Forum: Offtopic Werkstattboden sanieren


von Bernd F. (metallfunk)


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Ich habe in meiner Werkstatt eine Betonfläche ca. 4 x 9 Meter.
( Der Rest ist Holzpflaster)

Diese Fläche ist der Hauptarbeitsplatz zum Zusammenschweißen
großer Konstruktionen.

Nun hat die Oberfläche dieser Fläche in den letzten 20 Jahren
recht gelitten. Sie sollte saniert werden.

Irgendwie finde ich da keine geeignete Spachtelmasse. Alle
Massen, die 1-10 mm überbrücken, haben einen großen Kunststoff-
anteil. Das ist blöd, weil jeder Schweißspritzer einen tierischen
Gestank erzeugt. ( Gesund ist das bestimmt auch nicht ).

Her mit den Ideen!

Grüße Bernd

von Bernd G. (Gast)


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Ich würde einen Handwerker rufen.
Allerdings verstehe ich auch, dass ein Handwerker dem anderen nicht 
traut.
Durchaus nachdenkenswert.

von Rudi L. (rudi235)


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Eventuell eine 2k PU Beschichtung. Wird aber sicher nicht ganz billig :)

Bzw. Google mal nach "Magnesitestrich"

: Bearbeitet durch User
von Bernd F. (metallfunk)


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Rudi L. schrieb:
> Eventuell eine 2k PU Beschichtung. Wird aber sicher nicht ganz billig :)
>
> Bzw. Google mal nach "Magnesitestrich"

2 k PU geht gar nicht, das ist Kunstoff pur.

Das muss was Zementmäßiges sein, das stinkt nicht, wenn der Schweiß-
spritzer drauffällt.

Dabei gibt es aber wohl heftige Einschränkungen, wegen der Schichtdicke.
Den Boden wollte ich aber nicht komplett rausreißen.

Das ist also nicht einfach.

Grüße Bernd

von Bernd F. (metallfunk)


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Bernd G. schrieb:
> Ich würde einen Handwerker rufen.
> Allerdings verstehe ich auch, dass ein Handwerker dem anderen nicht
> traut.
> Durchaus nachdenkenswert.

Bernd,

damit habe ich kein Problem, allerdings müssen 2 Voraussetzungen
erfüllt werden:

Der von mir beauftragte Handwerker sollte mehr Ahnung als ich
von der Sache haben.

Und er sollte nicht durch unverschämte Stundensätze auffallen.

Ich arbeite seit Jahrzehnten mit Klemptnern, Schreinern, Elektrikern,
Architekten, Statikern, Elektroplanern usw. zusammen.

Grüße Bernd

von Matthias L. (limbachnet)


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Hmmm, wäre Verlegen von Natursteinplatten evtl. eine Option? Das wird 
dann zwar dicker als 1-10mm (eher so 15-25), ist aber an der Oberfläche 
kunststofffrei. Und darunter kannst du mit Dickschicht-Mörtel die 
Vorschäden ausgleichen. Bei vollflächiger Verklebung dürften die 
Steinplatten auch nicht gleich zu Bruch gehen, wenn mal ein Stück Stahl 
drauftitscht.

Aber auch dazu würde ich mal wen fragen, der sich damit besser auskennt, 
ich bin nur Heimwerker...

von Gerd E. (robberknight)


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Bernd F. schrieb:
> Irgendwie finde ich da keine geeignete Spachtelmasse. Alle
> Massen, die 1-10 mm überbrücken, haben einen großen Kunststoff-
> anteil. Das ist blöd, weil jeder Schweißspritzer einen tierischen
> Gestank erzeugt.

Und wenn Du das Ganze 2-schichtig machst?

Also unten drunter eine kunststoffhaltige Schicht, die die tieferen 
Furchen und Löcher füllt. Trocknen lassen und dann überall eine 
gleichmäßige Zementschicht drüber.

Die Schweißspritzer werden sich wohl kaum durch 2mm Zement brennen.

von Sven L. (sven_rvbg)


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Das Problem dürfte bei zementhaltiger Masse sein, eine stabile 
Verbindung zum Untergrund zu bekommen.

Ich hatte mal was ähnliches auf kleiner Fläche probiert, das ist alles 
wieder abgeplatzt.

Wahrscheinlich muss man den Unterboden anrauhen und grundieren und kann 
dann irgendwas auftragen.

Vielleicht mal jemanden fragen, der Industriefußböden macht.

von Jörg P. R. (jrgp_r)


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Mein ehemaliger Schwager hat vor 25 Jahren mal den Boden in seiner Firma 
(Schleiferei wo auch mal Eisenkisten hart auf den Boden gestellt werden) 
mit irgend einem Harz sanieren lassen.

von Michael O. (michael_o)


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Boden mit dem Nadelhammer Aufrauen, Flüssigen Estrich drauf und wenn Du 
nicht in ein paar Jahren von vorn Anfangen willst Stahlplatten von 3mm 
Dicke draufschrauben.


mfG
Michael

von Bernd G. (Gast)


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> Ich arbeite seit Jahrzehnten mit Klemptnern, Schreinern, Elektrikern,
> Architekten, Statikern, Elektroplanern usw. zusammen.

Dann frag doch den Architekten. Der sollte eigentlich wissen, was als 
Hallenfußboden durchgeht.

Sanierung: wie beim Zahnarzt - defekte Stellen mit Bohrkrone ausbohren 
und dann mit Beton verfüllen.

von Timm T. (Gast)


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Der Kunststoff im Spachtel dient dazu, ihn flexibel zu machen, damit er 
bei starken Dickenunterschieden nicht reisst.

Ein Ersatz könnte Estrich mit Trasszement sein, da müsste mal ein 
Betonbauer sagen, wie dünn man den bekommt.

In einer Bauernküche hab ich mal einen echten Terrazzoboden 
(https://de.wikipedia.org/wiki/Terrazzo) gesehen, aus einem Stück. Sehr 
fusskalt, sehr strapazierfähig, allerdings wirst Du dafür den Untergrund 
abtragen müssen. Aber das sollte dann die nächsten hundert Jahre halten.

von Michael B. (laberkopp)


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Bernd F. schrieb:
> Irgendwie finde ich da keine geeignete Spachtelmasse.

Es gibt auch keine, Spachteln ist Pfusch, Farbe ist Pfusch, und wenn der 
alte Beton schon kaputt ging wird neuer auch nur 20 Jahre halten.

Also entweder Estrich neu, oder sich für etwas ganz anderes entscheiden 
(Fliesen wurden schon genannt, zerplatzen immer so doof wenn ein 
tonnenschwerer Eisenträger von der Laufkatze rutscht..).

Tearrazzo ist sicher super, aber auch nicht haltbarer als Estrich, und 
leider heutzutage unverschämt teuer obwohl die Maschinen (Diamant) viel 
billiger sind als damals als es in Mode war, ausserdem gibt es 
inzwischen auch Terrazzo aus kunststoffgebundener Kacke zur 
Kundenverarschung.

von Matthias L. (limbachnet)


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Michael B. schrieb:
> (Fliesen wurden schon genannt, zerplatzen immer so doof wenn ein
> tonnenschwerer Eisenträger von der Laufkatze rutscht..).

Genau deswegen hat hier außer dir noch niemand Fliesen genannt...

von Bernd F. (metallfunk)


Angehängte Dateien:

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Hier habe ich eine Spachtelmasse gefunden.
Billig ist sie nicht, und ob sie was taugt?

Aber größere Kunststoffanteile sind wohl nicht drin.

Grüße Bernd

von Bernd G. (Gast)


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Dass die gespachtelte Fläche nur mit Stuhlrollen und gummibereiften 
Fahrzeugen befahren werden darf, würde mich bei den geforderten 
Einsatzbedingungen stutzig machen.

Also Presslufthammer-BBBBernhard rufen und neu betonieren.

von Max M. (zbmax)


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würde Fliesen

von J. T. (jimbo123)


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Wir haben bei uns in den Werkhallen Böden mit Ste**on Stahlankerplatten.
Die halten ewig (jedenfalls sind in alten Hallenbereiche welche verbaut, 
die noch komplett intakt sind).
In weniger belasteten Bereichen wurden Betonböden saniert, indem eine 
neue Betondeckschicht eingebracht wurde.
Bei jeder Sanierung wurde aber vom alten Betonbelag zuerst ganzflächig 
was weg gefräst.

Hab allerdings keine Ahnung, was so eine Bodensanierung kostet...

von Sebastian L. (sebastian_l72)


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Lunker füllen (z.B. mit frostsicherem Fliesenkleber)

Fosroc Renderoc st05 - auf die Rolle und abschwummen.
Renderoc hat Akrylfaseranteile zur Bewehrung um die Rissbildung zu 
verhindern und die Risse überbrücken zu können. Mit denen Schweissperlen 
solltest du aber kein Problem bekommen, da die Fasern in das Zementgel 
sinken.

Auf keinen Fall Magnesit! Der ist feuchteempfindlich und korrosiv 
gegenüber Metallen.
Anhydrit ist ebenfalls wasserlöslich und nicht stark genug.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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J. T. schrieb:
> Ste**on

Schere im K*pf?

von Jeffrey L. (the_dude)


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wie hart/stabil ist eigentlich selbstverlaufende Nivelliermasse!? - das 
ist doch im Prinzip verdünnter Estrich sodass er auf wenige mm dünn 
aufgetragen werden kann, oder?

: Bearbeitet durch User
von Bernd F. (metallfunk)


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Jeffrey L. schrieb:
> wie hart/stabil ist eigentlich selbstverlaufende Nivelliermasse!? - das
> ist doch im Prinzip verdünnter Estrich sodass er auf wenige mm dünn
> aufgetragen werden kann, oder?

Das habe ich ausprobiert.

Der Gestank von Schweißperlen ist heftig. Das wollen wir nicht.
Einfach zuviel Kunststoff drin. Ob die mechanische Belastbarkeit
reicht, konnten wir nicht mehr prüfen.

Grundsätzlich ist die Oberfläche einer solchen Betonfläche
eine Verschleißschicht. Die Belastung durch ein herunterfallendes
Trägerstück (IPE 200) hintelässt in jedem Boden Spuren.

Ich werde das Sopro-Gemisch mal auf einer Testfläche aufbringen.
Mal schauen, wie es sich bewährt.

Eine Stahlplatte als Boden?
Mit jeder Menge elektrischer Maschinen?

Nö, das will ich nicht.

Grüße Bernd

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Bernd F. schrieb:
> Eine Stahlplatte als Boden?
> Mit jeder Menge elektrischer Maschinen?
>
> Nö, das will ich nicht.

Weshalb nicht? Vernünftig erden und gut.

Wenn es dauerhaft halten soll, würde ich nivellieren und dann 
Stahlplatten auflegen (eventuell dübeln). Da kannst Du bis zur Rente 
drauf schweißen und es gibt höchstens Macken, wenn etwas Schweres 
drauffällt :-)

Das wäre ganz klar meine Wahl, da Du damit für immer Ruhe hast und 36m² 
vernünftig gewalzter Baustahl nicht so teuer sind.

von Timm T. (Gast)


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Bernd F. schrieb:
> Eine Stahlplatte als Boden?
...
> Nö, das will ich nicht.

Ist auch irgendwie blöd, wenn man nicht aufpasst und dann den 
Stahlträger am Werkstattboden festgeschweisst hat.

von Bernd F. (metallfunk)


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Chris D. schrieb:
> Bernd F. schrieb:
>> Eine Stahlplatte als Boden?
>> Mit jeder Menge elektrischer Maschinen?
>>
>> Nö, das will ich nicht.
>
> Weshalb nicht? Vernünftig erden und gut.
>
> Wenn es dauerhaft halten soll, würde ich nivellieren und dann
> Stahlplatten auflegen (eventuell dübeln). Da kannst Du bis zur Rente
> drauf schweißen und es gibt höchstens Macken, wenn etwas Schweres
> drauffällt :-)
>
> Das wäre ganz klar meine Wahl, da Du damit für immer Ruhe hast und 36m²
> vernünftig gewalzter Baustahl nicht so teuer sind.

Da hast du sicher Recht.

Aber, wenn ich da 5 mm Stahlblech draufpacken will, müsste ich erst
5 mm vom Beton abhobeln. Das wird mühsam.

Mir geht es grundsätzlich darum:
Die gesamte Fläche darf nicht mehr als 1 mm vom Wasser abweichen.

Diese Geradheit des Fußboden erleichtert das Fertigen größerer
Konstruktionen. An jeder Stelle kann ich messen und auch komplexe
3 D Geschichten überprüfen.

Es ist halt die Bezugsebene.

Ob da mal eine Macke drin ist, interessiert nicht.

Wichtig ist aber die Wärmeleitfähigkeit (Kalte Füße).
Das 8 cm dicke Holzpflaster der restlichen Werkstatt ist un-
schlagbar.

Die Betonfläche ist mit 5 cm Styrodur gegen Erdreich isoliert.

Grüße Bernd

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Bernd F. schrieb:
>> Das wäre ganz klar meine Wahl, da Du damit für immer Ruhe hast und 36m²
>> vernünftig gewalzter Baustahl nicht so teuer sind.
>
> Da hast du sicher Recht.
>
> Aber, wenn ich da 5 mm Stahlblech draufpacken will, müsste ich erst
> 5 mm vom Beton abhobeln. Das wird mühsam.

Wäre es denn so dramatisch, wenn der Boden um bspw. 4mm angehoben würde?

> Mir geht es grundsätzlich darum:
> Die gesamte Fläche darf nicht mehr als 1 mm vom Wasser abweichen.
>
> Diese Geradheit des Fußboden erleichtert das Fertigen größerer
> Konstruktionen. An jeder Stelle kann ich messen und auch komplexe
> 3 D Geschichten überprüfen.
>
> Es ist halt die Bezugsebene.

Ok, dann eine 36m² Granitplatte, schön auf 1µ geschliffen ;-)

Nein, ernsthaft - 1mm Welligkeit sollte bei einer vorher nivellierten 
Fläche und darauf verdübelten Stahlplatten gut machbar sein.

> Wichtig ist aber die Wärmeleitfähigkeit (Kalte Füße).
> Das 8 cm dicke Holzpflaster der restlichen Werkstatt ist un-
> schlagbar.

Das stimmt allerdings. Das ist der einzige Nachteil eines solchen 
Bodens.

Wobei man sich da mit entsprechenden Holzunterlagen ja helfen können 
sollte.

Ich stehe hier (bei Betonboden) im Winter immer auf entsprechenden 
Leimholzplatten, die unten gummiert sind. Da können auch Schweißspritzer 
ohne größeres Drama drauffallen. Warme Füße sind wirklich das A und O - 
alle anderen Körperteile sind nicht halb so wichtig.

> Die Betonfläche ist mit 5 cm Styrodur gegen Erdreich isoliert.

Den Luxus hätte ich auch gerne ;-)

Beitrag #4972858 wurde von einem Moderator gelöscht.
von oldeurope O. (Gast)


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Bernd F. schrieb:
> Irgendwie finde ich da keine geeignete Spachtelmasse. Alle
> Massen, die 1-10 mm überbrücken, haben einen großen Kunststoff-
> anteil. Das ist blöd, weil jeder Schweißspritzer einen tierischen
> Gestank erzeugt. ( Gesund ist das bestimmt auch nicht ).
>
> Her mit den Ideen!

Zement mit Quarzsand schon probiert?

LG
old.

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