Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Goldcaps: Wie Spannungen addieren?


von Peter Schröpfer (Gast)


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Wie kann ich von 2 vollgeladenen Caps 500F/2,7V die Spannungen auf 5,4V 
(USB) addieren, ohne die Kapazität 500F je Cap zu verringern? Wie bei 
Akkus - 2 Stück in Reihe und die addierte Spannung bei gleichem Strom - 
geht das leider nicht! Wenn ich 2 Stück 500F in Reihe schalte, habe ich 
insgesamt nur noch 250F. Das will ich natürlich nicht.

Gibt es eine effiziente, kleine Schaltung, um die 2 Teilspannungen 
zusammenzufügen und dabei die 2 Caps "elektrisch zu trennen"?

Dank im voraus und schönen Sonntag

Peter Schröpfer aus dem Erzgebirge

: Verschoben durch Moderator
von Peter II (Gast)


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Peter Schröpfer schrieb:
> Gibt es eine effiziente, kleine Schaltung

Physik kann man nicht mit einer Schaltung austricksen, bei Akkus geht 
das genauso wenig, bei Akkus geht es genauso wenig, nur fällt es dir 
doch nicht auf weil du auf die Ah statt auf F schaust.

von HG (Gast)


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So eine Schaltung gibt es nicht, das steht der Energieerhaltungssatz im 
Wege.

von Peter S. (apollo17)


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Wie kann ich von 2 vollgeladenen Caps 500F/2,7V die Spannungen auf 5,4V 
(USB) addieren, ohne die Kapazität 500F je Cap zu verringern? Wie bei 
Akkus - 2 Stück in Reihe und die addierte Spannung bei gleichem Strom - 
geht das leider nicht! Wenn ich 2 Stück 500F in Reihe schalte, habe ich 
insgesamt nur noch 250F. Das will ich natürlich nicht.

Gibt es eine effiziente, kleine Schaltung, um die 2 Teilspannungen 
zusammenzufügen und dabei die 2 Caps "elektrisch zu trennen"?

Dank im voraus und schönes WE

Peter Schröpfer aus dem Erzgebirge

von HG (Gast)


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Nein, gibt es immer noch nicht ;)

von Planlos (Gast)


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Die einfachste Schaltung besteht nur aus zwei Zusatz-Bauelementen, die 
du parallel zu den Supercaps anbringst.

Rate mal, welche das wären.

von A. S. (Gast)


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Falls eigentlich Wechselspannung reinkommt
UND die Ausgangsseite Potentialfrei ist,
kannst Du eine Seite der Wechselspannung auf Masse legen und mit 2 
Dioden an der anderen Seite einmal einen Kondensator auf +5V aufladen, 
den anderen (mit C+ an die Masse der Wechselspannung) auf -5V 
"entladen".
Dann hast Du 10V am Ausgang.

Es ging gerade ein Thread mit so einer Schaltung für Power-LEDs am 
Fahrrad durch.

von Harald W. (wilhelms)


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Planlos schrieb:
> Die einfachste Schaltung besteht nur aus zwei Zusatz-Bauelementen, die
> du parallel zu den Supercaps anbringst.
>
> Rate mal, welche das wären.

"freie Energie"-Sammler

von Mantra (Gast)


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Jeder deiner beiden Kondensatoren hat im geladenen Zustand die Energie:

E = U² x C / 2 = (2,7 V)² x 500 F / 2 = 1822,5 Ws

Beide zusammen haben 3645 Ws.

Bei einer Reihenschaltung halbiert sich die Kapazität, die Spannungen 
addieren sich.

(5,4 V)² * 250 F / 2 = 3645 Ws

Die Gesamtenergie beider Kondensatoren bleibt gleich.

https://de.wikipedia.org/wiki/Kondensator_(Elektrotechnik)

von HG (Gast)


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Aber nochmal ernsthaft:

bei einer bestimmten Spannung speichert ein Kondensator die Energie

E = 1/2*C*U^2

Man braucht den doppelten Strom um den Kondensator auf die doppelte 
Spannung aufzuladen, daher steckt dann die vierfache Energie drin. Daher 
klappt das Reihenschalten von 2 Kondensatoren nicht wie gedacht, die 
Spannung verdoppelt sich, der Strom aber nicht, daher hat man dann nur 
die halbe Kapazität.

von Boris O. (bohnsorg) Benutzerseite


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HG schrieb:
> Man braucht den doppelten Strom um den Kondensator auf die doppelte
> Spannung aufzuladen…
Irgendwie braucht dieses ominöse »man« ziemlich viel, sogar Strom. Dem 
Fachmann ist schon klar, was du meinst, aber technisch ist es wenig 
sinnvoll. Eine Stromquelle ist an sich schon eine schräge Sache, wie 
auch der ideale Kondensator. Blöderweise nimmt nämlich die Spannung am 
Kondensator zu, womit es für eine reine Spannungsquelle zunehmend 
(=exponentiell) schwerer wird, Ladung in den Kondensator zu bringen. Die 
Stromquelle hingegen ließe die Spannung (exponentiell) ins Unermessliche 
steigen.

Für den realen Kondensator ist irgendwo Schluss, da er entweder einen 
äquivalenten Serienwiderstand aufweist oder die Spannungsfestigkeit 
überschritt wird. Bei modernen Kondensatoren wie 
Mehrschicht-Keramik-Typen mit X7R als Dielektrikum werden sogar die 
Leiterbahnen aufgrund des immens hohen Ladestroms zur ordentlichen 
Induktivität mit satten Überschwingern vom doppelten der anliegenden 
Versorgungsspannung.

Fazit: einen Kondensator zu laden ist nicht mal eben ein paar Elektronen 
aus einem Reservoir auf die Platten zu sortieren.

Sonst fasse ich einfach die Vorredner zusammen: Reihenschaltung mit 
doppelter Spannung erzwingt halbe Kapazität, damit die gespeicherte 
Energie gleich bleibt. Außerdem gibts die beschriebene Ladungspumpe, 
d.h. Eingangsspannung über zwei Kondensatoren mit Schaltelementen zu 
verschiedenen Ausgangsspannungen wechseln: Invertierung, Verdopplung, 
Halbierung…dafür aber keine Goldcaps verwenden, die halten die Lade- und 
Entladeströme nicht aus, wenn konstant geschaufelt werden soll.

von Jens G. (jensig)


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>Wie kann ich von 2 vollgeladenen Caps 500F/2,7V die Spannungen auf 5,4V
>(USB) addieren, ohne die Kapazität 500F je Cap zu verringern? Wie bei
>Akkus - 2 Stück in Reihe und die addierte Spannung bei gleichem Strom -
>geht das leider nicht! Wenn ich 2 Stück 500F in Reihe schalte, habe ich
>insgesamt nur noch 250F. Das will ich natürlich nicht.

Kapazität eines C ist was ganz anderes als Kapazität eines Akkus. Man 
kann dies also nicht miteinander vegleichen.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Jens G. schrieb:
> Kapazität eines C ist was ganz anderes als Kapazität eines Akkus. Man
> kann dies also nicht miteinander vegleichen.
Naja, abgesehen vom unterschiedlichen Speichermechanismus eigentlich 
schon. Nur rechnet beim Akku keiner mit einer Kapazität in Farad.

: Bearbeitet durch Moderator
von Harald W. (wilhelms)


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Lothar M. schrieb:

> Naja, abgesehen vom unterschiedlichen Speichermechanismus eigentlich
> schon. Nur rechnet beim Akku keiner mit einer Kapazität in Farad.

...und bei Kondensatoren rechnet keiner mit einer Kapazität in Coulomb.

von Arno (Gast)


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...weil die Ladungsmenge der meisten Akkus alles andere als proportional 
zur anliegenden Spannung ist. Darum ergibt eine Kapazitätsangabe in 
Ladung/Spannung für Akkus maximal als differenzielle Kapazität einen 
Sinn.

MfG, Arno

von Harald W. (wilhelms)


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Arno schrieb:

> ...weil die Ladungsmenge der meisten Akkus alles andere als proportional
> zur anliegenden Spannung ist. Darum ergibt eine Kapazitätsangabe in
> Ladung/Spannung für Akkus maximal als differenzielle Kapazität einen
> Sinn.

Grundsätzlich können Akkus auch, im Gegensatz zu Kondensatoren, keine
elektrische Energie speichern. Sie nutzen nur einen speziellen chemi-
schen Effekt, um elektrische Energie neu zu erzeugen.

von Lachender Eskimo (Gast)


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Peter Schröpfer schrieb:
> Wie kann ich von 2 vollgeladenen Caps 500F/2,7V die Spannungen auf 5,4V
> (USB) addieren, ohne die Kapazität 500F je Cap zu verringern?

> Wenn ich 2 Stück 500F in Reihe schalte, habe ich
> insgesamt nur noch 250F. Das will ich natürlich nicht.

Einfach die beiden Caps parallelschalten und einen Stepup auf 5,4V 
dahinter.
Die Caps haben dann immer noch je 500F.
Die 500F pro Cap verringern sich nicht.
Zusammen hat man jetzt sogar 2 x 500F/2,7V = 1000F/2,7V!
Sie sind nur schneller leer.

von Peter Schröpfer (Gast)


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Hallo,

herzlichen Dank für zahlreiche Antworten.

Mein Anliegen ist, voll geladene Caps 500F/2,7V - wahrscheinlich 6 Stück 
- so zusammen zu schalten, daß für den Verbraucher 5,4V (USB) 
bereitgestellt werden. Wie kann ich das am sinnvollsten realisieren?

Für sachliche Antworten dankt im voraus

Peter Schröpfer aus Sachsen

von Planlos (Gast)


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Peter Schröpfer schrieb:
> so zusammen zu schalten, daß für den Verbraucher 5,4V (USB)
> bereitgestellt werden. Wie kann ich das am sinnvollsten realisieren?

Alle parallelschalten, 2.7V & 3000F .
Step-Up dahinter.
Darauf achten, dass der Step-Up mit möglichst geringen 
Eingangsspannungen klarkommt.

In Serie auf 5.4V schalten ist schlecht.
Da nutzt du nur den kleinen Spannungshub 5.4V .. 5.0V aus, und 
verschwendest den Großteil der verfügbaren Kapazität.

von Falk B. (falk)


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@Peter Schröpfer (Gast)

>Mein Anliegen ist, voll geladene Caps 500F/2,7V - wahrscheinlich 6 Stück
>- so zusammen zu schalten, daß für den Verbraucher 5,4V (USB)
>bereitgestellt werden. Wie kann ich das am sinnvollsten realisieren?

Dann musst du schlicht und ergreifend je 2 Kondensatoren in Reihe 
schalten und das Ganze 3x parallel. Macht in Summe 750F/5,5V. Um diese 
aber zu laden, braucht man bei 1A schon satte 3750s, mehr als 1h!! Dein 
USB liefert aber keine 1A und Kurzschluß mag er auch nicht. Mit einem 
Vorwiderstand von 10 Ohm zu Begrenzung auf 0,5A dauert es dann ~37.500s, 
das ist fast ein halber Tag. Ob das alles so sinnvoll ist? Ein kleiner 
NiMH Akku mit 200mAh bringt mindestens ebensoviel Leistung für den 
Verbraucher und kann DEUTLICH einfacher geladen werden und ist kleiner 
und billiger . . .

von Timmy (Gast)


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Wie kann man nur über ein so banales Thema so viel schreiben?

Nur weil der TO die Sache mit dem Farad nicht verstanden hat, ist das 
kein Grund, hier jede Menge Schlangenöl zu versprühen.

@TO: Schalte die in Serie und gut ist. Du verschwendest dabei keine 
Energie.

von Peter II (Gast)


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Timmy schrieb:
> @TO: Schalte die in Serie und gut ist. Du verschwendest dabei keine
> Energie.

doch sogar sehr viel.

Kondensatoren speichern nur viel Energie, wenn man die Spannung von 0 
bis 2.7V auch ausnutzen kann. Ohne Schaltregler geht das nicht. Und wenn 
er vermeiden will das er Step UP und Step Down machen muss, dann bringt 
in Reihe schalten wenig.

von Dietrich L. (dietrichl)


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Peter Schröpfer schrieb:
> Mein Anliegen ist, voll geladene Caps 500F/2,7V - wahrscheinlich 6 Stück
> - so zusammen zu schalten, daß für den Verbraucher 5,4V (USB)
> bereitgestellt werden. Wie kann ich das am sinnvollsten realisieren?

Du weißt schon, dass beim Entladen der Kondensatoren die Spannung linear 
abnimmt (bei Konstantstrom)?
In welchem Spannungsbereich arbeitet denn der Verbraucher? Je kleiner 
dieser Bereich ist um so weniger der gespeicherten Energie kannst Du 
dann nutzen. Um das zu verbessern, brauchst Du noch einen Schaltregler - 
oder gleich einen Akku ;-))

von Peter Schröpfer (Gast)


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@ Planlos:

Vielen Dank für den Tip. Ich hatte nach Deinem Beitrag von 16:42 Uhr 
meine Entscheidung für Deinen Vorschlag schon getroffen und habe einen 
Step-Up 0,9V-5V auf 5V/600mA bestellt. So, jetzt teste ich mal diese 
Variante.

@ Falk Brunner

Die Ladeenergie kommt vom Solarpanel oder Kurbelgenerator. Wirklich 
wirtschaftlich ist das natürlich nicht, aber es geht um "alternative 
Energie", Bastelspaß und Freude! Kosten spare ich dabei nicht, wie bei 
fast allen Hobbys!

Liebe Grüße an Alle!

Peter

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