Forum: Platinen automatische optische kontrolle von Bestückung


von weide (Gast)


Lesenswert?

Guten Morgen,
gibt es eine Software bzw ein System das optisch Platinen auf korrekte 
Bestückung kontrolliert?

Lg

: Verschoben durch User
von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


Lesenswert?

Für Industrie oder Hobby?

mach fürs Hobby Fotos von den Platinen und lass
das als anim.gif hin und her überblenden.
da wo es blinkt ist ein Fehler.

von DraconiX (Gast)


Lesenswert?

Für die Industrielle Lösung geb ich dir mal "Framgrapper" als Stichwort. 
Im Grunde machen diese das gleice J-A schon geschrieben hat, halt nur 
viel schneller und selbtständig.

Aber viele Bestückungsautomaten haben dies doch bereits eingebaut? Eine 
optische Kontrolle während des Bestückens und nach dem Bestücken. Um 
welchen Bestücker handelt es sich denn?

von Ich (Gast)


Lesenswert?


von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


Lesenswert?

Hallo J-A V.

● J-A V. schrieb:

> Für Industrie oder Hobby?
>
> mach fürs Hobby Fotos von den Platinen und lass
> das als anim.gif hin und her überblenden.
> da wo es blinkt ist ein Fehler.

Das ist eine Lösung, die durchaus auch bei geringeren Stückzahlen in der 
Industrie angewendet wird.

Das Verfahren benötigt mindestens zwei Platinen. Eine muss ja zur 
Erstellung des Fotos schon existieren.
Wer einzelne Platinen für Prototypen oder das Hobby erstellt, hat also 
dabei schon schlechte Karten.

Weitere Grenzen von AOI:

Bauteile von einem anderen Hersteller oder vom gleichen Hersteller aus 
einer anderen Charge, die anders Aussehen, werden falsch positiv 
erkannt.

Es kann nur das grobe Aussehen, also Vorhandensein, aber nicht der Wert 
eines Bauteils geprüft werden.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

: Bearbeitet durch User
von weide (Gast)


Lesenswert?

Also brauchen würde ich das Ganze für kleine Serien (<100) mit 
bedrahtete Bauteilen.
Gibt es fertige Lösungen dafür?
Danke

von Schreiber (Gast)


Lesenswert?

Bernd W. schrieb:
> Bauteile von einem anderen Hersteller oder vom gleichen Hersteller aus
> einer anderen Charge, die anders Aussehen, werden falsch positiv
> erkannt.
nicht zwingend.

>
> Es kann nur das grobe Aussehen, also Vorhandensein, aber nicht der Wert
> eines Bauteils geprüft werden.

nein, es ist möglich entsprechende Alternativbauteile zu definieren. 
Erfordert aber eine komplexere Software.
Man kann auch mittels eingebauter Texterkennung die Beschriftung des 
Bauteil prüfen.

weide schrieb:
> Also brauchen würde ich das Ganze für kleine Serien (<100) mit
> bedrahtete Bauteilen.
> Gibt es fertige Lösungen dafür?

Ja. Bei der örtlichen Zeitarbeitsfirma. Die Lösung nennt sich 
"Zeitarbeiter".
Bis eine professionelle AOI-Lösung implementiert und getestet ist, ist 
der Zeitarbeiter schon dreimal fertig.

Als Arbeitserleichterung kann man höchstens über die Lösung mit Bildern 
überblenden nachdenken. Bei hohem und wiederkehrendem Bedarf kombiniert 
man das mit dem "mechanical turk" von Amazon.

von Georg (Gast)


Lesenswert?

weide schrieb:
> Gibt es fertige Lösungen dafür?

Natürlich, eine ganze Menge:

http://www.all-electronics.de/marktuebersicht-aoi-systeme/

Wie man in Edelboutiquen zur Laufkundschaft sagt: "In ihrer Preisklasse 
haben wir nichts".

Georg

von Ich (Gast)


Lesenswert?

Schreiber schrieb:
> Bis eine professionelle AOI-Lösung implementiert und getestet ist, ist
> der Zeitarbeiter schon dreimal fertig.
+1 ... Manuelle Optische Inspektion, evtl mit Mikroskop

Gibt es vielleicht sowieso schon einen umfangreicheren Funktionstest, 
der gröbere Fehler aufdeckt? Oder geht es eher um Details wie z.B. nicht 
(vollständig) durchgestiegenes Lot in Durchsteck-Pads, die zwar 
funktionieren, aber nach 5 Jahren eine höhere Ausfallwahrscheinlichkeit 
im Feld haben?

von weide (Gast)


Lesenswert?

Es geht hauptsächlich um aufdecken von Bestückungsfehler.
Wie zB Dioden falsch rum montiert oder Ic falsch rum.

Danke Lg

von Cyborg (Gast)


Lesenswert?

Bestückungsfehler werden gemein in im Prüffeld aufgedeckt, z.B.
durch Funktionstest oder In-Circuit-Test.
https://de.wikipedia.org/wiki/In-Circuit-Test

Mit AOI wird ja nur das erwartete Vorhandensein eines Bauteils
detektiert, mehr nicht.

von Schreiber (Gast)


Lesenswert?

weide schrieb:
> Es geht hauptsächlich um aufdecken von Bestückungsfehler.
> Wie zB Dioden falsch rum montiert oder Ic falsch rum.

Empfehlung bei gelegentlichem Bedarf:

Schreiber schrieb:
> Ja. Bei der örtlichen Zeitarbeitsfirma. Die Lösung nennt sich
> "Zeitarbeiter".

Empfehlung bei hohem/wiederkehrendem Bedarf. Mit Outsourcing ins 
billigere Ausland zwecks Personalkostenreduktion:

Schreiber schrieb:
> Als Arbeitserleichterung kann man höchstens über die Lösung mit Bildern
> überblenden nachdenken. Bei hohem und wiederkehrendem Bedarf kombiniert
> man das mit dem "mechanical turk" von Amazon.

von Wühlhase (Gast)


Lesenswert?

Optische Kontrolle paßt halt nur wenn es darum geht, ob das Bauteil 
vorhanden ist.

Mit optischen (automatisierten) Kontrollverfahren erkennst du keine 
Lötfehler, oder z.B. falsch bestückte Widerstände.

Für sowas würde ich einen Funktionstest entwerfen. Prüfstellen in der 
Platine vorsehen, passenden Testadapter und mit Labview und 
entsprechenden Meßgeräten/Netzteilen eine Umgebung bauen, die die 
Platinen auf korrekte Funktion prüft.

Auch solche Tests kann man automatisieren, für nur 100 Stck ist das aber 
wohl etwas viel.

von Wühlhase (Gast)


Lesenswert?

Bzw. erkennt man sowas wie fehlerhafte Lötstellen zumindest eingeschänkt 
auch optisch mit Software, aber das wird definitiv nicht billiger.

von Schreiber (Gast)


Lesenswert?

Wühlhase schrieb:
> Für sowas würde ich einen Funktionstest entwerfen. Prüfstellen in der
> Platine vorsehen, passenden Testadapter und mit Labview und
> entsprechenden Meßgeräten/Netzteilen eine Umgebung bauen, die die
> Platinen auf korrekte Funktion prüft.

Wir nehmen für sowas meist eine zusammengedengelte Lösung aus einem 
Arduino nebst einigen Shields (gibt auch praktische Lochraster-Shields).

Auf das zu testende Board (genauer gesagt auf dessen µC) kommt ebenfalls 
eine Testsoftware.

Beide wackeln anschließend kräftig an den Ein- und Ausgängen und es wird 
geprüft, ob das ankommt, was auch ankommen soll.

Kommunikation zwischen beiden µCs erfolgt bei uns meist per RS232, der 
Arduino bekommt eine zusätzliche Rot/Grün-Anzeige fürs Prüfergebniss. 
Eine übliche Testvorrichtung bekommt man damit nach 1-3 Tagen zum 
laufen. Schneller geht es auch mit Labview nicht, es wird nur teurer...

von Cyborg (Gast)


Lesenswert?

Wühlhase schrieb:
> Bzw. erkennt man sowas wie fehlerhafte Lötstellen zumindest eingeschänkt
> auch optisch mit Software, aber das wird definitiv nicht billiger.

Da muss ja auch geröntgt werden. Solche spezialisierten Systeme gibts,
dürften aber vom Wert mehrerer Wohnhäuser kosten.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.