Hallo, wie schließe ich, bei einer kapazitiven Last, ein 50 Ohm Koaxialkabel reflexionsfrei ab? Es geht um einen Einzelimpuls von ca 10 Nanosekunden. 10 Nanosekunden entspricht 100MHZ. Kann ich jetzt einfach den Blindwiderstand bei 100 MHZ berechnen? Wenn jetzt z.B. der Blindwiderstand 100 Ohm beträgt, kann ich da als Abschluss einen weitern 100 Ohm Widerstand nehmen. Parallel geschaltet würde ich ja auf die 50 Ohm Wellenwiderstand kommen. Oder ist es komplizierter? Gruß
Eine Spule parallel schalten die den gleichen Blindwiderstand hat wie die kapazitive Last. Es entsteht dann ein Resonanzwiderstand. Dann noch ein Widerstand parallel schalten, um auf 50 Ohm zu kommen.
Peter F. schrieb: > Einzelimpuls von ca 10 Nanosekunden. > 10 Nanosekunden entspricht 100MHZ. Wenn eine Halbwelle 10ns dauert, welcher Frequenz entspricht dann eine Vollwelle? Musst du überhaupt reflexionsfrei abschliessen? Wenn die Quelle reflexionsfrei ist, kannst du u.U. darauf verzichten. Dann entsteht zwar eine zurücklaufene Welle, aber die wird von der reflexionsfeien Quelle absorbiert. Peter F. schrieb: > Oder ist es komplizierter? Vermutlich. Ein Impuls hat ja ein reiches Oberwellenspektrum, und wenn du den Abschluß mittels Resonanzkreis für eine Frequenz reel machst, werden immer noch die Oberwellen reflektiert, weil für diese die Resonanzbedingung ja nicht zutrifft. Günter Lenz schrieb: > Eine Spule parallel schalten Kann problematisch sein, wegen evtl. vorhander Gleichstromkomponente. Besser dann diese Induktivität mit 50R in Reihe schalten und wesentlich kleiner wählen; weniger der Impulsdauer als der Flankensteilheit entsprechend.
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Breitband-Anpassung geht am einfachsten resisitiv, wenn man das überhaupt braucht. Ein Dämpfungsglied mit ein paar dB am Ende des Koaxkabels, für die Reflexion verdoppelt sich die Dämpfung, da das Signal zweimal durchläuft.
Günter Lenz schrieb: > Eine Spule parallel schalten die den gleichen Blindwiderstand > hat wie die kapazitive Last. Es entsteht dann ein Resonanzwiderstand. > Dann noch ein Widerstand parallel schalten, um auf 50 Ohm zu kommen. Das hört sich doch gut an. Anbei nochmal der Schaltplan. Es geht um die Ansteuerung eines optoelektronischen Schalters(Pockelszelle). Hp M. schrieb: > Kann problematisch sein, wegen evtl. vorhander Gleichstromkomponente. > Besser dann diese Induktivität mit 50R in Reihe schalten und wesentlich > kleiner wählen; weniger der Impulsdauer als der Flankensteilheit > entsprechend. Wenn ich eine Induktivität, mit einem Blindwiderstand von 100 Ohm, in Reihe mit dem Widerstand schalte, dann komme ich doch nicht auf die 50 Ohm? Oder? Danke an alle für die Antworten. Gruß
Peter Funke schrieb: >Wenn ich eine Induktivität, mit einem Blindwiderstand von 100 Ohm, in >Reihe mit dem Widerstand schalte, dann komme ich doch nicht auf die 50 >Ohm? Oder? Es entsteht dann ein Schwingkreis mit Verlusten, also ein Schwingkreis mit schlechter Güte. Die Bandbreite wird größer. Der Resonanzwiderstand wird kleiner als bei einem Schwingkreis mit hoher Güte. Der zusätzliche Parallelwiderstand muß nun größer sein um den Gesamtwiderstand auf 50 Ohm zu bringen.
Peter F. schrieb: > Günter Lenz schrieb: >> Eine Spule parallel schalten die den gleichen >> Blindwiderstand hat wie die kapazitive Last. Es >> entsteht dann ein Resonanzwiderstand. Dann noch >> ein Widerstand parallel schalten, um auf 50 Ohm >> zu kommen. > > Das hört sich doch gut an. Nein, das beruht auf einem Denkfehler. Die komplexe Wechselstromrechnung beruht auf der Voraussetzung stationaerer, d.h. eingeschwungener Zustaende. Mit einem Schwingkreis kann man fuer eine einzelne Spektrallinie, d.h. fuer Sinusschwingungen einer einzigen Frequenz Anpassung erreichen. Deine Impuls enthalten aber Oberwellen; fuer die ist, wie bereits korrekt erwaehnt wurde, die Anpassung beim Teufel. Die uebliche Methode ist die von Chrisoph erwaehnte: Resistive Zwangsanpassung. Auf Deutsch: Daempfungsglied. Mehr als 6dB wird kaum noetig sein; wahrscheinlich sind 3dB schon ausreichend.
Possetitjel schrieb: > Die uebliche Methode ist die von Chrisoph erwaehnte: > Resistive Zwangsanpassung. Auf Deutsch: Daempfungsglied. Nach meiner unmaßgeblichen Erfahrung wird das nicht funktionieren, weil Pockelszellen mit sehr großen Spannungen angesteuert werden müssen. Wir reden hier von ein paar hundert Volt bis zu einigen kV, im obigen Schaltplan steht sogar etwas von 30kV. Das vertragen Dämpfungsglieder nicht, mal ganz davon abgesehen, dass dann die Pulsamplituden eingangsseitig noch größer sein müssen, um die Dämpfung zu kompensieren. Bei Pulsbetrieb lässt sich der kapazitive Ladestrom der Pockelszelle nicht vermeiden, deshalb machte ich die Kabel in so einem Fall möglichst kurz, damit die zusätzliche Kapazität entsprechend klein bleibt. Ich kann mich erinnern, einen Marx Bank Generator direkt an die Pockelszelle gebaut zu haben, um den Puls möglichst unverfälscht anzulegen. Anders geht es leider nicht. Gruß, Isar
Hallo Isar, genauer gesagt, geht es um eine (selbstbau) Kerrzell, komerzielle Pockelszellen liegen ein wenig außerhalb meines Budgets. Ein hochspannungsfestes Dämpfungsglied bekomme ich auch noch "gebastelt". Zu kaufen wird es sowas wohl nicht geben. An einen Marxgenerator habe ich auch schon gedacht. Aber bekommt man damit wirklich Pulse von 10 Nanosekunden hin? Ich wollte den Aufbau möglichst einfach halten, um Fehlerquellen auszuschließen, deswegen die Lösung mit den Koaxkabeln als Pulsgenerator. Gruß
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