Hallo ihr, mich würde mal eure Erfahrungen interesssieren. Wie äußert es sich, wenn man ein Kabel anbohrt? Rauch? Riecht es verschmort? Oder brennt nur stillschweigend die Sicherung durch?
Edit: Angebohrt ist der falsche Begriff. Richtiger wäre: "Bei einem Kurzschluss"
Wenn Strom auf der Leitung ist und du mindestens 2 Leiter berührst, wovon einer der Außenleiter sein muss, dann funkt das ganz ordentlich. Das ist weder leise noch unsichtbar. Auch am Bohrer erkennt man dann Schmauchspuren. Wenn du N und PE erwischst kommts drauf an: Sind Geräte an diesem Stromkreis angeschlossen und eingeschalten die etwas mehr Strom ziehen (ca. 50mA aufwärts) fliegt der RCD. Davon bekommst du nichts mit. Ist jedoch kein Verbraucher angeschlossen passiert nichts, kann aber, wenn jemand dann doch die Leitung belastet.
Ich habe eine Decke verkleidet, dahinter ist ein Kabel im Installationsrohr. Nun habe ich blöderweise eine Schraube direkt einige Millimeter in dieses Installationsrohr hineingedreht. Heute morgen habe ich bemerkt, das in meiner Werkstatt (diese Leitung ist im Haus mit 20A abgesichert) eine Phase weg ist. Die Sicherung (Schmelzsicherung) im Haus war durch. Ich weiß allerdings nicht, ob gerade auch dieses Kabel durch das Installationsrohr geht. Aber wenn die Sicherung durch meine Aktion gefallen wäre (reinbohren, reinschrauben) hätte ich das sicher merken müssen (am Bohrer, oder an der Schraube), oder?
Andre schrieb: > Wie äußert es sich, wenn man ein Kabel anbohrt? Ggf gar nicht. Wenn du nur den Schutzleiter oder N angebohrt/angekratzt hast merkst du das nicht. Ein Kurzchluss entsteht nur wenn man tatsächlich die Phase und einen der beiden anderen erwischt, und dann nur in dem Moment wo man bohrt. Wenn der Verdacht besteht daß ein Kabel angebohrt sein kann dann sollte man unbedingt den Bereich bei abgeschalteter Sicherung vorsichtig kleinräumig aufstemmen und nachzuschauen. Ja ich weiß das gibt Dreck und die Tapete ist dann kaputt, aber dei Folgen können sonst später gravierend werden.
Andre schrieb: > Wie äußert es sich, wenn man ein Kabel anbohrt? Wenn Du Pech hast, wird ein Draht nur teilweise angebohrt, und bricht später ganz. Dann hast Du eine Schmorstelle in der Wand, die deutlich später mal Probleme machen kann (bis zum Zimmerbrand). Man sollte also grundsätzlich vorm Bohren einen Kabelsucher benutzen. Wenn Du Dir unsicher bist, ob angebohrt oder nicht, solltest Du rund ums Loch den Putz entfernen und nachsehen. PS: Ob ich recht hab oder nicht, sagt Dir gleich das Licht. :-) http://de.rec.tv.misc.narkive.com/gRX6kxJG/eins-zwei-oder-drei-mit-michael-schanze
Der Andere schrieb: > Ja ich weiß das gibt Dreck und die Tapete ist dann kaputt, Bei solchen Aktionen wird die Tapete sternförmig eingerissen und nach der Aktion das Loch bündig mit Gips verputzt. Wenn dann die Tapete mit Tapetenkleister neu angeklebt wird, ist das Loch praktisch unsichtbar.
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Ich kenne einen Unternehmer, der die Kragarmregal-Wandhalter in einem Labor mit extra Leitungen hat erden lasssen. (Diese ca 20mm breiten Metall -U-Schienen - in die z.B. Bücher oder Aktenregale eingehängt werden. Ich hab den Chef dort mal angesprochen - warum zu jedem der Halter ein Grüngelber mit Ringkabelschuh und Zahnscheibe geht : seine Mitarbeiter hatten das Regal genau im Verlauf einiger eingeputzter Kabel angeschraubt - wohl ohne nachzudenken. ;) Bei mir habe ich das vor über 15 Jahren auch geschafft. In Stegleitung hineingebohrt - wohl direkt zwischen L und N - der 10er oder 12er Boher war nacher vorne schwarz, der FI oder LSS raus und ich doch etwas erschreckt. Aber : ich habe die Leitungen wohl nur angekratzt. Seit 15 Jahren will ich die Wand schon aufkloppen um das zu reparieren - aber bislang funktionert die gesamte Installation und die betroffene Steckdose immer noch bestens. Das kleine Loch ist imer noch unverschlossen - und der FI hat auch noch nie unberechtigt ausgelöst... . Das soll man aber nicht zuhause nachmachen - bei mir ist das auch knapp unter der Decke - wo keier rankommt. Vielleicht kannst Du ja mit einer Endoskopkamera in das spannungsfrei geschaltete Kabelrohr reinschauen. Anderes Thema. Bei uns haben das mal die Mieter mit einem Abfasserfallrohr geschaft - toll - ganze Wand feucht. Lecksuchtrupp über den WEG Verwalter angerückt. Viedeoinspektion des Rohres. Teuer. Ärger. Spaxschraube im Rohr. Wand aufkloppen lassen...
Andre schrieb: > Wie äußert es sich, wenn man ein Kabel anbohrt? Auf unterschiedlichste Art: Phase getroffen mit einer schutzisolierten Bohrmaschine: Die über das Kabel versorgten Geräte gehen aus, der Bohrer stand kurzzeitig unter 230V~. Phase getroffen mit einer geerdeten Bohrmaschine: Die Sicherung fliegt raus. Mit Glück stoppt dabei auch die Bohrmaschine und der Draht ist nicht durchgebohrt. Mit Pech ist er dünner. Bei Belastung (ein nach Jahren mal angeschlossenr 2200 Watt Verbraucher an der Leitung) wird die Stelle heiss, die Isolierung schmilzt, es stinkt und gibt vielleicht sogar einen Kurzschluss. Null getroffen bei klassischer Nullung mit einer schutzisolierten Bohrmaschine: Null getroffen bei klassischer Nullung mit einer geerdeten Bohrmaschine: Die über das Kabel versorgten Geräte gehen spätestens beim herausziehen des Bohrers aus. Die hängen über Phase an 230V und auch die Metallgehäuse hängen über den Innenwiderstand er Gerät an 230V. Beim Berühren stirbt ein Mensch wenn eines der Geräte eingeschaltet ist/wird/war. Null getroffen bei Schutzleiterinstallation ohne FI mit einer schutzisolierten Bohrmaschine: Null getroffen bei Schutzleiterinstallation ohne FI mit einer geerdeten Bohrmaschine: Geräte gehen spätestens beim Herausziehen des Bohrers aus, und bleiben auch nach Wiedereinschaltung aus wenn Leitung durchbohrt wurde. Ist die Leitung nur dünner, siehe oben. Null getroffen bei Schutzleiterinstallation mit FI mit einer schutzisolierten Bohrmaschine: Geräte gehen spätestens beim Herausziehen des Bohrers aus, und bleiben auch nach Wiedereinschaltung aus wenn Leitung durchbohrt wurde. Ist die Leitung nur dünner, siehe oben. Null getroffen bei Schutzleiterinstallation mit FI mit einer geerdeten Bohrmaschine: FI fliegt falls die Geräte Strom benötigte haben, Geräte gehen aus, und bleiben auch nach Wiedereinschaltung aus wenn Leitung durchbohrt wurde, wenn die Bohrmaschine aber am selben FI hing ist die Leitung nur angekratzt. Bei Belastung (ein nach Jahren mal angeschlossenr 2200 Watt Verbraucher an der Leitung) wird die Stelle heiss, die Isolierung schmilzt, es stinkt und gibt vielleicht sogar einen Kursczhluss. Schutzleiter getroffen mit einer schutzisolierten Bohrmaschine: Schutzleiter getroffen mit einer geerdeten Bohrmaschine: Nichts passiert, aber die Geräte sind nicht mehr schutzleitervebunden. Bei einer Beschädigung des Gerät Jahre später steht dessen gehäuse unter Spannung und der Benutzer storbt beim anfassen. Bohrer verbindet Phase und Null: Sicherung fliegt, anch rausziehehn des Bohrers geht alles wieder. Mit Pech ist eine Leitung dünner. Bei Belastung (ein nach Jahren mal angeschlossenr 2200 Watt Verbraucher an der Leitung) wird die Stelle heiss, die Isolierung schmilzt, es stinkt und gibt vielleicht sogar einen Kurzschluss. Bohrer verbindet Null und Schutzleiter bei einer Installation ohne FI: Keine SIcherung löst aus. Mit Pech wurde der Nulleiter dünner. Bei Belastung (ein nach Jahren mal angeschlossenr 2200 Watt Verbraucher an der Leitung) wird die Stelle heiss, die Isolierung schmilzt, es stinkt und gibt vielleicht sogar einen Kursczhluss. Mit Pech wurde der Schutzleiter dünner. Ein nach Jahren angeschlossenes Gerät hat eine Kurzschluss zu seinem Gehäuse, es fliesst kurzzeitig viel Strom ünber den Schutzleiter. Der Spannungsabfall ist an der dünnen Stelle erheblich. Man bekommt trotz Schutzerdung einen Schlag. Bohrer verbindet Null und Schutzleiter bei einer Installation mit FI: Falls an der Leitung ein Verbraucher hing mit ausreichender Stromaufnahme fliegt der FI. Sonst wie oben. Jeder Antwort, die nur ein Szenario beschreibt, zeiugt also von Ahnungslosigkeit.
Bei mir im Haus haben Handwerker das mal mit einer 5x10-Leitung vor dem Stromzähler geschafft. Die Wohnungen sind zwar einphasig angeschlossen, aber drei Phasen sind bis zur jeweiligen Zählertafel geführt (die sich in der Wohnung befindet). Besonders schick war, daß diese Spezialhandwerker es geschafft hatten, zwei von drei Haussicherungen zu knacken - nur nicht die, die für die Phase zuständig war, an der die Wohnung angeschlossen ist, in der die Handwerker vor sich hinwerkelten und es nach ihrer Bohraktion auch munter weiter machten; warum auch aufhören, sie hatten doch ihren Strom. Zwei Drittel des Hauses waren stromlos, und die Stimmung ... interessant.
Rufus Τ. F. schrieb: > Bei mir im Haus haben Handwerker das mal mit einer 5x10-Leitung vor dem > Stromzähler geschafft. Wenn Ärzte einen derartig gravierenden Fehler machen, bekommt man wohl Schmerzensgeld. Gilt das für Handwerker eigentlich auch? :-)
>> Bei mir im Haus haben Handwerker das mal mit einer 5x10-Leitung vor dem >> Stromzähler geschafft. > > Wenn Ärzte einen derartig gravierenden Fehler machen, > bekommt man wohl Schmerzensgeld. Eher fliesst der Rhein bergwärts. :-D
Harald W. schrieb: > Gilt das für Handwerker > eigentlich auch? :-) Nein. Die bauen zur Wiedergutmachung eine Prothese ein. Beispielsweise einen gelb/grünen Trinkhalm. Der hat das Erscheinungsbild eines Stückes Schutzleiter-Ader. :) MfG Paul
Paul B. schrieb: > Nein. Die bauen zur Wiedergutmachung eine Prothese ein. Beispielsweise > einen gelb/grünen Trinkhalm. Der hat das Erscheinungsbild eines Stückes > Schutzleiter-Ader. Viele Foren bleiben dir anscheinend nicht mehr übrig wo du dich austoben darfst :(
>> Wie äußert es sich, wenn man ein Kabel anbohrt? > Auf unterschiedlichste Art: ... Zur Vorbeugung ein Metallsuchgerät einsetzten, kann helfen, muß aber nicht. Meins hat leider nicht alle Leitungen zuverlässig angezeigt ...
Süddeutscher schrieb: >> Wenn Ärzte einen derartig gravierenden Fehler machen, >> bekommt man wohl Schmerzensgeld. > > Eher fliesst der Rhein bergwärts. :-D Bei der Elbe funktioniert das schon. :-)
Andre schrieb: > Wie äußert es sich, wenn man ein Kabel anbohrt? Ich habe in alten Gemeindewohnungen oft merkwürdige Sachen gesehen: Beim Erneuern der Hauptzuleitung in einen Verteiler für vier Wohnungen (5x10 Kabel) und im Zuge der Stemmarbeiten mussten wir durch einen Vorraum einer Wohnung... Darin war ein Gewandablage (Aufhänger) in ca. 2m montiert, mit 8er Dübel und 5x80 Schrauben, und dieses auf 60 cm Distanz, die Spitzen der Schrauben kamen hinter dem Kabel wieder heraus... Der Mann hat Glück gehabt beim Bohren, und das gleich 2 mal, ich denke dass ich so etwas auch nie wieder sehen werde...
In meiner Firma hatte mal ein Handwerker beim Verlegen einer Wasserleitung von oben ein Loch in die Kellerdecke gebohrt, natürlich ohne nachzuschauen, was darunter war. Dummerweise lief unter der Decke die Hauptleitung, die den 400kVA Mittelspannungstrafo mit einem Hauptverteiler verband. Die Spitze des Bohrers hatte sich verflüssigt bzw. in Stahldampf aufgelöst, der Arbeiter blieb unbehelligt. Laut Hauselektriker hat er als Erstes den PEN-Leiter, dann einen Aussenleiter erwischt. Was wäre wohl passiert, wenn der Strom eines Aussenleiters sich den Weg durch die Hilti mit ihrem 1.5 mm^2 Schutzleiter in die Steckdose gebahnt hätte? Interessanterweise war der Strom nur ca. 1 Stunde weg, da auf eine Ersatzleitung umgeschaltet werden konnte.
Unterschied schrieb: > Könntest du bitte nicht PEN und N durcheinanderwerfen? Nein, ich verwende Begriffe die der Leser auch versteht und ergötze mich nicht an Fachgeschwurbel im Abkürzungsfimmel, daher habe ich weder N noch PEN verwendet sondern Klartext geredet, auch wenn der etwas länger ist.
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