Ich habe von meinem Spektrum-Analyser den IP3 für eine niedrige Frequenz bestimmt. Das scheint soweit auch ganz plausibel zu sein. Glaube ich zumindest... Wenn ich jetzt mit der gleichen Kombination aus Generator und SA einen Verstärker messe, addieren sich IP3 vom DUT und SA? D.h. muss ich vom Messergebnis des Verstärkers den IP3 vom SA abziehen? Oder wie rechne ich den raus? Und, warum ist der IP3 für niedrige Frequenzen eigentlich schlechter als für hohe Frequenzen an einem SA? Laut Datenblatt ist er bei >50MHz bei 10dBm; für 10Mhz habe ich ihn 8dB kleiner bestimmt. Und außerdem, wie bekomme ich raus, wieviel vom IP3 der SA beiträgt und wieviel der Generator? Fragen über Fragen... Kennt jemand ein Dokument dass nicht nur an der Oberfläche zu IP3 kratzt?
HF-Neuling schrieb: > Wenn ich jetzt mit der gleichen Kombination aus Generator und SA einen > Verstärker messe, addieren sich IP3 vom DUT und SA? D.h. muss ich vom > Messergebnis des Verstärkers den IP3 vom SA abziehen? Oder wie rechne > ich den raus? Rausrechnen ist nicht so einfach möglich. Die eigenen Verzerrungen im Spektrumanalysator liefern bei der IMD-Messung Werte, die sowohl zu hohe als auch zu niedrige IM Werte ausgeben. Die Gesamtverzerrung von Messobjekt und Messgerät hängt von der Phasenlage und der Amplitude der Intermodulationsprodukte zueinander ab. Die einzelnen Intermodulationsprodukte können sich addieren und somit zu einer erhöhten Intermodulationsverzerrung führen oder sich gegenseitig subtrahieren bis hin zur Auslöschung.
IP3 ist eine nichtlineare Groesse, daher funktionieren die linearen Funktionen, wie Superposition, Fouriertransformation und Additionstheoreme nicht mehr.
Sapperlot W. schrieb: > IP3 ist eine nichtlineare Groesse Genaugenommen ist hier die Rede von IM3 (Intermodulationsprodukten 3. Ordnung). Der IP3 (Interzeptpunkt) ist ein virtueller Schnittpunkt zweier extrapolierter Kurven, der nur als Vergleichswert Sinn macht, aber ansonsten keine praktische Bedeutung hat. Schickt man zwei Signale durch einen Zweiport mit einer kubischen Kennlinie, entstehen neue Frequenzen. Die Übertragungsfunktion kann mit einer Taylorreihe, einem Polynom 3.Ordnung dargestellt werden. Werden mehrere nichtlineare Zweiports in Serie geschaltet, addieren sich die frequenzkorrelierten Verzerrungs-Produkte nach Betrag und Phase. Nachträglich herauszurechnen, welche Anteile der Gesamtverzerrung von welcher Kennlinie verzerrt wurden ist schwerlich möglich.
Hi, "HF-Neuling", > D.h. muss ich vom Messergebnis des Verstärkers den IP3 vom SA abziehen? > Oder wie rechne ich den raus? "Wenn ich ein Ei fallen lasse, ist es kaputt. Wenn ich die Splitter ein zweites Mal fallen lasse, kann ich das Original dann wieder heraus rechnen?" Nein, natürlich nicht. Weil, wie Sapperlot W. richtig geschrieben hat, die Intermodulation keine lineare Funktion ist und die Superposition deshalb nicht mehr funktioniert. "HF-Neuling", Du kannst den Vorgang der Intermodulation rechnerisch nachvollziehen mit einem qudratischen Term für die IM2 und einem kubischen für die IM3. Was mit zwei Signalen im Passband noch einigermaßen geht, das wird mit Signalgemischen wie aus dem Antennenkabel dann schnell unbeherrschbar. Weiterführende Literatur: https://cdn.rohde-schwarz.com/pws/dl_downloads/dl_application/application_notes/1ma219/1MA219_2e_IM_Distortion.pdf Ciao Wolfgang Horn
Auch schon richtige IM3-Messungen sind tricky Hier ein bisschen zum Nachlesen http://www.bartelsos.de/dk7jb.php/ip3-messungen?download=126 EMU
Hi, EMU,
> http://www.bartelsos.de/dk7jb.php/ip3-messungen?download=126
Tolle Arbeit. Zum Lesen brauche ich erst genügend Ruhe.
Ciao
Wolfgang Horn
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.