Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Elko für µC gesucht


von Matthi (Gast)


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Hallo Zusammen,

ich arbeite gerade an der Beschaltung des µC STM32F407. Laut Datenblatt 
soll an den Pins V_cap1 und V_cap2 jeweils ein Elko dran. Die Elkos 
sollen eine Kapazität von 2,2µF haben, ein ESR < 2Ohm und aus Keramik 
sein und idealerweise in SMD-Bauform (muss aber nicht unbedingt sein).

Ich hab' schon Reichelt, Conrad , Digikey sowie einige Foren durchsucht. 
Ich habe bisher keinen Elko finden können , der genau diesen 
Anforderungen entspricht.. Kann doch nicht wahr sein !? Kann mir einer 
aushelfen?

Viele Dank für eure Hilfe.

Viele Grüße,
Matthi

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Elkos sind nicht aus Keramik.

von Martin H. (mahi)


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Wie kommst Du auf Elko?

Matthi schrieb:
> Die Elkos
> sollen eine Kapazität von 2,2µF haben, ein ESR < 2Ohm und aus Keramik
> sein

Elko und Keramik passt nicht zusammen, das sind zwei verschiedene 
Kondensatortypen.

Elko = Elektrolytkondensator --> Das Dielektrikum ist ein Elektrolyt, 
also irgendeine stinkende Pampe.
Keramikkondensator --> Keramik als Dielektrikum.

von Matthi (Gast)


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von Marek N. (Gast)


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Martin H. schrieb:
> Elko = Elektrolytkondensator --> Das Dielektrikum ist ein Elektrolyt,

Nein! Das Dielektrikum ist die Oxidschicht. Das Elektrolyt ist nur die 
Gegenelektrode.

von Michael B. (laberkopp)


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Elkos aus Keramik ? Kein Wunder, daß du nichts findest.

Nimm halt so einen
https://www.reichelt.de/Vielschicht-SMD-G1210/X7R-G1210-2-2/3/index.html?ACTION=3&GROUPID=3167&ARTICLE=107460

Irgendwie ist mir aber das Datenblatt zu lang um sicherzustellen, daß 
der ESR paat. Wird schon hinkommen.

von m.n. (Gast)


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Matthi schrieb:
> aber hier steht nichts über die Impedanz ..

Paßt schon!
Nimm besser 0603 Typen auch für die übrigen 100 nF; die sind nicht so 
sperrig.

von Matthi (Gast)


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Martin H. schrieb:
> Elko und Keramik passt nicht zusammen, das sind zwei verschiedene
> Kondensatortypen.

Oh .. Das wusste ich nicht. Wieder was gelernt... Das wundert mich, da 
im Datenblatt ein schematische Beispielschaltung abgebildet ist und dort 
wurden Elkos verwendet. Wobei im Text nicht die Rede von Elkos ist.

von m.n. (Gast)


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Matthi schrieb:
> Wobei im Text nicht die Rede von Elkos ist.

Es können auch Tantalkondensatoren verwendet werden.

von Marek N. (Gast)


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m.n. schrieb:
> Es können auch Tantalkondensatoren verwendet werden.

Ein Tantalkondensator ist ein Elko!

von Matthi (Gast)


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m.n. schrieb:
> Es können auch Tantalkondensatoren verwendet werden.

Würde ich denn was falsch machen, wenn ich Kerkos nehmen würde?

von 1N 4. (1n4148)


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Nimm 2,2uF, 16V, X5R in einem beliebigen SMD-Format und gut ist.

von Erich (Gast)


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"Elko" = Elektrolytkondensator
Kommt oftmals in "älteren" Schaltungen vor, weil Keramikkondensatoren 
grösser 100nF (470nF) erst seit neuerer Zeit (preiswert) verfügbar sind.
Gruss

von Matthi (Gast)


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1N 4. schrieb:
> Nimm 2,2uF, 16V, X5R in einem beliebigen SMD-Format und gut ist.

Meinst du man sollte die Angabe, dass die Impedanz unter 2 Ohm sein soll 
einfach vernachlässigen ?

von Pete K. (pete77)


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Matthi schrieb:
> Das wundert mich, da
> im Datenblatt ein schematische Beispielschaltung abgebildet ist und dort
> wurden Elkos verwendet

Da hast Du wohl einen Bug im Datenblatt gefunden.

von STM STM STM (Gast)


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Matthi schrieb:
> Meinst du man sollte die Angabe, dass die Impedanz unter 2 Ohm sein soll
> einfach vernachlässigen ?

So wirst du dein Board nie fertig kriegen.

Die Kondensatoren können das, aus, fertig, basta.

Auf den STM Eval Boards sind auch keine "Zauber-Kondensatoren" drauf.

von Harald W. (wilhelms)


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Matthi schrieb:

> Meinst du man sollte die Angabe, dass die Impedanz unter 2 Ohm sein soll
> einfach vernachlässigen ?

M.W. gibts keine Kerkos mit höheren Widerständen.

von Matthi (Gast)


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STM STM STM schrieb:
> So wirst du dein Board nie fertig kriegen.
>
> Die Kondensatoren können das, aus, fertig, basta.
>
> Auf den STM Eval Boards sind auch keine "Zauber-Kondensatoren" drauf.

Die Angabe ist ja nicht ohne Grund im Datenblatt da. Ich frag mich halt 
nur, wie wichtig es ist den Wert von unter 2 Ohm einzuhalten. Ansonsten 
hätte ich jetzt einfach die hier genommen :
https://www.reichelt.de/Vielschicht-SMD-G0603/Y5V-0603-DC-2-2U/3/index.html?ACTION=3&LA=446&ARTICLE=194131&GROUPID=3166&artnr=Y5V+0603+DC+2%2C2U&SEARCH=Kerko%2B2%252C2%2BSMD%2B0603

von Michael B. (laberkopp)


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Matthi schrieb:
> Würde ich denn was falsch machen, wenn ich Kerkos nehmen würde?

Wenn sie den angegebenen ESR haben: Nein. Dann gehen auch Tantal oder 
Al-Elkos.

Pete K. schrieb:
> Da hast Du wohl einen Bug im Datenblatt gefunden

Nein. Ein Bug wäre es, wenn das + Zeichen am anderen Anschluss wäre. So 
ist es bloss ein netter Hinweis.

von Matthi (Gast)


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Michael B. schrieb:
> Wenn sie den angegebenen ESR haben: Nein. Dann gehen auch Tantal oder
> Al-Elkos.

Das ist halt die große Frage.. Wie groß ist der ESR bei Kerkos? In den 
Datenblättern steht selten was drin über den ESR-Wert.

Harald W. schrieb:
> M.W. gibts keine Kerkos mit höheren Widerständen.

Ist das so? Gibt es ja eine obere Grenze?

von Matthi (Gast)


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Ich denke da habe ich meine Antwort:

Welche Gründe sprechen für einen Keramikkondensator? In erster Linie 
weist er einen niedrigeren ESR-Wert (einige Dutzend Milliohm) auf als 
Elektrolytkondensatoren sowie Tantal-Elektrolytkondensatoren.

Quelle:https://www.soselectronic.de/articles/yageo/yageo-nutzen-sie-keramikkondensatoren-zur-filterung-der-stromversorgungy-1174

von SonicHazard (Gast)


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Michael B. schrieb:
> Nein. Ein Bug wäre es, wenn das + Zeichen am anderen Anschluss wäre. So
> ist es bloss ein netter Hinweis.

Und nicht nach gepolten Keramikkondensatoren mit + Zeichen auf einer 
Anschlusseite suchen... ;-)

von W.S. (Gast)


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Matthi schrieb:
> Laut Datenblatt
> soll an den Pins V_cap1 und V_cap2 jeweils ein Elko dran. Die Elkos
> sollen eine Kapazität von 2,2µF haben, ein ESR < 2Ohm und aus Keramik
> sein und idealerweise in SMD-Bauform

Mach es doch nicht so unsäglich kompliziert. Kalkuliere einfach pro Vcc 
Pin einen 100 nF Kondensator in 0603 ein und dazu am Ausgang des 
Spannungsreglers für die Vcc noch einen 10 µF/10 in 0805. Das reicht 
allemal. Viel wichtiger ist eine gute Massefläche, so daß die Leiterzüge 
von den IC-Pins über die 100 nF C's auf Massefläche kurz bleiben.

Natürlich gibt es heutzutage auch 1 µF keramisch in 0603. Aber das halte 
ich als Vcc-Abblockung für etwas übertrieben.

W.S.

von STM STM STM (Gast)


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W.S. schrieb:
> Mach es doch nicht so unsäglich kompliziert.

Im Prinzip gebe ich dir ja Recht, aber ....
du hast seine Problemstellung nicht gelesen oder nicht verstanden.

Matthi schrieb:
> Laut Datenblatt
> soll an den Pins V_cap1 und V_cap2 jeweils ein Elko dran. Die Elkos
> sollen eine Kapazität von 2,2µF haben

Es geht also um die Abblockung der internen Bias-Generatoren.

von STM STM STM (Gast)


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STM STM STM schrieb:
> Es geht also um die Abblockung der internen Bias-Generatoren.

... die eine spezielle Behandlung erfordern.

von Wolfgang (Gast)


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Erich schrieb:
> "Elko" = Elektrolytkondensator
> Kommt oftmals in "älteren" Schaltungen vor, weil Keramikkondensatoren
> grösser 100nF (470nF) erst seit neuerer Zeit (preiswert) verfügbar sind.

Da musst du aber schon tief in irgendwelche Schaltungsarchive abtauchen.
10µF/16V Keramik SMD gibt es seit gefühlt 20 Jahren. Und Unsummen habe 
die auch schon damals nicht gekostet.

von Jakob (Gast)


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Wichtig ist, dass GUTE (niederohmige, induktivitätsarme)
Kondensatoren ÜBER KURZE LEITERBAHNEN (!) an die Anschlüsse
von VCC und GND geschaltet sind.

Man könnte Tantal-Elkos nehmen, die können (niederohmig)
gut Ströme schlucken, überleben das aber nicht lange. :-(

Besser: Wenn der Platz reicht, Standard-Elko von 2,2 µF und
CerCo 100nF parallel.
- Aber nur, wenn die Schaltung auch noch in einigen Jahren
sicher funktionieren soll/muss...  ;-)

von besserwisser (Gast)


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Jakob schrieb:
> Besser: Wenn der Platz reicht, Standard-Elko von 2,2 µF und
> CerCo 100nF parallel.
> - Aber nur, wenn die Schaltung auch noch in einigen Jahren
> sicher funktionieren soll/muss...  ;-)

"Standard-Elkos" haben aber nur 1000-3000 Stunden Lebensdauer 
"offiziell" :-P

von Michael B. (laberkopp)


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besserwisser schrieb:
> "Standard-Elkos" haben aber nur 1000-3000 Stunden Lebensdauer
> "offiziell" :-P

Bei aufgedruckter Temperatur (oft 85 GradC) und zulässigem Ripplestrom.

Alle 10 Grad weniger verdoppelt sie sich, und der Strom macht meist 20 
GradC aus.

von STM STM STM (Gast)


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Jakob schrieb:
> Wenn der Platz reicht, Standard-Elko von 2,2 µF und
> CerCo 100nF parallel.

Nein der Platz reicht nicht. Wir haben es mit einem Prozessor
im TQFP Gehäuse mit 100 oder 144 Pins zu tun. Pitch 0.5mm.
Da ist bereits ein 1206-Kondensator ein Riese.

von Wolfgang (Gast)


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STM STM STM schrieb:
> Da ist bereits ein 1206-Kondensator ein Riese.

2.2µ/10V gibts als 0603 - also bloss keine Panik.

Standard-Elko muss bei solchen Kapazitätswerten wirklich nicht sein.

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