Ich wollte nun den Inhalt eines 8-Bit-Bus auf drei 7-Segmentanzeigen ausgeben lassen. Da das nicht im Gattergrab enden soll und bei mir noch ein paar EPROMs (TMM2732D-45) rumfliegen wollte ich die einfach nehmen und die Muster einfach einprogrammieren. Nachdem also jahrzente alte Geräte ausgegraben wurden, habe ich erstmal ein einziges Display auf meinem Steckbrett zusammengefriemelt. Jedenfalls läuft der Speicher wie er soll, nur wird er eben leicht warm (wirklich nur leicht). Ich habe also mal die Ströme gemessen und hier gehen 130mA bei Vcc rein und 80mA bei GND wieder raus. Der Rest (50mA) läuft über die Datenpins in Richtung Anzeige davon. Deshalb meine Frage: Mache ich irgendetwas falsch oder ist es üblich, dass ein einziger EPROM mehr Saft braucht, als die gesamte restliche Schaltung (ein dutzend HC-Logikgatter) zusammen?
Deine EPROMs mit ihren 450 ns Zugriffszeit sind sehr, sehr alt. Daher überrascht eine hohe Stromaufnahme nicht. Du solltest allerdings zwischen die Datenleitungen der EPROMs und Deine Siebensegmentanzeigen noch einen Treiberbaustein setzen, ein EPROM ist kein LED-Treiber. Deine 50 mA halte ich für entschieden zu viel.
Gnarflord schrieb: > oder ist es üblich, > dass ein einziger EPROM mehr Saft braucht, als die gesamte restliche > Schaltung (ein dutzend HC-Logikgatter) zusammen? Wenn in deiner Bezeichnung kein C steckt (27C32?) ist es völlig normal, soagr ohne die Belastung durch die LEDs. Im aktivierten Zustand (und das hast du ja dauerhaft) brauchen die locker >100mA. Und das ist dann eben mal mehr als ein halbes Watt, das wird warm. Die Dinger sind wirkich zu nichts zu gebrauchen. Im Museum gibts genug davon, zum Anschauen taugen sie auch nicht auf Dauer. Und irgendein Betrieb - nun ja, siehst du ja selbst. Es ist Schrott. Zwar ehemals teuer, aber dennoch nur Schrott.
Ok, also soll ich stattdessen ein handvoll Transistoren + Widerstände dazwischen klemmen? Das würde natürlich den Strom auf den Datenlinien limitieren, aber trotzdem bleibe ich bei 80mA Grundstrom. Naja, wenn du sagst, dass das so sein muss vertrau ich dir auch :D
Ich habe jetzt noch ein wenig nach Alternativen gesucht (bspw. AT28C64B) und dort wird trotz CMOS von einer "Low Power Dissipation" bei 40mA gesprochen. Der andere Vorteil wäre höchstens noch der schnellere Zugriff, spielt bei meinem Projekt allerdings keine Rolle. Ich sehe deshalb auch keinen Grund, weshalb ich auf einen Neueren Umsteigen soll oder habe ich da was übersehen?
@svenska Stimmt, die Tri-State Logik erspart mir natürlich die Transistoren. Aber Widerstände müssen trotzdem dazwischen..
Gnarflord schrieb: > Ich habe also mal die Ströme gemessen und hier > gehen 130mA bei Vcc rein Warum ist eigentlich ständig der Google kaputt? Schaue in das Datenblatt und finde "Ruhestrom max 25mA / Aktiv max 150mA". 130mA bei einem IC dieser Bauart würde ich als einigermaßen normal ansehen. > und 80mA bei GND wieder raus. Der Rest (50mA) > läuft über die Datenpins in Richtung Anzeige davon. Da passt etwas nicht, 6mA pro Bit sind zu viel - Schaltung her!
Du könntest jedem 7-Segment einen 74HC(T)573N zur Seite stellen die Eingänge dann alle an den gleichen Port legen und ein paar Steuerleitungen dazu. Dadurch kannst jedem Baustein einzeln seine Ziffer übergeben ohne Multiplexing.
Ausserdem: 3-stellig?? Also dezimale Ausgabe? Das ist ja ne richtige Fleissaufgabe, und braucht dann tatsächlich 3 Eproms. Auweia.
Meine (blauäugige) Schaltung: + + + | | | Addresse| | | | | | +-+-+-+--+ Vcc | | GND +----+ EEPROM +----+ | | +-+-+-+--+ | | | Daten | + + | ... | | +------|>|---[ 1k ]---GND (klar kommt da noch ein Treiber dazwischen, aber auch ohne Daten braucht er eben 80mA. Ich war mir eben nicht sicher, ob das so muss) @crazyhorse naja, das dritte Display muss ja nur eins, zwei oder gar nichts anzeigen. Da bei den 2 EPROMs jeweils ein Bit übrig bleibt nutz ich das einfach. Da ein Segment von "eins" und "zwei" genutzt wird, kommen da noch zwei dioden rein. Wenn ich mich nicht täusche brauche ich also nur 2 PROMs.
Kommen deine Anzeigen mit 10mA pro Segment aus? 8Bit Mikrocontroller mit 29 Pins und 200mA Summe Ausgangsstom - da finden sich einige. Und Eigenverbrauch liegt inzwischen unter 1mA.
Alles klar. Schade, dass es keine "einfache" Möglichkeit für etwas so simples gibt. Ich glaube, dass ich bei den PROMs bleibe, da ich jetzt schon angefangen habe die Schaltung zusammenzubasteln und mir der µC da ein wenig verschwendet vorkommt. Trotzdem danke an alle.
Dann mach. Auf dem Datenbus ist ne Dezimal-Anzeige eh nicht besonders sinnvoll. Und in Hex sieht die Sache schon wieder viel einfacher aus.
Gnarflord schrieb: > Ich glaube, dass ich bei den PROMs bleibe Du könntest etwas neuzeitlichere Flash-ROMs verwenden. Die sind dann zwar im größeren Gehäuse (i.d.R. 32polig), aber haben dafür auch mehr Adressleitungen. Zum Recycling hat man so etwas noch vor ca. 10..15 Jahren in alten PCs finden können. Die Leistungsaufnahme aber dürfte um einiges geringer sein als bei Deinen Eprom-Fossilien.
Gnarflord schrieb: > Alles klar. Schade, dass es keine "einfache" Möglichkeit für etwas > so simples gibt. Ich glaube, dass ich bei den PROMs bleibe, da ich jetzt > schon angefangen habe die Schaltung zusammenzubasteln und mir der µC da > ein wenig verschwendet vorkommt. Ein Atmega328 und ein MAX7219 könnten dein Problem lösen. Preiswert, wenige Bauteile, keine Vorwiderstände für die Displays. Ein 16-Bit Eprom und 3 Stück CD4511 an den Ausgängen geht auch, ist aber mehr Aufwand. Hier ließe sich aber auch noch anders tricksen, bei 16 Bit am Ausgang. Ich verstehe aber auch Deinen Ansatz vorhandene Teile zu verwenden. Der Aufwand ist aber nicht ohne, denn Treiber für die Displays benötigst Du auf jeden Fall. Mit dem Stromverbauch der alten Teile musst Du leben. Was soll denn dargestellt werden - vermutlich 0 bis 255 ? Gruß Jörg
Jörg R. schrieb: > Was soll denn dargestellt werden - vermutlich 0 bis 255 ? Exactolucci > Ich verstehe aber auch Deinen Ansatz vorhandene Teile zu verwenden. Jupp. Ist irgendwie blöd, wenn man jahrzente lang das Zeug aufgehoben hat, nur um zu erfahren, dass es Schrott ist. Tatsächlich habe ich hier noch HEF4511 auf Lager. Da kommt mir eine Idee: Die Teile haben eingebaute Latches, heißt also, dass mein Speicher nur kurz für das Einlesen an sein muss, dann schalte ich den ganzen Chip ab und spar mir den Strom. Heißt, dass ich nur noch 10 Bits brauche (jeweils 4 für die ersten beiden und 2 [da "0", "1" oder "2"] für die Hunderterstelle) und nur bei einem Update kurze Spitzen habe. Damit kann ich leben, Danke ^.^
> mir der µC da ein wenig verschwendet vorkommt. Ein 30 ct 8 Pin PICkel und 3 74HC595. Braucht mit langsamen Takt vllt 10 uA. Da lass ich doch die EPROMs lieber in der Stange.
H.Joachim S. schrieb: > Auf dem Datenbus ist ne Dezimal-Anzeige eh nicht besonders sinnvoll. Und > in Hex sieht die Sache schon wieder viel einfacher aus. Zu DDR-Zeiten gabs den V40511, der konnte 0..9,a..f darstellen. Heute könnte man sich nen ATtiny24 entsprechend programmieren.
Peter D. schrieb: > Zu DDR-Zeiten gabs den V40511, der konnte 0..9,a..f darstellen. MHB4311 bei http://www.tesla-ic.com/cat/digital/cmos/
Gnarflord schrieb: > Jupp. Ist irgendwie blöd, wenn man jahrzente lang das Zeug aufgehoben > hat, nur um zu erfahren, dass es Schrott ist. Du mußt sie noch länger liegen lassen! Wenn Dich die Stromaufnahme nicht stört, mach doch einfach so, wie geplant. So haben die Teile noch eine Aufgabe bekommen. Abwärme oder Überlast: ist doch egal.
Hallo, zur damaligen Zeit hat eine Europakarte mit Prozessorsystem locker 1 oder 2 A verbraucht, das hat niemand gestört, weil es nicht anders ging, und unzuverlässig waren die Geräte keineswegs. Viele laufen heute noch, aber sowohl mein Smartphone als auch mein Tablett, die erst wenige Jahre alt waren, musste ich jetzt ersetzen wegen Funktionsausfällen, nicht weil sie veraltet waren. Georg
Die Datenbusanzeige meines damaligen Erst-Z80s waren 8 VQA12 (+ Treiber). Keine Ahnung was der Mumpitz mit Hexadezimal ueberhaupt soll. Und richtig: Fuer den Adressbus gab es weitere 16 VQA12...
Gnarflord schrieb: >> Ich verstehe aber auch Deinen Ansatz vorhandene Teile zu verwenden. > > Jupp. Ist irgendwie blöd, wenn man jahrzente lang das Zeug aufgehoben > hat, nur um zu erfahren, dass es Schrott ist. Ist es ja nicht. Die Stromaufnahme war vor Jahrzehnten auch völlig im Rahmen. Andererseits sind CMOS-EPROMs mittlerweile auch schon wieder Jahrzehnte alt. Wenn du Strom sparen willst: multiplexe die Anzeige. Dazu kannst du z.B. ein 4-Bit Schieberegister benutzen, das ein H zwischen 3 Ausgängen herum schiebt. Die 3 Ausgänge schalten dann reihum die 3 Anzeigen ein und gehen außerdem an 3 Adreßeingänge des EPROMs, um zwischen den Bitmustern für die 3 Stellen umzuschalten. Das "Programm" im EPROM wird so zwar komplexer, aber Platz hast du ja. Statt Schieberegister geht natürlich auch ein 2-Bit Binärzähler + Decoder. Ist aber mehr Schaltungsaufwand.
Naja, ich hab mich jetzt festgelegt: Es werden zwei EPROMs und zwei Register hinten dran. Die Register dienen als Zwischenspeicher und Stromversorger der LEDs, die EPROMs werden nur eingeschaltet, wenn ich einen neuen Wert ausgeben möchte. Jetzt aber der Knüller: Das neunte Addressbit wird an einen kleinen Schalter angeschlossen, wenn der umgelegt ist, wird das ganze in Hex statt in Dezimal ausgegeben. Ich bin gerade dabei das Image anzupassen, ist aber auch kein Hexenwerk. Nochmal danke für den regen Input, ich glaube jetzt die Deluxe-Variante für meinen momentanen IC-Bestand gefunden zu haben.
Gnarflord schrieb: > die EPROMs werden nur eingeschaltet, wenn ich einen neuen Wert ausgeben > möchte. Wie meinst Du das? Willst Du das Eprom von der Stromversorgung trennen? Dann dürfen an den Eingängen keine Signale anliegen. Oder meinst Du nur den Chip über CE (Chip Enable) "abzuschalten"? > Jetzt aber der Knüller: Die einen sagen so, die andere sagen so? > ...ist aber auch kein Hexenwerk.... HEX(enwerk) - lustiges Wortspiel...?
Jörg R. schrieb:
> Oder meinst Du nur den Chip über CE (Chip Enable) "abzuschalten"?
Das war der Plan. Er müsste dann ja in seinen Low-Power-Mode gehen. Das
mit dem Hexenwerk hat sicherlich irgendwie mein Stammhirn in den Text
geschmuggelt, ohne dem Rest davon zu verraten. Verdammter Präprozessor.
Gnarflord schrieb: > Er müsste dann ja in seinen Low-Power-Mode gehen. Ja. Ich vermute allerdings das es Dir bei dem Projekt gar nicht so auf den Stromverbrauch ankommt. Ich muss mal meine alten Eprombestände durchsehen. Solche Schätzchen wie den 2732, aber auch andere, müsste ich noch haben. Vermutlich auch als "C" Versionen.
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Bearbeitet durch User
Jörg R. schrieb: > Ja. Ich vermute allerdings das es Dir bei dem Projekt gar nicht so auf > den Stromverbrauch ankommt. Stimmt, aber da das recht trivial ist schau ich dem Gaul nicht ins Maul. Da bin ich dann doch irgendwie froh das nicht losgeworden zu sein. Habe sogar noch ein Programmiergerät und die entsprechende Software. Da Parallelport irgendwie aus der Mode gekommen ist, habe ich sogar meinen Schneider benutzen dürfen, um die zu brennen. Mal sehen, wieviel Retro-Technik ich noch so reaktivieren kann schaut-auf-seinen-Plotter
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