Forum: Markt DIY Entwicklungsplatine ATMega


von Peter M. (petermi)


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Hallo Zusammen,
ich bin Hobbybastler und recht Erfahren in der Entwicklung von Platinen 
für den Heimbereich / Versuchsbereich.
Im Moment plane ich eine Platine um daheim meine Wasserpumpe nach 
Zeitschaltung und Wasserbedarf der Erde einzuschalten.
Bevor ich die Platine bestelle und bestücke und überhaupt darüber 
nachdenke wie viel ich kaufen sollte, wollte ich hier Fragen wer Bedarf 
oder Interesse an so einer Platine hätte.

Hier die Randdaten:

- Anschluss an 90 - 230 VAC oder direkt an 24V
- ATMEGA 2560 mit 16 MHz
- ISP-Programmierschnittstelle (für Fortgeschrittene Arduinouser auch 
nutzbar)
- Zwei Relais für 230V / 16A direkt vorhanden und per MCU ansteuerbar 
und Kontakte auf Schraubklemmen
- Ein MOSFET für 24V direkt per MCU ansteuerbar und Kontakte auf 
Schraubklemmen
- 1 ADC direkt nutzbar sowie
- 13 Eingänge direkt an MCU (5V)
- SD-Kartensteckplatz vorhanden und per SPI angeschlossen
- Echtzeituhr mit Pufferbatterie vorhanden (25 Jahre Laufzeit) I2C
- Steckplatz vorhanden um weiteres Seriellesmodul anzuschließen wie zum 
Beispiel das VDIP1 oder VDIP2 von FTDI als USB-Stick Schnitstelle

Wie wäre Euer Interesse an so einer Platine?
Durch das Netzteil (XPPower) wird das ganze nicht so Billig aber wenn 
wir hier auf Stückzahlen kommen würden, würde sich auch der Preis 
erheblich bessern. Die Bestückung erfolgt über eine Fachfirma inkl. 
Lackierung.
Dachte an einen Verkaufspreis um ca. 140 € / Stück. Bitte bedenkt, dass 
ein Zertifiziertes Netzteil vorhanden ist.

Bitte um Informationen :)

Wünsche Euch eine angenehme Woche.

mfg PeterMi

: Bearbeitet durch User
von Alexander J. (Gast)


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Alles was mit Netzspannung betrieben wird und mit dem Wort "basteln" im 
einem Atemzug genannt wird, macht micht stutzig.

Ist der Aufbau RoHS konform? Garatierst Du für die Einhaltung der CE 
Konformität?

Wie ist der Netzspannungsteil gesichert, z.B. zufälliges Berühren 
spannungsführender Teile?

von Peter M. (petermi)


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Hallo Alexander,

Du hast recht, Basteln ist da wirklich sehr schlecht gewählt!

RoHS konform und CE sind gewährleistet. Es werden nur Markenteile 
verwendet und das endgültige Routing wie auch Bestückung wird von einer 
Fachfirma auch Deutschland übernommen.

Ein Berührungsschutz in dem Sinne ist nicht gegeben, da die Platine in 
keinem Gehäuse ist. Alternativ könnte ich natürlich das Netzteil und die 
Klemmleisten für die 230V Seite weg lassen. Dann würde das ganze auf 24V 
funktionieren und der Anwender wäre bei der 230V Sache auf sich 
gestellt. oder?

Die Platine wird dann auch 40€ günstiger!

: Bearbeitet durch User
von Alexander J. (Gast)


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Ohne Netzspannung könnte ein Schuh draus werden.
Mache halt 2 Versionen, wenn Du für Dich mit der "Gefahr" leben kannst.
(Sicherheitseinrichtungen sind Evolutionsbremsen!)

Allerdings sollteste Du Dir trotzdem Gedanken über ein Gehäuse machen. 
Wenn für das die Steuerung für eine Bewässerung ist, kann 
Wasserdichtigkeit nie schaden. Oder zumindest schon mal auf der Platine 
Befestigungslöcher vorsehen.

von Peter M. (petermi)


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Befestigungslöcher sind bereits vorgesehen, so dass man es bequem in ein 
Gehäuse schrauben kann. Als Träger verwende ich da immer ein Plexiglas 
oder anderes Kunststoff.

Bezüglich der zwei Versionen würde ich es erst ohne Netzteil anbieten. 
Dieses kann sich jeder bei Farnell selbst Bestellen :)

Dann bleibt wenigstens die Option das ganze kompakt zubelassen und nicht 
unbedingt mit einem Netzeil arbeiten zu müssen der zusätzlich noch 
verstaut werden muss.

: Bearbeitet durch User
von Alexander J. (Gast)


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Peter M. schrieb:
> Bezüglich der zwei Versionen würde ich es erst ohne Netzteil anbieten.
> Dieses kann sich jeder bei Farnell selbst Bestellen :)

Mir kommte gerade in den Sinn: Warum zwei Versionen Platinen machen, 
wenn eine es tut, nur nicht komplett bestückt wird. Um die DAUs vom 
Unsinnmachen abzuhalten, einfach bei der 24V Platine die nicht 
bestückten Bohrungen mit Lötzinn füllen. Das sollte 80% der Hobbybastler 
bremsen.

von Peter M. (petermi)


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Genau so sehe ich das auch. Ist die Frage ob es so in der Variante 
wirklich Bastler und Hobbyisten anspricht oder ob man das ganz anders 
aufziehen sollte?
Leider ist ja da bist jetzt keine Rückmeldung zu lesen.

von Helmut H. (helmuth)


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Da nach Bastler-Rückmeldungen gefragt war:
Wenn es schon ein Mega 2560 zur Steuerung einer Wasserpumpe sein muss, 
würde ich vergleichen (Artikelstandort Deutschland)
Arduino Mega 2560         12 EUR
RTC DS1307                 2 EUR
4* Relais mit Optokoppler  7 EUR
SD-Karten Modul            4 EUR
Stecker-Netzteil           3 EUR

: Bearbeitet durch User
von Peter M. (petermi)


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Hallo Helmut,

danke für Deine Rückmeldung. Du hast absolut recht. Der Preis war auch 
eher geschätzt und man muss neben den Materialkosten auch die Layout und 
Produktionskosten beachten. Vergessen hast Du bei deiner Rechnung auch o 
Sachen wie die Platine und Schraubklemmen.
So bald ich weiß, wie die Nachfrage nach so einem Produkt ist, würde ich 
den genauen Preis kalkulieren.
Deine Rechnung hilft mir da auf jeden Fall.
Danke!

von Richard B. (r71)


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Helmut H. schrieb:
> Arduino Mega 2560         12 EUR

ESP32                       ~5 EUR
PCB                          2 EUR

Peter M. schrieb:
> Layout und Produktionskosten

?

: Bearbeitet durch User
von Peter M. (petermi)


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Hi Richard,

ja irgendwie muss das ganze ja auf eine Platine und miteinander (Layout) 
verbunden sein? Das macht leider keiner ganz gratis.

von Helmut L. (helmi1)


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Peter M. schrieb:
> ja irgendwie muss das ganze ja auf eine Platine und miteinander (Layout)
> verbunden sein? Das macht leider keiner ganz gratis.

Diese Aussage beisst sich aber mit dieser Aussage:

Peter M. schrieb:
> ich bin Hobbybastler und recht Erfahren in der Entwicklung von Platinen
> für den Heimbereich / Versuchsbereich.

Wat den nu? Hobby oder Profesionell?

von Peter M. (petermi)


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Ich mache das aus Hobby möchte jedoch dieses Projekt professionell 
umsetzen damit es auch zuverlässig ist. Darum möchte ich hier gerne eine 
Firma mit nehmen welche das Layout und die Produktion übernimmt, damit 
der Endanwender auch lange Spaß daran hat.
Sorry das hätte ich vielleicht gleich am Anfang sagen sollen.

von Alexander J. (Gast)


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Peter M. schrieb:
> Ich mache das aus Hobby möchte jedoch dieses Projekt professionell
> umsetzen damit es auch zuverlässig ist. Darum möchte ich hier gerne eine
> Firma mit nehmen welche das Layout und die Produktion übernimmt, damit
> der Endanwender auch lange Spaß daran hat.
> Sorry das hätte ich vielleicht gleich am Anfang sagen sollen.

Find ich gut, Apple hat auch in einer Garage begonnen. So gesehen, 
sollte man bei Dir früher Investor werden. So werden auf 1k€ Invest in 
20 Jahren 1M€ oder halt ein Totalverlust. :-)

Natürlich kann das ganze scheitern, aber er es nicht versucht, kann nur 
verlieren.

von Peter M. (petermi)


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Denke auch, dass man es versuchen muss. Durch die Fachfirma bin ich mir 
erst einmal Sicher, dass es qualitativ absolut Top wird. Es bleibt die 
Frage, ob das ganze so Verwendung finden würde.
Wenn ich weiß, wie die Nachfrage ist kann ich auch die Verkaufskosten 
kalkulieren. Die Kosten durch 100 sind anders als durch 1000 :)

von Alexander J. (Gast)


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Peter M. schrieb:
> Wenn ich weiß, wie die Nachfrage ist kann ich auch die Verkaufskosten
> kalkulieren. Die Kosten durch 100 sind anders als durch 1000 :)

Hast Du mal ein Kostenrechnung gemacht?

Variable Kosten, fixe Kosten, einmalige Kosten, etc. ermittelt.
Nicht nur an die reinen Sachen in Verbindung zu dem Produkt nehmen, 
Strom für deinen PC zum kalkulieren gibt es nicht umsonst.

Daraus die Kosten / Stück bei Deiner avisierten Stückzahl errechnen.

100% Aufschlag, Gewinn muss sein :-)

19% Steuer drauf und dann auf den nächsten durch 10 teilbaren Betrag 
aufrunden, einen Cent abziehen und Dein Endpreis ist da.

Der wird dann höher ausfallen, als du jetzt glaubst, aber schließlich 
willste ja irgendwas essen.

Nach erreichen der Stückzahl entweder neu kalkulieren oder so wie Apple 
stur die Preise halten und damit die Gewinnmarge vergrößern.

von Richard B. (r71)


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Peter M. schrieb:
> Fachfirma

Adresse?

von Peter M. (petermi)


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@Alexander: Eine genaue Rechnung gibt es noch nicht. Ich habe die Kosten 
für das Layout jedoch noch nicht für die Fertigung. Sobald ich diese 
habe werde ich auf der Basis 100 Stück die Kosten kalkulieren.
Einen großen Gewinn möchte ich daraus nicht ziehen, da ich weiß wie es 
als Bastler/Hobbyanwender so ist, wenn alles unerreichbar teuer ist 
wirkt.
Es wäre halt nur gut zu wissen wer überhaupt Interesse an der Platine 
hätte. Vielleicht ist es auch günstiger auf der Basis von 10 Stück zu 
rechnen?

@Richard: Die Fertigung erfolgt durch die EKM Elektronik in Zwönitz.

von Richard B. (r71)


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Peter M. schrieb:
> Verkaufspreis um ca. 140 € / Stück

Das ist IMHO völlig illusorisch.

So, wie du das anbietest, darf das ganze 35-40 EUR kosten.

Peter M. schrieb:
> Es wäre halt nur gut zu wissen wer überhaupt
> Interesse an der Platine hätte.

Bisher hast du nur Ideen. Das ist zu wenig.
Du musst hier ein Produkt vorstellen.

von Peter M. (petermi)


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Richard, der Verkaufspreis von 140€ war noch mit Netzteil für 230V. Auf 
Grund der Haftung würde ich dieses weglassen. Dadurch wird das ganze 
sehr viel günstiger. Der Endpreis wird sich nach der Stückzahl richten, 
in der dann das Layout und weitere Kosten verrechnet werden müssen.
Alles andere zum Produkt findet man doch im ersten Post.

von Crazy Harry (crazy_h)


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Wasserpumpensteuerung mit Mega2560? Und was machst mit den restlichen 
99% des Flashspeichers?

von Peter M. (petermi)


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Den großen Mega habe ich genutzt um anderen die Möglichkeit zu bieten 
große Projekte zu realisieren. Zum Beispiel die Ansteuerung der SD-Karte 
fordert viel Speicher.

Auf dem Steckplatz der Vorhanden ist kann man dazu noch eine Platine mit 
Bluetooth oder W-LAN anstecken. Da ist der zweite UART-Port 
herangeführt.

von Peter Z. (hangloose)


Angehängte Dateien:

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Mein Rat.... Lass es!

Denke nicht das Du mit so einem Board deine Ausgaben wieder
reinholen wirst. Eval Boards gibt es ja eine Menge und Bastler
stecken sich das selbst zusammen. Außerdem kommt ja auch kaum Feedback
wie Du siehst.

Habe selbst so ein ähnliches Board designed.
STM32, USB, CAN, RS485, WLAN, Relais, Eingänge
Wäre bei Abnahme 50st. bei 160€ gelandet. inkl. erste Einrichtung usw...
So habe ich mir 3 st. selber bestückt und gut ist es....

Aber das muss jeder selber wissen.

Gruß Peter

von Mi N. (msx)


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Peter Z. schrieb:
> Mein Rat.... Lass es!

Knapper und treffender kann man es kaum formulieren.
Mach Dein Ding und biete dazu vielleicht die Leerplatinen an, die sich 
ein Interessierter nach Bedarf bestücken kann.

Was mir sofort aufgefallen ist:
Peter M. schrieb:
> - 13 Eingänge direkt an MCU (5V)

Direkte Verbindungen zum µC sind in diesem Umfeld 24VDC/230VAC völlig 
unangebracht; wenn doch, dann über Eingangspuffer oder Optokoppler.

So hat jeder seine eigenen Vorstellungen und jeder dabei andere.
Die eierlegende Wollmilchsau wird am Ende durch's Dorf getrieben ;-)

von Peter M. (petermi)


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Danke für Eure vielen Beiträge und das klare Wort das Projekt in diesem 
Fall sein zu lassen. Es scheint gerade die Beschattung der Eingänge mit 
direkt 5V für meinen Fall zwar geeignet, jedoch für den Markt eher 
ungeeignet.
Trotzdem habe ich in dem Projekt etwas gelernt und würde das Projekt 
etwas abgeändert versuchen zu realisieren.
Was Halter ihr von folgende Funktionen:

- Betriebsspannung 24V
- 8 Eingänge 5 - 24V
- 8 Relaisausgänge für maximal 24V, 2A
- ISP-Schnittstelle
- USB-Port (Serial-Port und Arduino)
- ATmega328 / Atmega2560?
- Bluetoothmodul (AT-Kommandos, sehr einfach einzubinden)

Evtl:
- SD-Karte für Datalogging?
- Echtzeituhr?

Das ganze müsste man dann für ca 40 - 60€ an den Mann bringen.
Das Modul wäre eine alternative zu den bekannten Siemens Logo!, 
Programmierung nur durch Arduino IDE bzw. allgemein in C.

Wie seht ihr das? Etwas ähnliches gibt es bereits bei Conrad, diese 
Lösung wäre nur etwas flexibler und kostengünstiger.

von Alexander J. (Gast)


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Peter M. schrieb:
> Trotzdem habe ich in dem Projekt etwas gelernt und würde das Projekt
> etwas abgeändert versuchen zu realisieren.

Lasse Dich von den Unken hier nicht unterkriegen, erst mal überlegen, 
warum etwas nicht funktioniert und dann es ganz lassen scheint wohl eine 
typische Deutsche Erfindung zu sein. (Nicht umsonst sind unter der 
aktuellen Liste der zehn reichsten Menschen der Welt kaum Deutsche zu 
finden...)

Bau Dir erst mal einen Prototypen und prüfe die Realisierbarkeit, den 
Zeitrahmen und Kostenfaktoren, auf die Du keinen Einfluss hast.

Dann fange an zu skalieren und überlege Dir, was Du alles brauchst um in 
Serie zu gehen und wieviel es Dich kostet, jemanden zu finden, der das 
vorfinanziert oder plane das Projekt im Crowdfunding zu starten. Da wäre 
ich schon dabei, obwohl ich persönlich keinen Bedarf für ein solches 
Board habe, ich bin aber nicht der Maßstab.

Hier wirst Du vor lauter selbsternannten Experten kaum jemand finden, 
der zugibt, das ist eine gute Idee und kann Erfolg haben.

1) Protyp(en) machen
2) Kleinstserie (5-10 Stück) aus China PCB fertigen
3) Kosten skalieren auf Stückzahlen, die Du erreichen willst (1k, 10k, 
100k,...)
4) Damit Investor finden oder Crowdfundig starten
5) Extremes Sozialmediagetrommel ohne zu nerven
6-10) Erfolg haben. :-)

Gruß

PS: Ich bin mit meiner Idee bei 2 angekommen und habe durchaus schon 
einiges an € verbraten. Aber das tut jeder Hobbymodellbahner auch. :-)

von Peter M. (petermi)


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Danke Alexander. Denke irgendwo haben ihr alle ein wenig recht. Ich 
möchte mir die Hinweise die ich als Sinnvoll erachte zu herzen nehmen 
und versuchen umzusetzen. Daher die zweite Idee wie oben geschrieben mit 
der Art "Logo"! für den kleinere Geldbeutel.
Wie die Vorfinanzierung laufen soll ist mir mittels Crowdfunding schon 
von vornherein ein Plan gewesen.

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