Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Abschalten Netzteil bei unterschreiten einer Stromstärke


von Hardy S. (Firma: Privat) (4szymi)


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Hallo,
Also ich bin neu hier und habe bisher nur rudimentär mit elektronischen 
Schaltungen gearbeitet. Astabile und bistabile Kippschaltungen sind mir 
nicht unbekannt.
Zu meinem aktuellen Projekt:
Aus einem ausrangierten ATX-Netzteil habe ich mir, in meinem Wohnzimmer 
hinter der Couch, einige USB-Buchsen als Ladeleiste aufgebaut.
So weit so gut.
ATX Netzteil wird mittels Schalter Ein- bzw. Ausgeschaltet, natürlich 
mit Lastwiderstand. Jedoch wird des öfterenmal vergessen das Netzteil 
abzuschalten. Dies möchte ich nun über eine Mindesstrommessung 
erzwingen.
Also wenn z.b . Ein Gerät 500mA zieht ist alles gut, Netzteil bleibt 
eingeschaltet. Wird nun die Stromstärke von z.B. 250mA unterschritten 
soll das Netzteil abgeschaltet werden. Also eine Selbsthaltung mit 
Mindestlast.
Ich hoffe ich habe mich verständlich ausgedrückt.
Ist dieses Projekt zu realisieren?

MfG
4Szymi

von Sebastian S. (amateur)


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Das lässt sich machen.

Die 99€-Frage aber lautet: Wie willst Du so ein System einschalten?
Im Moment des Einschaltens liegt der Strom bei exakt 0 Ampere - also 
Dein Grund zum Ausschalten...

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Hardy S. schrieb:
> Aus einem ausrangierten ATX-Netzteil habe ich mir, in meinem Wohnzimmer
> hinter der Couch, einige USB-Buchsen als Ladeleiste aufgebaut. So weit
> so gut.

Beim Wirkungsgrad eines ATX-Netzteils im praktisch komplett unbelasteten 
Betrieb dürfte das eine wenig effiziente Lösung sein.

Auch wenn Du drei Geräte gleichzeitig mit jeweils 1 A lädst, sind das 
nur 15 Watt; welche Leistung kann das Netzteil liefern? 250 Watt, 500 
Watt?

Netzteile haben einen lastabhängigen Wirkungsgrad und sollten deswegen 
an den jeweiligen Anwendungszweck angepasst dimensioniert werden. Für 
Deine USB-Lade-Lösung dürfte ein Netzteil mit vielleicht 30 Watt völlig 
ausreichen (das wären immerhin sechs Geräte, die mit 1 A geladen 
werden).

von Dieter (Gast)


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Es gibt USB Netzteile mit mehreren Anschlüssen für 10-20€ die nebenbei 
auch noch die schnellen Ladestandards unterstützen. Wozu also mit so 
einem Pfusch anfangen?

von Patrick J. (ho-bit-hun-ter)


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Hi

Dieter schrieb:
> Wozu also mit so
> einem Pfusch anfangen?

Ich könnte mir vorstellen: Weil das Zeug bereits da ist.

Und selbst, wenn das Teil einen Wirkungsgrad von nahe Null hat, muß das 
Teil nicht bei 0A Nutzstrom vor sich hin-idle-n.

Wobei ich als untere Schwelle 250mA als schon recht viel ansehe, je nach 
USB-Konfiguration sollten aber die 500mA pro Gerät genommen werden 
(Datenleitungen (per Widerstand) miteinander verbunden sagt dem Gerät, 
daß es an einem reinen Ladeanschluss und NICHT an einem USB-Port hängt).

Wie aber schaltet man ein ATX-Netzteil wieder ab?
Habe ich mir, ehrlich gesagt, noch NIE einen Kopf drüber gemacht - 
bisher reichte mir das Einschalten ;)

Also, Sinn oder Unsinn dahin gestellt - wie bekomme ich das ATX-Netzteil 
'von Außen' abgeschaltet? (ohne Stecker ziehen, daß bekommt die 
Elektronik erst per Servo und ausgereifter Mechanik hin - dann aber ohne 
erneutes Einschalten)

MfG

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Patrick J. schrieb:
> wie bekomme ich das ATX-Netzteil 'von Außen' abgeschaltet?

Nun, wie schaltest Du es ein?

Da gibt es einen Kontakt am ATX-Stecker ... !PS_ON, das ist entweder Pin 
14  oder Pin 16 (je nach Größe des Steckers), die Leitung ist grün.

Was machst Du mit der?

von Patrick J. (ho-bit-hun-ter)


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Hi

Bisher nur angetastet (gegen GND) - scheint so, daß ich mich eher 
schlecht an die damaligen Experimente erinnre ... laut Bezeichnung 
sollte Das aber durchgehend an GND hängen (für AN) und zum Abschalten 
würde dann Vdd reichen.

:/

MfG

von MM (Gast)


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Benutze einfach die Standby-Abteilung des Netzteiles ohne weitere 
Elektronik. Je nach Alter des Netzteiles stehen dir 1,5 A bis 3 A zur 
Verfügung bis zum hin und wieder nötigen Austausch des zugehörigen 
Sekundärelkos.

von Ralf (Gast)


Angehängte Dateien:

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Lege eine Spule aus Kupferlackdraht (siehe Foto) Drahtdurchmesser z.B. 1 
mm und ca. 25 Windungen um einen Reedkontakt. Solange der Ladestrom 
durch die Spule fließt, bleibt der Reedkontakt durch das magnetische 
Feld geschlossen. Unterhalb von 250 mA öffnet der Reedkontakt und 
schaltet z.B. ein Selbsthalte-Relais ab und das Netzteil ist vom Netz 
getrennt.

25 Windungen entsprechen 250 mA, geringerer Strom entspricht mehr 
Windungen. Vor ca. 2 Wochen selbst getestet.

von Ralf (Gast)


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Ralf schrieb:
> Vor ca. 2 Wochen selbst getestet.

Bei dem Test hatte ich einen Reedkontakt als Öffner verwendet (NC). Für 
einen Schließer (NO) müsste entweder erst ein starkes Anfangsmagnetfeld 
erzeugt werden oder das Signal vom "NC" müsste nochmal invertiert 
werden. Das wird schwierig im ausgeschalteten Zustand. Sorry.

von Hardy S. (Firma: Privat) (4szymi)


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Mensch, hätte nicht gedacht das es soviel Reaktionen in der kurzen Zeit 
gibt.
Zum Punkt  Wirkungsgrad, ja das es nicht gerade die effektivste Art und 
Weise ist mir schon klar. Aber mir geht es dabei auch um die Aufgabe an 
sich. Ich bastele halt gern.?
Zur der Lösung mit dem Reedkontakt, gar nicht Mal so übel. Wird nicht 
verworfen, aber ich dachte mehr an eine elektronische Lösung. Gibt es 
keine IC's die sowas realisieren, wollt es halt elegant lösen.
Natürlich nutze ich die Pins zum Einschalten des Netzteils.

: Bearbeitet durch User
von Hardy S. (Firma: Privat) (4szymi)


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Ach ja wegen dem Einschaltmoment und den 0 A , wollt ich evtl mit einer 
Zeitschaltung (NE555) überbrücken

von Ralf (Gast)


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Schau mal in den Thread "Strom fließt, LED aus" da wird eine Schaltung 
von "Dietrich L." vorgestellt. Statt R3 setzt Du entweder ein Relais in 
Selbsthaltung ein, oder Du nutzt das Signal für den Startimpuls für den 
NE555.

von Michael_O (Gast)


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Elegant wäre das 5V SB Netzteil im Ausgeschalten Zustand zu benutzen und 
nur wenn mehr gebraucht wird das Hauptnetzteil zuzuschalten.


mfg
Michael

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