Forum: PC Hard- und Software Betrieb EDV-Geräte an gleicher Phase


von Elektrolaie (Gast)


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Hallo zusammen,

kann mir jemand anschaulich erklären, warum (vor allem im gewerblichen 
Einsatz)alle EDV-Geräte an der gleichen Phase betrieben werden (sollen)?

Vielen Dank im Voraus.

von Peter II (Gast)


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Elektrolaie schrieb:
> kann mir jemand anschaulich erklären, warum (vor allem im gewerblichen
> Einsatz)alle EDV-Geräte an der gleichen Phase betrieben werden (sollen)?

nein. Wo soll das stehen?

von Horst (Gast)


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Elektrolaie schrieb:
> (vor allem im gewerblichen Einsatz)

Grad im gewerblichen Einsatz ist man gehalten, alle Außenleiter 
gleichmäßig zu belasten.

von npn (Gast)


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Elektrolaie schrieb:
> Hallo zusammen,
>
> kann mir jemand anschaulich erklären, warum (vor allem im gewerblichen
> Einsatz)alle EDV-Geräte an der gleichen Phase betrieben werden (sollen)?
>
> Vielen Dank im Voraus.

Kannst du auch eine Quelle für diese Forderung nennen?

von Georg (Gast)


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Elektrolaie schrieb:
> alle EDV-Geräte an der gleichen Phase betrieben werden (sollen)?

In der Praxis geht das garnicht, dazu müsste man den Gewerbebetrieb 
(wenn er die Bezeichnung verdient und nicht nur aus einer Garage 
besteht) komplett neu verkabeln.

Georg

von Peter II (Gast)


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Georg schrieb:
> (wenn er die Bezeichnung verdient und nicht nur aus einer Garage
> besteht) komplett neu verkabeln.

naja, dafür reicht es ein der Verteilung die Phasenverteilung zu ändern. 
Ich habe zumindest noch keine Stromkabel gesehen die nur für L1 
zugelassen sind.

von Der Andere (Gast)


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npn schrieb:
> Kannst du auch eine Quelle für diese Forderung nennen?

Der Frage schließe ich mich an.

von portside (Gast)


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Nun ja, vor endlicher Zeit ca 30 Jahre habe ich mal zum Anschluss von
Peripheriegeräten 100m Verlängerungskabel durchs TÜV Hauptgebäude in 
Berlin in ein höherliegendes Stockwerk gelegt zum Nachweis dass gewisse 
Peripherie nur lauffähig war, wenn diese an gleicher Phase wie der 
Server angeschlossen war.
Und zu dieser Zeit musste man dann zumindest die Verkabelung im Haus 
umklemmen.
Und die Quelle diese Forderung zeigt dann die Erfahrung und den 
wissenschaftlichen Beweiss bringt 100m Verlängerungskabel. Was an dieser 
US Technik Probleme machte muss man einen Herrn Trump fragen der teilt 
dann auf Twitter die Geheimnisse mit 'how to make Amerika great again'

von ZEP (Gast)


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Aus der Praxis kann ich bestätigen, dass es massive Probleme geben kann, 
wenn unterschiedliche Erdpotentiale im Spiel sind. Vielleicht meint er 
das?

ZEP.

von Elektrolaie (Gast)


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Danke für die Antworten !

Ich habe bei der Recherche auch keine Quelle gefunden, die das 
vorschreibt, daher meine Fragestellung hier in diesem Forum.
In meiner Firma gibt es die Vorgabe, dass alle EDV-Stromkreise sich auf 
der gleichen Phase befinden müssen. Es kann mir aber keiner beantworten 
warum.

Ich könnte es mir nur erklären, wenn die vorhandenen Elektrostromkreise 
genutzt werden würden, um zur Datenübertragung entsprechende Signale 
aufzumodulieren, was aber derzeit nicht der Fall ist.


Ich kann mir nicht vorstellen, dass die 120° Phasenverschiebung unter 
den Außenleitern bei EDV-Geräten Störungen verursachen, wenn diese auf 
alle drei Phasen verteilt wären.

von WaMin (Gast)


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Elektrolaie schrieb:
> Ich kann mir nicht vorstellen, dass die 120° Phasenverschiebung unter
> den Außenleitern bei EDV-Geräten Störungen verursachen, wenn diese auf
> alle drei Phasen verteilt wären.

Das erste, was in einem PC Netzteil (nach dem Netzfilter) gemacht wird, 
ist die Spannung gleichzurichten.

von ZEP (Gast)


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Daten auf das Stromnetz aufzumodulieren ist grober Unfug und gehört 
verboten.

ZEP.

von oszi40 (Gast)


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Elektrolaie schrieb:
> In meiner Firma gibt es die Vorgabe, dass alle EDV-Stromkreise sich auf
> der gleichen Phase befinden müssen.

Falls es eine zetrale USV gäbe, wäre das evtl. eine mögliche Erklärung? 
Allerdings wird es nach einem Stromausfall weniger Freude geben, wenn 
etwa die 3-fache Leistung (USV+Akku+Verbraucher) über nur eine Sicherung 
gezogen wird!

von Soul E. (Gast)


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Elektrolaie schrieb:

> kann mir jemand anschaulich erklären, warum (vor allem im gewerblichen
> Einsatz)alle EDV-Geräte an der gleichen Phase betrieben werden (sollen)?

Nicht an der gleichen Phase, sondern am selben Schutzleiter.

Bei EDV-Geräten ist fast immer die Schaltungsmasse mit der VDE 
Schutzerde (PE) verbunden. Wenn Deine Geräte an verschiedenen Netzen 
hängen, treffen sich deren PEs im Keller an der 
Potentialausgleichschiene. Wenn Du nun ein USB-Kabel von einem Gerät zum 
anderen ziehst, baust Du eine schöne große Masseschleife. Die dort 
fliessenden Ausgleichströme kann man sehen (weil es beim Anstecken 
funkt) und messen.

von Horst (Gast)


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oszi40 schrieb:
> Falls es eine zetrale USV gäbe, wäre das evtl. eine mögliche Erklärung?

Wenn es sich lohnt, eine zentrale USV aufzubauen lonht es sich auch, da 
eine Dreiphasige hinzustellen.

soul e. schrieb:
> VDE Schutzerde

Was soll das denn sein?

soul e. schrieb:
> Die dort fliessenden Ausgleichströme kann man sehen (weil es
> beim Anstecken funkt) und messen.

Wenn das in Reichweite von USB (5m) passiert hast Du eine Problem mit 
der Stromversorgung allgemein oder es sein SKII-Geräte mit 
Y-Kondensatoren,.
Die von Dir genannten Probleme dürfen nur bei Verbindungen zwischen 
verschiedenen Gebäuden mit getrenntem Potentialausgleich passieren und 
da ist dann sowieso eine galvanische Trennung der Datenleitungen nötig.

von waflija (Gast)


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Klassischer Fall von Cargo-kult in einer Firma :)

Frag mal die ganz alten Ingeniuere, warum es diese Regel mal gab. 
Vermutlich hat die einfach die Zeit überlebt und sich leicht ins 
sinnlose verändert, aber niemand wagt Sie in Frage zu stellen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Cargo-Kult

von Dr. Sommer (Gast)


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Hier wäre es eventuell sinnvoll noch darauf hinzuweisen, dass die 
verbreitete Netzwerk Technik Ethernet galvanisch trennend ist, und somit 
die Verbindung von Computern völlig unabhängig von Potential und Phase 
kein Problem sein sollte. Alle anderen Busse sollte man wohl kaum 
zwischen Gebäuden verbinden...

von Tobi (Gast)


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Das Gerücht scheint aus der Zeit des Thick Ethernet zu stammen. Das 
waren die Rg215 Leitungen mit denen man in den 80er Jahren unglaubliche 
10 MBit übertragen könnte.

Da der Schirm auf Massepotential lag konnte es bei TNC oder TT Netzen 
vorkommen, dass da ein gewaltiger Strom drauf floss. Stichwort 
Masseschleife...

Gruß Tobi

von Georg (Gast)


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Dr. Sommer schrieb:
> dass die
> verbreitete Netzwerk Technik Ethernet galvanisch trennend ist

Das ist ein Missverständnis. Die Daten sind zwar über Trafos geführt, 
aber in den meisten Fällen - PC, Switch, Router - sind alle Schirme 
miteinander verbunden, und beim PC auch mit PE. Es kann also 
Masseausgleichsströme geben, allerdings sollten bei einer ordentlichen 
Elektroinstallation keine nennenswerten Potentialunterschiede auf den 
PE-Leitungen auftreten, ausser vielleicht im Moment eines 
Blitzeinschlags.

Georg

von Soul E. (Gast)


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Der Klassiker ist immer noch das USB-Kabel zwischen Schreibtisch und 
Labortisch. Oder zum Laserdrucker in der Werkstatt nebenan. Die hängen 
dann an verschiedenen Unterverteilungen, deren Schutzleiter sich im 
Keller treffen. Und schon gibt es Ausgleichströme.

Hat uns einige Debugger und Emulatoren gekostet, bis die USB-Isolatoren 
dann schliesslich anfingen sich durchzusetzen.

von Peter II (Gast)


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soul e. schrieb:
> Der Klassiker ist immer noch das USB-Kabel zwischen Schreibtisch und
> Labortisch. Oder zum Laserdrucker in der Werkstatt nebenan. Die hängen
> dann an verschiedenen Unterverteilungen, deren Schutzleiter sich im
> Keller treffen. Und schon gibt es Ausgleichströme.

das hat aber alles nicht mit dem Phasen der Geräte zu tun.

Aber in neue Installationen wo alles nach dem HAK 5 Polig ist, dürfte es 
auch keine Ausgleichströme mehr geben.

von Soul E. (Gast)


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Peter II schrieb:
> soul e. schrieb:
>> Der Klassiker ist immer noch das USB-Kabel zwischen Schreibtisch und
>> Labortisch. Oder zum Laserdrucker in der Werkstatt nebenan. Die hängen
>> dann an verschiedenen Unterverteilungen, deren Schutzleiter sich im
>> Keller treffen. Und schon gibt es Ausgleichströme.
>
> das hat aber alles nicht mit dem Phasen der Geräte zu tun.

Richtig. Warum wohl schreibe ich

soul e. schrieb:
> Elektrolaie schrieb:
>
>> kann mir jemand anschaulich erklären, warum (vor allem im gewerblichen
>> Einsatz)alle EDV-Geräte an der gleichen Phase betrieben werden (sollen)?
>
> Nicht an der gleichen Phase, sondern am selben Schutzleiter.



> Aber in neue Installationen wo alles nach dem HAK 5 Polig ist, dürfte es
> auch keine Ausgleichströme mehr geben.

Der "HAK" in einer Firma belegt üblicherweise eine ganze Wand. Von da 
aus gehen einzelne Leitungen zu den mit 32A dreiphasig abgesicherten 
Labortischen, zu den mit bis zu 63A dreiphasig abgesicheten Maschinen, 
und zu den Unterverteilungen auf den einzelnen Stockwerken. Dort sitzen 
dann Leitungsschutzschalter wie Du sie von zu Hause kennst, und von da 
aus geht es dann zu den Steckdosen.

So kommen einige Meter Schutzleiterlänge bis zur 
Potentialausgleichschiene zusammen. Das gibt eine ordentliche 
Leiterschleife, die eine Menge Dreck einsammeln kann.

Und auch wenn PE und N hinter der Einspeisung stets getrennt bleiben, 
wird durch die Unsymmetrien der Netzfilter dort einiges eingekoppelt. 
Pro Gerät sind bis zu 3,5 mA oder 1 mA / kW erlaubt, die Beiträge aller 
Geräte addieren oder subtrahieren sich dann je nach Phasenlage. D.h. je 
nachdem ob der Y2-Kondensator nach L oder nach N ein bisschen kleiner 
ist.

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