Es gibt gerade einen Thread über ein DS1302 Versorgungsproblem. Da ich auch einige Module mit LR2032 Li-Ion Zellen habe, wunderte ich mich schon über die einfache Ladeschaltung mit Diode und Widerstand. Auf die Ganggenauigkeit der RTC Schaltung wirkt sich auch noch der weite Spannungsbereich des Akkus von 2.75-4.2V aus. Ein CR2032 ist da über lange Zeit viel stabiler. Wer sich mit solchen Akkus auskennt, dem ist bekannt, daß für optimale Akku Lebenszeit die angegebenen Ladebedingungen genau eingehalten werden müssen. Bei diesen einfachen Schaltungen ist das mit Sicherheit nicht gewährleistet. Es wundert mich, daß diese RTC Akkus nicht schon bald schadhaft werden oder sich auf dramatische Manier verabschieden. Bei RTCs besteht oft das Problem langer Ladeeinschaltzeiten ohne besondere Berücksichtigung von Überladungseffekten. Die Datenblätter dieser Knopfzellen behandeln in der Regel nur normals zyklisches Laden und nicht den Langzeitpufferbetrieb. Bekanntlich muß eine genaue CCCV dafür sorgen, daß die enge Spannungstoleranz im CV Stadium eingehalten werden muß. Damit ist es allerdings im Langzeitbetrieb nicht getan. Bei andauernder Pufferung tritt ein nicht zu übersehender Zellen Spannungstress auf der durch Abschaltung bis die Spannung auf 4.05V abgesunken ist, den Ladebetrieb suspendieren werden soll. Erst dann darf der Ladebetrieb im CV Modus wieder aufgenommen werden. Daß optimaler Betrieb ohne spezielle dafür konzipierte Spezialschaltung und Algorithmen nicht möglich ist, sollte nach Studium der relevanten Literatur klar sein. Man wundert sich wirklich, daß solche einfache RTC Bords in Massen verkauft werden (dürfen). Die Hersteller handeln möglicherweise etwas verantwortungslos. Genaues Akku Management ist nur bei Last Entfernung technisch optimal möglich. Wenn auch noch die Last dabei ist, ist genaue Überwachung nicht mehr richtig möglich oder nur mit Schwierigkeiten zu beherrschen. Ein intelligenter Li-Ion Lade IC welcher alle Faktoren berücksichtigt ist auf alle Fälle zu empfehlen. Was mich an vielen Import Technikprodukten stört ist die fast immer mangelnde Technik Qualifikation. Man weiß ohne eigenes Studium nie, inwieweit wichtige Technikfaktoren berücksichtigt worden ist. Man kauft die Katze meist immer im Sack. Die Zertifizierungen sind in vielen Fälle von zweifelhaftem Wert. Also aufpassen bei allen Akku betriebenen Geräte ohne Stammbaum. Man weiß nie ob man sich eine potenzielle Gefahr ins Haus holt. Samsung mußte das auch erst durch eine bittere Lektion erleben. Li-Ion können in manchen Fällen ein russisches Roulette bedeuten.
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Wahrscheinlich geht's um die ZS-042 RTC-Module, die es z.B. auf Ebay gibt, oder? Einen Lithium-Akku mit einer Diode und einen Widerstand an 5 V zu laden (wie es diese Module machen) ist wirklich nicht gut: Zum einen wird der Ladestrom durch den Widerstand fast Null, wenn der Akku annähernd voll ist. Damit dauert es ewig, bis der Akku wirklich voll geladen ist. Das ist bei einer RTC vielleicht noch zu verschmerzen. Eine Si-Diode hat so 600-700mV Flusspannnung. Damit wird bei 5,0V Betriebsspannung die Akkuspannung bis auf 4,4V ansteigen. Bei den meisten Akkus sind 4,25 bis 4,30 Volt die höchstzulässige Spannung. Wenn man das RTC-Modul aus einem USB-Netzteil versorgt wird die Spannung noch höher; die Dinger liefern auch gern mal 5,2 bis 5,4 Volt. Da dürfte der Akku ruckzuck hinüber sein. Die Gefahr, dass so ein Akku ernsthaft "hochgeht" besteht wohl eher nicht - dazu ist er zu klein und hat vermutlich auch zu viel Innenwiderstand. Die Zellen haben ja bloß 45 mAh. Ich schätze, dass so ein Akku selbst dann nicht platzt und Feuer fängt wenn sich voll geladen im Inneren ein Kurzschluss bildet. Vermutlich hat er genug Oberfläche, um die entstehende Wärme abgeben zu können. Der Hersteller hätte definitiv einen Li-Ion-Ladechip verbauen sollen, der mit CCCV bis 4,2V lädt, dann abschaltet und erst unterhalb eienr gewissen Spannung wieder zu laden beginnt.
Je stärker bzw. länger die Zellen überladen werden, desto kürzer halten sie. Da Ersatz oft zu unbequem bzw. gar nicht möglich ist, wandert dann das ganze Gerät in die Tonne (bzw. wird angeblich bio-verträglich "recycled"). So steigt das Bruttosozialprodukt ...
Stimmy schrieb: > Zum einen wird der Ladestrom durch den Widerstand fast Null, wenn der > Akku annähernd voll ist. ... > Eine Si-Diode hat so 600-700mV Flusspannnung. Das passt nicht zsammen, da bei "fast Null" an der Diode deutlich weniger als 700mV abfallen. Diese China-Schaltung ist Pfusch, Punkt!
Manfred schrieb: > Diese China-Schaltung ist Pfusch, Punkt! Interessant finde ich, dass diese Knopfzellen lt. Datenblatt nur 0,6 Ohm Innenwiderstand haben. Ich hätte mit mindestens 5 Ohm gerechnet. Damit würden sie bei einem internen Kurzschluss annähernd 30 Watt Verlustleistung erzeugen und vielleicht doch innerhalb weniger Sekunden mit einem Feuerchen explodieren ;)
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