Ahoi liebe Elektrotechniker, dies ist mein erster Beitrag hier, hoffe am richtigen Ort. Bin Maschinenbauer und beschäftige mich (aufgrund von 3D-Druck) in letzter Zeit oft mit dem Thema Elektrotechnik. Verzeiht mir darum meinen Wissensstand :P Ich hatte vor, meinen alten Mannesmann-Schlagbohrer um eine Funktion zu erweitern. Da er in einer Ständerbohrmaschine hängt, wollte ich mit einem Drehpoti einen Dauerbetrieb ermöglichen, sodass ich nicht mehr auf den Abzug der Maschine drücken muss, sondern noch eine Hand frei habe. Folgendes meine ich, verstanden zu haben: Der Mechanismus in der Bohrmaschine besteht prinzipiell aus zwei Schaltern und einer Platine "dazwischen". Der erste Schalter schließt den Kreis und wird angelegt, sobald man nur geringfügig auf den Abzug drückt. Der zweite Schalter schließt, wenn man den Abzug bis zum Anschlag durchdrückt und überbrückt die Platine, sodass diese bei Volllast nicht unnötig belastet wird. "Dazwischen" liegt die Platine, die dazwischen stufenlos steuert, indem ein Kupferschleifer am Abzug den Widerstand (R1) überbrückt und damit verändert. So ist es auch auf dem Kunststoffgehäuse des Abzugs vermerkt. Interessant ist jetzt eben das "Dazwischen". Ich habe mal versucht, das ganze in einem Schaltplan zu ordnen. Erst dachte ich, es handelt sich um einen MOSFET und die Gatespannung wird durch den Widerstand verändert. Inzwischen glaube ich, es ist ein TRIAC? Habe mich aber nicht getraut, das Schaltzeichen dafür richtig einzubringen, darum bitte GDS in meiner Zeichnung ignorieren. Oder vielleicht ist es was ganz anderes? Knoten (2) zwischen den Widerständen und dem mittleren Pin des Transistors ist auf der Rückseite über ein Kupferblech verbunden, welches vermutlich auch zur Kühlung dient. (2) und (4) liegen wie in meinem Schaltplan an den Schaltern des Abzugs an. R2 kann man wie erkennbar durch Drehung verändern und ist schwer zu messen, als Maximum eines "Halbkreises" habe ich etwa 5 MOhm gemessen. Das Maximum für R1 ist 2,3 MOhm. (Die violetten Pfeile sollen veranschaulichen, wo ich gemessen habe) Alles in allem verstehe ich die Idee hinter der Schaltung nicht. Die Widerstände zum Beispiel sind doch parallel geschaltet, ändert R2 überhaupt was an der Spannung am Transistor? Wozu das DIAC? Am Ende würde ich es wie gesagt gern schaffen, einen Poti parallel zu R1 zu legen, über einen Kippschalter zwischen "Handmodus" und "Dauermodus" umzuschalten und im "Dauermodus" mit dem Poti die Drehzahl zu steuern. Ich hoffe ich konnte alles verständlich darlegen und hoffe, jemand kann mir helfen, alles zu verstehen. Vielen Dank und beste Grüße, Arne PS: Das erste Bild der Platine ist hinfällig, finde aber keinen Weg es zu löschen.
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Es ist ein Triac, und es ist eine ganz normale Dimmerschaltung (mal danach googeln) Über die diversen Widerstände wird der kleine Kondensator aufgeladen. Erreicht die Spannung des Kondensators die Zündspannung des Diacs, zündet dieser Strom den Triac und dieser leitet dann für den Rest der Halbwelle. In der nächsten Halbwelle beginnt das ganze von vorn. Höherer Widerstand bedeutet also langsamere Ladung und damit späteres Zünden -> weniger Stromflusswinkel -> weniger Drehzahl/Leistung.
Sind die Widerstandswerte für R1 und R2 denn Realistisch? Kann ich also ein Poti parallel zu R1 legen und dann zwischen diesen beiden Widerständen nach Bedarf umschalten?
Hallo, ich glaube, die Anschlussbelegung des Triacs ist in deinem Schaltplan falsch. Das Gate sollte an dem Anschluss sein, den du mit (S) beschriftet hast. Grüße Christian
Soooo, habe mich mal mit EAGLE beschäftigt und meine Bohrmaschine in einen Schaltplan übertragen. Habe dann mit Wiki (https://de.wikipedia.org/wiki/Phasenanschnittsteuerung#/media/File:Phase_control_schematics.svg) verglichen und noch bisl umgebaut. Schlussendlich habe ich folgende Feststellungen gemacht: P auf dem Wiki-Schaltplan entspricht meinem R1 und R2. R2 und R3 auf dem Wiki-Schaltplan entspricht meinem R3. R1 und C1 auf dem Wiki-Schaltplan (gegen Hysterese) gibts bei mir nicht? Soweit korrekt? Desweiteren habe ich in meinem Entwurf gleich einen Schalter (S3) untergebracht, der mir zum einen S1 überbrückt (damit ich im Dauerbetrieb nicht drücken muss) und zum anderen R1 auf ein Drehpoti (R4) umschaltet, damit ich von außen ohne drücken die Drehzahl regeln kann. Könnte das was werden? Vielleicht sollte ich einen 3-stufigen Schalter benutzen, um S3 aus dem Spiel zu nehmen, für den unwahrscheinlichen Fall, dass im Dauerbetrieb doch jemand den Abzug komplett durchdrückt?
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So, ich habe jetzt statt des variablen Widerstandes R1 einen 4,7 MOhm Drehpoti geschaltet. Was nun allerdings passiert: ab einem gewissen Widerstand bricht die Maschine einfach los. Statt stufenloser Veränderung der Drehzahl durch Drehen des Potis läuft der Motor ab einem bestimmten Widerstand mit hoher Drehzahl. Habe ich etwas falsch angeschlossen? Wieso konnte ich die Maschine mit Abzug auch auf geringe Drehzahl bringen und nun, mit dem Drehpoti nicht mehr? Beste Grüße, Arne
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Arne H. schrieb: > Inzwischen glaube ich, es ist ein TRIAC? Sicher, ganz klassische Dimmerschaltung. http://www.littelfuse.com/data/en/application_notes/an1003.pdf AN1003.9
Arne H. schrieb: > Bin Maschinenbauer > Ich hatte vor, meinen alten Mannesmann-Schlagbohrer um eine Funktion zu > Ich wollte mit einem Drehpoti einen Dauerbetrieb ermöglichen, Als Maschinenbauer sollte es Dir nicht allzuschwer fallen, einen kleinen Hebel zu bauen, der auf den Knopf drückt und an den einen Bowdenzug anzuschliessen. Den kann man dann per Rolle und Drehknopf bedienen. Dann besteht keine Gefahr, das Du die Elektronik womöglich "himmelst", weil Du an der falschen Stelle einen Kurzschluss machst.
Michael B. schrieb: > Arne H. schrieb: >> Inzwischen glaube ich, es ist ein TRIAC? > > Sicher, ganz klassische Dimmerschaltung. > http://www.littelfuse.com/data/en/application_note... > AN1003.9 Ja, danke nochmal dafür. Ich denke, die Schaltung habe ich verstanden: die Spannung am Kondensator steigt beim Aufladen bis zur Breakover-Spannung des DIAC. Öffnet es, liegt Spannung am Gate vom TRIAC an, welcher bis zur nächsten Halbwelle offen bleibt. Je geringer der Widerstand am Poti, desto geringer die Spannung, die darüber abfällt, und desto größer die Spannung am Kondensator. Er lädt sich also schneller auf und öffnet den DIAC und somit TRIAC schneller, wodurch der Anteil hoher Spannung und damit die Mittelspannung größer ist. Soweit richtig? Ich verstehe dann aber nicht, warum mir die Maschine nicht langsam losfährt, sondern ab einem gewissen Widerstand volle Drehzahl fährt. Könnte ich Anode und Katode am TRIAC vertauscht haben, sodass die Gatespannung des TRIAC vom Widerstand bestimmt wird. Dann jedoch müsste die Maschine bei hohem Widerstand fahren, und nicht bei geringem, oder? Harald W. schrieb: > Als Maschinenbauer sollte es Dir nicht allzuschwer fallen, > einen kleinen Hebel zu bauen, der auf den Knopf drückt und > an den einen Bowdenzug anzuschliessen. Den kann man dann > per Rolle und Drehknopf bedienen. Dann besteht keine Gefahr, > das Du die Elektronik womöglich "himmelst", weil Du an der > falschen Stelle einen Kurzschluss machst. Danke Harald, wirklich.
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Arne H. schrieb: > Ich verstehe dann aber nicht, warum mir die Maschine nicht langsam > losfährt, sondern ab einem gewissen Widerstand volle Drehzahl fährt. Spekulation: Dein Poti ist mit 4,7MOhm zu hochohmig. Du musst dann das Poti fast bis 0 Ohm einstellen, bis sich etwas tut. Und dann ist der mechanische Restweg bis 0 Ohm so klein, dass Du nicht mehr fein einstellen kannst. Dann wäre das ein mechanisches Problem. Probiere es mal mit einem Poti mit z.B. 100kOhm.
Mhhhh, habe auch schon an sowas gedacht. Habe mal Folgendes gemacht, um herauszufinden, wie groß denn R1 sein muss: Drehpoti so gestellt, dass Bohrmaschine gerade angeht. R1/2 (Parallelschaltung aus R1 und R2) gemessen. Nach Reihenschaltung müsste doch
gelten? R1 müsste weiterhin die Differenz aus dem Maximalwiderstand (4,26 MOhm gemessen) und dem Widerstand am nicht angeschlossenen Pol des Potis sein? Damit kann man R2 berechnen. Dann habe ich R2 verstellt, R1 wieder so gedreht, dass die Maschine gerade so angeht und erneut alles gemessen. Das merkwürdige: einmal geht die Maschine bei R1/2 = 100 kOhm und im zweiten Versuch bei 200 kOhm los. Müsste sie nicht bei einem festen Wert (bedingt durch VBO des DIACS) losgehen? Die berechneten Werte: Versuch 1: R1/2 = 100 kOhm, R1 = 390 kOhm, R2 = 140 kOhm Versuch 2: R1/2 = 200 kOhm, R1 = 290 kOhm, R2 = 650 kOhm Kann das auch mit der mechanischen Ungenauigkeit zu tun haben? Sollte ich vielleicht mal nen 500k-Poti anschließen?
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Arne H. schrieb: > Sollte > ich vielleicht mal nen 500k-Poti anschließen? Ja, das ist ein üblicher Wert für so was.
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