Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Regeltrenntrafo brummt


von T. Raffo (Gast)


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Ich hab gestern einen schönen 700VA Regeltrenntrafo bekommen (Nordmende 
RT 397). Allerdings brummt er ziemlich laut. Ich habe mal mit einem 
Leistungsmessgerät (hochwertiges Teil, Made in Germany mit 1% +/- 1 
Digit, also kein China-Schätzeisen) die Eingangsleistung im Leerlauf 
gemessen, die liegt zwischen 13 und 15 Watt (ändert sich leicht beim 
Durchdrehen zwischen 0 und 255V), ist also im normalen Bereich, oder? Da 
ist ja auch noch der Strom für die 1-2W Signalleuchte mit dabei.

Der Trafo funktioniert ansonsten einwandfrei. Er wird nicht warm, es 
funkt nichts, es qualmt nichts, nur das laute Brummen ... manchmal 
fliegt beim Einschalten die Sicherung raus (also die im Sicherungkasten 
im Haus), aber das ist ja normal bei einem 700VA Trafo ohne 
Einschaltstrombegrenzung. Es ist ein integrierter Trafo, also Regelung 
und Trennung auf dem selben Ringkern. Ich habe ihn mal mit einem Fön als 
Last betrieben: keine Auffälligkeiten, die Spannung lässt sich 
kontinuierlich im gesamten Bereich einstellen. Das Brummen ändert sich 
unter Last nicht.

Das Seltsame ist, ich bin mir ziemlich sicher, dass er beim Test beim 
Verkäufer noch nicht so gebrummt hat. Er wurde danach im Auto 
transportiert und wurde nicht irgendwie fallen gelassen oder angestoßen.

Ich habe das Teil auch mal geöffnet und dabei alle Schrauben nochmal 
kräftig angezogen. Die Schutzerde am Netzstecker war aus irgendeinem 
Grund abgelötet? Ich habe sie wieder angelötet, hat aber keinen 
Unterschied gemacht.

Hat jemand eine Idee was ich machen soll? Oder soll ich das Brummen 
einfach ignorieren? Es ist schon ziemlich laut. Also ungefähr so laut 
wie mein Notebooklüfter auf höchster Stufe.

: Verschoben durch Moderator
von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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http://www.radiomuseum.org/r/nordmende_regel_trenntransformator.html
erst mal ein Bild zum Anschauen.

In der Firma benutzen wir sowas aus DDR-Produktion, hab neulich die 
vergilbte Bedienungsanleitung auf fusseligem Papier eingescannt. Conrad 
hat die mal verkauft. Interessant an dem Schaltplan war, dass der 
Netzschalter ein Drehschalter mit einer nicht rastenden Mittelstellung 
ist, in der ohne Last und mit Vorwiderstand hochgefahren wird.

Die Skala ist auch fast so übersichtlich wie hier, aber dafür ist das 
Instrument zuständig.

Ich vermute mal, dass im Leerlauf der Blindstrom das Messgerät verwirrt, 
auch wenn es etwas hochwertigeres ist.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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T. Raffo schrieb:
> die liegt zwischen 13 und 15 Watt (ändert sich leicht beim
> Durchdrehen zwischen 0 und 255V), ist also im normalen Bereich, oder?

Das klingt alles sehr normal. So ein Trafo ist ja in der Werkstatt nicht 
im Dauerbetrieb und deswegen wird ein stärkeres Brummen akzeptiert.
Du kannst aber mal schauen, ob da nicht irgendein Metallteil mitschwingt 
oder magnetisch vom Trafo angezogen wird, das das Brummen verstärkt.

von T. Raffo (Gast)


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Christoph K. schrieb:
> http://www.radiomuseum.org/r/nordmende_regel_trenn...
> erst mal ein Bild zum Anschauen.

Fast, meiner ist ohne /1. Sieht innen ein wenig anders aus. Sollte aber 
irrelevant sein.

> In der Firma benutzen wir sowas aus DDR-Produktion, hab neulich die
> vergilbte Bedienungsanleitung auf fusseligem Papier eingescannt. Conrad
> hat die mal verkauft. Interessant an dem Schaltplan war, dass der
> Netzschalter ein Drehschalter mit einer nicht rastenden Mittelstellung
> ist, in der ohne Last und mit Vorwiderstand hochgefahren wird.

Und die brummen nicht?

> Die Skala ist auch fast so übersichtlich wie hier, aber dafür ist das
> Instrument zuständig.

Ja, die großen Einbauinstrumente sind sehr nett.

> Ich vermute mal, dass im Leerlauf der Blindstrom das Messgerät verwirrt,
> auch wenn es etwas hochwertigeres ist.

Nee, genau dafür ist das Ding gebaut (Verbrauchsmessung mit hohem 
Blindstromanteil für Schaltnetzteile, etc.) Auflösung ist 0,1W.

https://www.heise.de/video/artikel/Irrlichter-1508129.html

Meins ist das "Referenzgerät" bzw. der Nachfolger davon (NZR SEM16+):

http://www.nzr.de/de/produkte/elektrizitaetszaehler-1,1/standby-energy-monitor,1/standby-energy-monitor-sem-16.html

Was mir noch aufgefallen ist: ich habe mal mit meinem Flue 87 das 
Tastverhältnis der Netzspannung gemessen. Da werden 50,4% angezeigt. 
Kann es sein, dass auf meiner Netzspannung ein Gleichstromanteil drauf 
ist?

Matthias S. schrieb:
> T. Raffo schrieb:
>> die liegt zwischen 13 und 15 Watt (ändert sich leicht beim
>> Durchdrehen zwischen 0 und 255V), ist also im normalen Bereich, oder?
>
> Das klingt alles sehr normal. So ein Trafo ist ja in der Werkstatt nicht
> im Dauerbetrieb und deswegen wird ein stärkeres Brummen akzeptiert.
> Du kannst aber mal schauen, ob da nicht irgendein Metallteil mitschwingt
> oder magnetisch vom Trafo angezogen wird, das das Brummen verstärkt.

Hmm. Das ist erstmal beruhigend. Ich hatte den Trafo mal ohne das äußere 
Gehäuse betrieben, da gab es keine Änderung. Allerdings ist der Trafo 
innen auf einem großen Stahlblech montiert, welches beim Nachfolger 
397/1 zu fehlen scheint. Das könnte natürlich der Übeltäter sein. Ich 
mach mal ein Foto.

von Max M. (jens2001)


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T. Raffo schrieb:
> Regeltrenntrafo

Ist das wirklich ein REGELtrenntrafo?

Wohl eher ein STELLtrenntrafo!

: Bearbeitet durch User
von Martin K. (maart)


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Sind das Korinthen oder kleine Rosinen?

von R. M. (Gast)


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Das sich die Leerlaufstromaufnahme beim Durchdrehen geringfügig ändert, 
hängt damit zusammen, das durch den Abnehmer (Kohle) mehrere Windungem 
erfasst werden und damit (relativ hochohmig) kurzgeschlossen werden. Je 
nach Geometrie, ändert sich die Anzahl der kurzgeschlossenen Windungen.
Wenn der Trafo an verschiedenen Orten unterschiedlich knurrt, könnte das 
auf einen Gleichspannungsanteil im Netz (große ohmische Verbraucher über 
Diode, was eigentlich nicht mehr zulässig ist) hindeuten.
Den würde man durch einen großen, vorgeschalteten Kondensator (2 x 
47000µF /63V, antiseriell), zur Eingrenzung, wegbekommen.
mfG

von Walta S. (walta)


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T. Raffo schrieb:

>
> Die Schutzerde am Netzstecker war aus irgendeinem
> Grund abgelötet? Ich habe sie wieder angelötet, hat aber keinen
> Unterschied gemacht.
>
>
hmm - der Grund wäre aber schon interessant.

walta

von Joachim B. (jar)


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T. Raffo schrieb:
> Das Seltsame ist, ich bin mir ziemlich sicher, dass er beim Test beim
> Verkäufer noch nicht so gebrummt hat. Er wurde danach im Auto
> transportiert und wurde nicht irgendwie fallen gelassen oder angestoßen.


hört sich nach mechanischem Problem an, vielleicht mal die Schrauben 
lockern oder Gummiaufhängungen verbauen um den mechanisch zu entkoppeln.

https://www.google.de/search?q=Schraubengummi

von John (Gast)


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T. Raffo schrieb:
> Allerdings brummt er ziemlich laut.

Mein RT397/1 brummt auch deutlich hörbar. Die Frage ist wie laut dein 
"ziemlich laut" tatsächlich ist.

T. Raffo schrieb:
> Eingangsleistung im Leerlauf gemessen, die liegt zwischen 13 und
> 15 Watt (ändert sich leicht beim Durchdrehen zwischen 0 und 255V)

Bei meinem RT397/1 messe ich 11,4W..13,9W.

T. Raffo schrieb:
> Die Schutzerde am Netzstecker war aus irgendeinem
> Grund abgelötet? Ich habe sie wieder angelötet, hat aber keinen
> Unterschied gemacht.

Das ist merkwürdig. Der RT397/1 besitzt serienmäßig nur einen 2-poligen 
Netzstecker.
Ist das Netzkabel bei deinem RT397 noch original?

von Harald W. (wilhelms)


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Martin K. schrieb:
> Sind das Korinthen oder kleine Rosinen?

Nein, Äpfel oder Birnen, also zwei verschiedene Sachen.

von Peter D. (peda)


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T. Raffo schrieb:
> Kann es sein, dass auf meiner Netzspannung ein Gleichstromanteil drauf
> ist?

Das kann die Ursache sein. Mein Stelltrafo brummt auch laut, wenn ich an 
der gleichen Netzsteckdose eine Heißluftpistole betreibe. Vermutlich hat 
die ne Thyristorregelung, d.h. heizt nur für eine Halbwelle.

von Manfred (Gast)


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Max M. schrieb:
>> Regeltrenntrafo
> Ist das wirklich ein REGELtrenntrafo?
Auf meinen Grundigs steht REGELtrenntrafo drauf!

> Wohl eher ein STELLtrenntrafo!
Martin K. schrieb:
> Sind das Korinthen oder kleine Rosinen?
Umgangssprachlich haben wir Laustärkeregler, Helligkeitsregler ...

Technisch korrekt, musste auch ich so lernen, ist natürlich STELLER!

----------

T. Raffo schrieb:
> 700VA Regeltrenntrafo
> Allerdings brummt er ziemlich laut.
> ..die Eingangsleistung im Leerlauf ..
> liegt zwischen 13 und 15 Watt
Grundsätzlich sind 15 Watt für einen 700VA nicht wirklich viel. Wie Dir 
schon geschrieben wurde, ist das Blechgehäuse auch ein schöner 
Resonanzkörper.

Ich habe zwei RT5(A) und kann somit einen aus dem anderen versorgen. 
Dabei sehe ich, dass die höhere Netzspannung durchaus Auswirkungen auf 
den Ruhestrom hat.

Früher war der Nennwert 220V, heute sind es 230V, real habe ich hier 
immer um 240 Volt.

> manchmal fliegt beim Einschalten die Sicherung raus
Hier immer, somit hat mein 800VA-RT5 eine Einschaltstromgegrenzung 
bekommen müssen.

> Die Schutzerde am Netzstecker war aus irgendeinem
> Grund abgelötet?
Siehe Anhang Typschild, da gehört kein Schutzleiter dran, der ist mehr 
Risiko als sinnvoll.

von Händisch Regler (Gast)


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Max M. schrieb:
> T. Raffo schrieb:
>> Regeltrenntrafo
>
> Ist das wirklich ein REGELtrenntrafo?
>
> Wohl eher ein STELLtrenntrafo!

Harald W. schrieb:
> zwei verschiedene Sachen.

Ja, korrekt. Ein Stelltrafo besitzt keine Regelung.
https://de.wikipedia.org/wiki/Regelung_(Natur_und_Technik)

Martin K. schrieb:
> Sind das Korinthen oder kleine Rosinen?

Beim K...n macht das keinen Unterschied. Hier schon.
Wißt Ihr, ich verstehe ja diese Gedanken:

-- "Oooch - hat der jetzt wirklich ...?"
-- "Hätt er doch wenigstens was zum genauen Thema dazu..."
-- "Herrgott - wer bekommt schon mal ECHTE >>Regeltrafos<< zu sehen?"
   (z.B. motorische. Welche ja "die" Begründung f. d. Unterscheidung
   sind - vom allg. "Steller != Regler" mal abgesehen... ODER?)

"Undvielesweitereskünstlichesaufgerege"

Aber Tatsache ist, es stimmt. Und nicht jeder weiß das (schon).

Jemandem - in einem Fachforum, mit Laienbeteiligung(!) -
das Recht absprechen zu wollen, auf Fehler hinzuweisen...

(wobei als Krönung auch noch d. Korrektur von irgendwem mit -, aber
 das Drüber-lustig-gemache mit + bewertet wird... echt hirnrissig.)

...ist genaugenommen geradezu lächerlich.


H. R.

von John (Gast)


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John schrieb:
> T. Raffo schrieb:
>> Eingangsleistung im Leerlauf gemessen, die liegt zwischen 13 und
>> 15 Watt (ändert sich leicht beim Durchdrehen zwischen 0 und 255V)
>
> Bei meinem RT397/1 messe ich 11,4W..13,9W.

Die Differenz von 2,5W stammen übrigens vom eingebauten Voltmeter 
(Dreheisen). Bei einer aktuellen Netzspannung von 234V liefert mein 
Stelltrafo, voll aufgedreht, 277V (Leerlauf). Und das Panelmeter 
verheizt bei 277V ca. 2,5W. Bei eingestellten 0V sind es, wer hätte das 
gedacht: 0W.

von Händisch Regler (Gast)


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Manfred schrieb:
>

Durchaus gängige Beschriftung.

Und auch nicht völlig falsch - ergänzt durch schöne Instrumente, und 
einen Menschen, der "am Rad dreht", entsteht eine... Regelung. ;-P

von Lars vom Mars (Gast)


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Händisch Regler schrieb:
> (wobei als Krönung auch noch d. Korrektur von irgendwem mit -, aber
>  das Drüber-lustig-gemache mit + bewertet wird... echt hirnrissig.)
>
> ...ist genaugenommen geradezu lächerlich.

Genau! Sag's nur mal richtig. ...und wehe, es sagt noch einmal jemand, 
er habe eine Starterbatterie im Auto! Das ist böse. Das ist gemein. Wenn 
das eins von den vielen kleinen Kindern hier im Forum liest...

Schönen Gruß

von Händisch Regler (Gast)


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Lars vom Mars schrieb:
> und wehe, es sagt noch einmal jemand,
> er habe eine Starterbatterie im Auto!

Typische Verallgemeinerung auf andere Themen hin.
Macht man gerne, wenn den vorh. Argumenten die Grundlage
entzogen wurde.

Lars vom Mars schrieb:
> Das ist böse. Das ist gemein.

Ich bin nicht Dein Dich damals bei Fehlern
korrigierender Lehrer, mit dem Du jetzt Rollentausch spielst.

Lars vom Mars schrieb:
> Wenn
> das eins von den vielen kleinen Kindern hier im Forum liest...

Leider schon geschehen. (Überdenkopfstreichel.)
Beruhig Dich nun, o mein seltsam grünlich Herz.

----------------------------------------

@Manfred: Leider läßt sich "Regel-" halt auch als "selbstregelnd" 
interpretieren. Ich denke, daß das von den Herstellern in Hinsicht auf 
den nicht völlig aufgeklärten Kunden-Anteil evtl. sogar beabsichtigt 
ist/war.

von Joachim B. (jar)


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Händisch Regler schrieb:
> Ja, korrekt. Ein Stelltrafo besitzt keine Regelung.

ist halt ganz dünnes Eis, wer da korrigiert kassiert halt oft -

manchmal gebe ich auf und manchmal kassiere ich mein -

von Armin X. (werweiswas)


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Hi

Meinen Beitrag von heute Morgen habe ich wohl nicht korrekt 
abgesendet...

Wie hoch ist denn deine Netzspannung?
Der Name Nordmende lässt auf einen für 220V konstruierten Trafo 
schließen. Dann bist Du mit, gegenüber 230V erhöhter Netzspannung ganz 
schnell am Punkt einsetzender Sättigung angelangt.
Ich hab hier einen schönen alten 10A Stelltrenntrafo. Der brummt auch 
ein wenig und wird bei Dauerbetrieb im Leerlauf auch ordentlich warm so 
dass man es außen am Gehäuse fühlen kann. Gemessen hate ich den Trafo 
noch nie, da er nur dann und wann in Betrieb ist.

MfG Armin

von Harald W. (wilhelms)


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Armin X. schrieb:

> Der Name Nordmende lässt auf einen für 220V konstruierten Trafo
> schließen.

Steht ja auch auf dem Typenschild.

> Dann bist Du mit, gegenüber 230V erhöhter Netzspannung ganz
> schnell am Punkt einsetzender Sättigung angelangt.

Interessant könnte es sein, den Trafo rückwärts zu betreiben
um bei verschiedenen Einstellungen zwischen 200V und 250V den
Ruhestrom zu messen. Das sollte man natürlich nur machen, wenn
man genau weiss, was man tut. Wenn man die gemessenen Werte in
einer Kurve darstellt, kann man gut den Sättigungseffekt erken-
nen. Notfalls müsste man dann einen 220V/12V-Trafo als Spartrafo
vorschalten. Da dieser nur ca. 40W Leistung haben muss, kann man
ihn sicherlich noch im Gehäuse unterbringen.

von Werner H. (werner45)


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Wegen der 230 V würde ich mir keine Sorgen machen, sind ja nur 4% mehr.
Industriell gewickelte Trafos wurden für +-10 % Toleranz ausgelegt. Das 
war auch nötig, da es noch viele lange Freileitungen gab. Mittags und 
abends war die Netzspannung geringer, dazwischen höher.
Ich habe noch viele 220-V-Trafos, da geht bei 230 V keiner in die 
Sättigung.

Zum Brummen: Hat der Trafo als Abnehmer eine Rolle oder einen Schleifer?
Bei alten vielgebrauchten Stelltrafos kann sich der Grafitschleifer 
abnutzen und dann mehr als 2 Windungen kurzschließen. Abhilfe durch 
Schmaler-Feilen des Kontaktes.

Gruß   -   Werner

von Harald W. (wilhelms)


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Werner H. schrieb:

> Ich habe noch viele 220-V-Trafos, da geht bei 230 V keiner in die
> Sättigung.

Aber vielleicht bei 253V (230V+10%)?

: Bearbeitet durch User
von Werner H. (werner45)


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@ Harald:

Muß ich direkt mal ausprobieren, wann die anfangen.
Aber meine Netzspannung auf dem Land liegt real meist tiefer.

Gruß   -   Werner

von T. Raffo (Gast)


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So hier mal ein paar Fotos. Beim Betrieb auf der Luftpolsterfolie und 
ohne das äußere Gehäuse ist das Brummen deutlich geringer. Wenn ich den 
Trafo hochhebe ist es nochmal deutlich leiser! Das wäre ein akzeptabler 
Geräuschpegel. Die Vibrationen sind aber trotzdem deutlich spürbar. 
Leider ist es unpraktisch den Trafo im Betrieb dauernd in der Hand zu 
halten.

Ich vermute auch so langsam, dass das äußere Gehäuse, welches aus vielen 
Platten und Winkeln zusammengeschraubt ist, die Vibrationen verstärkt. 
Daher habe ich die Fugen mal mit Silion verklebt. Wenn das ausgehärtet 
ist teste ich noch mal.

Der Trafo hat kein festes Netzkabel, sondern eine IEC-Buchse (wie sie 
z.B. PCs haben). Wie gesagt, die Schutzerde war abgelötet. Die 
Ausgangsbuchse des Trafos ist natürlich nur zweipolig und keiner dieser 
Pole hat eine Verbindung zum Gehäuse (gemessener Leitwert: 0,05nS = 20 
Gigaohm) also keine Ahnung warum man die Schutzerde hier überhaupt 
trennen sollte?

Die Netzspannung hier beträgt 230,5V (RMS). Als Scheitelwerte messe ich 
+321,8 und -321,2V. Das ergibt einen Crest-Faktor von 1,40 bzw. 1,39 
(alle Messungen mit Fluke 87V) - liegt das noch im Rahmen?

von T. Raffo (Gast)


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Hier noch ein Bild auf dem man besser sieht wie der Trafo montiert ist. 
Der Trafo wird nur durch vier Klemmschauben gehalten. Die Sechskantköpfe 
drücken gegen den Trafo und halten ihn so.

Da kommt mir gleich eine Idee, ich könnte zwischen die Schraubenköpfe 
und den Trafo Gummistücke einfügen ...

von Kerstin (Gast)


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Naja, wenn du 50 Perioden pro Sekunde hättest, würdest du auch brummen!

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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T. Raffo schrieb:
> Die Sechskantköpfe
> drücken gegen den Trafo und halten ihn so.

Die ganze Konstruktion sieht recht phantasievoll aus und auch resonant 
:-) Kein Wunder, das kann schon mal brummen.
Schutzleiter auf Gehäuse ist schon richtig, wenn das jemand mal 
abgelötet hat, hat er den Sinn des Trafos wohl nicht ganz verstanden - 
zumindest mit dem 'Trenn' hatte er wohl Probleme.

T. Raffo schrieb:
> Leider ist es unpraktisch den Trafo im Betrieb dauernd in der Hand zu
> halten.

Ist das so? :-P Modell 'Armstrong' war doch der vom Jahr davor, hehe.

> liegt das noch im Rahmen?
Wenn du den Ausgang des Trafos mal oszillografierst, sollte eine 
Sättigung sichtbar werden, falls vorhanden. Der Sinus hat dann 
abgeflachte Berge. Das ist heute öfter so wg. diverser Schaltnetzteile, 
aber ein Vergleich veon Eingang und Ausgang zegit das dann auf.

: Bearbeitet durch User
von Peter R. (pnu)


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Das Brummen entsteht in nahezu jedem Trafo, besonders einem nicht 
vergossenen. Bei einem Stelltrafo, der nicht in einem Schlafzimmer 
sondern in einer Werkstatt betrieben wird, ist solches Brummen doch 
wurstegal.

In unglücklichen Fällen wird das Brummen mechanisch auf das Gehäuse und 
die Umgebung übertragen und damit stärker bemerkbar.

Wie Du selbst festgestellt hast, kann ja durch akustische Entkopplung 
der Brummeffekt deutlich verringert werden.

Außer dem in-der-Hand-Halten des Trafo gibt es auch andre Wege zur 
Entkopplung:

Schwingende Flächen mit Bitumen-Schalldämpfplatten bekleben.
Es gibt sogenannte Schwinggummis, zur Lagerung solcher Trafos.(google 
mal!)
Gummifüße fürs Gehäuse.
Einfach weghören (die zweckmäßigste Lösung, wenn man den Aufwand 
bedenkt).

: Bearbeitet durch User
von Joachim B. (jar)


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Peter R. schrieb:
> Es gibt sogenannte Schwinggummis, zur Lagerung solcher Trafos.(google
> mal!)

Joachim B. schrieb:
> hört sich nach mechanischem Problem an, vielleicht mal die Schrauben
> lockern oder Gummiaufhängungen verbauen um den mechanisch zu entkoppeln.
>
> https://www.google.de/search?q=Schraubengummi

von Peter R. (pnu)


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Armin X. schrieb:
> Dann bist Du mit, gegenüber 230V erhöhter Netzspannung ganz
> schnell am Punkt einsetzender Sättigung angelangt.

Dagegen spricht die geringe Leistungsaufnahme des Trafo. 15W 
Leerlaufverlust bei 700W Nennleistung ist doch ein Klasse-Wert.

von Harald W. (wilhelms)


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Peter R. schrieb:

> Dagegen spricht die geringe Leistungsaufnahme des Trafo. 15W
> Leerlaufverlust bei 700W Nennleistung ist doch ein Klasse-Wert.

Normale Ringkerntrafos liegen meist niedriger.

von Manfred (Gast)


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T. Raffo schrieb:
> Der Trafo hat kein festes Netzkabel, sondern eine IEC-Buchse
> (wie sie z.B. PCs haben).
> Wie gesagt, die Schutzerde war abgelötet.

Darf man vermuten, dass die Buchse nachgepfuscht wurde? Die 
Kontaktierung des Schutzleiters an der Befestigungsschraube ist grob 
regelwidrig und keinesfalls zuverlässig.

Das Typenschild wurde offenbar entfernt?

von Harald W. (wilhelms)


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Manfred schrieb:

> Die Kontaktierung des Schutzleiters an der Befestigungsschraube ist grob
> regelwidrig und keinesfalls zuverlässig.

Wenn der SL nur zum "Erden" des Gehäuses benutzt wird, wie soll man
das denn sonst machen?

von Armin X. (werweiswas)


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Manfred schrieb:
> Darf man vermuten, dass die Buchse nachgepfuscht wurde? Die
> Kontaktierung des Schutzleiters an der Befestigungsschraube ist grob
> regelwidrig und keinesfalls zuverlässig.

Hallo
Wie kommst Du zu der Vermutung?
Das Gerät stammt ja wohl noch aus den 70ern bis 80ern. Ob damals schon 
so ein Theater betrieben wurde wie heute wo man jeden Scheiß bis ins 
Kleinste berechnen und nachmessen und per EMV-Prüfung und CE 
dokumentieren muss.

MfG

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Manfred schrieb:
> Die
> Kontaktierung des Schutzleiters an der Befestigungsschraube ist grob
> regelwidrig und keinesfalls zuverlässig.

Wenn da eine Zahnscheibe drunter ist, ist das genau die Art und Weise, 
in der das z.B. auch in 19" Schränken aktuell gemacht wird - keineswegs 
unzuverlässig oder regelwidrig. Der Regel ist dann Genüge getan, wenn 
die Kabelfixierung nicht nur durch Löten, sondern zusätzlich mechanisch 
gelöst ist.
Hier heisst das, das Kabel sollte durch die Lötöse geführt werden und 
etwas mit ihr vertüdelt werden. Das wird bis heute kein bisschen anders 
gelöst.

von Manfred (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> Manfred schrieb:
>> Die Kontaktierung des Schutzleiters
>> an der Befestigungsschraube ist grob
>> regelwidrig und keinesfalls zuverlässig.
> Wenn da eine Zahnscheibe drunter ist,
> ist das genau die Art und Weise,
> in der das z.B. auch in 19" Schränken aktuell gemacht wird -
> keineswegs unzuverlässig oder regelwidrig.
Ich bleibe dabei: Die Schraube darf nicht gleichzeitig der Befestigung 
eines Bauteils (hier der Buchse) dienen.

In 19"-Schränken hängen die Erdungsleitungen nicht an irgendwelchen 
Scharnierschrauben, sondern an eigenen Bolzen.

von Peter D. (peda)


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Wie gesagt, daß mit dem DC-Anteil halte ich für plausibel oder ne starke 
Last mit Phasenanschnitt am selben Stromkreis.
Probier mal ne Steckdose in einem anderen Raum.

von Manfred (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> in der das z.B. auch in 19" Schränken aktuell gemacht wird - keineswegs
> unzuverlässig oder regelwidrig.

Nachtrag dazu eine Broschüre von Rittal:
http://www.rittal.com/imf/none/5_239/

"8.2.7 Schutzleiter-Anschlusspunkte
.. Es ist nicht zulässig, Schutzleiter an Anschlussteile anzuschließen, 
die benutzt werden, um Geräte oder Teile zu befestigen oder zu 
verbinden. .."

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