Mir ist aufgefallen, dass immer mehr ATX Gehäuse für den PC mit Sichtfenstern angeboten werden. Seit neustem mit rel. edel wirkendem sog. Tempered Glas anstatt schnödem Plexiglas. Das Thema EMV scheint dabei aber kaum einen Hersteller mehr zu stören. Und auch die Fachzeitschriften schweigen still oder habe ich es etwa nur überlesen? Will mir demnächst ein neues Gehäuse als Basis für einen neuen PC anschaffen und bin nun selber am überlegen, ob so ein Sichtfensterdingens mit Einblick oder der doch gute alte blickdichte aber bullig wirkende Stahlkoloss in Frage kommt. Meinungen dazu?
Heutzutage strahlt WLAN und PowerLAN viel stärker als ein moderner PC.
Verkauft wird das, was gefällt. Aber vermutlich ist vieles nicht konform mit europäischem Recht. Die physikalischen Grundlagen haben sich nicht geändert und die Richtlinien für Abstrahlung und Störfestigkeit auch nicht.
Winfried M. schrieb: > Verkauft wird das, was gefällt. Aber vermutlich ist vieles nicht konform > mit europäischem Recht. Der Verkauf des nackten Gehäuses verstößt auf keinen Fall gegen irgendwelches Recht. Man kann sich mit solch einem Produkt so lange in die EMV-Kammer hocken und nach Emissionen suchen wie man will. Allerdings muss natürlich der Inverkehrbringer des Gesamtgeräts ebenfalls die Einhaltung der relevanten Vorschriften, z.B. auch EMV, gewährleisten und ggf. auch die Einhaltung auch nachweisen. Und da sieht es schon etwas anders aus. Ich kann mir durchaus sehr gut vorstellen, dass sich so mancher PC-Schrauber überhaupt keine Gedanken über EMV macht, denn ansonsten wäre ja auch so manche andere Komponente in Deutschland bzw. der EU verkaufsfähig. Erstaunlicherweise findet man diese PCs mit Fenster auch nur im Selbstbau oder bei kleineren lokalen PC-Händlern, aber nicht bei der großen Händlern, die ggf. eher in den Fokus der Marktüberwachung geraten oder eben auch Mitarbeiter haben, die sich tatsächlich um die ganzen Konformitätsangelegenheite kümmern. > Die physikalischen Grundlagen haben sich nicht geändert und die > Richtlinien für Abstrahlung und Störfestigkeit auch nicht. Naja, Herr Maxwell hat zwar in der letzten Zeit seine Gesetze nicht überarbeitet, aber es hat sich im PC-Bereich schon sehr viel geändert. Während man bei den traditionellen Bussen ((E)ISA, Microchannel, VLB, PCI) einen Haufen HF-technisch nicht abgeschlossener Leitungen hatte, die zudem noch mit mehr oder weniger vielen Stichleitungen versehen wurden, gibt es heutzutage fast ausschließlich Punkt-zu-Punkt-Verbindungen, z.B. bei PCI Express, SATA/SAS, USB, bei denen zudem auch noch eine Erkennung offener Leitungsenden erfolgt. Weiterhin hat man (bei USB nur eingeschränkt) eine streng differentielle, impedanzkontrollierte Signalisierung ohne Massebezug, so dass auch keine großen Leiterschleifen über die Versorgungspotentiale entstehen. Andererseits verwendet man dementsprechend höherfrequente Signale mit wesentlich steileren Signalflanken als früher, aufgrunddessen natürlich schon der kürzeste Stummel als Antenne fungiert.
Die Zulassung gilt ja nicht für Einzelkomponenten sondern nur für das gesamte Gerät. Wenn du einen störenden Rechner zusammennagelst bekommst du Besuch vom Gilb. Oder -wie kürzlich im Bekanntenkreis- von den Feldjägern. Da hat der offene Aufbau die Mil-Funkstrecke gestört. Das ist mit Powerline ähnlich. Wenn sich jemand über Störungen beschwert steht ebenfalls der Gilb vor der Haustür und legt die Anlage still. Es gibt ja immernoch keine Allgemeinzulassung für den Rotz.
zu all der Thematik von wegen Sicherheit, EMV etcpp sage ich nur: mach 'ne Kleinkrauterfirma auf und versuche nur mal einen Kopfhörer, ganz normal kabelgebunden mit Stecker auf den Markt zu bringen. Du glaubst garnicht, was einem da alles für Dinge zwischen die Beine geworfen werden. da ist eine Hundehütte mit zigfachen Störquellen drin doch überaupt nix dagegen. wie ein Hersteller sowas auch immer hinbekommt. wahrscheinlich haben selbst die klein aussehenden Firmen, die sowas anbieten Rückendeckung durch Grosskonzerne, da diese eigentlich dazu gehören. Oder das Politbüro in PRC übernimmt das. Backschisch-Zahlungen können dann entsprechend ausfallen.
Hat überhaupt mal jemand der EMV Verfechter hier, eine aussagekräftige Messreihe mit einem aktuellen PC im "Standardgehäuse" und dann nochmal im "Fenstergehäuse" gemacht? Ich glaube kaum... Aber das Thema ist nicht so "brisant" wie manche vielleicht meinen... Und abgesehen davon, Natürlich verkaufen auch große Hersteller mittlerweile Zuahus PCS mit Fenster und alelrlei Schnickschnack, einfach weil man damit Geld verdienen kann, denn wenn der X-te Progamer seinen Namen für einen Komplett PC hergibt, dann wird der natürlich auch gekauft, der Feld-Wald-und-Wiesen Gamer will ja schließlich mit dem gleichen Equipment aufwarten... Oo
prg schrieb: > Das Thema EMV scheint dabei aber kaum einen Hersteller mehr zu stören. Warum auch, der verkauft ja nur ein Blechgehäuse. Wie es mit der EDV aussieht, wenn du irgendwas einbaust, ist deine Verantwortung. Der Gehäusehersteller kann das garnicht beurteilen, vielleicht hast du ja ein nichtstrahlendes Motherboard... Georg
aber man kann sich wundern. Aus nem Plexi-Fenster kann so gut wie nix rauskommen, während ein nicht ganz so 100%ig eingesetztes Slotblech nen Schlitz frei lässt und das da raus trötet (oder rein kommen kann). Das hat dann zusammen mit dem Entstehungsort irgendwie genau die Wellenlänge der einzigen vagabundierenden Welle, die das dann natürlich gerne zum Anlass nimmt, rauszukommen ;) O_° irgendwas is' immer...
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