Forum: HF, Funk und Felder SDR: Welche Converter/Antennen für Einsteiger?


von Olli Z. (z80freak)


Lesenswert?

Hallo,

ich beschäftige mich seit ein paar Tagen mit dem Thema SDR und finde das 
total spannen. Hierzu habe ich mir einen DVB-T Stick mit RTL2832U 
Chipsatz besorgt. Meiner hat als Antennenbuchse die einfachen alten 
Koaxstecker mit einer kleinen Stummelantenne dran.

Nach viel einlesen in das Thema habe ich es dann auch geschafft diesen 
mit dem Zadig-Treiber und SDR# zum laufen zu bringen. Nun wollte ich zum 
üben das Signal eines 433 MHz Funkhandsenders dekodieren. Wenn ich die 
Frequenz einstelle sehe ich auch sein Signal im Spektrum.

Nun weiss ich aber nicht so genau weiter. Da ich auch noch andere dinge 
damit vorhabe (u.a. 125 kHz LF-Sender dekodieren, usw.) und viel darüber 
gelesen habe das die richtige Antenne absolut entscheident für den 
Empfang ist, wollte ich nach Tipps fragen.

Was sollte man sich als Grundausstattung zu erschwinglichen Preisen für 
solche Arbeiten zulegen? Ich lese da von Up-Convertern um Frequenzbänder 
unterhalb 50 MHz abhören zu können. Die liegen so von 30-60 Euro. 
Änhliches für div. Antennen(cluster) in ähnlichem Preissegment.

Wie gesagt, das will ich nur amateurmäßig, eher zum lernen und just for 
fun machen, nichts professionelles. Und ja, das Internet habe ich schon 
befragt, aber die Informationsflut ist einfach zu groß und mein wissen 
zu klein das zu filtern.
Daher würde ich mich sehr über den ein oder anderen Einsteigertipp 
freuen.

von Günter Lenz (Gast)


Lesenswert?

Olli Z. schrieb:
>433 MHz Funkhandsenders dekodieren.
>u.a. 125 kHz LF-Sender dekodieren

Das geht nicht mit nur einer einzigen Antenne.
Jeder Frequenzbereich benötigt seine spezielle
Antenne. 433MHz Viertelwellenstab und Viertelwellen-
gegengewicht, 125kHz vielleicht eine magnetische
Antenne.

von heavybyte (Gast)


Lesenswert?

Günter Lenz schrieb:
> Das geht nicht mit nur einer einzigen Antenne.
> Jeder Frequenzbereich benötigt seine spezielle
> Antenne. 433MHz Viertelwellenstab und Viertelwellen-
> gegengewicht, 125kHz vielleicht eine magnetische
> Antenne.

Nicht mit einer einzigen, aber mit wenigen.

Für den VHF/UHF-Bereich benutze ich eine Logarithmisch/periodische 
Antenne Marke Eigenbau, siehe: 
http://www.wolfgang-rolke.de/antennas/ant_400.htm

oder: 
http://dc7hs.blogspot.de/2011/07/logarithmisch-periodische-antenne.html

Die deckt so ziemlich ab was ich hören möchte und liefert zudem noch 
ordentlich Gewinn.

Für die unteren Frequenzen hatte ich mir zuersteinmal einen primitiven 
Dipol für 40m aufgehängt. Einfach 20m Lautsprecherkabel in der Mitte 
geteilt und ausgestreckt übers Dach gehängt. Bringt auf KW schon 
erheblich viel HF rein.

Für einen Anfänger, der noch nicht weiss wohin die Reise geht, reicht 
das erstmal.
Wenn man dann mehr, z.B. auch on air gehen will, dann kann man immernoch 
über "gescheites" Material nachdenken.

von B e r n d W. (smiley46)


Lesenswert?

> einen DVB-T Stick mit RTL2832U Chipsatz besorgt

Den RTL2832U verwenden die alle, interessanter wäre das Frontend.
Ein E4000 geht von 52-2200MHz mit einer Lücke bei 1100-1250MHz
RL820T bzw. RL820T2 gehen durchgehend von ca. 25MHz bis 1700MHz

Unterhalb der minimal empfangbaren Frequenz wäre ein Up-Konverter 
erforderlich.

Dann gibt es noch die Direkt-Sampling-Methode:
http://www.rtl-sdr.com/rtl-sdr-direct-sampling-mode/

Dabei wird das Signal zwischen Frontend und RTL2832U eingespeist.
Aussage:
you will be able to receive signals between 0 – 14.4 MHz. Frequencies 
between 14.4 and 28.8 MHz can also be received by using a band pass 
filter.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


Lesenswert?

Für 125 kHz wäre ein Ferritstab für DCF77 am einfachsten umzubauen.
Für 433 MHz ein 17 cm langer Draht direkt in die Antennenbuchse 
gesteckt.

Für breitbandige Scanner wird seit Jahrzehnten die Discone empfohlen, 
ich habe keine Erfahrung damit.
z.B. hier: http://wimo.de/empfangs-antennen_d.html ab 65€
"75 bis 900 MHz" die teureren etwas weiter

: Bearbeitet durch User
von Olli Z. (z80freak)


Lesenswert?

Das bedeutet ja schonmal ganz klar, das ich einen solchen Wandler 
brauche um 125 khz Signale empfangen zu können.
Wird ausser dem nochwas benötigt (Kondensator)?

von ham (Gast)


Lesenswert?

> Für den VHF/UHF-Bereich benutze ich eine Logarithmisch/periodische
> Antenne Marke Eigenbau, siehe:
> http://www.wolfgang-rolke.de/antennas/ant_400.htm

"Eingangsimpedanz 50 W"   ;-)

von B e r n d W. (smiley46)


Lesenswert?

> "Eingangsimpedanz 50 W"

Gelegentlich wird ein ein W statt Ohm verwendet, speziell in älterer 
amerikanischer Literatur war das üblich. Oder z.B. entsprach 1µµF = 1pF.

@Olli
Interessante Seite über VLF-Empfang
http://www.vlf.it/

Upconverter
~~~~~~~~~~~
Falls Du nicht selber bauen möchtest
eBucht Nr. 282424043901

Oder den aufwändigeren mit Bereichsumschaltung
Nr. 282426047299

Oder diesen
https://www.youtube.com/watch?v=HMRWF6ZueIg

Oder den Ham it Up Converter
https://www.youtube.com/watch?v=_cJ5eSIINls

von B e r n d W. (smiley46)


Lesenswert?

Zur Ferritantenne:
Es geht sowohl mit einer DCF77 Antenne als auch mit einer
Langwellen-Antenne. Typischerweise hat die Langwellen-Ferritantenne eine 
Induktivität von ~3mH, um sie mit einem handelsüblichen Drehkondensator 
(340pF) auf 150..350kHz abstimmen zu können. Schaltest du nun einen 
Festkondensator mit 270...330pF parallel, läßt sich der Schwingkreis von 
ca. 110kHz bis 150 kHz abstimmen.

von Olli Z. (z80freak)


Lesenswert?

Hallo Bernd!

vielen Dank für die Tipps.

B e r n d W. schrieb:
> Falls Du nicht selber bauen möchtest
> eBucht Nr. 282424043901
Den hatte zufällig auch bereits im "Auge". Dann wird er es wohl auch 
werden.

> Oder den aufwändigeren mit Bereichsumschaltung
> Nr. 282426047299
Wenn ich richtig verstehe ist der Vorteil hier, das man zwei Antennen 
anschließen und umschalten kann?! Das brauch ich glaube ich nicht, da 
ich schon ungefähr weiss in welchem Bereich die gesuchte Frequenz liegt. 
Da wäre es für mich ok, die Antenne umzustecken.

>Es geht sowohl mit einer DCF77 Antenne als auch mit einer
Langwellen-Antenne.
Das heißt, ich besorg mir sowas hier 
http://www.ebay.de/itm/DCF-77-EMPFANGSMODUL-FUNK-ZEIT-FUNK-UHR-FUNK-MODUL-ANTENNE-BAUSATZ-EMPFANGER-/371852239472?hash=item56941ee270:g:rjsAAMXQRPRTItTA
und schmeiss den DCF-Empfänger weg.

> handelsüblichen Drehkondensator (340pF) auf 150..350kHz abstimmen zu können
Also sowas hier? 
http://www.ebay.de/itm/Drehkondensator-2-x-2-5-23-pF-UKW-Drehko-/182512596116
Die Teile sind in ebay unter "Historische Elektronik" zu finden, uff!

Das Funksignal, welches ich damit aufstöbern möchte stammt von einem 
Reifendruckkontrollsystem. Hierzu gibt es auch fahrzeugspezifische 
Antennen: 
http://www.ebay.de/itm/182271286496?_trksid=p2055119.m1438.l2649&ssPageName=STRK%3AMEBIDX%3AIT
Wäre es nicht sinnvoll gleich diese zu nehmen? Ist auch nicht viel 
teurer.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


Lesenswert?

http://gunthard-kraus.de/Vortrag_Weinheim/ELF-Empfang.pdf
da wird der Umbau des Konverters auf sehr niedrige Frequenzen 
beschrieben.

von B e r n d W. (smiley46)


Lesenswert?

>> handelsüblichen Drehkondensator (340pF) auf 150..350kHz ...
> Ebay-Artikel Nr. 182512596116

Der hat nur 2 x 20 pF für UKW, er ist für diesen Zweck nicht geeigent. 
Wenn er wenigstens 2 x 150 pF oder 2 x 200 pF hat, kannst du beide 
Pakete parallel schalten.

Der wäre geeignet:
http://www.pollin.de/shop/dt/NzQ2OTU3OTk-/Bauelemente_Bauteile/Passive_Bauelemente/Potis_Trimmer_Encoder/Luft_Drehkondensator_2x_10_390_pF.html

Oder dieser:
http://www.pollin.de/shop/dt/Mzc5ODkzOTk-/Unterhaltungselektronik/Audio/Ersatzteile/FM_Tuner_RFT_4413_13_02.html

DCF77 Ferritantenne:
http://www.pollin.de/shop/dt/OTU1OTQ3OTk-/Bauelemente_Bauteile/Passive_Bauelemente/Spulen_Filter_Ferrite/Ferrit_Antennenstab.html

Damit lassen sich leicht Resonanzfrequenzen berechnen:
http://www.dl0hst.de/mini-ringkern-rechner.htm

Die obige Ferritantenne hat ca. 1,9 mH und kommt mit 820pF bei ca. 125 
kHz auf Resonanz. Der Verstellbereich mit einem Drehkondensator wird 
aber schon relativ klein.


> Das Funksignal stammt von einem Reifendruckkontrollsystem.
> Ebay-Artikel Nr. 182271286496

Falls es sich um einen RFID-Chip handelt, muss dieser zuerst mit Energie 
versorgt werden. Dies geschieht gleichzeitig über diese Antenne.

: Bearbeitet durch User
von Stefan (Gast)


Lesenswert?

Abstimmbare Loopantenne für Frequenzen bis ca. 20MHz sehr zu 
empfehlen, besonders, wenn man elektrische Störer in der Nähe hat.

von Gogon (Gast)


Lesenswert?

Ich habe mal mit Upconverter, 8m-Faltdipol und NooElec-SDR-Stick eine 
Radiostation bis aus Kanada empfangen.

von Funkamateur (Gast)


Lesenswert?

Wenn du etwas Erfahrung hast mit dem Selbstbau von HF-Schaltungen, dann 
google mal nach den Begriffen -> PA0RDT, mini whip.
Diese einfach nachzubauende winzige Aktivantenne ist ausgezeichnet für 
den Empfang von 0-40 MHz geeignet. Siehe: 
http://websdr.ewi.utwente.nl:8901/
Für höhere Frequenzen kannst du einen Lambda/2 Drahtdipol verwenden. 
Einfach aus zwei gleich langen Drahtstücken aufgebaut. Dieser empfängt 
auch außerhalb der vorgegebenen Frequenz - mit Abstrichen.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.