Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Passender Datenlogger gesucht


von M. W. (rallini94)


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Hey Leute,

vielleicht kann mir hier jemand einen Tipp geben, damit meiner Suche 
etwas erfolgsversprechender wird.
Ein Kollege bat mich, während seines Urlaubs ein kleines Messsystem 
zusammenzustellen. Es besteht aus einem PT100 Sensor, einem 
Feuchtigkeitsfühler und einer Druckdose. Also ein Umweltmesssystem.
Dazu möchte er einen kommerziellen Datenlogger, der das ganze aufnimmt 
und per PC ausgelesen wird. Anforderungen an den Logger sind somit:

- eine Kommunikationsschnittstelle (ob USB, RS232, LAN wurde bislang 
nicht festgelegt)
- ein 24 V Ausgang (Versorgung der Druckdose und des 
Feuchtigkeitsfühlers)
- zwei Messeingänge 0...5 V mit min. 10 Bit Genauigkeit(Messwerte 
Druckdose und Feuchtigkeitsfühler)
- ein PT100 Messeingang min. 0,2°C Genauigkeit (also etwa 78 mOhm 
Genauigkeit bei der Widerstandsmessung)

Leider habe ich mit dem Suchwort "Datenlogger" bislang nur Geräte 
gefunden, die die Anforderung entweder nicht erfüllen oder aber massig 
überdimensioniert sind (z.B. 8 Eingänge und zusätzlich etliche 
unbenötigte digital Ausgänge) und dabei auch noch meist massiv zu teuer 
waren (teilweise 700€+. Wenn man will kann man auch Geräte im 
vierstelligen Bereich erwerben).
Habe zum Teil auch schon die Websiten bekannter Messgeräte-Hersteller 
durchsucht. Hatte gehofft, z.B. bei NI fündig zu werden, aber 
Fehlanzeige.

Hat jemand einen Tipp für mich, wie ich meine Suche verbessern kann? 
Finde es unnötig, ein viel zu großen Datenlogger zu kaufen und dann für 
Leistungen zu zahlen, die wir eh nicht brauchen.

Vielen Dank für hilfreiche Tipps

von Pandur S. (jetztnicht)


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> Ein Kollege bat mich ..

Temperatur und Feuchte passen zusammen, da gibt es sicher Standard 
Produkte wie Sand am Meer. Aber Druck ..

Wenn das Budget nicht zum Wunsch passt wird eben nichts.

: Bearbeitet durch User
von Peter M. (r2d3)


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M. W. schrieb:
> - eine Kommunikationsschnittstelle (ob USB, RS232, LAN wurde bislang
> nicht festgelegt)
> - ein 24 V Ausgang (Versorgung der Druckdose und des
> Feuchtigkeitsfühlers)
> - zwei Messeingänge 0...5 V mit min. 10 Bit Genauigkeit(Messwerte
> Druckdose und Feuchtigkeitsfühler)
> - ein PT100 Messeingang min. 0,2°C Genauigkeit (also etwa 78 mOhm
> Genauigkeit bei der Widerstandsmessung)

Ich kenne nur integrierte Geräte, bei denen alle Sensoren enthalten 
sind, oder reine Messsysteme.

Du willst einen Logger, der einen Messeingang spezifisch für einen PT100 
hat und zusätzlich freie normale Messeingänge. Zusätzlich schränkst Du 
die Auswahl mit einer Versorgungsspannungsvorgabe ein.
Das erscheint mir untypisch.
Bei www.greisinger.de habe ich nichts dazu gefunden.
Schreib' mal, wenn Du dazu ein Produkt findest.

Ich würde eine Messeinrichtung aufbauen und selber mit Betriebsspannung 
versorgen, bei der der Logger nur noch die Messspannung für die 
einzelnen Sensoren abgreifen muss!

https://www.meilhaus.de/picolog-1012.htm
€135,-

alternativ Labjack U3 (ca €150,-) aus Raspberry Pi ansteuern, für den U3 
gibt es auch Linux-Treiber:
https://labjack.com/support/software/installers/exodriver

Ich nutzte den U3 unter Windows XP.

von blubb (Gast)


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Keyence NR 600 mit NR-TH08

Aber nicht erschrecken bei den Preisen..

von n.n. (Gast)


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Bei mir im Geschäft gibt es mehrere solcher Umweltmesssstationen. In 
meinen Augen macht es nicht viel Sinn, irgendwelche Sensoren an einen 
x-beliebigen Datenlogger anzuschließen. Außer du willst und kannst die 
Sensoren selbst mit einer ausreichenden Genauigkeit kalibrieren.

Was ich persönlich ganz schön finde, sind die Datenlogger von Ahlborn, 
je nach Bedarf gibt es sehr unterschiedliche Ausführungen. Sensoren gibt 
es bei denen im Sortiment auch reichlich, werkskalibriet oder mit 
DKD-Zertifikat. Fremde Sensoren lassen sich über Adapter anschließen. 
Und für die Kommunikation nach außen gibt es unterschiedlichste Lösungen 
(USB, Ethernet, Mobilfunk, ...). Am besten mal dort Anrufen und ein 
Angebot geben lassen - wird aber nicht ganz billig sein.

Mal davon abgesehen würde ich die 24 V am ehesten mit einem externen 
Netzteil bereit stellen. Kenne keinen Datenlogger, der das kann.

von willi (Gast)


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Ein Mikrocontroller könnte man nehmen.
Wie oft sollen denn die Daten
Gelesen werden ? Werden die Daten irgendwann vom PC abgeholt Oder 
ständig ?

von M. W. (rallini94)


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n.n. schrieb:
> Außer du willst und kannst die
> Sensoren selbst mit einer ausreichenden Genauigkeit kalibrieren.

Das sollte kein Problem sein, arbeite im nationalen Metrologie-Institut 
;D


n.n. schrieb:
> Datenlogger von Ahlborn

werde dort mal schauen. Danke.
Das Problem ist meist die Genauigkeit der komplett Systeme. Mein Kollege 
hätte gerne 0,1% bei Temperatur und Druck (Feuchtigkeit ist eventuell 
gar nicht notwendig). Und ich hab noch ein komplett Umweltmessstation 
gefunden, die 0,3°C (0,1% von 293 K) und 1 mbar (0,1% von 1013,25 hPa) 
schafft. Deswegen die Idee einzelne, gute Sensoren zu kaufen und diese 
mit einem passenden Messgerät auszulesen.


willi schrieb:
> Ein Mikrocontroller könnte man nehmen.
> Wie oft sollen denn die Daten
> Gelesen werden ? Werden die Daten irgendwann vom PC abgeholt Oder
> ständig ?

Hätte mein Kollege nicht nach einem Kommerziellen Gerät gefragt, säße 
ich schon längst an der Planung eines eigenen kleinen Messystems. Aber 
nun gut...
Wie oft gesamplet werden soll, hat er nicht angegeben. Ich denke so 
minimal 1 S/s wäre noch ok. Abgeholt werden die Daten vermutlich 
durchgängig

von M. W. (rallini94)


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Ich bin jetzt doch fündig geworden!!! Yeah ;)

Ich hatte für die Feuchtigkeits- und Temperaturmessung bereits 
Kombi-Fühler von Driesen+Kern gefunden. Jetzt habe ich entdeckt, dass 
diese auch barometrische Messgeräte haben, an die diese Kombifühler 
angeschlossen werden können und die per USB ausgelesen werden.

Angegebene Genauigkeiten
+/- 0,5 hPa/mBar
+/-0,1 °C
+/- 1,8% rF

Also genau das, was ich suche. Jetzt bin ich mal gespannt, was die 
preislich dafür haben wollen.

: Bearbeitet durch User
von Gerhard O. (gerhard_)


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Hier mein Vorschlag:

Arduino UNO plus SD Card Shield
Drucksensor - üblicher digitaler kalibrierter Sensor mit I2C oder SPI 
Schnittstelle wie Bosch BMP..., Intersema MS55.. Series
Digital, Fabrik kalibrierter Temperatur und Feuchtigkeitssensor wie 
Sensirion SHT21,25 oder SHT15/75

Mit den kalibrierten Sensoren erspart man sich die ganze Kalibrierung 
die normalerweise ohne entsprechende Messmittel nicht ganz einfach ist.

Für einen schnellen "Hack" nimmt man den Arduino SD Card Demo Code und 
kann dann die gemessenen Daten permanent in CSV Format aufzeichnen und 
spaeter in einen PC auslesen oder seriell übertragen.

Sensirion hat Demo code auf der Webseite und der Druck Sensor ist auch 
nicht zu schwierig zu programmieren. Das Ganze kann in einem Tag auf die 
Beine gestellt werden.

Manche Sensoren kann man schon montiert auf kleinen Platinen (z.B. eBay, 
Sparkfun, Adafruit...) kaufen.

Der Arduino SD Card Demo funktioniert einwandfrei und es ist leicht 
Daten auf der abzuspeichern. Allerdings wenn der Datenlogger andauernd 
von einem Computer gelesen wird, braucht man die SD Karte natürlich 
nicht. Allerdings ist es wahrscheinlich nicht schlecht die erfassten 
Daten lokal auf der SD Karte aufzuzeichnen.

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