Forum: Offtopic Waschmaschine 230V an Herdanschluss 400V


von Peter M. (dx193)


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Hi,
kann man (ggf ein Elektriker) auf seriöse Weise eine Waschmaschine an 
einen ungenutzten Herdanschluss anschließen? Nicht beides!
Der Herdanschluss ist nicht genutzt. Die Wohnung hat einen 3phasigen 
Anschluss. Die Betonung liegt auch auf "seriös".
Gibt es ggf Adapter um 230V vom Herdanschluss abzuzweigen?
Wie nennt der Fachmann so etwas.
LG

von Heinz V. (heinz_v)


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Eine 'normale' Herdanschlussplatte hat PE,N,L1,L2,L3

400V~ liegen zwischen zwei Phasen (z.B. zwischen L1 und L2 oder L3),
Jede Phase zu N gemessen führt nur 230V~

Die WaMa braucht davon nur PE,N,L1 der 'Adapter' nennt sich dreiadrige 
Netzzuleitung. Ja ein Seriöser Elektriker kann das...

von Michael B. (laberkopp)


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Peter M. schrieb:
> kann man (ggf ein Elektriker) auf seriöse Weise eine Waschmaschine an
> einen ungenutzten Herdanschluss anschließen?

Natürlich, auch dort sind bloss 230V~, man muss nur 1 der 3 Leitern 
verwenden.

von Der kein Bock mehr A. (Gast)


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Hi, könnt mir vorstellen, dass es evtl. sauberer ist, gleiche eine 
3-Fach Steckdose setzen zu lassen , auf der die L´s verteilt werden. 
Dann kannste gleich nen Trockner daneben stellen oder Bügeleisen etc.

von T.U.Darmstadt (Gast)


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Manche verstehen irgendwie nicht, woher diese 380/400 Volt kommen. Ich 
frage mich, was heute im Physikunterricht gemacht wird. Wir haben das in 
der 8. Klasse gelernt.

von Peter M. (dx193)


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Thomas U. schrieb:
> Manche verstehen irgendwie nicht, woher diese 380/400 Volt kommen. Ich
> frage mich, was heute im Physikunterricht gemacht wird. Wir haben das in
> der 8. Klasse gelernt.

Danke dass du uns über die Qualität deiner Bildung aufgeklärt hast. Vllt 
kann das mal jemand in die richtige Rubrik unter "Schulbildung" 
verschieben?

von Peter M. (dx193)


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Danke für die Antworten zum Thema!

von Clemens W. (daxmus)


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Nachtrag: Theoretisch kannst du dir sogar drei Steckdosen setzen lassen, 
die dann i.d.R. einzeln abgesichert sind. Fürn Herdanschluss gibts ja 
(immer) drei Sicherungen.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Drehstrom. Das grosse Buch der Mythen und Sagen

von Joachim B. (jar)


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Thomas U. schrieb:
> Manche verstehen irgendwie nicht, woher diese 380/400 Volt kommen. Ich
> frage mich, was heute im Physikunterricht gemacht wird. Wir haben das in
> der 8. Klasse gelernt.

seine Frage ist doch berechtigt, war schon immer Oberschulstoff, auch 
AC, DC und URI und heute kommen Fragen auf, man wundert sich halt.
Haben denn alle im Unterricht geschlafen oder nur für die Klausur 
gelernt und dann sofort alles wieder vergessen?

von Daniel V. (danvet)


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Thomas U. schrieb:
> Manche verstehen irgendwie nicht, woher diese 380/400 Volt kommen. Ich
> frage mich, was heute im Physikunterricht gemacht wird. Wir haben das in
> der 8. Klasse gelernt.

Ganz ehrlich? Ich glaube ich weiß auch nicht mehr alles, was ich in der 
8ten Klasse gelernt habe. Oder in der 9ten, oder...

von Tassilo H. (tassilo_h)


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Zu prüfen wäre auch noch, wie der Herdanschluß abgesichert ist. Wenn mit 
mehr als 16A, muß das auch noch geändert werden (ja, das gibt es, hier 
werkelt ein Siemens-Herd aus den 70ern, der benötigt 3x25A)

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Tassilo H. schrieb:
> ein Siemens-Herd aus den 70ern, der benötigt 3x25A

manche Waschmaschine auch. also 1x 25A.

ansonsten ist jedes andere normale Haushaltsgerät damit im Bereich.
Es zieht den Strom den es braucht, und gut.

von Peter M. (peter0)


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Jörg B. schrieb:
> […] gleiche eine 3-Fach Steckdose setzen zu lassen , auf der die L´s
> verteilt werden.

IMHO darf man das nicht ohne weiteres, weil nur ein N für mehrere Ls da 
wäre.

Gruß – Peter

von Joachim B. (jar)


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Peter M. schrieb:
> Jörg B. schrieb:
>> […] gleiche eine 3-Fach Steckdose setzen zu lassen , auf der die L´s
>> verteilt werden.
>
> IMHO darf man das nicht ohne weiteres, weil nur ein N für mehrere Ls da
> wäre.
>
> Gruß – Peter

das ist doch in jeder Unterverteilung so, warum denkst du hier ist es 
unzulässig?

von Rick M. (rick-nrw)


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Joachim B. schrieb:
> das ist doch in jeder Unterverteilung so, warum denkst du hier ist es
> unzulässig?

Bei einem Herdanschluss hast du 5x2,5mm² (1,5mm²?).
3xL 1xN 1xPE

Der N wäre bei 3x230V aufgeteilt auf alle 3 Phase überlastet.

Die Absicherung Herd 3x16A (L1L2L3)

Über den 2,5mm² N könnte somit bis zu 3x16A=48A fließen, bevor der LSS 
anfängt auszulösen.

Die max Strombelastung 2,5mm² liegt bei 20A.

Sprich, bei 48A könnte der bis zu 20A belastbare 2,5mm2 N zu heiss 
werden.

Nur an EINE Phase eine Steckdose für eine Waschmaschine anzuschließen 
ist völlig in Ordnung.

: Bearbeitet durch User
von Dieter W. (dds5)


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Rick M. schrieb:
> Der N wäre bei 3x230V aufgeteilt auf alle 3 Phase überlastet.
>
> Die Absicherung Herd 3x16A (L1L2L3)
>
> Über den 2,5mm² N könnte somit bis zu 3x16A=48A fließen, bevor der LSS
> anfängt auszulösen.

Das würde nur gelten, wenn die 3 Spannungen phasengleich wären. Durch 
den 120° Phasenversatz wird allerdings der Strom im N bei gleicer 
Belastung aller 3 L sogar zu Null!

von Rick M. (rick-nrw)


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Dieter W. schrieb:
> Rick M. schrieb:
>> Der N wäre bei 3x230V aufgeteilt auf alle 3 Phase überlastet.
>>
>> Die Absicherung Herd 3x16A (L1L2L3)
>>
>> Über den 2,5mm² N könnte somit bis zu 3x16A=48A fließen, bevor der LSS
>> anfängt auszulösen.
>
> Das würde nur gelten, wenn die 3 Spannungen phasengleich wären. Durch
> den 120° Phasenversatz wird allerdings der Strom im N bei gleicer
> Belastung aller 3 L sogar zu Null!

Stimmt!

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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● J-A V. schrieb:
> manche Waschmaschine auch.

Das ist dann aber keine Haushaltsmaschine, und einen Schukostecker für 
entsprechende Steckdosen darf sie auch nicht verwenden.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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● J-A V. schrieb:
> manche Waschmaschine auch. also 1x 25A.
Hast du da mal einen Link zu so einer Maschine?

von Steffen R. (steffen_rose)


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Die 3 Phasen sind zueinander Phasenverschoben. Dies ist meines Wissens 
auch bei N zu berücksichtigen.

Edit: Ich war zu langsam.

: Bearbeitet durch User
von Peter M. (dx193)


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>> Über den 2,5mm² N könnte somit bis zu 3x16A=48A fließen, bevor der LSS
>> anfängt auszulösen.
>
> Das würde nur gelten, wenn die 3 Spannungen phasengleich wären. Durch
> den 120° Phasenversatz wird allerdings der Strom im N bei gleicer
> Belastung aller 3 L sogar zu Null!

Zum Glück kam das noch. Hatte mich schon gefragt, wie 1 N 3 L vertragen 
soll.
Also kann man doch 3 Schukosteckdosen anschließen. Je gleichmäßiger die 
belastet werden desto weniger Belastung auf dem N. Ja?

von Matthias X. (current_user)


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Was passiert eigentlich wenn eine Phase ohmisch belastet wird und eine 
andere Induktiv? Dann sollten sich doch die Ströme auf dem N addieren?

von Michael H. (trinity4711)


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H A L L O,

gehst noch ? Ein Drehstromanschluß ist für 3phasigen Betrieb ausgelegt 
und nicht für Splittbetrieb zugelassen. Man sollte hier nicht die VDE 
Vorschriften vergessen ! Man kann durch Wegnahme zweier Phasen am 
Sicherungskasten diesen Anschluß in einen normalen Steckdosenanschluß 
umwandeln. Alles andere: Finger weg.

"Ein Unfall ist kein Zufall"

Gruß Michael

von Matthias X. (current_user)


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Aber die Herdanschlussdose dürfte man doch durch eine 16A CEE Dose 
ersetzen, oder? Ich wüsste nicht was da dagegen spricht. Und die gibt es 
doch genauso mit SchuKo Steckdose kombiniert.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Matthias x. schrieb:
> Was passiert eigentlich wenn eine Phase ohmisch belastet wird und eine
> andere Induktiv?
Und die dritte Phase kapazitiv.
> Dann sollten sich doch die Ströme auf dem N addieren?
Wenn es dumm läuft, dann passiert das, und dann steigt der Strom im 
Nulleiter tatsächlich über den Einzelstrom einer Phase. Das aber im 
Prinzip nicht neu und passiert im Unterverteiler auch...

Michael H. schrieb:
> gehst noch ? Ein Drehstromanschluß ist für 3phasigen Betrieb ausgelegt
> und nicht für Splittbetrieb zugelassen. Man sollte hier nicht die VDE
> Vorschriften vergessen !
Einfach mal nicht auf den Vorschriften rumreiten, sondern das Prinzip 
diskutieren. Geht das?
Und bitte nicht Plenken, ein Fragezeichen hat keine eigene Zeile 
verdient.

Matthias x. schrieb:
> Aber die Herdanschlussdose dürfte man doch durch eine 16A CEE Dose
> ersetzen, oder?
Oder durch einen Unterverteiler...

: Bearbeitet durch Moderator
von Peter M. (dx193)


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Michael H. schrieb:
> H A L L O,
>
> ... Man kann durch Wegnahme zweier Phasen am
> Sicherungskasten diesen Anschluß in einen normalen Steckdosenanschluß
> umwandeln. Alles andere: Finger weg.

Was soll das heißen? Der (Mein) Herdanschluss hat 3 Phasen und 3 
Sicherungen.
Man sollte doch nun an jede Phase eine 230V Steckdose anschließeb 
können, da sich wegen der Phasenverschiebung auf dem N nichts addiert, 
sondern auslöscht. Jede Schukodose hat dann ja 1 Sicherung.

von Joachim B. (jar)


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Michael H. schrieb:
> Ein Drehstromanschluß ist für 3phasigen Betrieb ausgelegt
> und nicht für Splittbetrieb zugelassen

ach was und dann muss man am 3-phasig angeschlossenem Herd immer alle 
Kochplatten und den Backofen anschalten damit die Belastung symetrisch 
ist?
Was rauchst du so?
Zu den Phasenverschiebungen haben ja schon andere geschrieben.
Wird nur eine Phase belastet hat der NULL keinen Stress, werden 2 Phasen 
belastet steigt der Stress vom Null geringfügig sonst wäre ja der 
Anschluß eines Herdes nicht zulässig.

PS Herde werden mit 3(4/5) x 2,5mm² angeschlossen und je Phase mit 16A 
abgesichert üblicherweise, jedenfalls meine Herde.

: Bearbeitet durch User
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Joachim B. schrieb:
> werden 2 Phasen belastet steigt der Stress vom Null geringfügig
Der Strom in N bleibt bei zweiphasiger ohmscher Belastung gleich wie bei 
einphasiger Belastung, nur die Phasenlage ist anders.

von M. S. (bugles)


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Thomas U. schrieb:
> Manche verstehen irgendwie nicht, woher diese 380/400 Volt kommen. Ich
> frage mich, was heute im Physikunterricht gemacht wird. Wir haben das in
> der 8. Klasse gelernt.

Schon Aristoteles hatt die Hoffnung an die Jugend aufgegeben. Tja 2000 
Jahre später läufts auch ohne Ihn.

Mal Hand auf Herz woher sollen das die Leute denn wissen?. Nur weil mal 
in der 8 Klasse drüber gesprochen wurde oder eben auch nicht ?

..

von Peter M. (dx193)


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M. S. schrieb:

> Mal Hand auf Herz woher sollen das die Leute denn wissen?. Nur weil mal
> in der 8 Klasse drüber gesprochen wurde oder eben auch nicht ?

Manche Leute haben das Gefühl, die 8te Klasse hätte ihnen genug 
mitgegeben fürs ganze Leben. Andere machen dann doch noch zumindest 
einen Gesellenbrief.
Es würde mich nicht wundern, wenn die überzeugten 8-Klässler dann keinen 
haben. Es ist eine Frage der Überzeugung von sich selbst selbst selbst.

von Patrick J. (ho-bit-hun-ter)


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Hi

Lothar M. schrieb:
> Der Strom in N bleibt bei zweiphasiger ohmscher Belastung gleich wie bei
> einphasiger Belastung, nur die Phasenlage ist anders.

Wo ich drüber nachdenke (n muss) ... hast Recht!

Für die 'auch verstehen woller':
Der Strom wird hier 'graphisch' berechnet.
Für die erste Phase nimmt man als Phasenlage 0° an, der Strom wird 
waagerecht nach rechts ins Koordinaten-System eingezeichnet.
Die zweite Phase hat 120°, wird somit nach 'links oben' eingezeichnet, 
vom Endpunkt des Strom der Phase 1.
Bei identischem Strom auf diesen beiden Phasen ist der Abstand zum 
Nullpunkt (Koordinaten-Ursprung) gleich groß geblieben - der Abstand 
entspricht der Höhe des N-Strom und der Winkel der Phasenlage.
Wenn jetzt noch die dritte Phase mit identischem Strom dazu kommt, wird 
der Graph vom Endpunkt Strom L2 in Richtung 'links unten' eingezeichnet, 
wieder die gleiche Länge.
Dadurch kommen wir wieder zum Koordinaten-Ursprung, was einem N-Strom 
von 0A entspricht (kein Abstand zu 0/0).

Anders ausgedrückt:
Wenn man mehr als eine Phase dieser Drehstrom-Zuleitung für Steckdosen 
nutzen möchte, MUSS zwingend der N aller Steckdosen zusammen gefasst 
werden.

Warum?

Beispiel, zwei Steckdosen (Waschmaschine und Trockner), der dritte Draht 
wird als 2.ter N missbraucht:
L Waschmaschine 16A
N Waschmaschine 16A
L Trockner 16A
N Trockner 16A
... macht eine Summe von 64A auf dem Kabel, Alles 'im grünen Bereich', 
da die Adern für 20A dicke gut sind.

Nun der N zusammen gefasst:
L Waschmaschine 16A
L Trockner 16A
N WM+TR kombiniert: 16A
unbenutzt: 0A
... macht eine Summe von 48A, doch schon etwas weniger. Auch hier Alles 
'im grünen Bereich', aber mit weniger 'Strom' auf der Leitung und 
dadurch weniger Verluste.

Durch die Zusammenfassung der N kann der Strom auf dem N MAXIMAL den 
maximalen Strom eines der Geräte annehmen, höher geht nicht.

MfG

von S. B. (Gast)


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>> Lothar M. schrieb:
>> Der Strom in N bleibt bei zweiphasiger ohmscher Belastung gleich wie bei
>> einphasiger Belastung, nur die Phasenlage ist anders.

>Wo ich drüber nachdenke (n muss) ... hast Recht!

Da habe ich aber noch leichte Zweifel; hier wird offenbar vom Idealfall 
ausgegangen: 3 identische Verbraucher an den 3 Steckdosen und wenn 
nicht? Dann habe ich ganz andere Lastenverteilungen und wegen der 
unterschiedlichen Verbraucher wird der Strom ohne Last im 
Standby-Betrieb eben nicht zu Null.

Der Einwand von Michael Hamacher ist berechtigt ... das kann alles gut 
gehen, 1000 mal und einmal eben nicht und dann hast Du den Kabelbrand.
Riskant, weil ein Drehstromanschluß für "mehrere" 230V Endgeräte nicht 
konzipiert ist.

> Durch die Zusammenfassung der N kann der Strom auf dem N MAXIMAL den
> maximalen Strom eines der Geräte annehmen, höher geht nicht.
Du mußt aber den Fehlerfall (Kurzschluß) einbeziehen ... da hoffe ich 
mal stark, daß Du die jeweiligen Verbraucher einzeln abgesichert hast 
und die Sicherung dann auch auslöst.

von Peter M. (dx193)


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S. B. schrieb:
> Riskant, weil ein Drehstromanschluß für "mehrere" 230V Endgeräte nicht
> konzipiert ist.

Wiederholt sich da nicht etwas? Der Drehstromanschluss wird doch auch im 
Herd auf Platten und Backofen aufgeteilt und nicht gleichmäßig belastet 
(MichaelH)?
Bitte gebe mal bekannt, welches tatsächliche Konzeptionsmerkmal gegen 
die unsynchrone Belastung durch 3 x 230V Endgeräte spricht.

von Hubert M. (hm-electric)


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Michael H. schrieb:
> Ein Drehstromanschluß ist für 3phasigen Betrieb ausgelegt
> und nicht für Splittbetrieb zugelassen.

Wo steht das? Das darf man, wenn es eine Sicherung ist, die alle drei 
Phasen gleichzeitig abschalten. Also ein dreifach Automat mit einem 
Hebel.

Patrick J. schrieb:
> Beispiel, zwei Steckdosen (Waschmaschine und Trockner), der dritte Draht
> wird als 2.ter N missbraucht:
> L Waschmaschine 16A
> N Waschmaschine 16A
> L Trockner 16A
> N Trockner 16A
> ... macht eine Summe von 64A auf dem Kabel, Alles 'im grünen Bereich',

>
> Nun der N zusammen gefasst:
> L Waschmaschine 16A
> L Trockner 16A
> N WM+TR kombiniert: 16A

Auf so eine Rechnung kommt keine Elektriker...

> da die Adern für 20A dicke gut sind.

Nicht bei einem Querschnitt von 1,5mm²

S. B. schrieb:
> weil ein Drehstromanschluß für "mehrere" 230V Endgeräte nicht
> konzipiert ist.

Ich weiß zwar was du meinst, aber ich musste da an das EVU Denken, die 
dir in das Haus keinen Wechselstromanschluss geben. Die kommen mit einem 
Drehstromanschluss, der dann aufgeteilt wird auf mehrere 230 V 
Geräte.... ;-)

von Patrick J. (ho-bit-hun-ter)


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Hi

@SB

Wenn nur ein Verbraucher an der Misch-Bestückung läuft, haben wir, wie 
bei einer ganz normalen Steckdose, den Strom in L rein, zum N raus.
Die anderen zwei L sind ja stromlos, da die Geräte nicht laufen.

Wenn nun ein weiterer Verbraucher zugeschaltet wird (auf einer anderen 
Phase), verändert sich die Phasenlage des Strom und wohl auch die 
Entfernung zum Koordinaten-Ursprung, KANN aber den Maximalen Wert (hier 
die nominal angenommenen 16A) NIE überschreiten.

Wenn die dritte Phase dazu belastet wird, kann sich der Strom auf Null 
aufheben, wird aber, EGAL WIE ES LÄUFT, maximal diese nominalen 16A 
aufweisen.

Ach ja, ganz nebenbei:
Ein E-Herd ist Nichts weiter, als ein Kombigerät aus 2 Platten an L1, 2 
Platten 2 L2 und einem Backofen an L3 - ganz normale Heizwiderstände, 
Alle Drei je bei ~3kW angesiedelt.

S. B. schrieb:
> Der Einwand von Michael Hamacher ist berechtigt ... das kann alles gut
> gehen, 1000 mal und einmal eben nicht und dann hast Du den Kabelbrand.
> Riskant, weil ein Drehstromanschluß für "mehrere" 230V Endgeräte nicht
> konzipiert ist.

Jesses ... ich werde heute noch meinen Herd raus reißen ...
Vll. vorher nachdenken, dann sich informieren, was man meint, was nicht 
passt, dann noch Mal drüber nachdenken und dann erst posten.

Ich kann davon ausgehen, daß Du weder meinen Post hier drüber 
ansatzweise gelesen hast?
Verstanden hast Du Ihn nämlich definitiv nicht.

... warum brennt eigentlich nicht sowieso Alles ab ... der 
Energieversorger kommt auch nur mit Einem N ins Haus ... trotz der 
vielen 230V-Stromkreise ... hatte wohl bisher immer Glück, daß ich, wenn 
ich im Bad das Licht einschaltete, mein Radiowecker zufällig mehr 
anzeigen musste, damit die Belastung symetrisch bleibt ... Kabelbrand 
ist aber auch ein tolles Wort ...

In diesem Sinne, willkommen in der Steinzeit, Strom ist böööse

@Hubert
Ein E-Herd, wie auch die anderen 'Großverbraucher' im Haushalt haben 
Alle eine eigene Zuleitung, in 2,5mm²
https://www.faberkabel.de/upload/files/produkte/de/datenblaetter/dbl_nym.pdf
Such Dir Da mal 5x2,5mm² raus, vll. findest Du dort was über den 
möglichen (und erlaubten) Strom.

Aber ist ja schon recht einfach, einen E-Herd mit 1,5mm² hier zu nennen 
...


MfG

: Bearbeitet durch User
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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S. B. schrieb:
> Dann habe ich ganz andere Lastenverteilungen und wegen der
> unterschiedlichen Verbraucher wird der Strom ohne Last im
> Standby-Betrieb eben nicht zu Null.
Es ging ja gar nicht darum, dass bei zweiphasiger Belastung der Strom zu 
Null wird, sondern dass er nicht den maximalen Gesamtstrom einer Phase 
überschreitet.

Patrick J. schrieb:
> Durch die Zusammenfassung der N kann der Strom auf dem N MAXIMAL den
> maximalen Strom eines der Geräte annehmen, höher geht nicht.
Das gilt wie schon mal erwähnt eben nur für ohmsche Belastung. Wenn ich 
eine Phase ohmisch belaste, ein kapazitiv und eine induktiv, dann kann 
der Strom im N durchaus höher werden als in jedem einzelnen der drei 
Zweige. Aber dieses Problem hat jeder Unterverteiler, der mit 5 gleichen 
Adern mit gleichm Querschnitt angefahren wird.

: Bearbeitet durch Moderator
von S. B. (Gast)


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> Wiederholt sich da nicht etwas? Der Drehstromanschluss wird doch auch im
> Herd auf Platten und Backofen aufgeteilt und nicht gleichmäßig belastet
> (MichaelH)?
> Bitte gebe mal bekannt, welches tatsächliche Konzeptionsmerkmal gegen
> die unsynchrone Belastung durch 3 x 230V Endgeräte spricht.
http://www.udo-leuschner.de/basiswissen/SB123-06.htm
einfach mal durchlesen; man sollte eine unsymmetrische Lastverteilung 
vermeiden bei Drehstrom.

> Das gilt wie schon mal erwähnt eben nur für ohmsche Belastung. Wenn ich
> eine Phase ohmisch belaste, ein kapazitiv und eine induktiv, dann kann
> der Strom im N durchaus höher werden als in jedem einzelnen der drei
> Zweige.
Siehe auch Zitat der obigen Quelle:
Eine völlig gleichmäßige Belastung der drei Phasen wird aber bei dieser 
Schaltungsweise nie möglich sein. Es fließt deshalb über den 
Neutralleiter ein entsprechender Ausgleichsstrom.

> Ein E-Herd, wie auch die anderen 'Großverbraucher' im Haushalt haben
> Alle eine eigene Zuleitung, in 2,5mm²
Der TO könnte ja auch auf die Idee kommen an eine der Steckdosen einen 
Endverbraucher mit 1,0 oder 0,75mm² ranzuhängen - dann ist die 
Strombelastung im Normalfall natürlich kein Thema - interessant wird 
dann aber der Fehlerfall, also Kurzschluß beim Endgerät und damit 
Belastung des Einzelzweiges.

von Hubert M. (hm-electric)


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Patrick J. schrieb:
> @Hubert
> Ein E-Herd, wie auch die anderen 'Großverbraucher' im Haushalt haben
> Alle eine eigene Zuleitung, in 2,5mm²

Dann hast du noch nicht so viele Herde angeschlossen wie ich. Ich finde 
oftmals eine Herdzuleitung von 1,5mm² an...

von U. B. (Gast)


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> ...einfach mal durchlesen; man sollte eine unsymmetrische Lastverteilung
> vermeiden bei Drehstrom.
Einige der früheren Durchlauferhitzer konnte man von Hand von voller auf 
halbe Leistung umschalten. Dann wurde eine Phase von den drei 
Heizwicklungen (in Dreieckschaltung) getrennt.

> Dann hast du noch nicht so viele Herde angeschlossen wie ich. Ich finde
> oftmals eine Herdzuleitung von 1,5mm² an...
Würden Vorschriften immer eingehalten, wären sie ja überflüssig ...

von Hardy F. (hflor)


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: Bearbeitet durch User
von Michael O. (michael_o)


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Es gibt auch unzulässige schukostecker auf CEE Blau Kupplung zu kaufen 
auch wenn die Mist ist weil L und N dann nicht zwingend stimmen.

Mfg
Michael

von Heinz V. (heinz_v)


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Michael O. schrieb:
> Es gibt auch unzulässige schukostecker auf CEE Blau Kupplung zu kaufen
> auch wenn die Mist ist weil L und N dann nicht zwingend stimmen.

Ja, damit man den 230v Anschluss eines Campingwagens auch an normale 
Schukosteckdosen anschliessen kann.

von Hardy F. (hflor)


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Hallo Michael,

Michael O. schrieb:
> auch wenn die Mist ist weil L und N dann nicht zwingend stimmen.

Welche Geräte gibt es eigentlich im Wohnwagen, die diese richtige 
Zuordnung benötigen? Ich kannte sie bisher nur für die Bereitstellung 
von 16A Dauerstrom. Was ja aber auch durch den Adapter auf Schuko nicht 
mehr gegeben wäre.

Hardy

: Bearbeitet durch User
von A. S. (Gast)


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Ich finde es bedenklich, wenn hier Hinweise auf VDE-Vorschriften (hier 3 
Steckdosen an einer Drehstrom-Zuleitung) beiseite gewischt werden.

Natürlich mache ich das zuhause auch so. Ich bin mir dieser Leichen im 
Keller aber auch aller bewusst. Das ohne Not und ohne Aufklärung zu 
empfehlen finde ich nicht fair, dem TO und anderen Mitlesern hier 
gegenüber.

Und ja, ist in jeder UV genauso. Dort werden aber die 
Wahrscheinlichkeiten immer kleiner. Also der kapzitiven/induktiven 
Aufsummierung. Oder eines Kabelbruchs des Neutralleiters, woraufhin dann 
einige 230V-Geräte durch Überspannung sterben.

von Mani W. (e-doc)


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Joachim B. schrieb:
> war schon immer Oberschulstoff, auch
> AC, DC und URI und heute kommen Fragen auf, man wundert sich halt.

Wer AC/DC gehört und URI GELLER gesehen hat, der mag seine Wunder
erleben...

von T.U.Darmstadt (Gast)


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Das Problem ist, dass in DE immer wieder vom "Starkstrom" gesprochen 
wird und damit der Normalo den Eindruck gewinnt, es handele sich um eine 
andere Stromführung mit anderer Spannung.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Das find ich gar nicht so schlecht weil wenn das jemand nicht weiß, dann 
soll er von mehr als 42Vac doch besser die Pfoten lassen. Dann steht die 
Hütte länger.

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