Forum: PC Hard- und Software Raid controller selber bauen?


von Niklas L. (nik28lo)


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Halli ich habe mal eine frage ist es möglich ein raid controller selber 
zubauen also gibt es ein ic dafür oder was ähnliches und was brauche ich 
dafür noch ?

von dünnwandiger Trog (Gast)


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Naja. Du benoetigst ein Interface du den Drives. Bei SATA wird das 
wahrscheinlich mit einem FPGA und einem Treiber passen. Dann benoetigst 
du einen Controller, der die Daten durchschaufelt und die Programmlogik 
abspult. Und dann ? Was soll mit den Daten geschehen ? Also nochmals ein 
Interface, diesmal zum PC.
Der Controller der diese drei interfaces managed sollte schon etwas 
Dampf haben. Die Daten wuerd ich mit dem FPGA bearbeiten, und nur die 
Kontrollfunktionen dem Controller geben.

von Jim M. (turboj)


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Wozu? Anständige OS können RAID in Software. Und für Spielzeug dürftest 
Du schon an der nötigen Treiber Entwicklung scheiten - vom HF 
Platinenlayout für  PCIe und Co. ganz zu schweigen.

Leute die sowas entwerfen können sind auch in der Lage die Suchfunktion 
eines Distributors zu bedienen.

Und wieso nimmt man nich einfach einen aus dem Regal (Off-the-shelf) bei 
Fachhandel?

: Bearbeitet durch User
von oszi40 (Gast)


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Niklas L. schrieb:
> Ist es möglich einen RAID-Controller selber zu bauen?

Als Holzmodell sicher kein Problem. RAID ersetzt kein Backup!
https://de.wikipedia.org/wiki/RAID

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Niklas L. schrieb:
> Halli ich habe mal eine frage ist es möglich ein raid controller selber
> zubauen

Es ist möglich. Aber angesichts der Tatsache, daß du eine solche Frage 
in einem Forum wie dem hiesigen stellst und angesichts deiner Recht- 
schreibung: du kannst so etwas ganz sicher nicht selber bauen.

Andererseits stammen Hardware RAID-Controller aus der Kreidezeit der 
Computertechnik. Ähnlich wie die Dinosaurier sind sie ausgestorben (bzw. 
die Überlebenden haben kaum noch Ähnlichkeit mit ihren Vorfahren). RAID 
läßt man heute besser die Host-CPU machen. Die hat im Zweifel mehr RAM 
für den Stripe-Cache und weiß vor allem besser, was in Kürze noch 
gelesen bzw. geschrieben wird.

Dank SIMD-Erweiterungen in den Befehlssätzen moderner CPU sind auch die 
low-level Operationen für das RAID in Software schneller als sie in 
dezidierter Hardware je waren.

von oszi40 (Gast)


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Wer bloß einen speziellen HW-Contoller hat, ist im Störfall arm dran. Er 
muß den GLEICHEN HW-Typ wieder einsetzen. Single Point of 
Failure:https://de.wikipedia.org/wiki/Single_Point_of_Failure

von Gustl B. (-gb-)


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Damals™ auf einem AthonXP war ein RAID5 in Software irre lahm. Dann auf 
einem Core2 wurde es etwas besser, war aber immer noch lahm. Jetzt habe 
ich hier ein Celeron g1610t er sogar ECC kann mit ZFS in einem HP 
Microserver und das Ding ist irre schnell. Hätte nicht gedacht dass 
Gigabit Ethernet zum Flaschenhals wird.

von (prx) A. K. (prx)


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Gustl B. schrieb:
> Damals™ auf einem AthonXP war ein RAID5 in Software irre lahm.

NetApps NAS Systeme verwenden schon sehr lange Software-RAID auf ganz 
gewöhnlicher Intel-Hardware. Und auch schon seit langem als RAID-DP (vgl 
RAID-6).

von Joachim B. (jar)


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von Gustl B. (-gb-)


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Ja, aber mittlerweile geht das eben auch in schnell, früher so vor 15 
Jahren lag der Durchsatz schreibend bei unter 10MB/s. Also bei meinem 
AthlonXP mit 4 IDE Platten. Da hat sich krass viel getan. Selbst im 
Smartphone diese Flash Steine schreiben und lesen mit mehreren hundert 
MB/s. Das die Zukunft so schnell vorangeht hätte ich nie gedacht. Aber 
dazu ein schickes Bildchen
https://media4.s-nbcnews.com/j/newscms/2016_15/1052066/today-ai-chart-3-160416_ae9fb07386a27f1573887d781d8ff03c.today-inline-large.jpg
von http://waitbutwhy.com

: Bearbeitet durch User
von Hurra (Gast)


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Eher nicht. Selbst wenn es solche Chips gibt, wirst du sie nicht 
bekommen.

Der Grund ist, dass PC-Elektronik Consumerkram ist. Den gibts in irren 
Stückzahlen zu kaufen, aber nicht einfach so auf dem freien Markt zu 
bekommen. Man müsste ers mal einen Hersteller finden.

Und der wird dir dann erzählen, was mir Broadcomm erzählt hat:
Ich "wir bräuchten 10k WLAN-Chips pro Jahr, welchen können Sie 
anbieten?"
Die "So wenig machen wir generell nicht"
Ich "kann ich ein Datenblatt bekommen?"
Die "Nein"

Ein Distrie hat mir dann gesagt, das ist so üblich.

Also: Selbst wenn du einen handlötbaren Chip findest, wirst du 
wahrscheinlich weder Datenblätter noch Chip bekommen.
Glück hast du nur dann, wenn TI oder ein anderer eine Industrielösung 
anbietet.

Deine beste Chance für einen Eigenbau wäre ein schneller 
Applikationsprozessor mit vielen SATA-Schnittstellen und GBIT-Ethernet, 
und daraus eine Art NAS bauen. Aber das wird hart, selbst ein i.MX6 hat 
zu wenige.

von Jim M. (turboj)


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Gustl B. schrieb:
> Ja, aber mittlerweile geht das eben auch in schnell, früher so vor 15
> Jahren lag der Durchsatz schreibend bei unter 10MB/s. Also bei meinem
> AthlonXP mit 4 IDE Platten.

Da war dann aber IDE der Flaschenhals, und vermutlich nicht korrekt auf 
UDMA konfiguriert oder mit 2 Platten pro Bus. Die CPU selber würde RAID5 
mit Interface Geschwindigkeit selbst bei SATA noch mitmachen, jedenfalls 
unter Linux.

IIRC war die default Konfig von IDE sehr auf Betriebssicherheit aus und 
erlaubte u.a. keine gleichzeitigen Zugriffe. Ohne Einsatz von hdprarm 
war das dann arschlahm...

von Höhlenmensch (Gast)


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Niklas L. schrieb:
> Halli ich habe mal eine frage ist es möglich ein raid controller selber
> zubauen also gibt es ein ic dafür oder was ähnliches und
IC:
Such dir hier eins aus:
http://www.jmicron.com/product0207.html

> was brauche ich
> dafür noch ?

Viel viel viel Wissen & Erfahrung.

Vorschlag: Kauf dir ein fertiges RAID-Platinchen mit einem der oben 
verlinkten Chips (Ganze Platine MIT CHIP und allem Drum und Dran ist 
billiger als ein einzelner blanker Chip alleine, außer du kannst Samples 
abstauben)

Diese Platine kannst du dann in ein schickes 
Laubsäge-Handarbeits-Selbst-MAKER-Gehäuse kleben. Fertig.

von Manfred (Gast)


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Axel S. schrieb:
> Andererseits stammen Hardware RAID-Controller aus der Kreidezeit der
> Computertechnik. Ähnlich wie die Dinosaurier sind sie ausgestorben

Schon merkwürdig, dass Fujitsu das als Option ihrerr Server aktuell 
noch anbietet und es Kunden gibt, die das haben wollen. Vielleicht gibt 
es ja in der IT Dinge, die Du im Detail nicht verstehst?

von Georg A. (georga)


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Manfred schrieb:
> Schon merkwürdig, dass Fujitsu das als Option ihrerr Server aktuell
> noch anbietet und es Kunden gibt, die das haben wollen.

Dell und HP haben auch noch Controller, aber der Kunde ist halt König, 
auch wenn er ein Depp ist.

> Vielleicht gibt es ja in der IT Dinge, die Du im Detail nicht verstehst?

Andersrum: Die Leute, die für ihren kleinen Serverchen (sagen wir mal so 
bis 10-15 Platten) noch einen HW-Raid-Controller kaufen wollen, 
verstehen nichts ;)

von (prx) A. K. (prx)


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Georg A. schrieb:
> Andersrum: Die Leute, die für ihren kleinen Serverchen (sagen wir mal so
> bis 10-15 Platten) noch einen HW-Raid-Controller kaufen wollen,
> verstehen nichts ;)

Wie sieht bei dir die Konfiguration eines normalen und leidlich 
belasteten Windows-Servers für eine Oracle Datenbank aus, der deine 
darin eingebauten 10-15 Platten mit sinnvoller Disk-Redundanz ohne 
Hardware-RAID implementiert? Und zwar so, dass ein Plattentausch ohne 
Systemkonfiguration auskommt, nur raus/rein.

Apropos: Das ist keine Scherzfrage, die ist völlig ernst gemeint.

: Bearbeitet durch User
von Georg A. (georga)


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A. K. schrieb:
> Und zwar so, dass ein Plattentausch ohne Systemkonfiguration
> auskommt, nur raus/rein.

Das ist halt die Frage, ob man entweder viel Geld in die HW steckt und 
dafür billige Pantoffeltierchen als Wartungskräfte nutzen kann/will oder 
weniger Geld für die HW und für die vereinzelten 
Turnschuhadministrationseinsätze *) tatsächlich auch mal ein/der 
kompetente Admin zwei Kommandos oder Klicks absetzt...

*) Wenn man nicht gerade völlig ins Disk-Klo gegriffen hat, passiert so 
ein Wechsel doch höchstens 1-2mal im Jahr.

Beim kompetenten Admin ist auch die Gefahr etwas geringer, dass er "aus 
Versehen" zB. die falsche Platte rauszieht, sondern vorher nochmal kurz 
nachdenkt. Ja, schon erlebt, ist passiert trotz Indicator-Led. War ein 
(HW)-Raid5, das danach eben logisch keins mehr war. Das 
Pantoffeltierchen war sich keiner Schuld bewusst.

Das Linux-SW-Raid6 schafft jedenfalls problemlos Werte >1GByte/s. Wir 
betreiben bei unseren Kunden nur solche Serverchen mit SW-Raids (insg. 
so ~400TB, alles Raid6), allerdings mangels 10GB-Ethernet immer nur mit 
4*1GB-Trunks angebunden. Da laufen dann dutzende VMs, DBs, Webserver und 
ganz normale Fileserver (tw. 100 Arbeitsplätze) drüber, u.a. auch zwei 
kleinere 24/7-Radiosender direkt und indirekt auch eine sehr grosse 
Radio/Fernsehanstalt. Wenn man da etwas sinnvoll plant, ist das ein 
völlig entspannter Job.

Meine Beobachtung bei "fremden" Installationen ist da oft, dass die 
Leute, die für sowas (ich rede nicht von RZ-Einsatz...) planen, ohne 
weitere Gedanken über ein Gesamtkonzept bzgl. Performance und Redundanz 
(die hört nicht bei der HW auf...) einfach nur das Teuerste im 
Dell/HP&Co-Konfigurator anklicken. Und dann meinen sie, dass ja nichts 
mehr passieren kann. Und auch die dabei en-passant mitbekommenen 
Havarien zeigen: Wenn bei denen was brennt, dann ist die K*cke wirklich 
am Dampfen. Und das lange...

tldr: Ich bestreite nicht, dass es sinnvolle Einsätze von HW-Raids gibt. 
Nur sind die IMO inzwischen in einem Bereich angesiedelt, die mit 
solchen Serverchen aus dem Alltagsgeschäft nichts mehr zu tun haben.

von (prx) A. K. (prx)


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Georg A. schrieb:
> Das Linux-SW-Raid6 schafft jedenfalls problemlos Werte >1GByte/s.

Weshalb ich wohlweislich um die Konfiguration eines Windows-Servers 
gebeten hatte. ;-)

Ich hatte oben schon NetApp angeführt. Im NAS/SAN-System ist HW-RAID 
unnötig. Direkt in Servern eingebaut kann es schlicht den Job 
erleichtern. Die recht überschaubaren Zusatzkosten spielen dabei nicht 
unbedingt eine Rolle.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Georg A. schrieb:
> Meine Beobachtung bei "fremden" Installationen ist da oft, dass die
> Leute, die für sowas (ich rede nicht von RZ-Einsatz...) planen,

Das kann auch so aussehen: Firma liefert eine Software-Lösung mitsamt 
Hardware-Vorschlag. Du stellst sie in Frage, definierst eine eigene, 
besser und billiger. Ergebnis: Für jeden Softwarefehler ist nun deine 
abweichende Hardware verantwortlich und natürlich ganz besonders für 
jedes Performance-Problem, egal welches.

von Georg A. (georga)


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A. K. schrieb:
> Weshalb ich wohlweislich um die Konfiguration eines Windows-Servers
> gebeten hatte. ;-)

Oracle auf Windows, das ist ja kurz vor 6 mit Tieren...

> Das kann auch so aussehen: Firma liefert eine Software-Lösung mitsamt
> Hardware-Vorschlag. Du stellst sie in Frage, definierst eine eigene,
> besser und billiger. Ergebnis: Für jeden Softwarefehler ist nun deine
> abweichende Hardware verantwortlich und natürlich ganz besonders für
> jedes Performance-Problem, egal welches.

Das ist aber kein technischer Grund ;) Wenn das Management sich wg. 
Feng-Shui rosa gestreifte Server aufschwatzen hat lassen, kann man da 
nichts tun. Das sind dann aber auch Kunden, die wir dankend ablehnen. Es 
mag den normalen Admin freuen, dass er maximal viel Verantwortung an 
externe Firmen abgeben kann. Das ist aber nicht unbedingt ein Garant für 
Verfügbarkeit.

von Ralf D. (doeblitz)


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Georg A. schrieb:
[...]
> tldr: Ich bestreite nicht, dass es sinnvolle Einsätze von HW-Raids gibt.
> Nur sind die IMO inzwischen in einem Bereich angesiedelt, die mit
> solchen Serverchen aus dem Alltagsgeschäft nichts mehr zu tun haben.

Wenn man für eine DB einen 16-Kanal-SAS-Controller haben will, dann ist 
das Angebot schon hinreichend dünn. Und der Preisunterschied zwischen 
mit/ohne RAID beim Gesamtpreis auch egal (15kRPM SAS-Platten sind auch 
nicht billig).

Und auch wenn die Linux-Kiste das selbst machen könnte - eigentlich will 
ich die CPU für das DBMS haben (dafür wirft man ja so viel RAM rein) und 
nicht für Low-Level-I/O.

Für alles was kleiner ist gilt aber tatsächlich: das kann ein modernes 
Motherboard, evtl. mit zusätzlicher einfacher SATA-Karte, im 
Zusammenspiel mit einem ordentliche Kernel auch so.

Und was SPF betrifft: entweder man hat einen Ersatzcontroller liegen, 
nimmt ein hot standby System - oder es ist eigentlich egal. RAID soll 
nur die Schmerzen etwas lindern, wenn mal was kaputt geht. Sicherheit 
erreicht man durch Backup und Redundanz auf höheren Ebenen.

von Rolf M. (rmagnus)


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Ralf D. schrieb:
> Und was SPF betrifft: entweder man hat einen Ersatzcontroller liegen,
> nimmt ein hot standby System - oder es ist eigentlich egal. RAID soll
> nur die Schmerzen etwas lindern, wenn mal was kaputt geht.

Ich dachte immer, RAID soll die Verfügbarkeit erhöhen. Die ist aber 
ziemlich dahin, wenn du erstmal alles neu aufsetzten musst, weil du 
keinen Controller mehr hast, der auf die bestehenden Daten zugreifen 
kann.

von Georg (Gast)


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Rolf M. schrieb:
> Ich dachte immer, RAID soll die Verfügbarkeit erhöhen

Das muss man halt getrennt sehen: erhöht wird die Verfügbarkeit 
bezüglich des Ausfalls einer Festplatte, dafür handelt man sich den 
Failure Punkt Raid Controller ein. Das könnte man mit den 
Ausfallwahrscheinlichkeiten gegeneinander aufrechnen - wenn man sie 
wüsste.

Natürlich kann auch jede andere Platten-Schnittstelle kaputtgehen, aber 
die ist gegen eine fast beliebige andere austauschbar ohne Datenverlust.

Georg

von Ralf D. (doeblitz)


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Rolf M. schrieb:
> Ralf D. schrieb:
>> Und was SPF betrifft: entweder man hat einen Ersatzcontroller liegen,
>> nimmt ein hot standby System - oder es ist eigentlich egal. RAID soll
>> nur die Schmerzen etwas lindern, wenn mal was kaputt geht.
>
> Ich dachte immer, RAID soll die Verfügbarkeit erhöhen. Die ist aber
> ziemlich dahin, wenn du erstmal alles neu aufsetzten musst, weil du
> keinen Controller mehr hast, der auf die bestehenden Daten zugreifen
> kann.

Höhere Verfügbarkeit = geringere Schmerzen :-)

Du mußt eh auf einen Totalverlust des Systems vorbereitet sein, deshalb 
nimmt man ja auch noch Redundanz auf höherer Ebene hinzu, wenn es 
wirklich wichtig ist (d.h. wenn der Ausfall teurer wäre als die 
zusätzliche Hardware).

BTDT, redundante Datenbankmaschinen, die selbst natürlich RAID und 
mehrfache Stromversorgung hatten. Aber RAID und redundante PSU helfen 
nicht, wenn dir das Motherboard verreckt (oder eine versterbende SSD 
daran zu einem Lockup des internen SATA-Controllers führt und damit ein 
Power-Cycling erzwingt).

Wenn du ein paarmal so etwas erlebt hast, dann siehst du das alles nur 
noch als schmerzreduzierende Maßnahmen an ... ;-)

von (prx) A. K. (prx)


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Georg A. schrieb:
> Das ist aber nicht unbedingt ein Garant für Verfügbarkeit.

Nö, eindeutig nicht. Aber die Software wird für gewöhnlich von den 
Anwendern ausgesucht. Die IT darf das dann umsetzen. ;-)

von (prx) A. K. (prx)


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Rolf M. schrieb:
> Ich dachte immer, RAID soll die Verfügbarkeit erhöhen.

Tut es auch, aber es gibt nicht nur eine Stufe von höherer 
Verfügbarkeit.

> Die ist aber ziemlich dahin, wenn du erstmal alles neu aufsetzten
> musst,

Ein Archiv-Server ist aufgrund der damit oft verbundenen Kapazität ohne 
RAID schwer vorstellbar. Die meisten Ausfälle werden dadurch und durch 
einen Hardware-Servicevertrag abgedeckt. Wenn so ein Server mal 1-2 Tage 
weg ist überlebt man das recht gut. Nervt etwas, wenn es mehr wird, weil 
kein HW- sondern SW-Defekt, aber immer noch nicht produktionsgefährdend.

Für produktionskritische Services ist das freilich oft nicht 
ausreichend. Aber da gibts dann auch Lösungen. Bis hin zu Replikation 
über mehrere Gebäude oder gar Standorte. Ist eine reine Kostenfrage, 
Aber eben deshalb legt man den Archivserver nicht auf dieses HA-System. 
Dessen TB ist zu teuer. Und damit ergeben sich eben Systeme abgestufter 
Verfügbarkeit.

: Bearbeitet durch User
von Joachim B. (jar)


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nach Experimenten mit RAID 0 -> fast Totalverlust und Raid5 Totalverlust 
tendiere ich nun zu RAID6 aber in einem freeNAS System, auf 
Herstellerlösungen mit kaputten Controllern Adaptec und inkompatiblen SW 
Stand innerhalb einer Baureihe Qnap habe ich keine Lust mehr.

Ich weiss RAID ersetzt kein Backup, aber unter 4 Wochen alt darf ein 
Controllerausfall nicht passieren.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Joachim B. schrieb:
> tendiere ich nun zu RAID6

Ist Stand der Technik. Zumal bei grösserer Anzahl Disks.

von Normal Z. (normalzeit)


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Ralf D. schrieb:
>>> Und was SPF betrifft: entweder man hat einen Ersatzcontroller liegen,
>>> nimmt ein hot standby System - oder es ist eigentlich egal.

Oder man verwendet gleich ein dediziertes System welches über zwei 
redundante Controller verfügt.

Das sollte dann aber auch redundant an den Host angebunden sein.

Ja, RAID6 sollte Standard sein, und auch mind. eine Hot-Spare Platte 
konfigurieren.

Back-to-Topic: Einen RAID-Controller selber bauen würde ich nicht. Da 
steckt viel Erfahrung und Know How der Hersteller drin; mal einen CHIP 
auf eine Platine löten und die Platten anklemmen funktioniert nicht. -> 
Fertig kaufen.

Gruss

NormalZeit

von Michael O. (michael_o)


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Zumal ausgemusterte Areca Controller für kleines Geld zu haben sind und 
Areca Controller im Gegensatz zu Adaptec und anderem Schrott einfach 
funktionieren, defekte Raids gut reparieren können im Betrieb nicht 
kaputt gehen und über alle Generationen die alten Raid lesen können.
Wer Verantwortung für Server übernimmt und am Controller spart ist imho 
mit dem Klammerbeutel gepudert.
Ist wie mit Streamern es gibt wirklich viele Kunden die glauben 
Festplattenbackup reicht bis......


mfG
Michael

von Georg A. (georga)


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Michael O. schrieb:
> Areca Controller im Gegensatz zu Adaptec und anderem Schrott

Die haben schon einen guten Ruf, aber persönlich hat mich Areca jetzt 
auch nicht so umgehauen. Der, den wir mal übernommen haben (188x), hat 
nach jedem Boot (nicht nur Powerup, da könnte ich es noch verstehen) 
~40s gebraucht, bis seine FW initialisiert war. Und da war die 
Plattenerkennung noch nicht mal dabei. Ja klar, einen Reset sollte man 
selten machen, aber gerade bei der Einrichtung und Failover-Tests ist so 
ein Verhalten schon echt lästig. Nach einem FW-Update hat er nochmal 5s 
länger gebraucht...

An die Performance bei Raid6 kann ich mich nicht mehr genau erinnern, 
nur dass er als dummer JBOD-Controller mit SW-Raid6 eine Ecke schneller 
war, daher blieb er dann JBOD. Wenn eine Intel-CPU was schnell kann, 
dann ist es XOR ;) Und sollte der Areca mal sterben, gibts einen 
günstigen HBA mit LSI-Chip und das Leben geht ohne Beschaffungspanik 
einfach weiter.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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A. K. schrieb:
> Georg A. schrieb:
>> Andersrum: Die Leute, die für ihren kleinen Serverchen (sagen wir mal so
>> bis 10-15 Platten) noch einen HW-Raid-Controller kaufen wollen,
>> verstehen nichts ;)
>
> Wie sieht bei dir die Konfiguration eines normalen und leidlich
> belasteten Windows-Servers für eine Oracle Datenbank aus, der deine
> darin eingebauten 10-15 Platten mit sinnvoller Disk-Redundanz ohne
> Hardware-RAID implementiert?

Wer einen Datenbank-Server mit Windoze als Betriebssystem aufsetzt, der 
will doch von vornherein keine Performance.

> Und zwar so, dass ein Plattentausch ohne
> Systemkonfiguration auskommt, nur raus/rein.

Mit Windows geht das wohl nicht. Nimm halt ein richtiges Betriebssystem. 
Und nein, das muß beileibe nicht Linux sein. ich glaube, jedes andere 
Betriebssystem kann das besser als Windows.

> Apropos: Das ist keine Scherzfrage, die ist völlig ernst gemeint.

Klar doch. Du warst bloß 32 Minuten zu spät ;)


In einem früheren Leben als Admin einer mittelgroßen Webklitsche habe 
ich auch noch mit Begeisterung RAID-Controller verbaut. Das wurde exakt 
mit dem Wechsel von Lilo zu Grub unnötig, denn Grub konnte dann auch von 
einem degradeten RAID-1 booten.

Abgesehen davon geht die ganze Hardware-Magie rund um RAIDs und Platten 
(rotierender Rost) gerade den Bach runter. In 10 Jahren ist alles außer 
dem Archiv Flash. Mit ganz eigenen, neuen Problemen (und den 
dazugehörigen Lösungen).

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