. Danke für all die Antworten. Ich muss zugeben, dass ich eher bei masl bin. Mir kommt bei dieser Diskussion immer wieder der Dunning-Kruger-Effekt in den Sinn. Ich werde wohl im Masterstudium Elektronik machen und ein paar Wirtschaftsvorlesungen besuchen. Damit ich eher mit meinem BWL-Gegenüber kommunizieren kann.
Lothar M. schrieb: > Masl schrieb: >> Entwickler gibt es genug da draußen und jeder davon ist fachlich >> etwa auf dem gleichen Level, -+10% > Das kann ich so nicht bestätigen. > Das ist fast so, wie wenn du in New York in einer Straßenschlucht stehst > und nach oben schaust. Dann sind auch alle Hochhäuser ziemlich gleich > hoch. > http://www.top-wetter.de/ny/ny4.htm > http://www.fotocommunity.de/photo/new-york-ganz-oben-thomas-wallmeyer/9075415 > Wenn du aber mal seitlich schaust, dann ist der Unterschied deutlich > größer als 10%. Du siehst: es ist eine Frage der Perspektive... Aber die Frage ist doch: sind diese 10% (lass es meinetwegen mehr sein) nötig? Ich halte an meiner Aussage fest: für 99,9% der Ingenieursstellen muss man kein Genie sein. Man muss nicht gegen einen Steve Wozniak anstinken können, es reicht wenn man sein Handwerkszeug solide beherrscht und einigermasen problemorientiert an die Sache rangeht. Es reicht also, wenn man das ist was hier abwertend immer als Durchschnitt bezeichnet wird. Du wirst überall, in jedem Fach, hauptsächlich Leute mit durchschnittlicher Begabung finden. Das ist nun mal die Definition von Durchschnitt. Eine Entwicklungsabteilung nur mit überdurchschnittlichen Leuten ist nicht möglich, außer vielleicht bei google aber dafür muss auch irgendwo eine Abteilung mit nur unterdurchschnittlichen Leuten existieren. Lothar M. schrieb: > Und ich kenne einige, die ihren Betriebswirt "nebenher" > (berufsbegleitend) gemacht haben und hinterher am selben Schreibtisch > bei der selben Tätigkeit sitzen. Ich kenne aber keinen Techniker, der > den Ingenieur nebenher gemacht und hinterher das Selbe wie zuvor getan > hat... Es geht hier um einen Ingenieur der die Nerdbrille abnimmt, sich nicht nur auf das fachliche versteift sondern sich rudimentäre Softskills, Projektmanagement und BWL draufschafft. Dieser ist m.M.n. immer "wertvoller" als der reine Entwickler, selbst wenn dieser um wenige Prozentpunkte "besser" sein sollte (was er m.M.n. nicht zwingend ist und, sollte er es sein, wenig Rolle spielt im Projekt). Lothar M. schrieb: > Mit solchem provokanten Gelaber disqualifizierst du dich selber. Aber > vermutlich (oder hoffentlich) willst du nur den Advocatus Diaboli > spielen. Ich gebe zu, es gefällt mir wenn bei manchen hier die Emotionen durchgehen und der Beißreflex einsetzt. Z.B. wie bei dem hier: Der Andere schrieb: > Wenn Masl nach oben zu den Ings schaut sind alle gleich groß, weil er > von so tief unten schaut
Lothar M. schrieb: > Natürlich sollte man auch als Techniker wissen, wie zu reagieren ist, > wenn von ABC-XYZ-Artikeln oder dem Pareto-Prinzip die Rede ist. Aber es > ist nicht zwingend notwendig und vor Allem: diese Weisheiten sind nur > eine Manifestierung das gesunden Menschenverstands. Das sind die meisten technischen Dinge auch. Und längst nicht alle Gedankengänge, die man mit dem gesunden Menschenverstand nachvollziehen kann, kann man auch selbst entwickeln. Weder im wirtschaftlichen noch im technischen. Diese Arroganz gegenüber den BWLern finde ich jedenfalls reichlich übertrieben. Gruss Axel
Benjamin schrieb: > Hallo! > > TE hier. Danke für all die Antworten. Ich muss zugeben, dass ich eher > bei masl bin. Mir kommt bei dieser Diskussion immer wieder der > Dunning-Kruger-Effekt in den Sinn. Sehr schön. Gruss Axel
Benjamin schrieb: > Dunning-Kruger-Effekt Eben, der gewöhnliche BWLer kapiert nicht mal eine einfache e-Funktion (Forderung nach unendlichem Wachstum), glaubt aber die Wirtschaftsentwicklung voraussagen zu können. Etwa alle 7-10 Jahre erwischt ihn dann wieder die absteigende Flanke eines Wirtschaftszyklus oder gar so etwas unvorhersehbares wie eine Naturkatastrophe oder internationale Spannungen und schon steht er da und jammert. Hat der durchschnittliche BWLer irgendwas aus der Bankenkrise gelernt? Schau dir an was passiert ...
Masl schrieb: > Beißreflex Nein, ich bin immer nett. Das war nur so ein schönes Bild das Lothar (ohne es zu wollen) gemalt hat und das so toll zu deiner Überheblichkeit gepasst hat. Also schallt es auch so aus dem Wald wie du hineinrufst :-P
Masl schrieb: > Aber die Frage ist doch: sind diese 10% (lass es meinetwegen mehr sein) > nötig? Nur dann, wenn man mal was Neues machen will. > Ich halte an meiner Aussage fest: für 99,9% der Ingenieursstellen muss > man kein Genie sein. Das gilt für die meisten Stellen, die nur bestehendes Wissen verwalten. > Du wirst überall, in jedem Fach, hauptsächlich Leute mit durchschnittlicher > Begabung finden. Das ist nun mal die Definition von Durchschnitt. Korrekt. Allerdings ist die Varianz um diesen Durchschnitt herum gerade im Technikbereich deutlich größer als die von dir beobachteten 10%. Ich kenne einige echt geniale Ingenieure und auch ein paar grausame Underperformer, wo man sich fast schon fremdschämt. Und aus meiner Sicht gilt das auch für den Verwaltungsbereich. Dort gibt es viele bessere "Buchhalter", die einfach nur Bestellungen und Rechnungen und Abläufe verwalten. Und es gibt welche, da muss man sagen: "Toller Schachzug, ich hätte diese zwei Dinge so nicht kombiniert." Summa summarum: ein Entwickler muss kein BWLer sein. Aber der BWLer ist nun mal der, der das Geld in der Hand hat. Und deshalb sollte man so mit ihm reden können, dass man halbwegs für voll genommen wird. Das liegt zur guten Hälfte an der Persönlichkeit und zum Rest am Verständnis und am Vokabular.
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Bearbeitet durch Moderator
Masl schrieb: > Du wirst überall, in jedem Fach, hauptsächlich Leute mit > durchschnittlicher Begabung finden. Das ist nun mal die Definition von > Durchschnitt. Das ist übrigens absolut nicht korrekt. Es kann Mengen geben, wo nicht ein Element auf dem Duerchschnitt oder auch nur nahe dran liegt. Du meinst wahrscheinlich eine Gaußsche Verteilung.
Der Andere schrieb: > Das war nur so ein schönes Bild das Lothar (ohne es zu wollen) gemalt > hat und das so toll zu deiner Überheblichkeit gepasst hat. Das täuscht. Und das war meine Absicht. Jedes Wort in diesem Post wurde bewusst verfasst und steht genau an der Stelle, an der ich es wollte (nicht umsonst habe ich noch ein paar Bilder dazu ausgesucht). Es ist aber der eigentliche Witz an Worten, den Eindruck einer solchen "Unbeabsichtigkeit" hervorrufen zu können. Axel L. schrieb: > Diese Arroganz gegenüber den BWLern finde ich jedenfalls reichlich > übertrieben. Gut beobachtet.
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Bearbeitet durch Moderator
Der Andere schrieb: > Das war nur so ein schönes Bild das Lothar (ohne es zu wollen) gemalt > hat und das so toll zu deiner Überheblichkeit gepasst hat. Wer ist denn hier überheblich? Der Andere schrieb: > der gewöhnliche BWLer kapiert nicht mal eine einfache e-Funktion Der Andere schrieb: > Hat der durchschnittliche BWLer irgendwas aus der Bankenkrise gelernt? Der Andere schrieb: > Wenn Masl nach oben zu den Ings schaut sind alle gleich groß, weil er > von so tief unten schaut Pack dich mal an der eigenen Nase. Nochmal: ich bin einer der wenigen hier die nicht arrogant sind. Ich kann alle meine Aufgaben lösen, ich hab auch Querverantwortung bei Themen mit denen nicht jeder Entwickler direkt in Berührung kommt (Aufsetzen des Buildsystems, der Versionsverwaltung, etc.), ich hock auch zuhause an meinen Hobbyprojekten und arbeite mich in neue Themen und Architekturen ein. Aber ich wäre nicht so vermessen mir darauf irgendwas einzubilden. Hier neigt jeder dazu sich für den Überperformer schlechthin zu halten weil er mal ein brauchbares Skript hingefummelt hat. Das Problem dabei: du siehst nicht was andere so machen, du weißt nicht was sie alles wissen. Um hoch über dem Durchschnitt zu thronen bedarf es schon einiges mehr. Aber seine eigenen Fähigkeiten realistisch einzuschätzen ist schwer. 95% der Autofahrer sind ja auch bessere Fahrer als 90% ihrer Mitmenschen... Lothar M. schrieb: > Summa summarum: ein Entwickler muss kein BWLer sein. Aber der BWLer ist > nun mal der, der das Geld in der Hand hat. Und deshalb sollte man so mit > ihm reden können, dass man halbwegs für voll genommen wird. Das liegt > zur guten Hälfte an der Persönlichkeit und zum Rest am Verständnis und > am Vokabular. Danke Lothar, du gehst also mit meinen Aussagen konform.
Lothar M. schrieb: >> Ich halte an meiner Aussage fest: für 99,9% der Ingenieursstellen muss >> man kein Genie sein. > Das gilt für die meisten Stellen, die nur bestehendes Wissen verwalten. Das sind aber so gut wie alle Stellen, auch in der Entwicklung. Am Ende des Entwicklungszykluses wurde zwar (hoffentlich) etwas Neues geschaffen. Allerdings nicht weil ein einzelner einsamer Held einen Geistesblitz hatte sondern weil ein Team nach bewährten Methoden und Prozessen vorgegangen ist. Jede Entwicklung abseits der Grundlagenforschung verwaltet bestehendes Wissen oder setzt nur mit Hilfe des Wissensbaukastens Neues zusammen. Dazu kommt noch eine gehörige Portion "Best Practise". Die Neue Architektur/das neue HW-Design ist oft nur besser als das alte weil man aus seinen Fehlern gelernt hat, nicht weil ein Genie den tollen Einfall hatte.
Masl schrieb: > Danke Lothar, du gehst also mit meinen Aussagen konform. Nur soweit, als diese Sichtweise durchaus bilateral sein sollte. Aus technischer Sichtweise braucht der BWLer eben auch technisches Know-How. Denn sonst verläuft ein Gespräch, an dem Techniker und BWLer teilnehmen, schnell auf 2 Ebenen. Und wenn das keiner merkt, dann passiert irgendwas womit wieder mal "keiner rechnen konnte"... BTW: welche BWL-Hochschule bietet für den "Standard-BWLer" eine Vorlesung zu technischen Grundlagen an?
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Bearbeitet durch Moderator
Also ich im IT Bereich kann relativ viel mit Business Kenntnissen anfangen, vor allem handeln meine Fächer im Informationsmanagement davon. IT und Business gibt's in jeder Firma, für mich als ITler sind Managementkenntnisse wichtig, sehe ich auch jetzt mit zusätzlicher Verantwortung, denn ich wollte nicht mehr nur Codemonkey spielen. IT Management, Business Analyse, Consulting.. DA wird Kohle verdient, nicht als Codemonkey. Zusätzlich werde ich noch ein paar Data science Fächer belegen.
klausi schrieb: > IT Management, Business Analyse, Consulting.. DA wird Kohle verdient Mag sein, aber das ist nicht das Thema dieses Threads...
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