Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Waveform Amplifier


von HTX (Gast)


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Hallo zusammen,

ich arbeite an einem Projekt zur Messung der Eisenverluste von 
magnetischen Kernen. Für meine Versuche ist es wichtig den Kern mit 
einer Sinusfoermigen Spannung bis zur Saettigung zu bringen. Hierfür war 
mein erster Versuch einen Funktionsgenerator und eine Audio Endstufe 
(1500 W RMS wenn zwei Channel gebridged sind) zu verwenden. Soweit 
funktionierte es auch, bis auf das ich nicht annaehrend an die 1500W 
Ausgangsleistung kam (Warum weiss ich leider nicht) Der Ausgang der 
Endstufe wird mit einem Leistungswiderstand und in Serie mit der 
Primaerspule des Kerns verbunden. Den Leistungswiderstand kann ich 
variieren. Nun ist mir jedoch die Endstufe abgeraucht. Ein Versuch waere 
sie zu reparieren, einfacher waere vermutlich aber einen neuen 
Verstaerker zu organisieren. Hierzu die Frage, welche Art Verstaerker 
wuerde sich an besten eignen?
Er sollte nicht mehr als 400 Euro kosten (moeglichst weniger) und nach 
Moeglichkeit Frequenzen zwischen 20Hz-10kHz verstaerken koennen. 
Ausgangsleistung sollte moeglichst gross sein. Habt ihr eine Empfehlung?


Gruss
HTX

von THOR (Gast)


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Wenn du den Strom eh über den Leistungswiderstand verstellst, kannst du 
da einfach nen dicken Trafo dranhängen.

von Marcus H. (Firma: www.harerod.de) (lungfish) Benutzerseite


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Welche/r Spannung/Strom in welche Last (Spule: Induktivität? 
Widerstand?)?
Bonusfrage: Klirrfaktor?

von HTX (Gast)


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Als Funktionsgenerator nutze ich den Siglent SDG1025.
Die Spannung spielt fuer den Versuchsaufbau eine untergeordnete Rolle 
(<50V). Ich kann nicht explizit sagen welchen Strom ich benoetige da ich 
nicht die Magnetischen Eigenschaften des zukuenftig zu messenden Kerns 
kenne aber es sollten mehr als 15 A moeglich sein.

Derzeitige Spule: 15μH, 30mΩ.


Thema Klirrfaktor: je weniger der Sinus verzerrt wird desto besser.

von Spannungsteiler (Gast)


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Hallo,
bei mir in der Beschallungstechnik haben sich die Billigmarke
Behringer sehr gut bewehrt. Ich nutze sie meistens als
Subwoofertreiber, allerdings nie gebrückt.

Du könntest mit den Geräten auch Erfolg haben.....

hier ist ein Beispielgerät;
https://www.thomann.de/de/behringer_ep4000_europower.htm

Gruß!

von Marcus H. (Firma: www.harerod.de) (lungfish) Benutzerseite


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Na dann könnte man den Verkäufer/Hersteller der Endstufe unter Nennung 
des geplanten Einsatzzweckes mal höflich fragen, ob diese mit 30mR 15µH 
zurecht kommt.

Mich würde die Reaktion interessieren.

von Spannungsteiler (Gast)


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HTX schrieb:
> Der Ausgang der
> Endstufe wird mit einem Leistungswiderstand und in Serie mit der
> Primaerspule des Kerns verbunden.

Wird dieser leistungswiderstand nicht kleiner als 2 ohm (worst case)
sehe ich keinen Gefahr. Die Angeschlossene Spule bildet in Serie
mit dem Leistungswiderstand einen Impedanz der natürlich nicht
30mOhm ist, da der TO eine AC 20Hz-10KHz Signal erzeugt.

von Marcus H. (Firma: www.harerod.de) (lungfish) Benutzerseite


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Spannungsteiler schrieb:
> 30mOhm ist, da der TO eine AC 20Hz-10KHz Signal erzeugt.
Achso - Du hattest die Impedanz noch nicht ausgerechnet?
Gängige Lehrmeinung ist:
Z_L = two pie ell eff plus arr

von Helmut S. (helmuts)


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> Die Angeschlossene Spule bildet in Serie mit dem Leistungswiderstand einen 
Impedanz der natürlich nicht 30mOhm ist,

Sind halt 30,06mOhm bei 20Hz statt 30,00mOhm. Das wird den Verstärker 
nicht retten.

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Hallo,

So ein Audio-PA-Verstärker dürfte nicht in allen Betriebszuständen der 
angeschlossenen Last gewachsen sein, vor allem nicht bei zu kleinem 
induktivem Widerstand oder einem Rückschlag durch zusammenbrechendes 
Magnetfeld. Ohne Last am Ausgang wird ja die eingebrachte Leistung 
wieder phasenverschoben in den Verstärkerausgang zurück geschoben.

mfG

von Marcus H. (Firma: www.harerod.de) (lungfish) Benutzerseite


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Helmut S. schrieb:
>> Die Angeschlossene Spule bildet in Serie mit dem Leistungswiderstand einen
> Impedanz der natürlich nicht 30mOhm ist,
>
> Sind halt 30,06mOhm bei 20Hz statt 30,00mOhm. Das wird den Verstärker
> nicht retten.

Würde Class D helfen? duck

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Hat noch jemand einen Umformer-Satz zur Hand?

von Spannungsteiler (Gast)


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HTX schrieb:
> Hierfür war
> mein erster Versuch einen Funktionsgenerator und eine Audio Endstufe
> (1500 W RMS wenn zwei Channel gebridged sind) zu verwenden

Als gebrückte Ausgänge vertragen Endstufen keine Last unter 6-8 Ohm!
Das stand bestimmt auch in dem Handbuch von deinem Amp, egal welche 
Marke.

Da Endstufen für komplexe Lasten (Sprich; Induktiv/Kapazitiv/Ohmisch)
konzipiert sind, dürften sie keine Schwierigkeiten mit deiner
Spule als Belastung haben.
Allerdings musst Du unbedingt auf die Maximale Belastbarkeit, also
die minimale Lastimpedanz selber achten. Wenn dies 2 OHM beträgt, dann
darf natürlich deine angeschlossene Last nicht weniger als 2 Ohm
betragen.

Also dein Serienwiderstand darfst du nicht kleiner als 2 Ohm machen.
Tatsache ist aber, dass du mit 2 Ohm + 30mOhm(Impedanz) über dein
Experiment Primärspule von dem 15A(von dir gefordert) nur ein Bruchteil
Strom abfallen wird. dementsprechend wird die Leistung auch wenig
sein.
Der Amp wird auf 2ohm + Kurzschluss arbeiten, und weil seine
Belastung nicht überschritten wird, wird er auch funktionieren.

Deine Forderung ist 15A über 0,03 Ohm, stimmt es so ?
Dies wäre das mindestens 60 Fache Leistung vom Maximalleistung des
Ampes an 2 Ohm. Also müsste deine Endstufe 900A Ausgangstrom
liefern. Dies ist natürlich unmöglich.
:-) es sei denn du erzeugst AC in Megahertz-Bereich.....

Ich habe den Behringer erwähnt, da er 1250W an 2 Ohm, also 25A
Ausgangsstrom abgeben kann (und weniger als 400€ kostet).

von HTX (Gast)


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Vielen dank fuer die Antworten!

Das Handbuch des Amplifiers gibt nicht viel her. Die einzige Angabe ist, 
dass bei 1/2CH gebridged Lautsprecher mit 4-8 Ohm genutzt werden 
sollten. Da der Amplifier abschaltet wenn er einen Kurzschluss erkennt, 
habe ich mich getraut auch weniger Last anzuschliessen und bin 
zwichenzeitlich runter auf 2 Ohm gegangen um einen hoehren Strom zu 
erzeugen. Koennte natuerlich zum defekt des Amp's gefuehrt haben. Es 
handelt sich uebrigens um einen Lanzar HTG558BT.

Danke fuer den Tipp mit dem Behringer, jedoch scheinen die 1250W an 2Ohm 
keine RMS Leistung zu sein. Bist du dir sicher das er dennoch 25A an 
2Ohm abgeben kann? Die Herstellerangaben unterscheiden sich dann ja doch 
teils stark von der tatsaechlichen Leistung.

von kjgva (Gast)


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Spannungsteiler schrieb:
> Deine Forderung ist 15A über 0,03 Ohm, stimmt es so ?
> Dies wäre das mindestens 60 Fache Leistung vom Maximalleistung des
> Ampes an 2 Ohm. Also müsste deine Endstufe 900A Ausgangstrom

Wieso soll der Verstaerker 900A liefern, wenn nur 15A gebraucht werden? 
Das klingt fuer mich nicht logisch.

kjgva

von Andrew T. (marsufant)


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HTX schrieb:
> Danke fuer den Tipp mit dem Behringer, jedoch scheinen die 1250W an 2Ohm
> keine RMS Leistung zu sein.

Warum äußerst Du derartige nicht valide Vermutungen?


> Die Herstellerangaben unterscheiden sich dann ja doch
> teils stark von der tatsaechlichen Leistung.

Tja, dann wird dich das vermutlich auch nicht überzeugen, was der 
Hersteller selber zu den tech. Daten schreibt:

http://www.produktinfo.conrad.com/datenblaetter/300000-324999/304126-an-01-de-BEHRINGER_EP4000_ENDSTUFE.pdf

von HTX (Gast)


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Ah verzeihung, ich hatte bei dem 2000er geschaut. Danke.

Sollte ich Eingangswiderstand vom Amp. und Ausgangswiderstand vom 
Funktionsgenerator beachten um sicher zu stellen, dass ich den 
Funktionsgenerator direkt anschliessen kann?

von Marcus H. (Firma: www.harerod.de) (lungfish) Benutzerseite


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HTX schrieb:
> ich arbeite an einem Projekt zur Messung der Eisenverluste von
> magnetischen Kernen. Für meine Versuche ist es wichtig den Kern mit
> einer Sinusfoermigen Spannung bis zur Saettigung zu bringen.

Betrachten wir Audioendstufen mal als Spannungsquellen.

Was bedeutet "Sättigung" und wie wirkt sich diese auf den Strom aus, der 
der Spannungsquelle entnommen wird?

Macht es Sinn, eine Spannungsquelle auf eine unbekannte, variable 
Impedanz anzusetzen?

Wie könnte man die Spannungsquelle schützen und welcher Messaufbau wäre 
dazu notwendig?

Welche elektrische Quelle würde für diese Anwendung mehr Sinn ergeben?

von HTX (Gast)


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Was waere denn eine alternative elektrische Quelle? Da sie sinusfoermig 
und in der Frequenz veraenderlich sein muss faellt mir nur ein 
Funktionsgenerator ein. Da der Funktionsgenerator aber nicht die 
Leistung bringen kann bleibt doch letztlich nur ein Verstaerker und 
welcher Verstaerker eignet sich besser als ein Audio-Verstaerker?

von Marcus H. (Firma: www.harerod.de) (lungfish) Benutzerseite


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Ich sehe zwei gangbare Lösungen für das Thema.
Siehe Checkliste in meinem letzten Post.

- billige Lösung: vorletzter Satz
- elegante Lösung: letzter Satz

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