Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik In welche Richtung wickeln (Trafo)


von Tobias M. (tobi100)


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Hallo,
ich wollte gerade einen Transformator wickeln und mich hier noch einmal 
vergewissern, ob die Wickelrichtung bei zwei bzw. drei Spulen auf einen 
Eisenkern egal ist ?

Beispiel: Ich habe einen Transformator. Die Erste Wicklung wird von 
Links nach Rechts gewickelt und die Zweite von Rechts nach Links.
Wäre da nachher ein Unterschied bemerkbar wenn man nun beide in die 
selbe, oder beide in verschiedene Richtungen wickelt ?

Schon einmal Danke im voraus
Tobias

: Verschoben durch User
von THOR (Gast)


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Tobias M. schrieb:
> Wäre da nachher ein Unterschied bemerkbar wenn man nun beide in die
> selbe, oder beide in verschiedene Richtungen wickelt ?

Ja, 180° Phasenverschiebung. Kannst dann aber nachher einfach die 
Anschlüsse verpolen und im Schaltbild den Punkt auf die andere Seite 
malen.

von Tobias M. (tobi100)


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Ok, der Trafo soll erst einmal gar nicht eingelötet werden. Dieser soll 
zu Testzwecken sein. Allerdings habe ich ein Problem, ich habe an der 
primären Seite 5V, 400 Wicklungen mit einem 0,01mm Draht und 40,5 Ohm. 
Bei der sekundären Seite habe ich 640 Wicklungen mit einem 0,01mm Draht 
und 74,4 Ohm. Nach meiner Berechnung sollte ich an der sekundären Seite 
8V haben, es ist aber nur 1V. Stromversorgung ist ein 
Trennstelltransformator. Ich finde leider nicht heraus wieso das so ist, 
habt ihr eine Idee ?

: Bearbeitet durch User
von Dietrich L. (dietrichl)


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Tobias M. schrieb:
> Beispiel: Ich habe einen Transformator. Die Erste Wicklung wird von
> Links nach Rechts gewickelt und die Zweite von Rechts nach Links.

Wenn ich das richtig verstanden habe:
Es geht nicht um rechts und links, sondern darum, ob mit oder gegen den 
Uhrzeigersinn gewickelt wird. Dann ergibt sich die von THOR genannten 
180°.

Meistens passt eine Wicklung auch nicht auf eine Lage, dann wird 
abwechselnd von rechts nach links und wieder zurück von links nach 
rechts gewickelt.
Denn: Du willst ja hoffentlich nicht nach jeder Lage den Draht 
abschneiden und herausführen!?!

von Dietrich L. (dietrichl)


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Tobias M. schrieb:
> Allerdings habe ich ein Problem, ich habe an der
> primären Seite 5V, 400 Wicklungen mit einem 0,01mm Draht und 40,5 Ohm.
> Bei der sekundären Seite habe ich 640 Wicklungen mit einem 0,01mm Draht
> und 74,4 Ohm. Nach meiner Berechnung sollte ich an der sekundären Seite
> 8V haben, es ist aber nur 1V.

Sind die Spannungen im Leerlauf gemessen? Unter Last hast Du natürlich 
Spannungsabfälle an den Wicklungswiderständen.

Wonach hast Du die Windungszahl ermittelt? Je nach Frequenz und Kern 
(Größe und Material) braucht man eine Mindestanzahl von Windungen/Volt, 
damit der Kern nicht in die Sättigung geht.

von hinz (Gast)


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Tobias M. schrieb:
> 400 Wicklungen

Wohl doch ehr Windungen.


> mit einem 0,01mm Draht

Haben will! Oder ist er doch etwas dicker?

von Tobias (Gast)


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Ich habe alle Spannungen im Leerlauf gemessen. Die Windungszahl weiß 
ich, weil ich den Transformator selber gewickelt habe. Jede Spule wurde 
durchgängig gewickelt, das heißt ich habe dazwischen keine Abgreifungen 
gemacht. Vielleicht noch ein Hinweis der helfen könnte, nachdem die 
sekundäre Spule mit Spannung versorgt wird, fängt der Transformator an 
zu summen.

von Harald W. (wilhelms)


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hinz schrieb:

>> mit einem 0,01mm Draht
>
> Haben will!

Wozu?  Willst Du damit Deinen Haarschopf verlängern? :-)

von Tobias (Gast)


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Ne, aber der Trafo ist nicht besonders groß und ich hatte den Draht noch 
bei mir liegen. Da dünne Drähte einen größeren Widerstand haben pro cm 
als dicke Drähte. Hielt ich diese Entscheidung für eine gute Wahl. ;)

von Dietrich L. (dietrichl)


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Tobias schrieb:
> Die Windungszahl weiß
> ich, weil ich den Transformator selber gewickelt habe.

Das glaube ich, dass Du das weißt. Meine Frage war eigentlich so 
gemeint: Woher weißt Du dass diese Windungszahl groß genug ist?

von Harald W. (wilhelms)


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Dietrich L. schrieb:
> Tobias schrieb:
>> Die Windungszahl weiß
>> ich, weil ich den Transformator selber gewickelt habe.
>
> Das glaube ich, dass Du das weißt. Meine Frage war eigentlich so
> gemeint: Woher weißt Du dass diese Windungszahl groß genug ist?

Bzw. welchen Kern hast Du(Tobias) verwendet?

von Mark S. (voltwide)


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Um es noch mal klar zu stellen: Es macht keinen Unterschied, ob ich von 
rechts nach links oder umgekehrt wickle. Entscheidend ist (nicht immer) 
der Drehsinn.

von hinz (Gast)


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Harald W. schrieb:
> hinz schrieb:
>
>>> mit einem 0,01mm Draht
>>
>> Haben will!
>
> Wozu?  Willst Du damit Deinen Haarschopf verlängern? :-)

Viel zu dünn!

von Tobias M. (tobi100)


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hinz schrieb:
> Harald W. schrieb:
>> hinz schrieb:
>>
>>>> mit einem 0,01mm Draht
>>>
>>> Haben will!
>>
>> Wozu?  Willst Du damit Deinen Haarschopf verlängern? :-)
>
> Viel zu dünn!

Es sollen wenn ja nur sehr kleine ströme fließen, oder ist der Draht 
allgemein viel zu dünn ?

von Tobias M. (tobi100)


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Mark S. schrieb:
> Um es noch mal klar zu stellen: Es macht keinen Unterschied, ob ich von
> rechts nach links oder umgekehrt wickle. Entscheidend ist (nicht immer)
> der Drehsinn.

Ok Danke, dann ist schon einmal eine Frage klar.

von Tobias M. (tobi100)


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Dietrich L. schrieb:
> Tobias schrieb:
>> Die Windungszahl weiß
>> ich, weil ich den Transformator selber gewickelt habe.
>
> Das glaube ich, dass Du das weißt. Meine Frage war eigentlich so
> gemeint: Woher weißt Du dass diese Windungszahl groß genug ist?

Das weiß ich nicht genau, ich habe den alten Trafo abgewickelt und habe 
zwischen 300 und 350 Windungen gezählt. Dann habe ich mir gedacht wenn 
ich in etwa in diesem Bereich bleibe wird es vielleicht klappen. 
Anscheinend aber nicht :(

von Dietrich L. (dietrichl)


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Tobias M. schrieb:
> Das weiß ich nicht genau, ich habe den alten Trafo abgewickelt und habe
> zwischen 300 und 350 Windungen gezählt.

Und für welche Frequenz und Spannung war diese Wicklung verwendet? Was 
ist das für ein Trafo, was war seine Anwendung? Bild mit Maßangaben?

< Dann habe ich mir gedacht wenn
> ich in etwa in diesem Bereich bleibe wird es vielleicht klappen.
> Anscheinend aber nicht :(

Es kann ja durchaus sein, dass das nicht daran liegt. Ich möchte dies 
als Ursache nur ausschließen, und dazu bracht man die Daten.

Tobias schrieb:
> Vielleicht noch ein Hinweis der helfen könnte, nachdem die
> sekundäre Spule mit Spannung versorgt wird, fängt der Transformator an
> zu summen.

Was ist Deine Quelle, mit der Du ihn versorgst?
Mit so wenig Informationen von Dir kommen wir hier nicht weiter :-(

von hinz (Gast)


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Tobias M. schrieb:

>>>>> mit einem 0,01mm Draht

> Es sollen wenn ja nur sehr kleine ströme fließen, oder ist der Draht
> allgemein viel zu dünn ?

Woher hast du so dünnen Draht? Und wie hast den gewickelt?

Oder hat er doch ehr 0,1mm Durchmesser?

von Tobias M. (tobi100)


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Dietrich L. schrieb:
> Tobias M. schrieb:
>> Das weiß ich nicht genau, ich habe den alten Trafo abgewickelt und habe
>> zwischen 300 und 350 Windungen gezählt.
>
> Und für welche Frequenz und Spannung war diese Wicklung verwendet? Was
> ist das für ein Trafo, was war seine Anwendung? Bild mit Maßangaben?

Der Trafo war mal in einem Fernsehr auf der Netzteilplatine verbaut, 
leider war dieses Netzteil bzw. der Fernsehr kaputt.
>
> < Dann habe ich mir gedacht wenn
>> ich in etwa in diesem Bereich bleibe wird es vielleicht klappen.
>> Anscheinend aber nicht :(
>
> Es kann ja durchaus sein, dass das nicht daran liegt. Ich möchte dies
> als Ursache nur ausschließen, und dazu bracht man die Daten.

Klar, verständlich.
>
> Tobias schrieb:
>> Vielleicht noch ein Hinweis der helfen könnte, nachdem die
>> sekundäre Spule mit Spannung versorgt wird, fängt der Transformator an
>> zu summen.
>
> Was ist Deine Quelle, mit der Du ihn versorgst?
> Mit so wenig Informationen von Dir kommen wir hier nicht weiter :-(

Der Eisenkern ist 19,3mm hoch 20,3mm breit und 2,73mm dick.
Bild: https://plus.google.com/105003724764643751809/posts/2CCsPz4yR11

von Tobias M. (tobi100)


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hinz schrieb:
> Tobias M. schrieb:
>
>>>>>> mit einem 0,01mm Draht
>
>> Es sollen wenn ja nur sehr kleine ströme fließen, oder ist der Draht
>> allgemein viel zu dünn ?
>
> Woher hast du so dünnen Draht? Und wie hast den gewickelt?
>
> Oder hat er doch ehr 0,1mm Durchmesser?

Den Draht hatte ich noch auf einer Rolle aufgewickelt, keine Ahnung mehr 
wo ich diese gekauft hatte.Ja Entschuldigung ich habe meine Schieblehre 
falsch abgelesen, er ist 0,08mm bzw. 0,1mm dick. Ich habe ihn mit der 
Hand gewickelt.

von Dietrich L. (dietrichl)


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Tobias M. schrieb:
> Der Eisenkern ist 19,3mm hoch 20,3mm breit und 2,73mm dick.
> Bild: https://plus.google.com/105003724764643751809/posts/2CCsPz4yR11

Das sieht aus wie ein Ferrit-Kern für hohe Frequenzen.

Dietrich L. schrieb:
> Was ist Deine Quelle, mit der Du ihn versorgst?

Und da Du dazu noch nichts gesagt hast, kann ich Dir nur sagen: bei 50Hz 
funktioniert das mit ziemlicher Sicherheit nicht!

PS: Bilder bitte hier als Dateianhang!

von Stefan S. (chiefeinherjar)


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Tobias M. schrieb:
> Dietrich L. schrieb:
>> Tobias M. schrieb:
>>> Das weiß ich nicht genau, ich habe den alten Trafo abgewickelt und habe
>>> zwischen 300 und 350 Windungen gezählt.
>> Und für welche Frequenz und Spannung war diese Wicklung verwendet? Was
>> ist das für ein Trafo, was war seine Anwendung? Bild mit Maßangaben?
>
> Der Trafo war mal in einem Fernsehr auf der Netzteilplatine verbaut,
> leider war dieses Netzteil bzw. der Fernsehr kaputt.

Dann wird das mit Sicherheit kein Trafo für 50 Hz sein, sondern für 
einen Schaltregler oder ein Zeilentrafo für Frequenzen zwischen einigen 
kHz bis mehreren 100ten kHz

von oszi40 (Gast)


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Tobias M. schrieb:
> ich wollte gerade einen Transformator wickeln

Das lies in Jogis Röhrenbude wie das geht: 
http://www.jogis-roehrenbude.de/Transformator.htm

von Tobias M. (tobi100)


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Stefan S. schrieb:
> Tobias M. schrieb:
>> Dietrich L. schrieb:
>>> Tobias M. schrieb:
>>>> Das weiß ich nicht genau, ich habe den alten Trafo abgewickelt und habe
>>>> zwischen 300 und 350 Windungen gezählt.
>>> Und für welche Frequenz und Spannung war diese Wicklung verwendet? Was
>>> ist das für ein Trafo, was war seine Anwendung? Bild mit Maßangaben?
>>
>> Der Trafo war mal in einem Fernsehr auf der Netzteilplatine verbaut,
>> leider war dieses Netzteil bzw. der Fernsehr kaputt.
>
> Dann wird das mit Sicherheit kein Trafo für 50 Hz sein, sondern für
> einen Schaltregler oder ein Zeilentrafo für Frequenzen zwischen einigen
> kHz bis mehreren 100ten kHz

Vielen Dank für diesen Ratschlag, ich habe mir schnell eine Ansteuerung 
gebaut mit einem NE555 und zwei Mosfets. Der NE555 macht eine Frequenz 
von 260kHz. Der Trafo hat nun am Eingang 5V und am Ausgang 8,3V, Perfekt 
;)

von oszi40 (Gast)


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Tobias M. schrieb:
> Der Trafo hat nun am Eingang 5V und am Ausgang 8,3V, Perfekt

Wirkungsgrad? Nur zum Vergleich z.B. 
http://de.rs-online.com/web/c/stromversorgungen-transformatoren/dc-dc-wandler/

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