Hi, ich will noch mal dumm fragen (als ob ich der Erste wäre), gibt es einfache Tricks, den geplagten Elkos in Schaltnetzteilen zu einem längeren Leben zu verhelfen? Ich meine, speziell bei der Instandsetzung (die spontan heute ausgerechnet bei schönem Wetter bei meinem Monitor fällig war). Bessere Kühlung, Lage, ist klar. Die Dinger werden ja anscheinend immer nach oben über die Sekundär-Dioden montiert (weils schee mocht?) aber man findet meist keinen einen besseren Ersatzplatz mehr und die Drähte sollten ja auch nicht viel länger werden. Ich habe jetzt mal als Verzweiflungstat 100nf Kerkos unter die neuen Elkos gelötet. Können die da evt. etwas vom Spitzenstrom ableiten und damit die Elkos entlasten oder ist das reiner Aberglaube?
Elkos überdimensionieren. Wenn 1uF 63V 85°C für ne Anwendung reichen, dann hält das Ding signifikant länger wenn man stattdessen 1uF (oder 1,5 falls möglich) 100V 105°C nimmt. Da gibts auch ein Nomogramm zu aber das find ich so auf die Schnelle nicht.
Nachtrag: Die 100nF verringern den Ripple durch die Elkos wodurch die kühler bleiben. Das bringt etwas, aber nicht allzu viel. Ausser da ist extrem viel Ripple, aber dann wären Elkos eh fehl am Platze.
batman schrieb: > Ich habe jetzt mal als Verzweiflungstat 100nf Kerkos unter die neuen > Elkos gelötet. Das funktioniert bei mir in einem dicken und einem mittleren ATX Netzteil schon seit Jahren so. Ich habe dazu 220nF/50V SMD benutzt, weil ich die säckeweise habe. Mache ich jetzt bei jedem SNT, welches zur Untersuchung da ist.
:
Bearbeitet durch User
batman schrieb: > ch habe jetzt mal als Verzweiflungstat 100nf Kerkos unter die neuen > Elkos gelötet. Ich habe einige 4.7µF SMD Kerkos genutzt. Wichtig ist aber auch eine möglichst gute Kühlung, daher hatte ich bei meinem Netzteil einen zweiten Lüfter dort montiert wo sich die Elkos im Kabelwald befinden. Dazu habe ich vorher ein viereckiges Loch in die Seitenwand des PC-Netzteils des Gehäuses geschnitten und vorher Löcher ins Blech gebohrt um den Lüfter montieren zu können. Es ist aber auch sinnvoll Elkos mit geringem Innenwiderstand (ESR) zu nutzen damit sie sich nicht so aufheizen.
Also wenn du z.B. bei Digikey guckst, dann sind die benötigten Kenndaten eines Elkos dort zum größten Teil aufgelistet: - Spannungsfestigkeit ( immer mindestens doppelt so groß wie die anliegende Spannung) - Lebensdauer @ Temperatur ( > 5000h @ 105°C ) - Ripplestromfestigkeit möglichst hoch - ESR möglichst klein Je nachdem, wie hoch die Spannungsfestigkeit sein soll, kann man auch von einem normalen Elko auf einen Polymer-Kondensator oder einen Hybriden umsteigen.
Mittlerweile habe ich mich dran gewöhnt. Im Betrieb und bei mir zuhause die Monitore hatte ich alle schon auf dem Tisch. Wenn man die passenden Elkos schon auf Lager hat sind die meistens schnell eingebaut. Ich sag mal einen Arbeitstag alle 3 Jahre und alle sind wieder Frisch. Das gehört ja schon irgendwie zum normalen Wartungsplan wie Fett an die Maschinen :P
batman schrieb: > ich will noch mal dumm fragen (als ob ich der Erste wäre), gibt es > einfache Tricks, den geplagten Elkos in Schaltnetzteilen zu einem > längeren Leben zu verhelfen? Kühlen.
Harald W. schrieb: > batman schrieb: > >> ich will noch mal dumm fragen (als ob ich der Erste wäre), gibt es >> einfache Tricks, den geplagten Elkos in Schaltnetzteilen zu einem >> längeren Leben zu verhelfen? > > Kühlen. Macht in KFZ niemand und da hält das auch 20 Jahre. Wenn man robuste Schaltungsauslegung beherrscht, braucht man Kühlung nur noch wenn Bauteile klar an ihre Temperaturgrenzen kommen. Gefragt war auch nach "einfachen Tricks". Kühlung ist generell eher aufwändig statt einfach, vor allem bei gegebenem Gehäuse und Einbauort.
THOR schrieb: > Nachtrag: Die 100nF verringern den Ripple durch die Elkos wodurch die > kühler bleiben. Das bringt etwas, aber nicht allzu viel. 100nF haben bei 50kHz eine Impedanz von rund 30 Ohm. Kannst Du also als Stromentlastung für einen Elko getrost vergessen. Bei 4,7uF MLCC mag das schon etwas anders aussehen.
voltwide schrieb: > 100nF haben bei 50kHz eine Impedanz von rund 30 Ohm. Das ist aber nur die Grundfrequenz. Da Schaltnetzteile in den seltensten Fällen mit Sinusschwingungen laufen, ist eben das Hauptproblem der Rechteck, d.h. die Oberwellen des 50kHz Rechteck. Bei 500kHz sinds also nur noch 3 Ohm. Gerade die Induktivität von Elkos steigt da an, so das der 100nF doppelt wirkt - Verrunden und abfangen.
Bei allen elektronischen Geräten ist Kühlung des beste Mittel, die lebensdauer zu erhöhen. Dazu gehört: - Ausreichender Abstand zwischen Geräten (in den Bedienungsanleitungen werden meistens konkrete Zentimeter empfohlen) - keine direkte Sonneneinstrahlung - Geräte nicht vor den Heizkörper aufstellen - Kabelnetzteile von Laptops aufhängen statt auf den Teppich zu legen - LED's nicht in geschlossenen Lampenschirmen verwenden, vorzugweise oben und unten offene verwenden - Laptops niemals auf Kissen, Schoß (ohne feste Unterlage) oder Tischdecken benutzen - Möglichst luftige Möbel verwenden (Regale) Wenn du überhitzte Kondensatoren auswechselst, dann kaufe als Ersatz immer welche mit möglichst hoher Temperaturfestigkeit. Elkos mit niedrigem ESR Wert sind diesbezüglich vorteilhaft, aber sie eignen sich nicht für jede Schaltung and jeder Stelle.
Matthias S. schrieb: > Da Schaltnetzteile in den seltensten > Fällen mit Sinusschwingungen laufen Werden immer noch keine Resonanzwandler in den aktuellen PC-Netzteilen eingesetzt? Interessant war ein PC-Netzteil welches 12V hergestellt hat und daraus dann mit StepDown-Reglern 3.3V , 5V usw. hergestellt. Der CPU und die Grafikkarte als Hauptverbraucher ziehen ja nur noch 12V, die Festplatte auch noch 5V und Teile auf dem Mainboard brauchen die 3.3V und 5V auch noch.
Ja, was man da zerbeult rauszieht, sind meist schon 105°-Typen. Aber ich glaube schon, daß die Hitze von außen sehr viel ausmacht. Man hat ja auch kaputte in 50Hz-Netzteilen, da wird die Eigenerwärmung Null sein. Und frei stehende im SNT werden selten so heiß wie die über einer Hitzequelle montierten. Stimmts? Es hilft wohl alles nichts, für eine nachhaltige Lösung müssen die Elkos von den Hitzequellen weg - also an langen Drähten in eine freie Ecke buchsieren. Dann nuß man auch nicht diese Mini-Preßwürste nehmen. Auf ein Layout-Design des Geräteherstellers für >2 Jahre Lebensdauer kann man wohl nicht mehr hoffen.
THOR schrieb: > Harald W. schrieb: >> batman schrieb: >> >>> gibt es >>> einfache Tricks, den geplagten Elkos in Schaltnetzteilen zu einem >>> längeren Leben zu verhelfen? >> >> Kühlen. > > Macht in KFZ niemand und da hält das auch 20 Jahre. Wenn man robuste > Schaltungsauslegung beherrscht Wenn die Elkos (reihenweise?) sterben, hat ganz offensichtlich der Hersteller eben das nicht beherrscht. Dein "Einwand" ist keiner. Alles Wesentliche wurde bereits gesagt. Wenn man die Schaltung nicht komplett neu designen will, kann man a) bessere Elkos verwenden b) die Elkos extra noch kühlen c) Ripplestrom an den Elkos vorbei leiten notfalls auch alle 3 Dinge gleichzeitig. Je nachdem wie sehr vorher gepfuscht worden ist. Und nur der Vollständigkeit halber: d) den Pfusch wegwerfen (vulgo: auf ebay verticken) und sich etwas anständiges kaufen.
Ich wär auch für ein Label "anständig" für Elektrogeräte oder eine Kennzeichnungspflicht für "Pfusch" aber leider hats bisher nicht geklappt. So muß ich mich denn zähneknirschend mit den 6 Jahren wartungsfreie Laufzeit des Unbelabelten zufrieden geben. Naja bald kommt sowieso UHD. Kurzlebige Designs erhalten doch immer wieder unerwartet ihre Sinnhaftigkeit. Da ist auf eine Abkehr nicht zu hoffen.
Ist im Prinzip zwar richtig, nur tragen die Oberwellen nicht mehr allzu viel zur Verlustleistung bei. Der dickste Brocken ist nun mal die Grundwelle.
Hallo "Ich wär auch für ein Label "anständig" für Elektrogeräte oder eine Kennzeichnungspflicht für "Pfusch" aber leider hats bisher nicht geklappt." Darauf kannst du und ich lange Warten - für die wirklich wichtigen Sachen wird es niemals belastbare Zertifikate oder auch Label geben. Wovon ich auch träumen würde: Label für: "Hergestellt von westeuropäischen (Japanischen, USA, Australischen...) Arbeitern mit gesicherten Arbeitsplatz und guter Bezahlung. Label für: "Aus wirklich artgerechte Tierhaltung ohne abzocke des Verbrauchers" Label:"Dieser Beförderungsbetrieb hat eine echte Pünktlichkeitsrate von über 99%" Label:"Alle Bestandteile dieses Produkt können sicher einen Hersteller, einen Produktionsstandort und offen dargelegten Arbeits, und Lohnbedingungen des dort angestellten Personals zugeordnet werden" ... Jemand
Mike J. schrieb: > batman schrieb: >> ch habe jetzt mal als Verzweiflungstat 100nf Kerkos unter die neuen >> Elkos gelötet. > > Ich habe einige 4.7µF SMD Kerkos genutzt. Das ist keine gute Idee. Grund: Schaltnetzteile sind kompensiert. Mit einer Veränderung von ESR und Kapazität verändert man die Kompensation, das Schaltnetzteil kann beginnen in einigen Lastsituationen zu schwingen, oder bei Lastwelchseln höhere Spannungsspitzen zu produzieren. Dazu können einige Netzteile instabil werden, wenn der ESR nicht passt. Daher sollte man sich mit Änderungen zurückhalten. Die 100n werden in den meisten Fällen zwar nichts machen, aber auch nichts bringen. Die sind viel zu klein um einen nennenswerten Anteil des Rippelstroms zu tragen. Die 4µ7 würden dann zwar möglicherweise was bringen, verändern aber das Verhalten des Netzteils. Nein, der oben genannte Tipp mit dem Elko mit höherer Temperatur (und wenn möglich Lebensdauer) ist besser - beides hilft tatsächlich nachweislich: http://www.rubycon.co.jp/de/products/alumi/pdf/Life.pdf
Hmm schrieb: > Schaltnetzteile sind kompensiert. > Mit einer Veränderung von ESR und Kapazität verändert man die > Kompensation, das Schaltnetzteil kann beginnen in einigen > Lastsituationen zu schwingen, Woher hast du diese Informationen?
Wieviel Verlustleistung die Kerkos nun tatsächlich vom Elko abziehen, wird sich ja mit vernünftigen Geräten nachweisen lassen. Vermutlich ist das stark anwendungsabhängig. Charakteristische Merkmale (elkofressender) SNT bleiben aber periodischer schneller Stromanstieg und hohe Spitzenströme, auch wenn von der Grundwelle fast gar nichts fließt (Standby).
voltwide schrieb: > Ist im Prinzip zwar richtig, nur tragen die Oberwellen nicht mehr allzu > viel zur Verlustleistung bei. Der dickste Brocken ist nun mal die > Grundwelle. Die Oberwellen sind aber die, bei denen der Elko aufgrund seiner Induktivität nicht mehr wirkt. Ich habe diese Messungen schon oft gemacht und bei alten SNT sieht man deutlich Welligkeiten, die Oberwellen der Grundfrequenz sind, die selber noch ganz gut vom Elko geschluckt wird, die hohen Frequenzen aber nicht. Dafür sind die 100nF brauchbar, und natürlich keine 4,7µF Kerkos, die noch ganz andere Probleme haben. Ich haber hier den direkten Vergleich. Zwei Billig-ATX NT mit 550W (damals für 24,95 vom Schrotter) eines ausgerüstet mit den 220nF in der Ballerkiste, das zweite baugleiche ohne 220nF im Betrieb am Cubase Studio PC. Welches hat wohl mal den Geist wg. schlechter Elkos aufgegeben? Es war nicht die Ballerkiste. Hmm schrieb: > Mit einer Veränderung von ESR und Kapazität verändert man die > Kompensation, das Schaltnetzteil kann beginnen in einigen > Lastsituationen zu schwingen, oder bei Lastwelchseln höhere > Spannungsspitzen zu produzieren. Das habe ich noch nie erlebt. Ich habe mittlerweile etwa 100-200 Schaltnetzteile untersucht und repariert, aber noch nie ein NT erlebt, was so auf Kante gestrickt wäre, das es anfängt, zu schwingen oder zu motorboaten, wenn man die Elkos austauscht. Das bleibt also Theorie, die zwar wichtig klingt, aber im RL nicht zutrifft.
:
Bearbeitet durch User
Lukas schrieb: > Hmm schrieb: >> Schaltnetzteile sind kompensiert. >> Mit einer Veränderung von ESR und Kapazität verändert man die >> Kompensation, das Schaltnetzteil kann beginnen in einigen >> Lastsituationen zu schwingen, > > Woher hast du diese Informationen? Das ist klassische Regelungstechnik. Jeder Schaltregler ist ein geschlossener Regelkreis (sagt ja der Name schon). Der Istwert wird gelesen, eine Differenz vom Sollwert produziert und das ausgeregelt. Kommt der Istwert mit der falschen Phasenverschiebung zurück (z.B. 180°) produziert man einen Schwingkreis. Vereinfacht gesagt. Bei einem Schaltregler hat man LC am Ausgang, schon das macht das zwingend. Die Kompensation (kann intern sein, oder extern) muss das verhindern. Fügt man wirr irgenwelche Kapazitäten dazu, ändert sich der Frequenzgang. Wenn es blöd läuft, kann das schwingen, oft wird sich halt das Regelverhalten verschlechtern. Da spielt oft auch der ESR eine Rolle. Beispiel für einen Schaltregler mit externer Kompensation: http://www.ti.com/lit/ds/symlink/tps54060-ep.pdf Ab Seite 25. Bei einer unbekannten Schaltung (das ist bei einer Reparatur immer so) sollte man sich mit Änderungen daher zurückhalten. Es ist außerdem unnötig. Matthias S. schrieb: > Das habe ich noch nie erlebt. Ich habe mittlerweile etwa 100-200 > Schaltnetzteile untersucht und repariert, aber noch nie ein NT erlebt, > was so auf Kante gestrickt wäre, das es anfängt, zu schwingen oder zu > motorboaten, wenn man die Elkos austauscht. Das bleibt also Theorie, die > zwar wichtig klingt, aber im RL nicht zutrifft. Es spielt eine Rolle ;-) Es ist schon so, dass sich 4µ7 in der Praxis selten auswirken. Aber: 4µ7 bei langsamen Schaltreglern zu wenig, um nennenswert Rippelstrom aufzunehmen, bei schnellen wirken sie sich möglicherweise auf die Regelung aus. Es ist unnötig und fallweise kontraproduktiv. Daher tut man es einfach nicht. Und lass mal deine "Praxis" stecken. Bei wievielen Schaltnetzeilen hast du "vorher" "Nachher" Lastwechseltests gemacht? Dachte ichs mir :-)
Hmm schrieb: > Bei wievielen Schaltnetzeilen hast > du "vorher" "Nachher" Lastwechseltests gemacht? Bei allen natürlich - das gehört ganz normal zur Reparaturpraxis. > Dachte ichs mir :-) Siehste.
Die Kapazität ist in der Realität von SNT doch nie fest und damit auch nicht die Resonanz. Typischerweise bauen die Elkos über die Laufzeit deutlich Kapazität ab und ESR auf, ohne daß das Gerät gleich ausfällt. Bei meinem Moni hatten die 1000er vor dem Ausfall im Schnitt 500-750uF. Was können da 100nF machen.
Hmm schrieb: > > Das ist klassische Regelungstechnik. Jeder Schaltregler ist ein > geschlossener Regelkreis (sagt ja der Name schon). Der Istwert wird > gelesen, eine Differenz vom Sollwert produziert und das ausgeregelt. > Kommt der Istwert mit der falschen Phasenverschiebung zurück (z.B. 180°) > produziert man einen Schwingkreis. Vereinfacht gesagt. Da die Regelgröße hinter dem Gleichrichter/Induktivität/Elko abgenommen wird, wäre es ulkig, wenn da was nicht phasenverschoben ist. Und je nach Lastwechsel auch woanders hin. Die ideale Regelgröße wäre aber Gleichspannung/-strom. > Bei einem Schaltregler hat man LC am Ausgang, schon das macht das > zwingend. Wie meinen? > Die Kompensation (kann intern sein, oder extern) muss das verhindern. > Fügt man wirr irgenwelche Kapazitäten dazu, ändert sich der > Frequenzgang. Wenn es blöd läuft, kann das schwingen, oft wird sich halt > das Regelverhalten verschlechtern. > Da spielt oft auch der ESR eine Rolle. Ich komm nicht mehr mit... Von was redest Du? (Tipp: es ging um Elkos mit meistens +/-20% Toleranz) > Beispiel für einen Schaltregler mit externer Kompensation: > http://www.ti.com/lit/ds/symlink/tps54060-ep.pdf > Ab Seite 25. Da steht was? > Bei einer unbekannten Schaltung (das ist bei einer Reparatur immer so) > sollte man sich mit Änderungen daher zurückhalten. Es ist außerdem > unnötig. Aha... > Es spielt eine Rolle ;-) > Es ist schon so, dass sich 4µ7 in der Praxis selten auswirken. Aber: 4µ7 > bei langsamen Schaltreglern zu wenig, um nennenswert Rippelstrom > aufzunehmen, bei schnellen wirken sie sich möglicherweise auf die > Regelung aus. Wenn ein Ausgangselko z.B. 1000uF hat, dann sind 4,7uF wieviel Prozent? Diese keramischen uF-Kondensatoren haben andere Probleme. > Es ist unnötig und fallweise kontraproduktiv. Daher tut man es einfach > nicht. Mit ca. 100nF habe ich das bisher immer gemacht, wenn ich (Bläh)Elkos gewechselt habe. Danach nie wieder Ausfälle (manchmal auch mit billigsten und uralten Ersatzelkos) > Und lass mal deine "Praxis" stecken. Bei wievielen Schaltnetzeilen hast > du "vorher" "Nachher" Lastwechseltests gemacht? > Dachte ichs mir :-) Direkte Test ich nie, aber ich seh ja in der Praxis: Et jeeeht! Old-Papa
Bei der ganzen Diskussion um parallel geschaltete Keramikkondensatoren, und die damit erreichte, vielleicht problematische, Veränderung der Originalschaltung, sollte man doch folgendes bedenken: Schalte ich einem 220 uF Elko 4,7 uF parallel, ist das eine Änderung von gerade mal 2,1 %, wenn man sich jetzt mal die Toleranzangaben von Elkos anschaut ... Wenn da eine Schaltung instabil wird, ist die Schaltung wirklich Pfusch, da müssten in der Produktion ja selektierte Elkos eingebaut werden, die auch nicht altern dürfen. Mit freundlichen Grüßen - Martin
Der Tipp mit den Low-ESR ist oft praxisfremd. Die sind wesentlich größer, dicker oder länger. Mein Router W723V-A hat gerade gesponnen. Ich hatte zu tun, normale Elyt da reinzubasteln. An den Schaltreglern ging das, da habe ich die 12V Typen durch 6,3V Low-ESR ersetzen können. Die Spannungen sind da nur 2 bzw. 3,3V.
michael_ schrieb: > Der Tipp mit den Low-ESR ist oft praxisfremd. > Die sind wesentlich größer, dicker oder länger. Das kommt drauf an, wie alt das Gerät ist. Über die Jahre hat sich Elkotechnisch doch schon einiges getan. Wenn man die Elkos beim Bastelladen um die Ecke kauft, dann kann es mitunter schwierig sein, einen besseren Ersatz zu finden. Bei den großen Apotheken sieht es da schon anders aus.
michael_ schrieb: > Der Tipp mit den Low-ESR ist oft praxisfremd. > Die sind wesentlich größer, dicker oder länger. Wenn der Elko aus einer doppelt so dicke Alufolie gebaut wurde, dann ist die Kapazität eben auch nur halb so groß bei gleicher Baugröße. Old P. schrieb: > Wenn ein Ausgangselko z.B. 1000uF hat, dann sind 4,7uF wieviel Prozent? > Diese keramischen uF-Kondensatoren haben andere Probleme. Welche denn? Das sind ja keine X7R oder NP0 Kondensatoren. Sie sollen ja nur kurze Strompulse aufnehmen. Ich habe dort ja keine 100x 4µ7 verbaut daher schwingt sich die Regelung auch nicht auf, es ist lediglich eine Entlastung des Elkos.
michael_ schrieb: > Der Tipp mit den Low-ESR ist oft praxisfremd. > Die sind wesentlich größer, dicker oder länger. So ist das nicht richtig. Es liegt daran, dass sehr häufig kundenspezifische Elkos eingesetzt werden, die von Ihrer Bauform bzw. -größe diese Spezfikationen im Vergleich zu Standard-Serien des Herstellers gar nicht erreichen würden. Da werden Elkos "ausgereizt" und das konforme Äquivalent ist größer. Das mag auch ein Grund sein, warum diese Elkos zu denen gehören, die man so oft defekt vorfindet. Würden gleich Elkos der Katalogware eingesetzt, wäre diese nicht größer als Standard-Elkos und nebenbei bei Defekt einfacher auszutauschen.
batman schrieb: > Bessere Kühlung, Lage, ist klar. Die Dinger werden ja anscheinend immer > nach oben über die Sekundär-Dioden montiert (weils schee mocht?) aber > man findet meist keinen einen besseren Ersatzplatz mehr und die Drähte > sollten ja auch nicht viel länger werden. Bessere Kühlung hilft wirklich. Bei Geräten, die an wärmeren Orten betrieben werden, sind wir dazu übergegangen einen Lüfter nebst Staubfilter aufs Gehäuse zu schrauben. Wirkt Wunder.
sgg schrieb: > michael_ schrieb: >> Der Tipp mit den Low-ESR ist oft praxisfremd. >> Die sind wesentlich größer, dicker oder länger. > > So ist das nicht richtig. > > Es liegt daran, dass sehr häufig kundenspezifische Elkos eingesetzt > werden, > die von Ihrer Bauform bzw. -größe diese Spezfikationen im Vergleich zu > Standard-Serien des Herstellers gar nicht erreichen würden. Eben deshalb praxisfremd. Man kriegt die Dinger wegen den mech. Abmessungen einfach sehr selten an die Stelle von normalen Elyt. Beim genannten Router W723V-A ist normal kein Elko als Low-ESR verbaut.
Die Information liefert Dir eine Stabilitätsbetrachtung über die Regelschleife, gerne dargestellt als Bode-Diagramm ("bode plot")
Hmm schrieb: > Mike J. schrieb: >> batman schrieb: >>> ch habe jetzt mal als Verzweiflungstat 100nf Kerkos unter die neuen >>> Elkos gelötet. >> >> Ich habe einige 4.7µF SMD Kerkos genutzt. > > Das ist keine gute Idee. > > Grund: > Schaltnetzteile sind kompensiert. > Mit einer Veränderung von ESR und Kapazität verändert man die > Kompensation, das Schaltnetzteil kann beginnen in einigen > Lastsituationen zu schwingen, oder bei Lastwelchseln höhere > Spannungsspitzen zu produzieren. Demnach also "Nieder mit den Abblockkondensatoren!"? Nicht das Fehlen, nein das Verbauen selbiger in der zu versorgenden Elektronik lässt alles schwingen deiner Aussage nach. Sorry, aber es ist schwer diese deine Ansicht zu teilen...
michael_ schrieb: > Beim genannten Router W723V-A ist normal kein Elko als Low-ESR verbaut. Ist überhaupt kein Elko verbaut oder wenn Elko, dann nur Standard-Elkos? Kann mir jetzt den Use-Case in so einem Gerät für Standard-Elkos nicht vorstellen. Dass gar keine Elkos mehr verbaut sind, kann ich mir hingegen gut vorstellen. Die dort verbauten Kleinleistungs-Schaltnetzteile können mit aktuellen Reglern (und höheren Schaltfrequenzen) sowieso nicht mehr mit Elkos betrieben werden.
sgg schrieb: > Ist überhaupt kein Elko verbaut oder wenn Elko, dann nur Standard-Elkos? Alles Standard. Bsp.: Der 1000µ 16V hat Durchmesser 10 x L 12,5. Ein aktueller Low-ESR von Reichelt hat bei gleichen Durchmesser eine Länge von 25mm.
michael_ schrieb: > Alles Standard. > Bsp.: > Der 1000µ 16V hat Durchmesser 10 x L 12,5. > Ein aktueller Low-ESR von Reichelt hat bei gleichen Durchmesser eine > Länge von 25mm. Na das sind natürlich harte Fakten. 1000u/16V -> Welcher Hersteller und Serie? Und welcher Elko ist unter "aktueller Low-ESR von Reichelt" gemeint?
@michael_ Nebenbei: 1000u 16V 10x12,5 -> 982 mm3 Panasonic FR 1000u 16V 8x20 -> 1005 mm3 (auch Reichelt) Also alles nicht so eindeutig, wie angenommen.
Kann ja gehen. Man bohrt Löcher in das Gehäuse wo die dann 5 oder 10mm herausragen :-)
michael_ schrieb: > Kann ja gehen. > Man bohrt Löcher in das Gehäuse wo die dann 5 oder 10mm herausragen :-) Das Thema war, dass Low-ESR-Elkos immer größer als Standard-Elkos sind. Dem ist überhaupt nicht so (pauschal). Wie gezeigt ist das Volumen annähernd identisch und könnte wahrscheinlich auch in der Bechergröße 10x12,5 verbaut werden, wenn benötigt.
Nachdem ich auch soeben Elkos bei drei Sat Receivern getauscht hatte... Eigentlich sind wir da wieder 40+ Jahre in der Vergangenheit In meiner Jugend hat man regelmaessig Roehren getauscht - und das ganz normal gefunden Dann gab es eine Periode wo Elektronik jahrzehntelang funktioniert hat Jetzt muessen wir wieder alle paar Jahre Bauteile tauschen - nur gibt es keine Sockel mehr ! Gesockelte standardisierte Elkos waeren ein Hit
Gibt es eigentlich bedrahtete Elkos mit festem Elektrolyt, so wie sie auf neuen Mainboards verbaut sind? Halten diese nun wirklich länger wie von den Mainboardherstellern angepriesen? Bisher hatte ich noch keinen defekt dieser Kondensatoren und die gibt es ja auch schon einige Jahre.
Lukas schrieb: > Gibt es eigentlich bedrahtete Elkos mit festem Elektrolyt, so wie sie > auf neuen Mainboards verbaut sind? "festes Elektrolyt"? Habe ich was verpennt? Old-Papa
Old P. schrieb: > "festes Elektrolyt"? Habe ich was verpennt? Das sind die neueren Japan-Elkos auf den Mainboards. Lukas schrieb: > Halten diese nun wirklich länger wie von den Mainboardherstellern > angepriesen? Ich schaue mir die Mainboards an welche weggeworfen werden, bei den alten Mainboards waren oft die Elkos aufgebläht oder ausgelaufen, bei den neueren Mainboards gehen diese Elkos hingegen nicht kaputt. Dort ist auch gar keine Einstanzung am Deckel die aufreißen könnte wenn der Elko explodieren würde.
Old P. schrieb: > "festes Elektrolyt"? Habe ich was verpennt? Evtl. habe es nun gefunden, ja die gibt es auch bedrahtet: http://www.chemi-con.co.jp/e/catalog/pdf/Application_Note_NPCAP_090716e.pdf
Lukas schrieb: > Old P. schrieb: >> "festes Elektrolyt"? Habe ich was verpennt? > > Evtl. > > habe es nun gefunden, ja die gibt es auch bedrahtet: > http://www.chemi-con.co.jp/e/catalog/pdf/Application_Note_NPCAP_090716e.pdf Na ok. Polymer Elkos kannte ich schon, habe ich bewust aber noch nicht eingesetzt. Doch ich hätte dazu eher trocken gesagt und nicht fest. Old-Papa
Mike J. schrieb: > Ich schaue mir die Mainboards an welche weggeworfen werden, bei den > alten Mainboards waren oft die Elkos aufgebläht oder ausgelaufen, bei > den neueren Mainboards gehen diese Elkos hingegen nicht kaputt. > Dort ist auch gar keine Einstanzung am Deckel die aufreißen könnte wenn > der Elko explodieren würde. Die Sollbruchstelle verhindert ja gerade das Explodieren. Bei den Solids ist die vielleicht woanders, sonst hätte ich Bedenken. Einen Kurzen können die ja sicher auch mal kriegen, was an einer starken Energiequelle unangenehm werden kann. Davon ab gibt es auch reichlich tote Elkos, die äußerlich unauffällig sind.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.