Forum: Haus & Smart Home Wie zwei Schlalter über eine Leitung abfragen


von Andreas W. (anwig)


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Hallo zusammen,

ich habe folgende Problemstellung: Ich habe in einem Brunnenschacht im 
Garten zwei Schwimmerschalter, die bei unterschiedlichen Wasserständen 
jeweils eine Pumpe einschalten. Diese Schaltzustände würde ich gerne im 
Haus abfragen. Das Kabel vom Verteilerkasten im Haus zum Schacht hat 5 
Leitungen, von denen je eine mit N, PE und L beschaltet ist. Die 4. 
Leitung ist für eine 3. Pumpe, die vom Haus aus eingeschaltet wird (für 
die Gartenbewässerung). Mir bleibt also eine freie Leitung, um beide 
Schaltzustände der Schwimmerschalter ins Haus zu übertragen. Im Haus 
sitzt eine SPS, mit der ich meine Haussteuerung realisiert habe. Die 
arbeitet mit 24 V Gleichspannung. Die Signale müssen also auch noch 
galvanisch getrennt werden, bevor sie an die SPS gehen...

Erst dachte ich ganz naiv, ich nehme einfach Dioden, mit denen ich dann 
für jeden Schalter jeweils eine Halbwelle der Phase herausfiltere und 
hänge innen zwei Relais dran, die jeweils auf die eine oder andere 
Halbwelle reagieren (wieder über Dioden). Leider flattern die Relais bei 
nur einer Halbwelle, sodass das nicht ohne weiteres funktioniert.

Hier im Forum habe ich schon Schaltungen gesehen, die mit Optokopplern 
arbeiten. Allerdings wurden da immer Brückengleichrichter und 
Kondensatoren als Blindwiderstände verwendet, so dass die Werte nicht 
für mich passten. Und da es sich um 230 V handelt, würde ich lieber auf 
eine erpropte (oder wenigstens für meinen Fall sinnvoll berechnete) 
Schaltung zurückgreifen, als selbst zu viel auf der Primärseite 
herumzuprobieren.

Darum meine Frage: Hat jemand sowas vielleicht schon mal implementiert 
oder würde mir die Bauteile passend berechnen? Ich würde zwar auch 
fertige Bauteile kaufen, allerdings wäre mir eine elegante, selbst 
gebaute Variante erheblich lieber. :-)

Vielen Dank im Voraus

Andreas

von Lutz H. (luhe)


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Mit der Einweggleichrichtung ein Relais betreiben:
Beitrag "Einweggleichrichtung ohne Glättung, 110V DC Relais an Netzspannung betreiben?"


erste Idee ist:
https://www.voelkner.de/products/36897/Relais-Norm-110V-DC-Serie-40.html

Andreas W. schrieb:
> Leider flattern die Relais bei
> nur einer Halbwelle, sodass das nicht ohne weiteres funktioniert.

Welche Spannung haben die verbauten Relais?

von Patrick J. (ho-bit-hun-ter)


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Hi

Du könntest versuchen, Kondensatoren parallel zu den Spulen zu klemmen, 
kann aber sein, daß ein 230V AC-Relais die dann eher wellige 
Gleichspannung nicht so toll findet.

Aber einem Opto-Koppler (Vorwiderstand sollte sich auch für 230V AC 
berechnen lassen) sollten die lückenden Bedingungen nicht stören.
Wenn doch, den Kondensator hinter den Opto-Ausgang.
Dann braucht es halt 'eine Sekunde', bis ein abfallender Schalter in der 
SPS so erkannt wird.

MfG

von Michael B. (laberkopp)


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Andreas W. schrieb:
> Leider flattern die Relais bei
> nur einer Halbwelle, sodass das nicht ohne weiteres funktioniert

Patrick J. schrieb:
> daß ein 230V AC-Relais die dann eher wellige
> Gleichspannung nicht so toll findet.

Geht schon, die Spannung darf nur nicht zu hoch werden. Also gerade so 
viel Kondensator nach der Diode parallel, bis das Relais sauber anzieht, 
nicht bis du saubere 325V= hast.

von Patrick J. (ho-bit-hun-ter)


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Hi

Michael B. schrieb:
> bis das Relais sauber anzieht,
> nicht bis du saubere 325V= hast.

Aber erst, wenn die Spule bereits 'durch' ist.

Ok, da die Relais bereits vorhanden sind, fehlen 'nur noch' 
Kondensatoren.
Diese müssen die 325V aushalten!! und die Kapazität ist noch völlig 
unbekannt.
Also entweder mehrere Werte an 325V-festen Kondensatoren kaufen und 
ausprobieren, oder zu zwei Opto-Kopplern greifen, Deren Vorwiderstand 
sich vorher berechnen lässt und damit 'direkt' mitbestellt werden 
können.
Ob der SPS-Eingang nur mit dem Opto-Ausgang beschaltet werden kann, 
sollte zuvor geprüft werden - wüsste aber nicht, was dagegen spricht.

MfG

von Andreas W. (anwig)


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Hallo,

wow, das ging ja schnell! :-)

Das Relais hat eine Eingangsspannung von 230 V. Laut Datenblatt schaltet 
das es irgendwo um die 170 Volt.

Heißt das, wenn ich ein Relais mit einer niedrigeren Eingangsspannung 
nehme, dass das dann nicht flattert? Jedes Relais bekommt ja immer nur 
eine Halbwelle, so dass die effektive Spannung nicht mehr bei 230 Volt 
liegt.

Ich habe schon versucht, einen Kondensator parallel zum Relais zu 
schalten. Da ist aber direkt die Sicherung rausgeflogen. Ist ja auch 
irgendwie klar, denn der Kondensator entleert sich ja während der nicht 
vorhanden Halbwelle und wirkt dann ja quasi wie ein Kurzschluss. Oder 
habe ich das falsch in Erinnerung?

Kann mir einer von Euch sagen, wie groß ein Kondensator seine müsste, 
den man als Vorwiderstand (Blindwiderstand) vor einem Optokoppler nutzen 
will, der an nur einer Halbwelle vom 230 Volt Netz hängt? Der müsste 
dann ja sicherlich noch mit einem normalen Widerstand in Reihe 
geschaltet werden, damit die Sicherung nicht sofort fliegt... Die SPS 
hat einen relativ hohen Eingangswiderstand. Da ist es wahrscheinlich 
einfacher, die Spannung auf der Ausgangsseite des Optokopplers zu 
glätten.

Viele Grüße

Andreas

: Bearbeitet durch User
von Codix (Gast)


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Andreas W. schrieb:
> Ich habe in einem Brunnenschacht im
> Garten zwei Schwimmerschalter, die bei unterschiedlichen Wasserständen
> jeweils eine Pumpe einschalten.

Dazu mein Vorschlag im Anhang.
Die Auswerteschaltung müsste noch entsprechend implementiert werden.

von Michael B. (laberkopp)


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Andreas W. schrieb:
> Ich habe schon versucht, einen Kondensator parallel zum Relais zu
> schalten. Da ist aber direkt die Sicherung rausgeflogen.

Du wirst schon noch eine Diode spendieren müssen, oh Mann.

von Andreas W. (anwig)


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Michael B. schrieb:
> Andreas W. schrieb:
>> Ich habe schon versucht, einen Kondensator parallel zum Relais zu
>> schalten. Da ist aber direkt die Sicherung rausgeflogen.
>
> Du wirst schon noch eine Diode spendieren müssen, oh Mann.

Hm, was hab ich übersehen?

von Josef T. (t_joe)


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Hallo

Als Erstes würde mir auch ein Spannungsteiler einfallen, so wie Codix 
schon beschrieben. Könnte man auch evtl noch etwas anders aufbauen, 
falls das überhaupt in Frage kommt.

Als zweites hätte ich deinen Gedanken mit den Halbwellen weiter 
verfolgt! Man könnte die Spannung etwas glätten und mit Z-Dioden (z.B. 
2x80V=160V) auf einen festen Wert bringen, dann kann man damit sauber 
weiterarbeiten! Dann zwei Optokoppler mit passenden Vorwiderständen und 
Kondensatoren (10yF bei 10mA Opto sollten reichen)! Die Schaltung 
verbrät aber einiges an Strom.

Alternstiv könntest du dir mal das
Beitrag "Re: Spannungsversorgung mit hoher Spannungsdifferenz"
anschaun, das hätte so gut wie keine Verlustleistung! Müsste nur an 
Optokoppler angepasst werden!

Gruß
Josef

von lagan (Gast)


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Andreas W. schrieb:
> ich habe folgende Problemstellung: Ich habe in einem Brunnenschacht im
> Garten zwei Schwimmerschalter, die bei unterschiedlichen Wasserständen
> jeweils eine Pumpe einschalten.
Somit muß der Strom vor dem Zusammenführen (mittels Dioden) auf die 
Signalleitung begrenzt werden. Ansonsten wird die eine Pumpe mit 
Halbwellen über die zwei Dioden versorgt, sobald die andere einschaltet.

> sitzt eine SPS, mit der ich meine Haussteuerung realisiert habe. Die
> arbeitet mit 24 V Gleichspannung.
Welcher Typ? Am besten einen Link zum Datenblatt mit den Eigenschaften 
der Eingänge.

Als Anhang ein Beispiel nur mit ohmschen Widerständen (Pv <150mW). 
Genauere Werte/konkrete Bauteile kann man festlegen, wenn der Vorschlag 
ankommt.

von Volker S. (sjv)


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Hallo,

statt der Parallelkondensatoren könnte man auch Freilaufdioden vorsehen,
dann wird das Relais durch den Induktionsstrom gehalten.

von Andreas W. (anwig)


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Volker S. schrieb:
> statt der Parallelkondensatoren könnte man auch Freilaufdioden vorsehen
Gute Idee! In meinem Testaufbau ziegt das Relais nun sicher an.

lagan schrieb:
> Andreas W. schrieb:
>> ich habe folgende Problemstellung: Ich habe in einem Brunnenschacht im
>> Garten zwei Schwimmerschalter, die bei unterschiedlichen Wasserständen
>> jeweils eine Pumpe einschalten.
> Somit muß der Strom vor dem Zusammenführen (mittels Dioden) auf die
> Signalleitung begrenzt werden. Ansonsten wird die eine Pumpe mit
> Halbwellen über die zwei Dioden versorgt, sobald die andere einschaltet.
Ja natürlich, Mist. Daran hab ich nicht gedacht. Damit funktioniert die 
Version mit der Freilaufdiode leider nicht mehr ohne weiteres...

>> sitzt eine SPS, mit der ich meine Haussteuerung realisiert habe. Die
>> arbeitet mit 24 V Gleichspannung.
> Welcher Typ? Am besten einen Link zum Datenblatt mit den Eigenschaften
> der Eingänge.
Die SPS ist eine WAGO 750-880. Die verwendeten Eingangsklemmen sind WAGO 
750-1405 (Datenblatt unter 
https://eshop.wago.com/JPBC/singleview/getFile.hbc?fName=00351224_0.pdf&oFName=m07501405_00000000_0de.pdf). 
Alles zwischen 15 und 30 VDC wird als "1" erkannt mit einem 
Eingangsstrom von 2,1 bis 2,4 mA.

> Als Anhang ein Beispiel nur mit ohmschen Widerständen (Pv <150mW).
> Genauere Werte/konkrete Bauteile kann man festlegen, wenn der Vorschlag
> ankommt.
Die Idee finde ich super. In anderen Threads gibt es Schaltungen, die 
zur Begrenzung des Stroms eine Reihenschaltung von Widerständen und 
Kondensatoren nehmen (Beispielhaft hier: 
Beitrag "Re: Optokoppler für 230V"). Was hälst Du 
davon?

Vielen Dank für die vielen Ideen! :-)

von Volker S. (sjv)


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Andreas W. schrieb:
>> Somit muß der Strom vor dem Zusammenführen (mittels Dioden) auf die
>> Signalleitung begrenzt werden. Ansonsten wird die eine Pumpe mit
>> Halbwellen über die zwei Dioden versorgt, sobald die andere einschaltet.
> Ja natürlich, Mist. Daran hab ich nicht gedacht. Damit funktioniert die
> Version mit der Freilaufdiode leider nicht mehr ohne weiteres...

Die Auswertung nicht über die Kontakte machen, sondern mit denen nur die 
Pumpen schalten. Für die Auswertung z.B. Optokoppler, die genauso über 
Dioden wie die Relais angesteuert werden, die können dann über die 
5.Ader versorgt und im Haus bei der SPS plaziert werden. Es muß dann 
auch für jeden Schwimmerkontakt eine Diode vorgesehen werden.

MfG

von Andreas W. (anwig)


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Volker S. schrieb:
> Die Auswertung nicht über die Kontakte machen, sondern mit denen nur die
> Pumpen schalten. Für die Auswertung z.B. Optokoppler, die genauso über
> Dioden wie die Relais angesteuert werden, die können dann über die
> 5.Ader versorgt und im Haus bei der SPS plaziert werden. Es muß dann
> auch für jeden Schwimmerkontakt eine Diode vorgesehen werden.
Genau so eine Schaltung suche ich ja. Für Anwendungen mit 
Brückengleichrichtern (d.h. beiden Halbwellen) gibt es einige Beispiele 
hier im Forum. Diese arbeiten allerdings mit Kondensatoren als 
Blindwiderstand zur Reduzierung des Stroms des Optokopplers (im 
Gegensatz zu normalen ohmschen Widerständen wie im Beispiel von lagan im 
Beitrag "Re: Wie zwei Schlalter über eine Leitung abfragen"). 
Darum hoffe ich noch auf eine Antwort von lagan (oder natürlich gerne 
auch von irgendjemand anderem ;-)) wegen der Nutzung eines Kondensators 
und der Dimensionierung einer solchen Schaltung.

von Volker S. (sjv)


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Andreas W. schrieb:
> Darum hoffe ich noch auf eine Antwort von lagan (oder natürlich gerne
> auch von irgendjemand anderem ;-)) wegen der Nutzung eines Kondensators
> und der Dimensionierung einer solchen Schaltung.

Bei Verwendung von Dioden für die Entkopplung beider Meldungen, kannst 
Du keine Kondensatoren verwenden, weil du keinen richtigen Wechselstrom 
mehr hast. Widerstände sind aber kein Problem, 110V*5mA=550mW, mit einem 
2W Widerstand bist Du auf der sicheren Seite.

MfG

: Bearbeitet durch User
von lagan (Gast)


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Andreas W. schrieb:
> Die SPS ist eine WAGO 750-880. Die verwendeten Eingangsklemmen sind WAGO
> 750-1405 (Datenblatt unter
Dann kann man die Ansteuerung so lassen. Geeignet ist jeder Logic-Level 
P-MOSFET mit Ugsmax=20V. Eventuell R4=5k - damit steigt die Gatespannung 
auf ca.16V.
Auch die im unten verlinkten Beitrag gezeigte Schaltung mit PNP 
funktioniert, hat aber eine etwas längere (~100ms) Abschaltverzögerung.

> Die Idee finde ich super. In anderen Threads gibt es Schaltungen, die
> zur Begrenzung des Stroms eine Reihenschaltung von Widerständen und
> Kondensatoren nehmen (Beispielhaft hier:
> Beitrag "Re: Optokoppler für 230V"). Was hälst Du
> davon?
Der einzige Vorteil der Kondensatorschaltung ist die geringere 
Verlustleistung (50mW vs. 300mW). Bei der Leistung üblicher 
Brunnenpumpen sollte dass keine Rolle spielen. Ansonsten kostet ein 
(X2)-Kondensator deutlich mehr und hat eine höhere 
Ausfallwahrscheinlichkeit (Feuchte, Temperaturwechsel) als ein 
Widerstand.

Der Kondensator C3 ist gegen Störungen sinnvoll und kann auch noch mit 
einer Schutzbeschaltung aus bidirektionaler TVS-Diode (z.B 1.5KE6V8CA) 
und Widerstand ergänzt werden.

von lagan (Gast)


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Andreas W. schrieb:
> Darum hoffe ich noch auf eine Antwort von lagan (oder natürlich gerne
> auch von irgendjemand anderem ;-)) wegen der Nutzung eines Kondensators
> und der Dimensionierung einer solchen Schaltung.
Ich habe keine Ahnung, wo du einkaufst bzw. welche allgemeinen 
Kenntnisse für diese Bastelei vorhanden sind.

Überprüfen würde ich noch, ob an den Schaltern ein Snubber vorhanden 
ist. Bei den für die Simu angenommenen Werten 47R/100n und enstprechend 
leistungsfähigen Motoren gibt es noch kein Problem.
Ich würde zuvor auch noch den Störpegel auf der Signalleitung prüfen. Im 
Brunnen mit 100k gegen N, im Haus 5k gegen N abschließen und mit 
Multimeter messen.

Hier mal eine Liste mit Bauteilen von Reichelt:

U1, U2        CNY 17/III :: OPTOKOPPLER
Der hat im Gegensatz zu den vielfach angebotenen xx817 eine garantierte 
CTR (100-200%)

M1            IRF 5305 :: Leistungs-MOSFET P-Ch TO-220AB 55V 31A
Hauptsächlich, weil ich annehme, dass du mit TH-Bauteilen besser bedient 
bist. Funktionieren würde auch ein ZVP3310A in TO92 (Mouser).

D1, D1        1N 4007 :: Gleichrichterdiode, DO41, 1000V, 1A

R1, R2        1W 100K :: Metalloxydwiderstand 1W, 5%, 100 K-Ohm
Jeweils zwei in Serie. Spannungsfestigkeit ist auch bei nur einem R 
ausreichend aber 220k sind abhängig von M1 und U2 etwas knapp. Ausserdem 
verteilt sich die Wärme besser.

C1            MKS2-100 2,2µ :: Folienkondensator, 2,2µF, 100V, RM5
C2            MKS02-250 10N :: Folienkondensator, 10nF, 250V, RM2,5Ist 
Stabiler als Keramik und bedrahtet.

U3, R5 sind wie gesagt optional - ich würde eine Fassung für die 
Optokoppler vorsehen, ein paar mehr bestellen und abwarten ob sie 
tatsächlich kaputtet werden.

von Andreas W. (anwig)


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Hallo lagan,

WOW, Du bist ja echt der Hammer! Vielen herzlichen Dank!

Bei den Schaltern handelt es sich um ganz einfache Schwimmerschalter mit 
Gewicht am Kabel. Die Tauchpumpen haben zwar selbst einen Schalter dran, 
aber den kann ich leider nicht nutzen. Der Wasserpegel im Schacht 
schwankt so stark, dass die Pumpen entweder das halbe Jahr in der Luft 
hängen (was für die Dichtungen der Pumpen sehr schlecht wäre) oder 
permanent den Grundwasserpegel absenken würden (was für meinen 
Geldbeutel schlecht wäre). Darum hänge ich die Pumpen so weit in den 
Schacht rein, dass sie immer unter Wasser sind. Die kritischen  Pegel 
überwache ich dann mit den beiden Schwimmerschaltern in 
unterschiedlichen Höhen, so dass im Normalfall nur die erste Pumpe 
anspringen sollte. Es sei denn, die Pumpe ist kaputt oder es gibt so 
viel Regen, dass die eine Pumpe nicht dagegen ankommt, was selten bis 
gar nicht passieren sollte. Da fällt mir auf, ich muss auf jeden Fall 
auch die Spannungsversorgung der Pumpen monitoren. Falls eine der Pumpen 
doch undicht werden sollte, fliegt wohl eher der FI als der LS-Schalter. 
Aber das kann ich ja im Haus mit der SPS problemlos machen.

lagan schrieb:
> Ich habe keine Ahnung, wo du einkaufst bzw. welche allgemeinen
> Kenntnisse für diese Bastelei vorhanden sind.
Tja, was soll ich sagen... Diese Art Kenntnisse waren bei mir auch alle 
mal vorhanden. Ich hab im letzten Jahrtausend Elektromechaniker gelernt 
und dann Elektrotechnik studiert. Ich bin aber schon seit einigen Jahren 
Softwareentwickler. Elektrik mach ich immer noch regelmäßig (darf ich 
auch bis 1000 V, also keine Bange... ;-)), Elektronik leider nur noch 
selten. Gibt leider nicht so viele sinnvolle Projekte, die sich lohnen, 
selbst zu implementieren. Darum auch die Hausautomation per SPS: Ist ein 
super Mix aus Hard- und Software und 230 V AC und 24 V DC. Und es gibt 
immer mal wieder kleine Elektronik-Projekte wie dieses. Allerdings war 
dies zu komplex, als dass ich das selbst in einer vernünftigen Zeit 
hätte planen/berechnen können. Deshalb hab ich hier im Forum gefragt, 
weil ich davon ausgegangen bin, dass sich hier Leute tummeln, die sich 
mit sowas auskennen. Und da hab ich ja ganz offensichtlich richtig 
gelegen. :-)

Nochmal vielen Dank! Ich muss jetzt erstmal Bauteile bestellen... :-)

von Andreas W. (anwig)


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lagan schrieb:
> R5 sind wie gesagt optional
Hm, R5 kann ich in Deinen Schaltungen nicht finden. Wo würde der 
hinkommen mit was für einem Wert?

Die 1.5KE6V8CA kann ich bei Reichelt nicht finden. Würde auch die 
P6KE6,8CA mit 600 Watt reichen? Wofür macht die in der Schaltung genau?

Wie genau muss der Spannungsteiler der MOSFETs eingestellt sein? 10k 
Widerstände hab ich noch, 5k gibts ja nicht. Nur 4,7k und 5,6k...

von lagan (Gast)


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Andreas W. schrieb:
> lagan schrieb:
>> R5 sind wie gesagt optional
> Hm, R5 kann ich in Deinen Schaltungen nicht finden. Wo würde der
> hinkommen mit was für einem Wert?
Hab beim Test mit den Snubber die Teile umbenamst - siehe aktuelle asc 
im zip. Ist der Vorwiderstand der LED in Kombination mit der TVS. Wert 
(270-330R) ergibt sich aus maximalem LED-Strom (50mA) und Vclmax (13,4V) 
der Diode.

> Die 1.5KE6V8CA kann ich bei Reichelt nicht finden. Würde auch die
> P6KE6,8CA mit 600 Watt reichen? Wofür macht die in der Schaltung genau?
Ist auch OK. Gegen kurzzeitige Überspannungsimpulse z.B. durch 
Schaltfunken oder bei Gewitter. Der praktische Nutzen hängt aber stark 
von der aktuellen Installation ab. Bei entsprechender Energie ist dann 
halt die TVS-Diode anstelle der OK zu tauschen - und man bemerkt es noch 
nicht einmal sofort.

> Wie genau muss der Spannungsteiler der MOSFETs eingestellt sein? 10k
> Widerstände hab ich noch, 5k gibts ja nicht. Nur 4,7k und 5,6k...
So, dass ein Spannungteiler 24V->maximal 20V entsteht Ob 5k oder 4k7 ist 
egal. Du könntest auch zwei 10k parallelschalten.

von Andreas W. (anwig)


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Die bidirektionale Zenerdiode hat doch eine Spannung von 6,8 V. Wie 
ergibt sich daraus eine Spannung von 13,4 Vclmax?

von lagan (Gast)


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Andreas W. schrieb:
> Die bidirektionale Zenerdiode hat doch eine Spannung von 6,8 V. Wie
> ergibt sich daraus eine Spannung von 13,4 Vclmax?
lt. Datenblatt bei Maximalstrom?
Du solltest aber nicht erwarten, dass ich weiterhin auf jede noch so 
simple Frage zu dieser Schaltung eingehen werde.

Nur eines noch: Eventuell wäre es sinnvoller, den zweiten 100k 
Widerstand (R6) direkt vor den Optokopplern anzubringen. Damit könnte 
auch die Signalleitung direkt an 230V geklemmt werden ohne das gleich 
etwas kaputt geht.

von Andreas W. (anwig)


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lagan schrieb:
> lt. Datenblatt bei Maximalstrom

Oh, ok. Mir war nicht bewusst, dass sich die Spannung über der 
Zenerdiode so stark ändern kann. Darum bin ich gar nicht erst auf die 
Idee gekommen, ins Datenblatt zu schauen.

Vielen Dank nochmal für Deine Mühe! Ich werde die Bauteile bestellen und 
die Schaltung so aufbauen, wie von Dir beschrieben. Ich werde dann 
berichten, ob das ganze wie geplant funktioniert!

von Tom P. (booner)


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Hei,

andere Idee wäre, mit einem Spannungsteiler verschiedene Spannungen über 
die eine Ader zu schicken und mit einer 750-493/000-001 auswerten.
Genau genommen muss man dann vier Zustände übermitteln:
aus, Schalter 1, Schalter 2, beide Schalter
Okay, wenn Pegelschalter 2 schaltet, ist normalerweise auch immer 
Pegelschalter 1 aktiv. Aber man weiß ja nie... ;-)

Dann kannst Du auch gleich die zwei Ströme der beiden Pumpen über diese 
Klemme laufen lassen und auswerten. Im normalen Betrieb schaltest Du am 
besten die Pumpen dann immer abwechselnd. Dann steht keine Pumpe länger 
still und beide werden regelmäßig auf Funktion überprüft.


Viele Grüße,

Tom

von Andreas W. (anwig)


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Hallo Tom,

Tom P. schrieb:
> Hei,
>
> andere Idee wäre, mit einem Spannungsteiler verschiedene Spannungen über
> die eine Ader zu schicken und mit einer 750-493/000-001 auswerten.
Ist ne Idee. Die günstigste Klemme kostet aktuell in der Bucht jedoch 65 
Euro plus Versand. Das ist mir etwas zu teuer.

> Genau genommen muss man dann vier Zustände übermitteln:
> aus, Schalter 1, Schalter 2, beide Schalter
> Okay, wenn Pegelschalter 2 schaltet, ist normalerweise auch immer
> Pegelschalter 1 aktiv. Aber man weiß ja nie... ;-)
Ja, das sehe ich auch so. Ist mit der von lagan vorgeschlagenen 
Schaltung aber auch problemlos möglich.

> Dann kannst Du auch gleich die zwei Ströme der beiden Pumpen über diese
> Klemme laufen lassen und auswerten. Im normalen Betrieb schaltest Du am
> besten die Pumpen dann immer abwechselnd. Dann steht keine Pumpe länger
> still und beide werden regelmäßig auf Funktion überprüft.
Wie soll das gehen bei nur einer freien Ader?

Viele Grüße

Andreas

von Tom P. (booner)


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Hei,

für 65€ ist das ja ein absolutes Superschnäppchen und ich müsste fast 
selbst zuschlagen! ;-)

Ich dachte, Du hast zwei Pumpen die Du über je eine Ader versorgst?
Diese Ader geht (sofern die Pumpen <5A ziehen) dann über die Messklemme.


Grüße,

Tom

von Andreas W. (anwig)


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Tom P. schrieb:
> Ich dachte, Du hast zwei Pumpen die Du über je eine Ader versorgst?
> Diese Ader geht (sofern die Pumpen <5A ziehen) dann über die Messklemme.
Ne, das wäre ja dann einfach... Im Brunneschacht sind zwei 
Schwimmerschalter, von denen jeweils einer eine Pumpe schaltet. Vom 
Brunnen zurück zur SPS habe ich eine freie Leitung, über die ich die 
Informationen, ob und welche der beiden Pumpen läuft, an die SPS 
übermitteln will. Daher der Titel des Threads "Wie zwei Schlalter über 
eine Leitung abfragen"... ;-)

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