Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik LM75A: Unterschiedliche Chips auf gleichem Cuttape


von Igor Blitzhuber (Gast)


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Hattet ihr sowas schonmal? Auf einem neuen Cuttape unterschiedliche 
Chips? Ich habe für eine Stichprobe nur mal die ersten paar 
herausgeholt. Die Oberseiten sind wohl identisch. Man erkennt aber auf 
den paar Chips schon unterschiedliche Unterseiten. Es sind LM75A.

von Dirk S. (Firma: Messtechnik Mittelstand) (schabadu)


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Quelle der Chips?
China? !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Hast Du diese Bauteile bei einem Händler mit bis zum Hersteller 
zurückverfolgbarer Lieferkette erworben? Nein? Sollte es einfach nur 
billig, billig, billig sein, z.B. in Form einer Direktbestellung bei 
einem chinesischen Billighöker oder einem obskuren Ebay-Händler?

von Igor Blitzhuber (Gast)


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Bin gerade am Testen. Irgendwie bekomme ich die unteren 7 Bits nicht, 
d.h. die Auflösung ist 0,5 Grad (9 Bits), anstatt 0,125 (11 Bits) wie im 
Datenblatt beschrieben:
http://www.nxp.com/documents/data_sheet/LM75A.pdf
Kann das jemand verifizieren? Vielleicht habe ich es auch falsch 
verstanden.

von Wolfgang (Gast)


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Igor Blitzhuber schrieb:
> Irgendwie bekomme ich die unteren 7 Bits nicht,
> d.h. die Auflösung ist 0,5 Grad (9 Bits), anstatt 0,125 (11 Bits)

Wie sehen denn die 16 Bit aus, die du aus dem Temperaturregister liest?

von Igor Blitzhuber (Gast)


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Wie im Datenblatt, nur dass die unteren 7 Bits immer 0 sind. Temperatur 
scheint zu stimmen, aber es springt halt z.B. beim Erwärmen von 19,5 
Grad auf 20,0 Grad auf 20,5 Grad usw.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Merkst Du nicht, dass Du gar keine LM75A von NXP gekauft hast, sondern 
irgendwelchen umgelabelten Kram, den ein China beim Zusammenfegen der 
Werkstatt gefunden hat? Eine Auflösung von 9 Bit passt doch hervorragend 
zum alten LM75 (ohne A), z.B. von National Semiconductor/TI und 
vermutlich auch einigen Billig-Clones.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Igor Blitzhuber schrieb:
> Die Oberseiten sind wohl identisch.
Geht die verdächtig schwarze Farbe auf der Oberseite mitsamt der Schrift 
weg, wenn du mit Aceton drüber wischst?

: Bearbeitet durch Moderator
von Paul B. (paul_baumann)


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Lothar M. schrieb:
> Geht die verdächtig schwarze Farbe auf der Oberseite mitsamt der Schrift
> weg, wenn du mit Aceton drüber wischst?

...und erhöht sich die Temperatur der Meßanordnung durch die dabei 
stattfindende chemische Reaktion?

:)

MfG Paul

von Igor Blitzhuber (Gast)


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Nein, die Oberseite sieht auch ganz so aus wie auf Vergleichsfotos. Ich 
kann keine Bearbeitung erkennen. Ich gehe auch nicht von Fakes aus.

von Bleigel (Gast)


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Igor Blitzhuber schrieb:

"Nein, die Oberseite sieht auch ganz so aus wie auf Vergleichsfotos. Ich
kann keine Bearbeitung erkennen. Ich gehe auch nicht von Fakes aus."

Entweder steht diese Aussage im Widerspruch zu dieser Aussage, ...

"Wie im Datenblatt, nur dass die unteren 7 Bits immer 0 sind. Temperatur
scheint zu stimmen, aber es springt halt z.B. beim Erwärmen von 19,5
Grad auf 20,0 Grad auf 20,5 Grad usw."

... oder das Problem ist in der Software zu suchen.

von John (Gast)


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Bleigel schrieb:
> die Oberseite sieht auch ganz so aus wie auf Vergleichsfotos

Die Fälscher haben sich vorher auch Vergleichsfotos besorg, wie der 
Aufdruck aussehen muss.

Igor Blitzhuber schrieb:
> Die Oberseiten sind wohl identisch.

Wenn der Aufdruck wirklich identisch ist (-> gleiche Charge), dann ist 
es absolut ausgeschlossen, dass die Chips in verschiedenen Fabriken und 
in verschiedenen Ländern produziert wurden.

Du solltest dich mit dem Gedanken anfreunden, dass es Fakes sind.

Die Frage von oben ist noch offen: Wo hast du die ICs gekauft.

von bastelIng (Gast)


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Uns haben die auch schonmal exclusiv ein selten benötigtes IC vesucht zu 
fälschen. Oder besser gesagt irgenwelchen Kram im SO-16 abgeschliffen, 
nachgeschwärzt ("blacktopping"), mit Wunschbeschriftung gelasert, neu 
gegurtet und in Kartons mit gefälschten Aufklebern verpackt. Wollten wir 
dann aber statt zu kaufen nur bemustern. Gingen natürlich nicht. Die 
angebotenen - und wohl schon gefälscheten 20000 Exemplare - abzüglich 
den ca. 60 zugesendeten Mustern geisterten danach dann lange in 
chinesischen Brookerinternedatenbanken herum.

Also - sei froh- dass die wenigstens ein bisschen funktionieren ;)

Also : China direkt oder Brooker ?


Zur Ehrenrettung:
Die Chinesen machen das aber auch korrekt gekennzeichnet mit 
Halbleiterantiquitäten. Das ist dann für internen oder privaten Gebrauch 
bei entsprechender Risikoabschätzung gangbar.
Nur - dass man keine Gewähr hat - wie den die ESD Handhabung war. 
Neuverzinnte Anschlußbeine helfen da auch nicht.

Es gibt da die schönsten Bilder und Videos im Netz - wie Bauteile über 
offenem Feuer entlötet, im Fluß gewaschen und in viele Yoghurtbecher 
sortiert werden.

Vielleicht hast Du ja Glück - und einige der Bauteile in deinem Gurt 
sind die aktuelle Version ;)

von Igor Blitzhuber (Gast)


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Also, die gleiche Software habe ich eben mit einem SE95 getestet, der 
scheint kompatibel zu sein und dort bekomme ich auch mehr Bits (der hat 
sogar eine höhere Auflösung, aber prinzipiell sollte die Kommunikation 
1:1 funktionieren... oder habe ich etwas übersehen???). Daher gehe ich 
davon aus, dass die Software ok ist.
http://www.nxp.com/documents/data_sheet/SE95.pdf

von Bleigel (Gast)


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> Ich gehe auch nicht von Fakes aus.

> Daher gehe ich davon aus, dass die Software ok ist.

Wozu dann die Aufregung?

von Stampede (Gast)


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Trotzdem: Wo hast du die IC gekauft?

von Thorsten Legat (Gast)


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Ja woher sind die chipse denn nun? Oder ist das nur Wochenend Langeweile 
rumgetrolle?

von Thorsten Legat (Gast)


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Poste mal ein Video, auf dem du die Dinger aus der packung pellst und 
wendest.
Alles andere hier ist doch nur Laberei.

von Alex W. (a20q90)


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Sag doch bitte mal woher du die Bauteile hast! Wo hast du die bestellt?

von Olaf (Gast)


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> http://www.nxp.com/documents/data_sheet/LM75A.pdf
> Kann das jemand verifizieren? Vielleicht habe ich es auch falsch
> verstanden.

Ein Tip noch. Ich lese auf der ersten Seite des Datenblatts kein 
einziges Wort darueber das dies die verbesserte Version mit internem 
I2C-Bus reset ist. Wer jemals mit diesem Drecks-IC gearbeitet hat will 
das aber unbedingt. Der normale LM75 kann sich naemlich bei einem 
Uebertragungsfehler so weghaengen das er die Clockleitung dauerhaft auf 
Low zieht und das war es dann mit der Uebertragung auf dem Bus.

Im Datenblatt des LM75B (von 2015) steht der folgende Satz:

Frequency range 20Hz to 400kHz with bus fault time-out to prevent
hanging up the bus.

Und glaub mir, die wissen genau wieso sie das in die neue
Version eingebaut haben. Willst du es selber lernen? :-)

Olaf

von Igor Blitzhuber (Gast)


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LM75A ist aber nicht LM75. Oder hat der das Problem auch? Der Chip (mit 
A) ist laut NXP noch in Produktion.

von Paul B. (paul_baumann)


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Dirk S. schrieb:
> Quelle der Chips?

Andreas S. schrieb:
> ollte es einfach nur
> billig, billig, billig sein, z.B. in Form einer Direktbestellung bei
> einem chinesischen Billighöker oder einem obskuren Ebay-Händler?

Andreas S. schrieb:
> Merkst Du nicht, dass Du gar keine LM75A von NXP gekauft hast, sondern
> irgendwelchen umgelabelten Kram, den ein China beim Zusammenfegen der
> Werkstatt gefunden hat?

John schrieb:
> Die Frage von oben ist noch offen: Wo hast du die ICs gekauft.

Stampede schrieb:
> Trotzdem: Wo hast du die IC gekauft?

Thorsten Legat schrieb:
> Ja woher sind die chipse denn nun?

Alex W. schrieb:
> Sag doch bitte mal woher du die Bauteile hast! Wo hast du die bestellt?

Oh ja, bitte, bitte, bitte!
Kannst Du denn wirklich so herzlos sein und Dich diesem 
stein-erweichenden Flehen verschliessen? Das kann und will ich nicht 
glauben -es wäre schlichtweg unmenschlich!

:-))

MfG Paul

von Alex W. (a20q90)


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Paul B. schrieb:
> Oh ja, bitte, bitte, bitte!

Das ist nicht hilfreich! Nicht hilfreich!

von Igor Blitzhuber (Gast)


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Ich hoffe, dass ihr verstehen könnt, wenn ich hier keine Namen nennen 
kann. Es gibt zu viele Möglichkeiten, wie man sich auf diese Weise 
juristisch in Problemsituationen bringen kann, anonymes Forum hin oder 
her. Es könnte einfach mein Fehler sein (Datenblatt falsch gelesen) oder 
ein Versehen des Herstellers. Auch wenn der Fehler beim Händler läge, 
würde ich das Risiko in einer Zeit, in der der man schon für schlechte 
Ebay-Bewertungen abgemahnt wird, nicht eingehen (nein, es war in meinem 
Fall nicht Ebay).

von S. R. (svenska)


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Igor Blitzhuber schrieb:
> Ich hoffe, dass ihr verstehen könnt, wenn ich hier keine Namen nennen
> kann.

Also doch Wochenendtroll. Hätten wir das geklärt. :-)

von (prx) A. K. (prx)


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Igor Blitzhuber schrieb:
> Es gibt zu viele Möglichkeiten, wie man sich auf diese Weise
> juristisch in Problemsituationen bringen kann,

M.E. unproblematisch: "Ich habe bei XXX eine Rolle YYY gekauft, von 
einige aus einer Stichprobe teilweise nicht dem Datenblatt zu 
entsprechen scheinen und möglicherweise andere Typen sind."

Das hingegen könnte ein Problem werden: "Händler XXX verkauft bloss 
irgendwelchen auf chinesischen Hinterhöfen zusammengekehrten Mist".

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Igor Blitzhuber schrieb:
> Ich hoffe, dass ihr verstehen könnt, wenn ich hier keine Namen nennen
> kann.

Musst Du auch nicht.

Aber Du könntest viel Rätselei auflösen, indem Du schreibst, ob Du

- das Zeug bei einem normalen in .de ansässigen Versandhändler gekauft 
hast

- das Zeug über eBay oder Amazon Marketplace gekauft hast, und da bei 
einem privaten oder gewerblichen Händler

- das Zeug von einem nicht in .de ansässigen Versandhändler gekauft hast

- das Zeug auf einem Flohmarkt gekauft hast

und

- dir das Zeug als reguläre Neuware, als vollständige Rolle oder als 
Gurtabschnitt, als Restposten "aus der Produktion" (d.h. hinter dem 
Bestückungsautomaten runtergefallen) oder sonstwie verkauft wurde.

Du siehst: Keine Namen, aber viele Möglichkeiten.

: Bearbeitet durch User
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