Hallo liebe Experten, vor mir liegt ein Bild einer entstückten analoge Platine [einseitig mit ca. 75 bedrahteten Bauelementen] (nichts wildes, ein paar OPs, D, R, C, T) Nichts zeitkritisches... Dieses Teil gibt es nicht mehr zu kaufen ;-(. Nun möchte ich daraus im - ersten Schritt einen Schaltplan kreiren und dann im - zweiten Schritt zu einer SMD-Platine gelangen. Gibt es ein günstiges oder gar freies Layoutprogr. was mich dabei insbesondere im ersten Schritt gut unterstützen kann? Das einfach mit der Hand, dem Auge und auf Papier zu tun ist wohl zu fehleranfällig. Danke sehr und Grüße
Meiner Kenntnis nach, gibt es so etwas nicht: Eine programmatische Unterstützung beim Schaltungs-Reverse-Engineering. Das wäre auch ziemlicher Aufwand im Verhältnis zu der Häufigkeit mit der man so etwas benötigt. Nämlich so gut wie nie. Ein Trick, der hier an anderer Stelle mal beschrieben wurde, wäre, das Layout auf eine transparente Folie auszudrucken und auf den Bildschirm zu kleben. Das würde die Sache wenigstens etwas einfacher machen. Ein Foto der noch bestückten Platine hast Du hoffentlich noch, damit die Polungen nachsehen kannst. Achtung bei den mehrpoligen Bauteilen. Du siehst sie im Schaltplan sozusagen von unten. Ein anderes Problem wird sein, dass die Reihenfolge der Anschlüsse nicht zwingend der Reihenfolge im Symbol entspricht. An sich ist das nicht weiter schwierig - nur braucht man viel Aufmerksamkeit. Ich würde dazu raten, dass Layout in einer anderen Farbe in Rechtecke einzuteilen, und dann Schritt für Schritt die Rechtecke abzuarbeiten. Dann weiss man immer wo man gerade dran ist und kann die Arbeit auch leicht mal längere Zeit unterbrechen. Viel Erfolg.
Nase schrieb: > vor mir liegt ein Bild einer entstückten analoge Platine > [einseitig mit ca. 75 bedrahteten Bauelementen] > (nichts wildes, ein paar OPs, D, R, C, T) Nichts zeitkritisches... Hoffentlich hat die einen guten Bestückungsdruck, damit sich die Bestückung rekonstruieren lässt.
Theor schrieb: > Ein Trick, der hier an anderer Stelle mal beschrieben wurde, wäre, das > Layout auf eine transparente Folie auszudrucken und auf den Bildschirm > zu kleben. Das würde die Sache wenigstens etwas einfacher machen. Noch einfacher ist es, die Platinenunterseite einzuscannen und in einem Layoutprgramm zu hinterlegen. Dann nachzeichnen.
Es kann noch hilfreich sein, Ober- und Unterseite zu fotografieren, mit Photoshop (oder Vergleichbarem) die Bilder zu Spiegeln, an Transparenz, Sättigung, Kontrast und Co herumzuspielen und dann übereinanderzulegen.
KiCAD ist ein freies Layout-Programm. Die Stelle, an der "einfach" eingefügt wird kann ich Dir aber nicht verraten... Reverse Engineering selbst ist nicht ganz ohne. Dazu sind meist fundierte Kenntnisse der Schaltung nötig. Spätestens wenn ein Bauteil nicht lesbar ist, sollte der Ochse das Scheunentor öffnen können. Daraus einen Schaltplan erstellen geht noch aber... Der Schaltplaneditor ist ein recht komplexes Programm, welches bedient werden will. Der Editor für die spätere Platine ist auch nicht ganz ohne. Jede Menge haken und Ösen. Wohl gemerkt viele Andere haben das auch hinbekommen, aber das Wörtchen "Einfach" ist dabei nicht vorgekommen.
Nun, das Layout in einem CAD wie Eagle etc nachzuzeichnen ist ja nicht wirklich die Hürde. Dazu Bauteile zu plazieren und zu verbinden wohl auch nicht. Dann ein Ripup, aber damit habe ich noch keinen Schaltplan in Gummiverfädelung... obwohl ha dann alle Daten vorhanden sein müssten. Any ideas?
Wie wäre es, wenn Du Fotos machst und die Schwarmintelligenz des Forums Dir hilft, den Schaltplan zu erstellen? ;-)
Nase schrieb: > Nun, das Layout in einem CAD wie Eagle etc nachzuzeichnen ist ja nicht > wirklich die Hürde. Dazu Bauteile zu plazieren und zu verbinden wohl > auch nicht. Wenn Du es anders machst kommnst Du vielleicht leichter ans Ziel: Mache Dir von den Lagen die erwähnten Kopien auf Transparentfolie, auf den Bildschirm damit und jetzt im Schematic Editor die Bauteile platzieren und verbinden, auch wenn es erst mal fürchterlich aussieht. Wenn der Schaltplan dann drinnen ist kannst du den mit Verschieben lesbarer machen und auf Richtigkeit überprüfen. Besser geht es aber nicht. rgds
Die Idee von 6a66 erscheint mir gut und machbar. Nun noch ein Layoutprog. wo ich die Platine als Hintergrundbild einbinden kann, dann habens wirs ja schon! Supi! Vielen Dank an alle ! hallo
Hallo, > Nase schrieb: > Hallo liebe Experten, > vor mir liegt ein Bild einer entstückten analoge Platine > [einseitig mit ca. 75 bedrahteten Bauelementen] > Nun möchte ich daraus im > - ersten Schritt einen Schaltplan kreiren und dann im > - zweiten Schritt zu einer SMD-Platine gelangen. die erste Frage, die sich hier stellt: Ist die Funktion der Platine bekannt? Weiß man, was am Eingang rein geht und was hinten raus kommt? Wenn das der Fall ist, braucht wahrscheinlich kein reverse Engineering, sondern setz die Schaltungsfunktionen gleich mit heute verfügbarer Schaltungstechnologie neu um. Oft ist es nicht die beste Lösung, uralte Schaltungskonzepte wieder 1:1 zu kopieren. Gruß Öletronika
Ja, die Schaltungsfunktion ist durchgehend bekannt, die Bauteile auch. Also kein Geheimnis. Ich mache die dahinter liegende Funktion bewusst nicht öffentlich, weil sich daraus ein unendlicher Thread mit Alternativvorschlägen ergeben würde. Viele davon sind aber schon überprüft und teilweise mit Lehrgeld bezahlt. Bitte seht es mir nach, danke sehr! Mir gefällt dieser Weg auch nicht, aber er scheint zurZeit das kleiste Übel unter den zur Verfügung sthenden Optionen zu sein. Viele Grüße
U. M. schrieb: > Oft ist es nicht die beste Lösung, uralte Schaltungskonzepte wieder 1:1 > zu kopieren. > Gruß Öletronika Oft ist es genau DAS was Kunden benötigen: eine an den Ein- und Ausängen identsiche Verhaltensweise des Nachfolgers. Dann kommt häufig die Idee: machen wir es doch mit einer neuen Schaltung besser. Und dann wird das Projekt begonnen und im Laufe des Projekts (best case!) muss man erkennen dass sich die neue Schaltung doch nicht GENAU SO verhält. Und dann kommt da noch ein Baalkon dran der dann sorgfältig erprobt werden will und es geht dann doch nicht GENAU SO, es bleiben keine Abweichungen und dann muss der Kunde zu Zugeständnissen bewegt werden und und und ... Letztlich kostet das Projekt dann doch mehr Zeit und Geld als geplant wurde und die Zufriedenheit ist nicht gesichert. Deswegen hat die Vorgehensweise "GENAU SO" - also Reverseengineering und identischer Aufbau - seine Berechtigung. Aber latürnich genau so auch der Fortschritt. Hängt eben vom Kunden und der Anwendung ab. rgds
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