Hallo! ich habe erst kürzlich ein interessantes Microstrip-Tiefpassfilter gesehen, und weil es so interessant aussah wollte ich sowas mal nachbauen. Hier http://www.echopapers.com/2009/01/ads-momentum-tutorial-ads2009-and-earlier/ wird das einigermassen beschrieben. Wie immer geht man von einem LC Prototypentiefpass aus, die Induktivitäten werden dann durch Leiterbahnen gebildet und die Kondensatoren durch die Radialstubs. Bisher kannte ich die Radialstubs als eine Art Schwingkreis; wenn man irgendwo eine niederohmige Masse braucht bei einer bestimmten Frequenz kann man da so einen Stub hin packen und das habe ich auch schon selber benutzt, funktioniert gut. Doch wie kommt man auf die Dimensionen des Stubs, wenn man eine bestimmte Kapazität realisieren will? Das fertige Tiefpassfilter könnte übrigens so aussehen: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/8/8a/Microstrip_Low_Pass_Bowtie_Stub_Filter.jpg
Hi Tobias! Ich denke nicht, dass du ein C damit ersetzen kannst. Die radial Stubs im Bias Tee sind ja eher schmalbandig und für die Filterung in einem bestimmten Frequenzbereich ausgelegt. Ein C wird ja auch nicht hochohmig, wenn du die Frequenz weiter erhöhst :) * 1/(2*pi*f*C) * Im Anhang findest du mein "gebastel" für den Bias Tee. Wenn man doppelte Stubs, wie in deinem Link, verwendet, könnte man noch mehr an Dämpfung rausholen. Der eine Stub ist für die 2.45 Ghz und der andere für die 4.9 Ghz. Gruß Alexander
:
Bearbeitet durch User
Hi Alexander! ich habe es nun durch herum pröbeln herausgefunden. Es ist ganz einfach, leider wird da, wie bei vielen Themen in der Filtertheorie, absichtlich vieles mystifiziert, damit andere das nicht so leicht nachmachen können :-) es ist aber kein Hexenwerk. Habe soeben ein Tiefpassfilter 6. Ordnung berechnet, wobei die Spulen durch kurze Leitungsstücke approximiert werden mit Hilfe der Richards-Transformation, und die Kondensatoren werden durch radiale Stubs gebildet. Zum Vergleich habe ich eine Simulation des selben Filters mit konzentrierten Elementen gemacht, sowie mit 'normalen' Stubs. Daraus erkennt man, dass die radialen Stubs den Vorteil haben, breitbandiger zu sein, wodurch das Filter mit den radialen Stubs das konzentrierte Filter besser approximiert. Ausserdem erschien mir das parasitäre Passband (welches sich bei Streifenleiterfiltern ja immer bildet) besser unterdrückt. Werde morgen das kurz zusammenfassen und hochladen, falls es jemand interessiert; es ist noch spannend :-) P.S.: wie hast du deine Stubs berechnet? ich habe ein kleines Matlab-Skript geschrieben, welches anhand eines Papers "The Radial Stub: A Useful Circuit Element" von H. Atwater einen Stub für eine gewünschte Resonanzfrequenz berechnet. Leider ist es nicht so genau und funktioniert nur für 60° und 90°.
:
Bearbeitet durch User
Tobias P. schrieb: > Werde morgen das kurz zusammenfassen und hochladen, falls es jemand > interessiert; es ist noch spannend :-) Cool wäre es natürlich, wenn du hier im Wiki einen Artikel dazu anfangen würdest. Noch cooler, wenn man das mit allgemein zugänglichen Simulationstools (wie qucs) nachvollziehen könnte. ;-)
@Tobias: Auch schon mal damit gebaut? (Wegen Theorie-Praxis-Matching) :-)
Jörg W. schrieb: > Cool wäre es natürlich, wenn du hier im Wiki einen Artikel dazu > anfangen würdest. Noch cooler, wenn man das mit allgemein zugänglichen > Simulationstools (wie qucs) nachvollziehen könnte. ;-) Dein Wunsch sei mir Befehl :-) ich werde das in den kommenden Tagen mal in Angriff nehmen. qucs habe ich allerdings leider noch nie benutzt, aber in der Tat wäre es toll, wenn es eine kostenlose Software gäbe, um sowas simulieren zu können. @Jürgen: direkt so gebaut habe ich es noch nie, allerdings haben meine bisherigen Erfahrungen mit Streifenleiter-Filtern gezeigt, dass die Simulation meist recht gut stimmt, meist liegt man mit dem ersten Wurf einige 10 MHz daneben weil man nicht alle parasitären Einflüsse berücksichtigt hat.
:
Bearbeitet durch User
Jürgen S. schrieb: > @Tobias: Auch schon mal damit gebaut? (Wegen Theorie-Praxis-Matching) > :-) Schau dir doch mal Tobias' Kunstwerke (im zugehörigen Thread) an. :-)
Tobias P. schrieb: > qucs habe ich allerdings leider noch nie benutzt, es gibt hierfür ein recht gutes Tutorial von Gunthard Kraus http://www.gunthard-kraus.de/qucsstudio/index_qucsstudio.html EMU
Tobias P. schrieb: > P.S.: wie hast du deine Stubs berechnet? ich habe ein kleines > Matlab-Skript geschrieben, welches anhand eines Papers "The Radial Stub: > A Useful Circuit Element" von H. Atwater einen Stub für eine gewünschte > Resonanzfrequenz berechnet. Leider ist es nicht so genau und > funktioniert nur für 60° und 90°. habe http://www.flambda.com/stub/stub.php genutzt, was ja auch auf dem Paper basiert. Kannst du mir das Paper bitte per Mail schicken? Konnte es bisher nirgends finden. Zum Topic: Willst du den Filter jetzt für den Bias-Tee oder für ein anderen Part einsetzen? 6. Ordnung wäre da ein wenig übertrieben :)
:
Bearbeitet durch User
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.