Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Physikstudium sinnvoll


von SPI (Gast)


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Hallo,

ich überlege, nach dem Abitur Physik zu studieren.

Wie würdet ihr die späteren Berufsaussichten hierzu einschätzen, ist die 
Studienwahl in dieser Hinsicht sinnvoll?

von Donni D. (Gast)


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SPI schrieb:
> späteren Berufsaussichten

Was willst du denn machen?

von Fernsehkoch (Gast)


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Wichtigste Frage: Was willst du denn später machen?

Beitrag #4971741 wurde von einem Moderator gelöscht.
von physiker (Gast)


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Wahrscheinlich kommen gleich die Leute mit den schlechten Erfahrungen 
aus Mitte der neunziger an, aber ich kann nur sagen, daß alle die ich 
kenne und in den letzten Jahren abgeschlossen haben, ob mit 
Diplom/Master oder Promotion, schnell eine adequate Stelle gefunden 
haben. Man sollte nur bei der Ausrichtung Hauptstudium/Master und 
jeweiliger Abschlussarbeit daran denken, daß man zu einem gewissen Maße 
ggf. schon die Ausrichtung des Jobs beeinflusst. Aber dazu ist es zu 
Studienbeginn noch zu früh.

Beitrag #4971753 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Dr. A. Fissur (Gast)


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SPI schrieb:
> Wie würdet ihr die späteren Berufsaussichten hierzu einschätzen, ist die
> Studienwahl in dieser Hinsicht sinnvol

Wenn Du Interesse daran hast, machen :) Mit einem Physikstudium stehen 
Dir viele Wege offen.

von Benz Ford (Gast)


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Wenn noch jung und interessiert --> machen. Was anderes lernen oder 
auswandern kannst Du immer noch.

von Dr. Strangelove (Gast)


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> Mit einem Physikstudium stehen Dir viele Wege offen.

Stimmt! Siehe Angela M.(Berlin). Zum Jahresende wird sie aber dann
vermutlich wieder in ihren erlernten Beruf zurückkehren müssen.
Arbeit findet sich da immer (z.B. im AKW Brennstäbe putzen). :-)

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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SPI schrieb:
> Hallo,
>
> ich überlege, nach dem Abitur Physik zu studieren.
>
> Wie würdet ihr die späteren Berufsaussichten hierzu einschätzen, ist die
> Studienwahl in dieser Hinsicht sinnvoll?

Wenn du gut vernetzt bist (Mitglied in einer der (sog.) Volksparteien) 
hast du Chancen. Vorallem wenn ud mal mit Mitte 40`zig den Arbeitsmarkt 
zur Verfügung ghestellt wirst!

Ansonsten ist  Physik nur mit Plan B (Lehramt) eine sichere Bank!
Solange man in den Schuldienst wechselt!

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Dr. Strangelove schrieb:
>> Mit einem Physikstudium stehen Dir viele Wege offen.
>
> Stimmt! Siehe Angela M.(Berlin). Zum Jahresende wird sie aber dann
> vermutlich wieder in ihren erlernten Beruf zurückkehren müssen.
> Arbeit findet sich da immer (z.B. im AKW Brennstäbe putzen). :-)

Die Frau bleit Bundeskanzlerin.

Da gibts genügend Stimmen (auch wenn sie nicht wissen wofür  sie 
Stimmen), die die CDU wieder über die 30% heben.
Und welche Partei dahinter ist noch so stark im September 2017?

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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physiker schrieb:
> Wahrscheinlich kommen gleich die Leute mit den schlechten Erfahrungen
> aus Mitte der neunziger an, aber ich kann nur sagen, daß alle die ich
> kenne und in den letzten Jahren abgeschlossen haben, ob mit
> Diplom/Master oder Promotion, schnell eine adequate Stelle gefunden
> haben. Man sollte nur bei der Ausrichtung Hauptstudium/Master und
> jeweiliger Abschlussarbeit daran denken, daß man zu einem gewissen Maße
> ggf. schon die Ausrichtung des Jobs beeinflusst. Aber dazu ist es zu
> Studienbeginn noch zu früh.

JaJa, "alle-die-kenne", der Spruch rechtfertigt dann alles!

von auch physiker (Gast)


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Physik macht Spass. Wenn es Dich interessiert dann mach es. Geh doch mal 
in die Fachbibliothek und lese ein paar Kapitel vom Berkeley Physics 
Course, wenn Dir das Freude macht dann studier es. (uns wenn Du auf den 
Boden der harten Tatsachen heruntergezogen werden willst dann lies die 
ersten Kapitel vom Landau-Lifshitz)

von Marc S. (darkchaos)


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Um die anderen noch ein bisschen zu Ergänzen:
Was du später tun möchtest ist wichtig, klar. Wenn du hier schreibst, 
kommen dann auch Studiengänge der Elektrotechnik oder sogar Informatik 
in Frage?

Es ist schon grob so: Physik < Elektrotechnik (bzw. Ingenieur) < 
Informatik
was die Nachfrage seitens der Industrie hergibt. Ich zB als 
Wirtschaftsingenieur habe für zahlreiche Ingenieurspraktika nichtmal 
eine Absage bekommen aber von den zwei Informatiker-Praktika waren beide 
Zusagen.

Klar ist das eine zu geringe Stichprobe, so dass Schwankungen möglich 
sind, aber das ist vielleicht auch ein wichtiger Punkt. Möchtest du 
genau das machen was dich interessiert, oder willst du eher 
stromlinienförmig der Masse Folgen und wenig Friktion bei der Jobsuche 
haben?

Außer natürlich du möchtest Promovieren bzw. Forschen/Lehren, dann ist 
die Industrie nicht wichtig.

Beitrag #4971856 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Klaus (Gast)


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Ich habe auch Physik studiert (Experimentalphysik). Meine promovierten 
Kollegen, alle Anfang/Mitte 30 haben alle gute Stellen als Ingenieure, 
keiner ist arbeitslos oder hat gröbere Schwierigkeiten eine Stelle zu 
finden.
Ich bin bei einem IG-Metall Unternehmen in Bayern aktuell auf 12B und 
kann mich auch nicht beschweren.

von Wühlhase (Gast)


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Wenn es dich interessiert, dann mach es auf jeden Fall.

Bei den Ingenieuren, und ich wüßte nicht warum es bei den Physikern 
anders sein sollte, gilt: Du solltest aus Interesse studiert haben und 
dies auch glaubhaft machen können.

Später sieht es dann so aus:
Die einen bewerben sich mit einem Notenschnitt von 1,0 und haben noch 
ein Semester über der Regelstudienzeit ihr Studium fertig. Die bewerben 
sich dann irgendwo und konkurieren mit anderen, die zwar einen Schnitt 
von nur 1,6 haben, dafür aber zwei Semester waren.
Andere haben während ihres Studiums längere Zeit in irgendeinem 
technischen Projekt mitgearbeitet über das sie dann auch lang und breit 
aus dem Stehgreif referieren können. Davon legen sie dann z.B. ein Foto 
ihrer Bewerbung bei, vielleicht noch ein oder zwei Sätze dazu 
geschrieben, und nach den Noten/Studiendauer fragt dann keiner mehr.

Also...wenn du Interesse hast, dann geh diesem Interesse nach. Gilt auch 
während des Studiums-studieren und seine Neugier/Wissensdurst bedienen 
ist nicht dasselbe.

von Thomas (Gast)


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Ich kenne viele Physiker, die später in der Entwicklung oder Forschung 
als Ingenieure arbeiten und da auch wegen des anspruchsvollen Studiums 
keinen schlechten Ruf haben.
Entscheidest du dich fürs Physikstudium würde ich dir auf jeden Fall 
raten auch was "Praktisches" zu lernen, bspw. richtig programmieren. 
Damit sind die Jobaussichten prima!

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Thomas schrieb:
> Ich kenne viele Physiker, die später in der Entwicklung oder Forschung
> als Ingenieure arbeiten und da auch wegen des anspruchsvollen Studiums
> keinen schlechten Ruf haben.
> Entscheidest du dich fürs Physikstudium würde ich dir auf jeden Fall
> raten auch was "Praktisches" zu lernen, bspw. richtig programmieren.
> Damit sind die Jobaussichten prima!

Echt Coden auf Fachinf.-Niveau?
Dafür sitz  dann man 6 Jahre in der Uni und schlingt den Mensa-Frass 
runter?

von FI (Gast)


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Cha-woma M. schrieb:
> Thomas schrieb:
>> Ich kenne viele Physiker, die später in der Entwicklung oder Forschung
>> als Ingenieure arbeiten und da auch wegen des anspruchsvollen Studiums
>> keinen schlechten Ruf haben.
>> Entscheidest du dich fürs Physikstudium würde ich dir auf jeden Fall
>> raten auch was "Praktisches" zu lernen, bspw. richtig programmieren.
>> Damit sind die Jobaussichten prima!
>
> Echt Coden auf Fachinf.-Niveau?
> Dafür sitz  dann man 6 Jahre in der Uni und schlingt den Mensa-Frass
> runter?

Was verstehst du unter Fachinfo-Niveau? Es gibt durchaus viele 
Fachinformatiker die ihr akademisches Pendant locker in die Tasche 
stecken. Gerade akademische Absolventen haben den Nachteil nicht 
annähernd Praxiserfahrung zu haben, die meisten kennen nicht mal die 
gängigen Software Patterns oder Architekturmuster. Fachinformatiker 
werden oftmals in der Lehre schon in Projekten eingesetzt in denen 
Master Absolventen nach ihrem Abschluss reinkommen. Und jetzt stell dir 
mal vor: Beide machen genau dasselbe.  Also was soll immer dieses "auf 
gehobenen Niveau" Gelaber?

von Purzel H. (hacky)


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> Echt Coden auf Fachinf.-Niveau?
> Und jetzt stell dir mal vor: Beide machen genau dasselbe.

Vielleicht, vielleicht auch nicht. Es gibt soviel zu programmieren..
Das 21 Jahrhundert ist das Jahrhundert der Algorithmen. Nicht alles in 
einen Topf. Bitte.

von Gigolo (Gast)


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FI schrieb:
> Was verstehst du unter Fachinfo-Niveau? Es gibt durchaus viele
> Fachinformatiker die ihr akademisches Pendant locker in die Tasche
> stecken. Gerade akademische Absolventen haben den Nachteil nicht
> annähernd Praxiserfahrung zu haben, die meisten kennen nicht mal die
> gängigen Software Patterns oder Architekturmuster. Fachinformatiker
> werden oftmals in der Lehre schon in Projekten eingesetzt in denen
> Master Absolventen nach ihrem Abschluss reinkommen. Und jetzt stell dir
> mal vor: Beide machen genau dasselbe.  Also was soll immer dieses "auf
> gehobenen Niveau" Gelaber?

Das ist sehr selten der Fall, außer die Master Absolventen gehören zum 
Bodensatz ihres Jahrgangs und arbeiten im Bereich der Webentwicklung 
oder einfache Anwendungsentwicklung.  Algorithmik, Kryptographie (wird 
heutzutage immer wichtiger), Optimierung, Machine Learning uvm. In der 
Nähe dieser Themen hat ein Fachinformatiker nichts verloren. Ein Master 
Absolvent der Informatik (Uni) sollte sowohl die mathematischen Modelle 
als auch den Einsatz in der Praxis (zumindest bis zu einem gewissen 
Grad) der obigen Begriffe kennen. Wenn dies nicht der Fall ist,  dann 
ist es ein sehr schlechter Absolvent.

von Bullshit Detector (Gast)


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FI schrieb:
> Fachinformatiker
> werden oftmals in der Lehre schon in Projekten eingesetzt in denen
> Master Absolventen nach ihrem Abschluss reinkommen.

Du meist wohl eher: Projekte, in denen Studenten schon während ihrer 
Werksstudententätigkeit eingesetzt wurden...

von Ing (Gast)


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Bullshit Detector schrieb:
> FI schrieb:
>> Fachinformatiker
>> werden oftmals in der Lehre schon in Projekten eingesetzt in denen
>> Master Absolventen nach ihrem Abschluss reinkommen.
>
> Du meist wohl eher: Projekte, in denen Studenten schon während ihrer
> Werksstudententätigkeit eingesetzt wurden...

Was letztendlich zählt ist das fachliche Wissen kombiniert mit der 
Berufserfahrung / Projekterfahrung. Auch wenn es euch in eurer 
akademischen Ehre verletzt, ein Fachinformatiker kann in beiden 
kompetenter sein als ein guter Informatik Master Absolvent.
Letztendlich kommt es in der SW Entwicklung wie bei allem auf das Team 
an, und da gibt es immer schwächere und stärkere Parteien. Das Team muss 
in sich funktionieren, und da ist es egal ob nicht studierte oder 
studierte Leute drin sind. Letztendlich ist die bittere Wahrheit das 
alle dieselben Aufgaben machen und dabei nicht zwischen Akademiker und 
qualifizierten Facharbeiter unterschieden wird. Am Ende des Tages zählt 
nämlich nur das Ergebnis.

von nips (Gast)


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SPI schrieb:
> Hallo,
>
> ich überlege, nach dem Abitur Physik zu studieren.
>
> Wie würdet ihr die späteren Berufsaussichten hierzu einschätzen, ist die
> Studienwahl in dieser Hinsicht sinnvoll?

Die Aussichten sind nicht so gut wie bei Ing. Berufen. Ich kenne 
jemanden der da fast verzweifelt ist bei der Jobsuche.

Aber ob das wirklich representativ ist? Ev. müsstest Du da die 
Statistiken anschauen. Meinungen hier im Forum sind nicht aussagekräftig 
:)

von Schade (Gast)


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Studier Physik!

Ich bin Ing. und ärgere mich öfters darüber dass ich nicht die Eier 
hatte das gemacht zu haben. Es ist ein ultra interessantes Gebiet. Geld 
kann man immer irgendwie verdienen.
Ich hab immer Respekt vor Leuten die dieses Studium durchziehen.

Als Physiker kann man sich doch echt in viele Richtungen spezialisieren. 
Aber wer einem, der diesen Studiengang durchlaufen hat, nicht zutraut 
das er sich sowas wie C selbst mal beibringt, der ist doch arg 
pessimistisch. Auch wäre es quatsch so jemandem eine Aufgabe wie das 
Programmieren eines Treibers zu geben.

Fazit: wenn es dich wirklich interessiert mach es einfach. Auf Geld kann 
man später schauen. Die Zeit bekommt man nie wieder.


mfg. Automotive-Gelangweilter Ing.

von fast physiker (Gast)


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Wenn du im Vertrieb landen willst ist ein Physikstudium sinnvoll, oder 
wenn man sich von Zeitvertrag zu Zeitvertrag hangeln möchte.
Überlege doch mal, wo man einen Physiker Sinnvoll einsetzen kann, fast 
nirgends, bzw. man muss ihn erstmal  ein zwei Jahre in ein praktisches 
Gebiet einarbeiten, und ihn mit der Realität vertraut machen, aber da 
sind Chemiker noch schlimmer ;)

von ... (Gast)


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Was sagt ein Physiker ohne Job zu einem Physiker mit Job?

Einmal Currywurst mit Pommes bitte. :-D



Nur ein kleiner Scherz. Ich denke die Jobaussichten als Physiker sind 
gar nicht so schlecht, wenn du 1. gut bist und 2. programmieren kannst. 
Ich meine richtig programmieren und nicht nur die Praktikas an der Uni 
machen.
Ich kenne einige Physiker, die Halbleiter entwickeln und untersuchen und 
dabei z.B. Messvorschriften erstellen und programmieren. Wenn du gut 
programmieren kannst, dann hast du da auch viele Jobmöglichkeiten.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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... schrieb:

> ... kannst, dann hast du da auch viele Jobmöglichkeiten.

die, die haben wir alle!

von Sven B. (scummos)


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Ich bin gerade fertig mit meinem Physikstudium und bin eigentlich sehr 
zufrieden mit der Wahl des Studienfachs, auch aus Perspektive der 
Berufsaussichten. Gibt irgendwie mehrere Optionen für interessante Dinge 
die ich jetzt leicht machen könnte.

Was die Leute aber immer interessiert ist dass man programmieren kann, 
und sich irgendwie mit dem Praxis-Kram auskennt (Daten auswerten, 
bisschen Statistik, Geräte ansteuern, bisschen Elektronik, so Zeug was 
man eben braucht um selbstständig zu vernünftigen Ergebnissen zu 
kommen). Das ist das was man in den Vorstellungsgesprächen gefragt wird, 
und das ist auch das was man im Alltag tendentiell verwendet. Wenn du es 
schaffst sowas zu lernen neben dem Physikstudium ist es warhscheinlich 
eine sehr gute Wahl. Wenn du aber nur das kannst, was im Studium 
explizit vermittelt wird, wird es wahrscheinlich schwer -- es gibt nur 
wenige Stellen, die sich für Hintergrundwissen in Quantenfeldtheorie 
interessieren ...

von Mathematiker (Gast)


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Es gibt deutlich einfachere Wege als ein Physik-Studium, um einen 
langweiligen und durchschnittlich bezahlten Job zu bekommen. Als 
Mathematiker oder Physiker kann man in den meisten Fällen ohnehin davon 
ausgehen, dass man das meiste, mühsam erarbeitete Wissen nach 
Studienende über den Jordan kippen darf. Das sagt ein ehemaliger 
Matheabsolvent, der trotz bester Noten über eine Dienstleisterklitsche 
für herausfordernde, unterbudgetierte SAP-Projekte verliehen wird, dort 
die Arbeit minderausgebildeter Industriebeamter erledigen darf, den Sinn 
eines MINT-Studiums mehr als hinterfrägt und nach Projektende eine 
Dankesmail für die vielen unbezahlten Überstunden erhält. Auch wenn Du 
mit Physik einen Job bekommen wirst, ohne Beziehungen kannst Du einen 
guten "Traumjob" ohnehin vergessen. Es gibt genügend Schnarcher, die 
aufgrund guter Beziehungen heute IGM-Beamter spielen, und in diesem 
Forum belehrend auftreten. Zudem gibt es viel zu viele 
Studienabsolventen. Da spielt es kaum mehr eine Rolle, was jemand 
leisten kann, sondern es zählen Netzwerke und  Selbstdarstellung. Daher 
die klare Antwort: Ein Physikstudium ist aus beruflicher Sicht i.d.R. 
nicht sinnvoll, aus privater Sicht mag es einen Mehrwert heißen. SAP = 
Sammelbecken arbeitsloser Physiker, gilt auch heute noch ...

von Mathematiker (Gast)


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Sven B. schrieb:
> Ich bin gerade fertig mit meinem Physikstudium und bin eigentlich sehr
> zufrieden mit der Wahl des Studienfachs, auch aus Perspektive der
> Berufsaussichten. Gibt irgendwie mehrere Optionen für interessante Dinge
> die ich jetzt leicht machen könnte.

Na dann herzlichen Glückwunsch zum Abschluss. Die Freude währt jedoch 
kurz, wenn man mit der Realität konfrontiert wird...

> Was die Leute aber immer interessiert ist dass man programmieren kann,
> und sich irgendwie mit dem Praxis-Kram auskennt (Daten auswerten,
> bisschen Statistik, Geräte ansteuern, bisschen Elektronik, so Zeug was
> man eben braucht um selbstständig zu vernünftigen Ergebnissen zu
> kommen). Das ist das was man in den Vorstellungsgesprächen gefragt wird,
> und das ist auch das was man im Alltag tendentiell verwendet.

So etwas machen auch Leute mit einfacher Ausbildung. Hinterher lachen 
jene dich aus, weil sie ohne Studium in der gleichen Firma mit denselben 
Aussichten gelandet sind.

> Wenn du es
> schaffst sowas zu lernen neben dem Physikstudium ist es warhscheinlich
> eine sehr gute Wahl. Wenn du aber nur das kannst, was im Studium
> explizit vermittelt wird, wird es wahrscheinlich schwer -- es gibt nur
> wenige Stellen, die sich für Hintergrundwissen in Quantenfeldtheorie
> interessieren ...

Physik ist anspruchsvoller als ein wenig programmieren und Geräte 
ansteuern. Das Problem ist, dass das erlernte Wissen hinterher von den 
meisten Absolventen nicht mehr gebraucht wird. Jeder glaubt, dass man 
mit einem Studium besondere Aussichten hätte und hält sich selbst für 
den Größten, als ob die Menschheit nur auf irgendwelche MINT-Absolventen 
gewartet hätte. Dabei sollte man die 5 Jahre Verdienstausfall auch 
einmal mit einkalkulieren, die man mit einfacher Ausbildung nicht zu 
verzeichnen hätte. Jene mit Ausbildung verdienen im selben Alter dann 
aufgrund ihrer Praxiserfahrung insbesondere im IT-Bereich fast schon 
mehr, mussten sich nicht mühsam selbst einarbeiten und schauen sich 
schon nach den nächstem Arbeitgeber um oder planen den Hausbau, etc. So 
etwas gibt es natürlich nur in Firmen, in denen "leistungsgerecht" 
entlohnt wird, also nicht in Beamtenkonzernen mit starren 
Hierarchieebenen und Tarifverträgen aus dem letzten Jahrhundert. Dort 
können auch Minderleister hohe Gehälter abgreifen, dann hier mit ihrer 
35h-Woche angeben und andere als unfähig hinstellen. Nicht wenige 
MINT-Absolventen werden auf Stellen gesetzt, die sie mit einfacher 
Ausbildung genauso bekommen hätten. Deswegen sind auch alle Drecksfirmen 
so scharf auf Praxiserfahrung, da sie das Wissen aus dem Studium absolut 
nicht honorieren, gar für nutzlos halten und dich für Stellen vorsehen, 
die nur eine Ausbildung erfordern. Hinzu kommt, dass man Abschläge für 
die Rente hinnehmen muss. Zu meinen Zeiten (vor rund 10 Jahren) hat man 
die Zeiten noch angerechnet bekommen, aber heute ist das eben nicht mehr 
so. Als MINT-Student hat man, gerade eben auch wenn man im Studium gut 
war, in jedem Fall die A.karte gezogen:
1) Fehlende Einzahlungen in die Rentekasse
2) Massive Gehaltseinbußen in den 20ern
3) Horrende Mieten sowohl während des Studiums als auch bei 
Berufseinstieg in einer Großstadt: Ich selber wohne in Bayern in einer 
eher ländlichen Region und arbeite nicht in einem Konzern. Würde ich in 
eine Großstadt ziehen, um dort einen angeblich begehrten Konzernjob zu 
ergattern, müssten mir diese mindestens 10k mehr bieten, damit ich 
finanziell nicht schlechter gestellt bin. Deswegen ziehe ich auch immer 
ca. 10k von allen hier in den Trollbeiträgen genannten Traumgehältern ab 
und stehe danach nicht mal so schlecht da. Selbst in Wolfsburg, der 
Industriebeamtenhochburg schlechthin, liegt das Medianbruttoeinkommen 
nur bei ca. 55k, d.h. jeder zweite (auch erfahrende Mitarbeiter) würde 
weniger verdienen (vgl. Studie Bundessozialministerium). Aber in diesem 
Forum verdient natürlich jeder Minimum 70k, ja es ist sogar entwürdigend 
mit unter 48k als Anfänger einzusteigen! Natürlich kommt hierzu noch die 
irrsinnige Steuerbelastung dazu, die jedes hohe Bruttogehalt ganz klein 
aussehen lässt, insbesondere wenn man als von den Frauen verschmähter 
MINTler keine Großfamilie zu versorgen hat.
4) Ein Studienabschluss ist meist nicht mehr wert als eine Ausbildung 
(In den Stellenanzeigen heißt es immer: "Wenn Sie ihr Studium oder eine 
vergleichbare Ausbildung abgeschlossen haben..."). Dass viele 
MINT-Absolventen im Schnitt dann mehr bekommen als solche mit einfacher 
Ausbildung, liegt oft daran, dass diese fähiger sind und mehr Einsatz 
zeigen, was sich auf die Dauer natürlich finanziell auswirkt.
5) Akademische MINT-Berufe (z.B. industrielle Forschung) sind rar gesät 
und erfordern nicht selten eine Promotion. Sollte eine Firma doch mal 
Bedarf an akademischen Know-How verspühren, gibt man irgendwelche 
Forschungsaufträge an die Uni-Billigheimer ab und spart sich so teure 
Experten. Ich kenne da zwei bekannte Firmen, die genau so verfahren. 
Eine Firma möchte Geld erwirtschaften und nicht die Wissenschaft 
vorantreiben! Was sollte das Wissen aus dem Studium also dann nützen? 
Interessant sind für Firmen bestenfalls die Eigenschaften, die mit dem 
erfolgreichen Abschluss eines Studiums verbunden sind: Aneignung von 
Wissen in kurzer Zeit und hohe Flexibilität, d.h. Überstunden und 
Auslandseinsätze wie man es schon aus dem Studium kennt ...
6) Es gibt einfach zu viele MINT-Absolventen und damit das so bleibt, 
werden regelmäßig fantastische Verdienstmöglichkeiten veröffentlicht, 
eben mit dem Hintergrund die Gehälter zu drücken
7) Als Absolvent wird man zumeist einfach dazugesetzt, ohne großartige 
Unterstützung bei der Einarbeitung. Azubis werden schön langsam an ihre 
zukünftige Tätigkeit herangeführt.
Wenn dir das immer noch nicht genug ist, dann studier bitte schön 
Physik, aber beschwere dich hinter nicht im Forum, dass du beim 
Dienstleister landest oder dir die Arbeit nicht gefällt. Die Zeiten der 
Industriebeamtenjobs sind längst vorbei und die meisten, die einen 
solchen Job ergattern konnten, haben im letzten Jahrhundert angefangen 
und möchten hier andere Leute belehren, die nicht das Glück oder 
entsprechende Netzwerke hatten. Ich selbst habe in Bayern Abi mit 1,4 
und ein Wirtschaftsmathe-Studium mit 1,3 absolviert. Alle Bewerbungen 
bei Konzernen liefen bei mir immer ins Leere und wenn ich sehe, was für 
Deppen im Konzern arbeiten (als Externer bekommt man so einiges mit), 
könnte ich nur kotzen. Heute darf ich den bösen externen SAP-Berater 
spielen und ich habe nicht wenige Physiker gesehen, die dasselbe machen!

von Kreoi (Gast)


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Mit dem Physik Studium ist es genauso wie mit dem Mathematik Studium. 
Abseits der universitären Forschung (und da gibt es kaum Jobs, du 
benötigstens mindestens einen Master mit Ambitionen zu einer Promotion) 
benötigst du ein entsprechendes Zweitfach wie Informatik oder Finance. 
Mit viel Engagement und Praktika kann man dann durchaus Fuß fassen, man 
hat aber einen deutlich härteren Weg als wenn man gleich Informatik, 
Wirtschaftsinformatik, BWL o.ä studiert hätte da man prinzipiell doppelt 
so viel lernen muss wie jene, die gleich ein entsprechendes Studium 
gewählt haben.

Physik wird von vielen Träumern als sehr ehrbahre Disziplin gesehen. 
Leider sitzen dir solche Träumer später im Bewerbungsgespräch nicht 
gegenüber. Hier wirst du nur gemessen an dem, was du kannst, und wenn du 
da mit dem Finance oder Informatik Nebenfach nicht punkten kannst, weil 
du keine Praktika und und dich nicht in deiner Freizeit weiter 
eingelesen hast, dann sieht es sehr (sehr) schlecht aus. Vor 25 Jahren 
reichte es wenn du ein bisschen C kannst, heute musst schon neben einer 
Programmiersprache sehr viel Wissen aus dem Bereich Software Engineering 
o.ä mitbringen, ansonsten wird man jeden Absolvent (egal ob Uni oder FH) 
mit entsprechenden Studium vorziehen.

Das ist leider so ...

von Raphael M. (baseball_mastermind)


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Schade schrieb:
> Studier Physik!
>
[...]
>
> Als Physiker kann man sich doch echt in viele Richtungen spezialisieren.
> Aber wer einem, der diesen Studiengang durchlaufen hat, nicht zutraut
> das er sich sowas wie C selbst mal beibringt, der ist doch arg
> pessimistisch. Auch wäre es quatsch so jemandem eine Aufgabe wie das
> Programmieren eines Treibers zu geben.
>
> Fazit: wenn es dich wirklich interessiert mach es einfach. Auf Geld kann
> man später schauen. Die Zeit bekommt man nie wieder.

Genau so ist es. Wer es kann, sollte es machen. Physik ist eine 
Denkschule, keine Arbeitsvorbereitung (oder: Ausbildung), wie es viele 
Ingenieurstudiengänge sind.

von Kreoi (Gast)


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Raphael M. schrieb:
> Schade schrieb:
>> Studier Physik!
>>
> [...]
>>
>> Als Physiker kann man sich doch echt in viele Richtungen spezialisieren.
>> Aber wer einem, der diesen Studiengang durchlaufen hat, nicht zutraut
>> das er sich sowas wie C selbst mal beibringt, der ist doch arg
>> pessimistisch. Auch wäre es quatsch so jemandem eine Aufgabe wie das
>> Programmieren eines Treibers zu geben.
>>
>> Fazit: wenn es dich wirklich interessiert mach es einfach. Auf Geld kann
>> man später schauen. Die Zeit bekommt man nie wieder.
>
> Genau so ist es. Wer es kann, sollte es machen. Physik ist eine
> Denkschule, keine Arbeitsvorbereitung (oder: Ausbildung), wie es viele
> Ingenieurstudiengänge sind.

Hier wieder Kommentare der in meinem Beitrag erwähnten "Träumer".

"Denkschule" blabla...

von Ing (Gast)


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Mathematiker schrieb:
bschluss. Die Freude währt jedoch


> So etwas machen auch Leute mit einfacher Ausbildung. Hinterher lachen
> jene dich aus, weil sie ohne Studium in der gleichen Firma mit denselben
> Aussichten gelandet sind.
>
>> Wenn du es
>> schaffst sowas zu lernen neben dem Physikstudium ist es warhscheinlich
>> eine sehr gute Wahl. Wenn du aber nur das kannst, was im Studium
>> explizit vermittelt wird, wird es wahrscheinlich schwer -- es gibt nur
>> wenige Stellen, die sich für Hintergrundwissen in Quantenfeldtheorie
>> interessieren ...
>
> Physik ist anspruchsvoller als ein wenig programmieren und Geräte
> ansteuern. Das Problem ist, dass das erlernte Wissen hinterher von den
> meisten Absolventen nicht mehr gebraucht wird. Jeder glaubt, dass man
> mit einem Studium besondere Aussichten hätte und hält sich selbst für
> den Größten, als ob die Menschheit nur auf irgendwelche MINT-Absolventen
> gewartet hätte. Dabei sollte man die 5 Jahre Verdienstausfall auch
> einmal mit einkalkulieren, die man mit einfacher Ausbildung nicht zu
> verzeichnen hätte. Jene mit Ausbildung verdienen im selben Alter dann
> aufgrund ihrer Praxiserfahrung insbesondere im IT-Bereich fast schon
> mehr, mussten sich nicht mühsam selbst einarbeiten und schauen sich
> schon nach den nächstem Arbeitgeber um oder planen den Hausbau, etc. So
> etwas gibt es natürlich nur in Firmen, in denen "leistungsgerecht"
> entlohnt wird, also nicht in Beamtenkonzernen mit starren
> Hierarchieebenen und Tarifverträgen aus dem letzten Jahrhundert. Dort
> können auch Minderleister hohe Gehälter abgreifen, dann hier mit ihrer
> 35h-Woche angeben und andere als unfähig hinstellen. Nicht wenige
> MINT-Absolventen werden auf Stellen gesetzt, die sie mit einfacher
> Ausbildung genauso bekommen hätten. Deswegen sind auch alle Drecksfirmen
> so scharf auf Praxiserfahrung, da sie das Wissen aus dem Studium absolut
> nicht honorieren, gar für nutzlos halten und dich für Stellen vorsehen,
> die nur eine Ausbildung erfordern. Hinzu kommt, dass man Abschläge für
> die Rente hinnehmen muss. Zu meinen Zeiten (vor rund 10 Jahren) hat man
> die Zeiten noch angerechnet bekommen, aber heute ist das eben nicht mehr
> so. Als MINT-Student hat man, gerade eben auch wenn man im Studium gut
> war, in jedem Fall die A.karte gezogen:
> 1) Fehlende Einzahlungen in die Rentekasse
> 2) Massive Gehaltseinbußen in den 20ern
> 3) Horrende Mieten sowohl während des Studiums als auch bei


So sieht die Realität aus. Hier machen viele auf dicke Hose und meinen 
Sie sind durch ein Studium die größten, wobei ein IT Absolvent mit einer 
Lehre dank Praxiserfahrung meilenweit voraus ist (und wie du schon 
angemerkt hast nicht auf 5 Jahre Gehalt verzichten musste). Diese ganzen 
hypothetischen Aussagen mit "bei dem und dem Thema würde ich keinen aus 
der Lehre hinlassen" die manche hier von sich geben ist Bullshit. Heute 
wird sowieso interdisziplinär gearbeitet und für jedes Thema gibt es 
Spezialisten. Daraus resultiert auch das derjenige der z.B. Ahnung von 
Energietechnik hat nicht auch die Software dazu schreiben muss, sondern 
nur als Ansprechpartner für Anforderungen gilt. Alles was man in der 
Softwareentwicklung benötigt kann ein gelernter SW genauso gut und 
oftmals dank Praxiserfahrung sogar besser als sein akademisches Pendant.
In vielen Ausschreibung wird zwar ein Studium vorausgesetzt, jedoch 
gewinnen schlussendlich die, die die meiste Erfahrung haben.

von Sven B. (scummos)


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Die andere Sache ist halt dass ich Physik vordergründig studiert habe 
weil mich das Thema interessiert, nicht um danach viel Geld damit zu 
verdienen. Ich finde die Sicht "ich tue das womit ich mit dem kleinsten 
Aufwand am meisten Geld bekomme" auf das Leben ein bisschen traurig.

Natürlich ist Physik anspruchsvoller als ein bisschen programmieren und 
ja, man hat mit ein bisschen programmieren schon bessere 
Berufsaussichten als mit ganz viel Quantenfeldtheorie. Deshalb riet ich 
ja auch, beides zu machen, wenn man sich für die Physik interessiert.

von Sven B. (scummos)


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Ing schrieb:
> So sieht die Realität aus. Hier machen viele auf dicke Hose und meinen
> Sie sind durch ein Studium die größten, wobei ein IT Absolvent mit einer
> Lehre dank Praxiserfahrung meilenweit voraus ist (und wie du schon
> angemerkt hast nicht auf 5 Jahre Gehalt verzichten musste).

Hier geht es aber um Physik und nicht um Informatik oder 
Softwareentwicklung. Ja, das Physik-Zeug setzt man nicht den ganzen Tag 
ein, aber da wo man es braucht, hat jemand mit egal welcher Ausbildung 
kein mit einem guten Physik-Studenten vergleichbares Niveau.

von Raphael M. (baseball_mastermind)


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Was heißt 'sinnvoll' für Dich (TE)?

https://www.academics.at/wissenschaft/fokus_physik_55176.html

Die im Artikel genannten "besten Chancen auf dem Arbeitsmarkt" decken 
sich mit meinen Erfahrungen.

: Bearbeitet durch User
Beitrag #4975908 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


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> Irgendwie unfair: hartes Studium und dann kein Ertrag ernten....wenn du
> keinen Job findest, bist du erstmal auf Hartz4 und dafür muss man nicht
> studieren gehen....was läuft da falsch

Sehr viel !

Beitrag #4975918 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Max M. (zbmax)


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@ Dennis Prüßmann: Was ist daran unfair das man als Ing. nicht 
zwangsläufig mehr verdient als ein Facharbeiter?

Wenn wir ehrlich sind, nichts ist unfair. Unfair ist lediglich das man 
von der Schule oder wem auch immer nicht ausreichend aufgeklärt wird wie 
die Zukunft aussehen kann bevor man sich für Studium, Ausbildung, oder 
anderes entscheidet.
Andererseits hat jeder zum Start die gleichen Bedingungen.

Weder Kunde noch AG bezahlen einen für den Weg, bezahlt wird für die 
Ware. Schließlich würde man selbst ja auch nicht 20% mehr bezahlen weil 
Maler A die Farbeimer hergetragen hat (der schwere Weg) und Maler B sie 
mit dem Auto her gefahren (der einfache Weg) hat.

Sicher, es ist schon unangehnehm wenn man feststellt das sich der 
schwere Weg nicht gelohnt hat. Aber unfair ist es wenn wir ehrlich sind 
nicht.

Beitrag #4975958 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #4975962 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Dumdi D. (dumdidum)


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Dennis P. schrieb im Beitrag #4975908:
> Irgendwie unfair: hartes Studium und dann kein Ertrag ernten....

Irgendwie naiv.. Es gibt und kann da auch keine Fairness geben. 
Sinologie ist auch hart (durch die Sprache, die gelernt werden muss), 
aber danach hat man fast gar keine Jobaussichten (man hat was gelernt, 
was 1Mrd andere Leute auch können....). Selbst innerhalb des Faches: 
theoretische Physik ist härter als Experimetalphysik, aber ob sich das 
auszahlt? Und und und...

Beitrag #4975972 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Kreoi (Gast)


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Sven B. schrieb:
> Die andere Sache ist halt dass ich Physik vordergründig studiert habe
> weil mich das Thema interessiert, nicht um danach viel Geld damit zu
> verdienen. Ich finde die Sicht "ich tue das womit ich mit dem kleinsten
> Aufwand am meisten Geld bekomme" auf das Leben ein bisschen traurig.

Traurig ist es wenn man sein Interesse in einem 3-5 jährigen Studiengang 
verheizen lässt, in dem man von einer Prüungsleistung zur nächsten 
hächelt und am Ende dann mit "nichts" als einem Stück Papier da steht, 
das einem bestätigt, dass man von einer Prüfungsleistung zur nächsten 
gehächelt ist.

Traurig ist es, wenn man mit seinen Kindern und seiner Frau nicht in den 
Urlaub fahren kann, weil man kein Geld hat.

Noch Trauriger ist es, wenn man erst gar keine Frau findet um tolle 
Kinder zu zeugen, weil mein kein Geld hat am kulturellen Leben 
teilzunehmen und Niemanden kennenlernt.

Traurig ist es, wenn man nicht vielseitig interessiert ist und man daher 
keine Möglichkeit sieht, ein Studium zu wählen, das Interesse und eine 
Aussicht auf eine gesicherte Existenz bietet.

Traurig ist sicherlich vieles. Aber sicherlich ist es nicht traurig wenn 
man E-Technik, Informatik oder BWL oder eine mögliche Mischform hieraus 
studiert hat statt Physik!

von Jürgen N. (negan)


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Also wenn du mit "sinnvoll" meinst, dass dir das Physikwissen einen 
Vorteil auf dem Arbeitsmarkt verschafft, so ist das eher nicht der Fall, 
wie hier auch schon ausreichend diskutiert wurde.
Die Physikkenntnisse sind später wohl das was deinen potentiellen 
Arbeitgeber am wenigstens interessieren wird.

Ich selbst studiere Informatik, bin also kein Physiker, aber ich würde 
dir trotzdem raten mal tief in dich zu gehen und zu erörtern warum du 
Physik studieren willst.
Viele Physiker (und Mathematiker) die ich bis jetzt kennenlernen durfte, 
machen den Anschein, nur Physik zu studieren, da sie sich für besonders 
genial halten und sich vermutlich selbst etwas damit beweisen wollen.
Es ist ja so ein Cliche dass das Physikstudium nur was für Genies ist, 
beziehungsweise für sehr intelligente Menschen, wie man z.B. auch in der 
Serie "The Big Bang Theory" sieht und ich denke dass diese Art von 
"Prestige" auf einige Leute anziehend wirkt.
Die Berufsaussichten dürften sie vermutlich nicht alleine dazu bringen 
Physik zu studieren, wenn man das "harte" Studium ins Verhältnis zu 
dessem wirtschaftlichen Nutzen setzt, da es ja auch genügend 
Alternativen (Ingineurswissenschaften, Lehramt...) gibt.

Das ist natürlich nur mein subjektives Empfinden, dass allerdings durch 
Kommentare von Physikern die ihre Disziplin als "Denkschule" bezeichnen 
und ingenieurswissenschaftliche Studiengänge zu "Ausbildungen" 
degradieren, mal wieder bestätigt wird.
Soweit ich weiß ist Physik eine Naturwissenschaft wie Chemie und 
Biologie auch, als Denkschule würde ich eher die Philosophie und 
Mathematik bezeichnen, da diese beiden die zwei reinsten 
Geisteswissenschaften sind und einzig aus dem Denken entstanden sind.
Ist aber auch nur meine subjektive Meinung.

Also wie gesagt, ich würde dir raten mal darüber nachzudenken ob es das 
wert ist, Physik zu studieren, wenn man es nur aus Eitelkeit tut und ob 
es vielleicht nicht auch eine Alternative wie Lehramt, Elektrotechnik 
oder irgend was ähnliches auch tut.
Andere Wissenschaften sind nicht weniger interessant als die Physik, nur 
gibts dazu leider nicht so viele lustige N24 Dokus und man kann sich das 
als Abiturient vielleicht noch nicht so richtig vorstellen ;)
Wenn du dir allerdings sicher bist der nächste Einstein oder Newton zu 
sein, dann will ich dich natürlich nicht davon abhalten. :)

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


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> Dabei hatte er ein Diplom im 1.x-Bereich gemacht..  Unfassbar...

Absolut logisch wir haben eine TOTALE  Absolventenschwämme und nein , es 
wird nicht besser sondern DEUTLICH schlimmer !

von Kreoi (Gast)


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Dipl Ing ( FH ) schrieb:
>> Dabei hatte er ein Diplom im 1.x-Bereich gemacht..  Unfassbar...
>
> Absolut logisch wir haben eine TOTALE  Absolventenschwämme und nein , es
> wird nicht besser sondern DEUTLICH schlimmer !

Hast du Angst vor Konkurrenz?

Absolventenschwämme mit < 8% Akademikerquote in DE während es in Japan > 
90% sind.

xDDD

Beitrag #4976116 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Fernsehkoch (Gast)


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Mathematiker schrieb:

Genau so siehts aus. Ausdrucken und ins Klo hängen und nach Abschluss 
des Studiums beim Kacken vor sich hinsagen: "Scheisse der hatte doch 
recht."

Beitrag #4976540 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


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> Naja....also mein Bekannter hatte das Diplom im Juni 2006 erworben...ist
> jetzt schon fast 11 Jahre her....

Damals war die Lage geringfügig besser gewesen für Physiker ...

Der Arbeitsmarkt hatte sich seitdem aber dramatisch verschlechtert ...

Beitrag #4976553 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Fernsehkoch (Gast)


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Dennis P. schrieb im Beitrag #4976540:
> Welche Laus ist dir denn über die Leber gelaufen? Frust? Studium nicht
> gepackt?
Was hast du denn gesoffen um aus meinem Post diese Schlüsse zu ziehen?
Ich gebe Mathematiker nur 100% recht, er trifft mit seinem Posting ins 
Schwarze, genau so sieht die Lage aus und nicht anders.

von Johannes (Gast)


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Im Bekanntekreis von mir gibt es eine Tierärztin und einen der Richtung 
Gerichtsmedizin/Forensik studiert hat.
Ich sage euch, das sind auch arme Schwei...

Die Tierärztin beklagt sich selbst nicht. Sie sagt sie ist Tierärztin 
geworden weil sie diesen Beruf als Lebenseinstellung sieht. Aber auch 
das hat sich mit den Jahren der Berufserfahrung relativiert.
Sie verbringt viel Zeit mit Nutz- & Mastvieh. Aber so wirklich um die 
Tiere kümmern wie man es sich vielleicht im ersten Moment vorstellt ist 
es auch nicht. Es hat wohl etwas von Akordarbeit und 
Arzneimittellieferant.
Im übrigen sind die Haustierärzte noch schlechter dran. DAs ist so im 
großen und ganzen am schlechtesten bezahlt. Hat man da nicht seine 
eigene Praxis verdient man ziemlich sicher weniger wie ein guter 
Facharbeiter.
Jobaussichten sind irre schlecht.
Das alles für ein Studium vor dessen Aufwand ich mein Hut ziehe.


Gerichtsmedizin/Forensik, scheint auch so ein Fall für sich zu sein. 
Schichtdienst im Krankenhaus, dies das. Weiß leider nicht genau was man 
so alles macht, treffe den Bekannten zu selten. Allerdings ist es auch 
so ein Job der einfach gemacht werden muss, von irgend wem.
Gehalt in Relation zum Aufwnad des Studiums, der Arbeitszeit und einfach 
dann noch der Aspekt das man mit toten (von jung bis alt) zu tun hat ist 
ein "Witz".
Jobaussichten, wenn man bereit ist durch ganz DE zu ziehen geht es 
einigermaßen. Wenn nicht ist die Aussicht nahe Null.


Alles in allem. Wer Geld und Jobsicherheit der studiert etwas was die 
Industrie brauchen kann und nix anderes. Das ist ganz klar E-Technik, 
Maschinenbau und IT.
Wer sich in dem Bereich bewegt der bekommt wenigstens einen Job. Wenn es 
blöd läuft nicht die dicke Kohle, aber auch kein Hungerlohn. So ehrlich 
müssen wir Ings. ja auch mal sein.

Was so wie ich das mitbekomme am allermeisten gefragt ist und da 
herrscht tatsächlich ein Fachkräftemangel sind Lehrberufe wie 
Industriemechaniker und ähnliches. CNC Fräs- und Drehmaschinen.
2 Freunde von mir Arbeiten in dem Bereich, die verdienen zwar im 
Vergleich zum Ing etwas weniger (so 50 000E im Jahr) aber die können 
sich tatsächlich aussuchen wo sie arbeiten wollen. Die sind da schon in 
einer sehr schönen Lage. Wird der Chef zu unfreundlich wird einfach 
gewechselt.
Jobaussichten nahezu mit Garantie.

Aber gut für mich ist die Umschlung in diesen Bereich nicht mehr 
interessant. Hätte ich das vorher gewusst hätte ich nicht Studiert, aber 
als ich angefangen habe zu studieren ging es der Metallbranche sehr 
schlecht und die Jobaussichten für Lehrlinge waren nicht sonderlich toll 
:)

von Statistiker (Gast)


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Ing schrieb:

> So sieht die Realität aus. Hier machen viele auf dicke Hose und meinen
> Sie sind durch ein Studium die größten, wobei ein IT Absolvent mit einer
> Lehre dank Praxiserfahrung meilenweit voraus ist (und wie du schon
> angemerkt hast nicht auf 5 Jahre Gehalt verzichten musste).

Seit wann muss ein Student auf Gehalt verzichten? Ich habe seit dem 
ersten Semester als Werkstudent 20h pro Woche gearbeitet. Man muss es 
als Student nur wollen. Aber ich habe ja vergessen, Praxis wird ja bei 
den lieben Elitestudenten überbewertet. Ich habe unzählige Praktikanten 
Ende Bachelor/Master gesehen, die garnichts konnten(Informatikstudium).
In diesem Fall hast du recht, für die siehts wirklich scheiße aus.

von Johannes (Gast)


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Für viele ist der Weg zum Studium übrigens auch deshalb interessant weil 
man hier im Vergleich zur Lehre mehr Freizeit hat und deshalb einfach 
mehr Möglichkeit hat die jungen Jahre zu nutzen.
Da steht das Arbeiten dann eben oft hinten an und es wird wenig bis kaum 
gearbeitet.
Bei vielen ist das Studieren verbunden mit lockerem Leben, Urlaub und 
Party.

Ich gönne das zwar jedem aber dass das die Spitze vom Leben sein soll 
oder muss kann ich nicht nachvollziehen. Ist ja nicht so dass das Leben 
später nicht mehr lebenswert wäre oder man keine Möglichkeiten mehr hat 
sich allen möglichen Aktivitäten zu widmen.
Wird nur leider von vielen älteren so kundgetan. Seltsamer weise 
meistens von denen die in ihrer Freizeit nichts machen außer irgendwo n 
Kaffee zu trinken.

von Markus (Gast)


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Rein subjektiv halte ich die Berufsaussichten für Physiker eher für 
bescheiden:
Vor sieben Jahren bewarb ich mich beim Bundesamt für Wehrtechnik und 
Beschaffung und einer der Interviewer war ein promovierter Physiker, 
ebenso einer der Mitbewerber, der damals als Quereinsteiger an einem 
Gymnasium arbeitete. Jedenfalls hatten sich die beiden in der Pause über 
die Jobaussichten für Physiker unterhalten und es stellte sich heraus, 
daß ersterer nur zum Bund gegangen ist, weil er nix anderes fand und der 
zweite aus eben demselben Grund Lehrer wurde (was ihm offensichtlich 
nicht lag).

Lehrer und BWB müssen nicht zwangsläufig schlecht sein, auf der anderen 
Seite ist es sicherlich nicht das, wovon ein Physikstudent im 1. 
Semester träumt...

Allerdings kenne ich auch ein Gegenbeispiel, nämlich meinen aktuellen 
Vorgesetzten: 6-7 Jahre fürs Studium benötigt, anschließend geschlagene 
10 Jahre promoviert. Danach für 4 Jahre in einer Ausgründung der Uni 
gearbeitet, die dann schließlich von einem DAX-Unternehmen übernommen 
wurde. Da er keine Lust auf einen Ortswechsel hatte, bewarb er sich in 
unserem Unternehmen, wo er als Gruppenleiter in der Produktionsplanung 
eingesetzt wurde.
Der hatte zuvor im Leben nichts mit "Produktionsmanagement, Produktion & 
Beschaffung, Supply Chain Management u.ä." zu tun gehabt oder auch nur 
eine Vorlesung darüber gehört. Aber das ist halt der Vorteil von Physik: 
Man wird quasi als allwissende Allzweck-Waffe angesehen.

von Fernsehkoch (Gast)


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Johannes schrieb:
> Was so wie ich das mitbekomme am allermeisten gefragt ist und da
> herrscht tatsächlich ein Fachkräftemangel sind Lehrberufe wie
> Industriemechaniker und ähnliches. CNC Fräs- und Drehmaschinen.
> 2 Freunde von mir Arbeiten in dem Bereich, die verdienen zwar im
> Vergleich zum Ing etwas weniger (so 50 000E im Jahr) aber die können
> sich tatsächlich aussuchen wo sie arbeiten wollen. Die sind da schon in
> einer sehr schönen Lage. Wird der Chef zu unfreundlich wird einfach
> gewechselt.
> Jobaussichten nahezu mit Garantie.
Nana, nicht so dick auftragen hier mit den Märchen.
Da sind klassische Auslagerungsberufe an Leihbuden, schon seit über 25 
Jahren, nach der Lehre gibts die Kündigung und nen Vertrag bei der 
Leihbude. 50k als Akkordköpfchendrücker und Teilewechsler am 
Drehautomaten, das gibts nicht mal als Direktangestellter nach 
IGM-Tarif.  Darfst nicht alles glauben was dir manche Bekannte 
auftischen. Gesucht sind die schon aber nur via Leihbude zum Sparpreis.

Ich kenne eine Bekannte deren Bekannte ist Putzfrau, die verdient 100k€ 
im Jahr und arbeitet nur halbtags, ist ähnlich glaubwürdig.

von Ing (Gast)


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Fernsehkoch schrieb:

>> Jobaussichten nahezu mit Garantie.
> Nana, nicht so dick auftragen hier mit den Märchen.
> Da sind klassische Auslagerungsberufe an Leihbuden, schon seit über 25
> Jahren, nach der Lehre gibts die Kündigung und nen Vertrag bei der
> Leihbude. 50k als Akkordköpfchendrücker und Teilewechsler am
> Drehautomaten, das gibts nicht mal als Direktangestellter nach
> IGM-Tarif.  Darfst nicht alles glauben was dir manche Bekannte
> auftischen. Gesucht sind die schon aber nur via Leihbude zum Sparpreis.
>d
> Ich kenne eine Bekannte deren Bekannte ist Putzfrau, die verdient 100k€
> im Jahr und arbeitet nur halbtags, ist ähnlich glaubwürdig.

Vom Grundgehalt bekommt ein Akkordarbeiter vielleicht nicht die 50k, 
aber mit den ganzen Aufschlägen + Prämien locker. Wenn dann noch 
Nachtschicht + Feiertagsarbeit dazukommt kommt auch ein sogar 
ungelernter Akkoradarbeiter, der keine Lehre in der Industrie hatte, an 
ein Ingenieursgehalt hin. Das sich diejenigen aber dadurch ihrem 
Biorythmus zerstören und nach 10 Jahren Innerlich kaputt sind ist 
natürlich die andere Seite der Medaille.

von Qwertz (Gast)


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Ing schrieb:
> Wenn dann noch Nachtschicht + Feiertagsarbeit dazukommt kommt auch ein
> sogar ungelernter Akkoradarbeiter, der keine Lehre in der Industrie
> hatte, an ein Ingenieursgehalt hin. Das sich diejenigen aber dadurch
> ihrem Biorythmus zerstören und nach 10 Jahren Innerlich kaputt sind ist
> natürlich die andere Seite der Medaille.

Für die meisten hier im Forum zählt aber nur Geld und noch mehr Geld, 
daher wird die Gesundheit einfach ignoriert. Hauptsache das Gehalt 
maximieren.

von Fernsehkoch (Gast)


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Ing schrieb:
> Vom Grundgehalt bekommt ein Akkordarbeiter vielleicht nicht die 50k,
> aber mit den ganzen Aufschlägen + Prämien locker. Wenn dann noch
> Nachtschicht + Feiertagsarbeit dazukommt kommt auch ein sogar
> ungelernter Akkoradarbeiter, der keine Lehre in der Industrie hatte, an
> ein Ingenieursgehalt hin.
Das war früher mal so als Festangestellter. Viele einstige Zulagen sind 
weggefallen, für heutige festangestellte Neueinsteiger ist das nicht 
mehr erreichbar (das scheitert ja schon ander Festanstellung) und als 
Leihsklave schon dreimal nicht. Was glaubts du warum man die massenhaft 
als Leihsklaven einstellt, nicht um sie mit Geld zu überhäufen sondern 
um sie kurz zu halten. Da fällt vieles weg: Prämie, Zuschläge, bis hin 
zu so Lapalien wie  vergünstigte Kantinenessen oder näherer Parkplatz. 
Du bekommts alle Nachteile aufgedrückt.
50k, das gibts vielleicht noch auf Montage, da haste dann aber keine 
40h- Wochen.
Arbeitest du als Dreher/Fräser/Mechaniker im Musterbau also ausserhalb 
des Schichtdienstes, dann hast du zwar keinen mononen Job, bist fest 
angestellt aber an solche Stellen kommt kein Neuling, dort werden Leute 
geparkt die gesundheitlich angeschlagen sind, der Grossteil landet nach 
der Ausbildung als Arbeitsdrohne in der Produktion via Leihfirma, das 
war vor 20 Jahren schon so und ist heute nicht anders, ausgebildet wird 
ja eh kaum noch, ging ja erst vor ein paar Tagen wieder eine entspr. 
Meldung in der Presse rum, Ausbildungszahlen auf Tiefststand.

von Dr. Strange (Gast)


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Fernsehkoch schrieb:
> Ing schrieb:
> Vom Grundgehalt bekommt ein Akkordarbeiter vielleicht nicht die 50k,
> aber mit den ganzen Aufschlägen + Prämien locker. Wenn dann noch
> Nachtschicht + Feiertagsarbeit dazukommt kommt auch ein sogar
> ungelernter Akkoradarbeiter, der keine Lehre in der Industrie hatte, an
> ein Ingenieursgehalt hin.
>
> Das war früher mal so als Festangestellter. Viele einstige Zulagen sind
> weggefallen, für heutige festangestellte Neueinsteiger ist das nicht
> mehr erreichbar (das scheitert ja schon ander Festanstellung) und als
> Leihsklave schon dreimal nicht. Was glaubts du warum man die massenhaft
> als Leihsklaven einstellt, nicht um sie mit Geld zu überhäufen sondern
> um sie kurz zu halten. Da fällt vieles weg: Prämie, Zuschläge, bis hin
> zu so Lapalien wie  vergünstigte Kantinenessen oder näherer Parkplatz.
> Du bekommts alle Nachteile aufgedrückt.
> 50k, das gibts vielleicht noch auf Montage, da haste dann aber keine
> 40h- Wochen.
> Arbeitest du als Dreher/Fräser/Mechaniker im Musterbau also ausserhalb
> des Schichtdienstes, dann hast du zwar keinen mononen Job, bist fest
> angestellt aber an solche Stellen kommt kein Neuling, dort werden Leute
> geparkt die gesundheitlich angeschlagen sind, der Grossteil landet nach
> der Ausbildung als Arbeitsdrohne in der Produktion via Leihfirma, das
> war vor 20 Jahren schon so und ist heute nicht anders, ausgebildet wird
> ja eh kaum noch, ging ja erst vor ein paar Tagen wieder eine entspr.
> Meldung in der Presse rum, Ausbildungszahlen auf Tiefststand.

Es kommt natürlich ganz darauf an wo du lernst. Lernst du bei einem 
großen Industrieunternehmen ist dir die Festanstellung danach so gut wie 
sicher. Lernst du bei einer kleinen Klitsche landet man mit hoher 
Wahrscheinlichkeit erstmal bei einer von dir angedeuteten 
Dienstleisterfirmen. Aber pauschalisieren kannst du das direkt nicht.
Aber mit Studium ist es doch gemäß der Beiträge in etlichen Threads in 
diesem
Forum auch nicht anders, oder warum beschweren sich viele bei einem DL 
angestellt zu sein (was aus meiner Sicht nichts schlechtes ist)? Wo ist 
also der Mehrwert?

von Qwertz (Gast)


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Dr. Strange schrieb:
> oder warum beschweren sich viele bei einem DL angestellt zu sein (was
> aus meiner Sicht nichts schlechtes ist)?

Klar, beim Dienstleister angestellt zu sein ist nichts Schlechtes... Du 
hast entweder Null Ahnung oder bist ein Troll wie er im Buche steht.

von Quark (Gast)


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Dr. Strange schrieb:
> Es kommt natürlich ganz darauf an wo du lernst. Lernst du bei einem
> großen Industrieunternehmen ist dir die Festanstellung danach so gut wie
> sicher.
Blödsinn, in meinem Jahrgang wurden alle rausgeworfen weil 
Einstellungsstop und Umstrukturiert wurde. Ich hatte den besten 
Abschluss bekam sogar ne Auszeichnung, danach arbeitslos und nur 
befristete Angebote von Leihfirmen.


> Lernst du bei einer kleinen Klitsche landet man mit hoher
> Wahrscheinlichkeit erstmal bei einer von dir angedeuteten
> Dienstleisterfirmen.
s.o.

> Aber pauschalisieren kannst du das direkt nicht.
eben

> Aber mit Studium ist es doch gemäß der Beiträge in etlichen Threads in
> diesem Forum auch nicht anders, oder warum beschweren sich viele bei
> einem DL angestellt zu sein (was aus meiner Sicht nichts schlechtes ist)?
> Wo ist also der Mehrwert?
Ing-DL ist halt nochmal was anderes als als Gesellenknecht bei ner 
Leihbude wo man knapp über Hartz4 bezahlt wird. Mit einer 
Berufsausbildung in Leiharbeit ist das unterste Verdienstlevel, da 
kannste gleich H4 beantragen und hast weniger Stress. Das war damals der 
Grunf warum ich ein Studium ranhängte. Heute ist das alles noch viel 
krasser geworden, damals hatte man noch eher die Chance doch noch 
irgendwo fest unterzukommen, heute gibts in meiner Region über 30 
Leihbuden und es werden jeden Monat mehr wenn ich meine Statistik dazu 
mal wieder pflege und das obwohl auch viele Leihklitschen wieder dicht 
machen, die machen sich inzw. selbst höllisch Konkurrenz.

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