Ist das nur mein Gefühl, oder schrumpft der Online-Markt für Gebraucht-Messgeräte in Deutschland stetig? Früher hat man auf Ebay viel und gutes Zeug gefunden. In den letzten Jahren wurde es immer weniger. Immer kleinere Auswahl und die Sachen werden immer älter, die angeboten werden. Warum ist das so?
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Kann ich nicht bestätigen. Ich habe in den letzten Monaten mein privates Labor ausgestattet und habe alles (gebraucht bzw. refurbished) gefunden, was ich brauchte. Quellen: Ebay, Singer, µC.net. Welche Art von Messgeräten suchst du denn konkret?
Ich behaupte mal für Oszis das Gegenteil. Bis vor 2 Jahren hab ich mich regelmässig mit guter defekter Ware bei ebay eingedeckt, und sie dann nach und nach repariert wieder abzustossen. Damit ist seit 2015 Schluss. Nur noch begrenzte Auswahl, und irrsinnig hochpreisige Sofortkäufe. Und wenn man mal was preiswert bekommt, dann ist es fast E-Schrott. 3 x Bildröhrendefekt hintereinander. Kann man nur noch als Ersatzteillager gebrauchen. Von damals ca 2500 gebrauchten und defekten pro Monat, ist die Menge jetzt auf ca 6-800 gesunken. Der Markt ist tot. Und ich hab noch ca 15 Hameg hier stehen... Gruß Markus
Markus K. schrieb: > Und wenn man mal was preiswert bekommt, dann > ist es fast E-Schrott. RF-Signalgeneratoren gibt es praktisch nur noch als Schrott wenn es mal welche gibt. Sind sie einigermaßen akzeptabel, werden sie zu Mondpreisen angeboten. Auch bei den Multimetern sinkt die Auswahl, egal ob Hand oder Tisch.
Während meiner Studienzeit gabs auf dem Gebrauchtmarkt quasi nichts. Da sind die Zeiten heute paradiesisch!
Potentieller Käufer schrieb: > Warum ist das so? Weil es keine Dachböden mehr gibt, auf denen noch welche gefunden werden.
Potentieller Käufer schrieb: > > RF-Signalgeneratoren gibt es praktisch nur noch als Schrott wenn es mal > welche gibt. Sind sie einigermaßen akzeptabel, werden sie zu Mondpreisen > angeboten. Da habe ich eine Quelle vergessen. Pollin hatte SG1000 (Schomandl 1Ghz) für 800€ angeboten. Ganz nettes Teil. Plus ein SMT03 (Quelle: µC.net). http://www.pollin.de/shop/dt/ODQyOTYxOTk-/Messtechnik/Messgeraete/Sonstige_Messgeraete/Frequenzgenerator_SCHOMANDL_SG_1000_9_kHz_1_GHz_1_ms_15_s.html
Studienzeit.... Damals gabs viel messtechnische Hilfe aus dem OV. Mein erstes Oszi, ein C1-94. Dazu ein gut abgehangenes Röhrenvoltmeter, ein riesiger Messsender von Siemens&Halske, beides vom OV, und ein kleine Ersa MS30, die immer noch ihren Dienst tut. So hats angefangen. Aber das ist gut 30 Jahre her, und Geschichte.
Potentieller Käufer schrieb: > Ist das nur mein Gefühl, oder schrumpft der Online-Markt für > Gebraucht-Messgeräte in Deutschland stetig? setz Deinen ebay-Suchfilter auf Weltweit und kaufe z.B. in den USA und lerne mit mit Versandkosten und EUSt zu leben.
Es gibt eine zunehmende Zahl Kaeufer, die kaufen Messgerate auf Vorrat, ohne zu wissen was mit denen zu machen ist. Die sind dannn weg, und kommen erst in 30..40 Jahren beim Entruempeln einer Garage im Rahmen eines Nachlasses wieder an die Welt. Macht ja nichts, denn abgeshen von den Elkos haelt das Zeug Jahrhunderte. Ich haett auch noch einen R&S Frequenzgenerator abzugeben, Mittelwellen Frequenzen, sehr stabil. Ohne Quarz, zieht wahrscheinlich etwa 500W oder so.
Markus K. schrieb: > Und ich hab noch ca 15 Hameg hier stehen... Da hast Du den Grund. ;-) Potentieller Käufer schrieb: > Früher hat man auf Ebay viel und gutes Zeug gefunden. Weil Ebay kaputt ist. Meine letzten Verkäufe haben gerade mal die Versandkosten wieder reingebracht. Da klopp ich das Zeug doch lieber in die Tonne, eh ich mir den Aufwand mache das reinzustellen und mich dann vielleicht noch anmotzen zu lassen, weil als gebraucht verkaufte Sachen gebraucht sind. Für den Käufer ist es vielleicht toll, wenn er ein paar Analogmessgeräte für 1 Eur plus 4 Eur Versand schießen kann. Der Verkäufer sagt sich, komm hau weg den Scheiss.
Potentieller Käufer schrieb: > Früher hat man auf Ebay viel und gutes Zeug gefunden. Ebay hat sich von einer Auktionsplattform zu einer Neuware-Sofort-Kaufen-aus-China-Plattform entwickelt. Gebrauchtes suche ich nur noch auf regionaleren Plattformen. In den USA läuft meines Wissens nach so etwas auch über z.B. Craiglist.
> RF-Signalgeneratoren gibt es praktisch nur noch als Schrott wenn es mal > welche gibt. Sind sie einigermaßen akzeptabel, werden sie zu Mondpreisen > angeboten. Nur mal interessehalber - was sind bei dir Mondpreise und am besten in Zusammenhang mit Typ/Hersteller? > und mich dann vielleicht noch anmotzen zu lassen, weil als gebraucht > verkaufte Sachen gebraucht sind. Ja, das ist wohl sehr war. Dazu kommt dann noch das endlose Unterbieten der geforderten Summe ("zahle 5 EUR, aber inklusive Lieferung"). Wegwerfen bzw. das Zeug an meinen chronisch klammen Schrottzerlegungsrentner zu geben, ist oftmals die am meisten nervenschonende Lösung. Früher habe ich noch was bei Instrumex etc. gekauft, als ich wenig Geld hatte. Heute: Never. Alte Geräte werden nun mal nicht neuer, die Features insbesondere bei Oszilloskopen reichen heutzutage dann doch nicht mehr, bei Netzgeräten kann ich die Elkos selbst austrocknen. Keine Ahnung, könnte aber sein, dass da gewerblich auch nicht mehr allzuviel läuft.
VLLt liegt es auch daran, dass solche Trade-In-Aktionen wie bei Keysight langsam Wirkung zeigen: http://tradein.em.keysight.com/de/landing
Schuld ist hauptsächlich der Gesetzgeber mir seinen Vorstellungen zur Elektronikschrottverordnung. Die dort genannten Prämissen lassen sich nicht so ohne Weiteres umsetzen wenn man die Geräte nicht einem Entsorger um den Hals hängt, oft sieht sich eine Buchhaltung völlig außerstande ein altes Gerät an einen Privatmann zu verkaufen. Firmen wie Singer kaufen die Geräte möglichst flächendeckend und "zertifiziert" auf um sie mit nur als ulkig zu bezeichnenden Gewinnvorstellungen wieder unter die Leute zu bringen. Was man bekommt ist ein bereits schon mal abgeschrieben gewesenes Gerät für vierstellige Beträge, auch gerne ungeprüft ab Stapel.. Nothanks. Beispiel? Hier nicht vierstellig aber Biomation 4500 Oszi, Empfindlichkeit: 1 mV/div bis 5 V/div, Ablenkfaktoren: 20 nsec/Skt. bis 10 sec/Skt. HP-IB und RS 232 C Ausgänge Ausgang zur Plottersteuerung (X - Y - Pen), geprüft, 1 Jahr Garantie für nur ..255,85 Euro inkl. Mwst.. Warum kein Rigol kaufen und mindestens 3/4 des Platzbedarfs bei besseren Werten einsparen? Für das Ding wären 50 Euro mehr als genug... Das Trade in erledigt den Rest, man hält den Markt schön übersichtlich indem man gebrauche Technik verschwinden läßt. Gruß, Holm (nein, brauche kein Oszi)
Diese Probleme habe ich auch schon festgestellt. Die Abwicklung der Fertigungslinien bei Nokia, Siemens Mobile und co ist ja auch schon einige Jahre her. dazu sehe ich ein weiteres Problem aufziehen. 1.) Rechtslage als Inverkehrbringer - Produkthaftung - nicht CE Konform beim Import von Gebrauchtgeräten aus den USA führt man diese ja erstmalig in der EU ein. Sie sind nach den alten Vorschriften - die Bestandschutz haben - ja noch nicht "hier" "in Verkehr" gebracht worden. Das heißt bei strenger Auslegung - dürften die auch nicht mehr eingeführt und Verkauft werden. Als / In Ersatzteilen vielleicht schon. Vor allem wäre nach meiner Gesetzesinterpretation der z.B. gewerbliche Gebrauchtgeräteimporteur derjenige - der im Schadensfall haften müsste. --- Der Zoll macht das ja schon mit bestimmten Gerätegruppen ohne CE, dass diese der BG zur Begutachtung und (Nicht)Freigabe übergeben werden. Ich habe das jetzt im Wartesaal des hiesigen Zollamtes schon erlebt, dass Personen mißmutig ohne ihr aus Asien zu importierendes Mobiltelefon - da internationales Modell ohne CE - wieder nach hause geschickt wurden. Bislang hatte ich noch keine Probleme, aber bei meinem letzten dicken Diodenlaser haben die erstmal sämtliche Sicherheits und CE Aufkleber auf Vorhandensein geprüft. Ohne wäre das Ding wohl nur schwerlich reingekommen. --- Zweitens : Die großen kaputtgegangenen Industrieunternehmen im Elektronikbereich sind mittlerweile alle abgewickelt, die Läger vieler preiswerter Verwerter, die die Geräte billig durchgeschoben haben, vermutlich leer. Nur die echten Messgerätehändler - die die Neupreise kennen - haben wohl noch viel Zeug stehen - und wollen es nicht verramschen. Andere Händler kaufen ja auch ebay.de leer - und sorgen wahrscheinlich auch so für eine zusätzliche künstliche Verknappung. Der ebay- Einkaufnutzernahme des Aacheners lautet wie seine alte Telexkennung. --- Dazu sammelt man selbst ja auch ein bisschen. Da hat man nun einen großen Networkanalyzer stehen, für bezahlbar gebraucht gekauft, früher neu so teuer wie eine Eigentumswohnung. Ab und braucht man den dann auch noch - ob Hobby oder als Freiberufler. Was macht man - wenn man bezahlbar ein Ersatzgerät / Erstzteilträger bekommt : -> kaufen und einlagern. (Zumindest - wenn man schonmal bestimmten Ersatzteilen hinterhergelaufen ist - und die "Investition" schützen möchte) --- Auch in kleinen Firmen kann man beoabachten : Die ersten "digitalen" Geräte haben eine deutlich längere Nutzungsdauer. Durch z.B. GPIB-USB Schnittstellenkonverter lassen sich auch 25-30 Jahre alte Geräte noch für Gelegenheitsmessungen an moderne PCs anbinden und nutzen. mfg Maik
> Das Trade in erledigt den Rest, man hält den Markt schön übersichtlich > indem man gebrauche Technik verschwinden läßt. Des einen Uhl ist des anderen Nachtigall. Für den Hobbyisten schlecht, für den gewerblichen Nutzer absolut empfehlenswert. Mein 24 Jahre altes Gerät wurde mit 30% auf den Kaufpreis eines neuen angerechnet. Ohne zu zucken "Aber das Gerät ist doch wirklich schon...". Das bindetz mich schon irgendwie an Keysight, weil ich davon ausgehen kann, dass meine jetzt neuen Geräte irgendwann dereinst in Zahlung gegeben werden können.
Naja, bevor ich mir ein olles Hameg 203 mit abgenudelten Drehknöpfen für 2...300 € aufschwatzen lasse, leg ich lieber nen Hunni drauf und hol mir ein aktulles Rigol: 6 Monate Gewährleistung, 3 Jahre Garantie, Firmware-Updates und Hacks, Community im Internet und Features, wie man sie sich nicht mal in seinen feuchtesten Träumen vorgestellt hat. Diese künstliche Verknappung (?) und Preistreiberei kann man aber z.B. auch auch dem Amateurfunk-Sektor beobachten, wo für Gurken aus den 80-ern astronomische Preise verlangt werden: 500 € für ein FT-23 (Frequenzeingabe per BCD-Codierschalter) zu verlangen ist einfach illusorisch, wo man doch für 35 € ein Woxun bekommt oder 350 € für ein olles TNC-2C ist einfach ballaballa... Ich glaub ich verlang für meinen 15 Jahre Corsa auch mal den Listenpreis.
Marek N. schrieb: > Naja, bevor ich mir ein olles Hameg 203 mit abgenudelten Drehknöpfen für > 2...300 € aufschwatzen lasse, leg ich lieber nen Hunni drauf und hol mir > ein aktulles... > Ich glaub ich verlang für meinen 15 Jahre Corsa auch mal den > Listenpreis. Och - ab nem bestimmten Punkt steigen die Preise wieder (gut - bei einem Corsa oder Hameggeräten eher nicht... ;). Es gibt aber auch Leute, die sich bei jedem Gang durch die Garage ein Loch in den Bauch freuen - und erst bei gutem Wetter. Hat neu mal etwa 30kEuronen gekostet - wäre selbst bei 3% und Garagenmiete noch ein Geschäft gewesen - und wurde angeblich grade zu dem Preis verkauft: http://www.mechatronik.de/trade/fahrzeugangebote/r107-280-sl/?fahrzeug-img=398_107_UW_neu.jpg Schönes We
Maik .. schrieb: > Hat neu mal etwa 30kEuronen gekostet - wäre selbst bei 3% und > Garagenmiete noch ein Geschäft gewesen - und wurde angeblich grade zu > dem Preis verkauft: ... Der Benz aus den 80ern da hat nur 1700km runter. Das ist also quasi so wie Comics und Action Figuren in original Verpackung liegen zu lassen um sie nach Jahrzehnten wieder teuer zu verkaufen. Die normal gebrauchten Mercedes mit 10x mehr km runter dürften eher um die 10% davon kosten ;-) Messtechnik wird aber i.d.R. nicht wertvoller vom rumstehen ;-)
Mac G. schrieb: > Messtechnik wird aber i.d.R. nicht wertvoller vom rumstehen ;-) Aber es verliert dafür auch nicht viel. Bisher habe ich viel Messtechnikspielzeug wieder los werden können ohne nennenswerte Verluste. Natürlich habe ich damit keinen Gewinn gemacht und die Versandkosten für so machen alten Kram sind auch nicht billig, aber man wird es zu fairen Preisen wieder los. Ich rede da von 6,5 stelligen Multimetern und ähnlichem. Leider schrecken viele heutzutage ja schon zusammen, wenn mal etwas mehr als einen Euro kostet und man es nicht bei Alieexpress oder so bestellen kann.
Hochwertige Meßgeräte kauft man nur selten im Leben, daher beobachten den Markt wohl auch nur Händler, aber nicht die Käufer. Wir haben nur einmal ein aufgearbeitetes Meßgerät gekauft, das Fluke 8508A. Aber solche Spezialgeräte sind die Ausnahme. In der Regel verlieren Meßgeräte mit dem Alter an Wert, weil neue Geräte einfach viel mehr können. Die Gebrauchtpreise sind daher völlig überzogen.
Ich frage mich auch immer wieder, warum die 34401A auf eBay solche Preise erzielen. Teilweise geht das ja auf über 500€. Dabei sind die neueren Modelle (3446x) im Alltag als echtes MULTImeter doch viel praktischer.
Philipp C. schrieb: > Ich frage mich auch immer wieder, warum die 34401A auf eBay solche > Preise erzielen. Teilweise geht das ja auf über 500€. Dabei sind die > neueren Modelle (3446x) im Alltag als echtes MULTImeter doch viel > praktischer. Nicht nur 500€, ich habe schon Verkäufe über 600Euronen gesehen ;) Solche Tischmultimeter werden ja nicht nur im Labor eingesetzt sondern auch automatisiert in Fertigungsstraßen und Prüfanlagen und dergleichen*, nachdem die 34401A nun aber abgekündigt sind wird nun auf Vorrat gekauft, vor ein paar Jahren waren diese Geräte teilweise für 300€ zu haben. *teilweise auch in Produkten verbaut
René F. schrieb: > sondern > auch automatisiert in Fertigungsstraßen und Prüfanlagen So etwas habe ich schon vermutet. Wobei das 34461A ja eigentlich ein sehr einfacher Ersatz sein sollte. Es kann sich auf dem GPIB als 34401A ausgeben. Vielleicht sollten wir unsere 34401A schnell loswerden, solange diese Preise noch anhalten :)
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