Hallo zusammen, Hat jemand Erfahrungswerte bzgl. der Kostenunterschiede einer einseitigen- und zweiseitigen Bestückung? Sagen wir ich habe in beiden Fällen 100 Standard SMD- und keine THT Bauteile. Jetzt platziere ich entweder alle Bauteile auf einer Seite und lasse die Platine bestücken oder 5 der Bauteile kommen auf die Rückseite und ich habe eine zweiseitige Bestückung. Alle Bauteile sind so klein, dass die Adhäsion des Lötzinns zum halten genügen sollte und nicht geklebt werden muss. Die Platine hat so oder so 2 Lagen. Mit wie großen Mehrkosten muss ich wohl für die zweiseitige Bestückung rechnen? Ich weiß, das lässt sich nicht pauschal sagen, da es von Stückzahlen, Standorten, Bestückern etc abhängt. Aber vielleicht hat ja trotzdem jemand Erfahrung damit und kann einen groben Anhaltspunkt liefern?
Bastel schrieb: > weiß, das lässt sich nicht pauschal sagen, da es von Stückzahlen, > Standorten, Bestückern etc abhängt. Aber vielleicht hat ja trotzdem > jemand Erfahrung damit und kann einen groben Anhaltspunkt liefern? Faktor von 1,25 bis 2,5 ist alles dabei... Frag doch einfach mal dein Bestücker...
Danke für die Einschätzung. Das sind ja durchaus nennenswerte Mehrkosten, selbst wenn der Faktor nur 1,25 ist. Die Bauteile, die auf die Rückseite wandern würden sind LEDs. Entweder ich nehme normale LEDs oder die, die nach unten leuchten, die etwas teurer sind. Wenn die zweiseitige Bestückung aber so teuer ist, lohnen sich wohl die teureren LEDs. Ich habe leider noch keinen Bestücker. Ohne Angebote kann ich keinen auswählen. Und ohne ein Layout kann ich keine Angebote einholen. Für ein Layout muss ich aber erst das Konzept klären - Klassisches Henne-Ei-Problem...
Bastel schrieb: > Hat jemand Erfahrungswerte bzgl. der Kostenunterschiede einer > einseitigen- und zweiseitigen Bestückung? Erheblich. Zweimal Lötpaste drucken, zweimal bestücken. Dazu noch die kosten für die Platinenhalterung im Ofen. Einseitig bestückte kann man einfach auf den Rost legen, doppelseitig bestückte nicht! Empfehlung: tunlichst vermeiden fft schrieb: > Faktor von 1,25 bis 2,5 ist alles dabei... Bei manchen Bestücker sogar Faktor >5, wenn die Automatisierungslinie auf einseitig optimiert ist.
Wow, hätte ich nicht gedacht. Vielen Dank! Bezieht sich der Faktor jetzt eignetlich auf die Bestückungskosten oder die Kosten für die ganze Baugruppe?
Bastel schrieb: > Bezieht sich der Faktor jetzt eignetlich auf die Bestückungskosten oder > die Kosten für die ganze Baugruppe? Nur Bestückungs+Lötkosten Zu den Kosten: wenn einseitig bestückte Platinen ohne menschliches Zutun über Nacht durchlaufen und doppelseitig bestückte zweimal (für Lötpastendrucker und bestückung) manuell gewendet werden müssen, dann kostet das halt. Eine Fertigungslinie, die automatisch beidseitig bestücken kann, haben nur die wenigsten. Ein Hilfsarbeiter wird mit etwa 25€/h verrechnet. Dazu kommen noch die Zeiten zum Platine umdrehen. Bastel schrieb: > 5 der Bauteile kommen auf die Rückseite > und ich habe eine zweiseitige Bestückung. Empfehlung: einseitig bestücken lassen. Die 5 Bauteile manuell einlöten. Notfalls hilft die örtliche Zeitarbeitsfirma...
Schreiber schrieb: > Bastel schrieb: >> Hat jemand Erfahrungswerte bzgl. der Kostenunterschiede einer >> einseitigen- und zweiseitigen Bestückung? > > Erheblich. Zweimal Lötpaste drucken, zweimal bestücken. > Dazu noch die kosten für die Platinenhalterung im Ofen. Einseitig > bestückte kann man einfach auf den Rost legen, doppelseitig bestückte > nicht! > > Empfehlung: tunlichst vermeiden > > fft schrieb: >> Faktor von 1,25 bis 2,5 ist alles dabei... > > Bei manchen Bestücker sogar Faktor >5, wenn die Automatisierungslinie > auf einseitig optimiert ist. Zusätzlich u.a.: - Einmalkosten für zweite Schablone Technisch: Wenn die Baugruppe zweimal durch den Ofen muss, bedeutet das doppelten Stress für die Bauteile der ersten Seite. Beim Layout ist zu beachten, die Bauteile nach Gewicht zu verteilen, so dass die Bauteile der ersten Lötseite beim zweiten Ofendurchlauf nicht runterfallen (ohne geklebt werden zu müssen). Du, TO, sprichst über Fertiger, d.h. der Arbeitsaufwand für Deine Fertigung ist so hoch, dass Du diese extern vergeben musst. Wenn Du Dich von "Bastel" zu "Profi" entwickeln möchtest, empfehle ich ein Review Deines Designs durch jemanden, der die Erfahrung schon hat. Mehr Geld kannst Du nicht sparen, weil, im Gegensatz zur Softwareentwicklung, jeder "suboptimale Punkt" in der Hardwareentwicklung, bzw. in den Fertigungsdaten, pro Stück vielfältige Kosten nach sich zieht (Arbeitszeit, Materialeinsatz) und der Kunde eben nicht durch ein kostenloses Download-Update zufriedengestellt werden kann. Gute Review Zeitpunkte sind u.a: - nach Konzeptphase, zu Beginn der Schaltungsentwicklung - vor Layoutstart - vor Aufbau der Fertigungsunterlagen Die erste Seite meiner Website besteht praktisch aus mehreren Kurzchecklisten rund um die Schaltungsentwicklung. Vielleicht kannst Du dort Anregungen finden. marcus
Vielen Dank für eure Antworten, ihr habt mir sehr geholfen :)
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