Also in der Wikipedia steht, dass man mit einem Funktionsgenerator diverse Signale, wie z.b. Rechteck-, Sinus-, Dreieck-, Sägezahnsignale usw. erzeugen kann und damit Schaltungen untersuchen kann. So weit so gut, aber was macht man mit diesen Signalen dann? Inwiefern helfen die einem beim untersuchen einer Schaltung? Also was macht man da genau? Die Frage ist vielleicht etwas doof, aber ich bin noch Anfänger und versuche gerade eine Vorstellung davon zu bekommen. Bei dem Rechtecksignal kann ich mir z.B. vorstellen, dass man dieses als Taktgeber z.b. für einen digitalen Logikschaltkreis benötigen könnte, aber die anderen Sachen?
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Verschoben durch Moderator
Wed schrieb: > Bei dem Rechtecksignal kann ich mir z.B. vorstellen, dass man dieses als > Taktgeber z.b. für einen digitalen Logikschaltkreis benötigen könnte, > aber die anderen Sachen? Ein Sinussignal eignet sich oft für lineare Schaltungen, z.B. Verstärker.
Noch ein Beispiel wäre ein Eingangssignal für eine Verstärkerschaltung zu erzeugen.
Mit einem Dreiecksignal kannst du prima untersuchen, ob eine Schaltung nichtlineare Verzerrungen erzeugt. Schlagworte für Tante Googel: -Diodenclipper (Röhrensound, Gitarrenverzerrer) -Übernahmeverzerrung (Gegentaktendstufe, Ruhestromeinstellung)
Wed schrieb: > So weit so gut, aber was macht man mit diesen Signalen dann? Inwiefern > helfen die einem beim untersuchen einer Schaltung? > Also was macht man da genau? Man schaltet sie z.B an den Eingang eines Verstärkers und schaut mit einem Oszi nach, ob das Ausgangssignal die gleiche Form wie das Eingangssignal hat.
Harald W. schrieb: > Man schaltet sie z.B an den Eingang eines Verstärkers und schaut > mit einem Oszi nach, ob das Ausgangssignal die gleiche Form wie > das Eingangssignal hat. Falls nicht, baut man das Gerät wieder zusammen und annonciert es als prima Gitarrenverstärker bei Iehbäh. :)
Sägezahn: Mit einem Sägezahn variiert man oft Parameter einer Schaltung, man steuert damit z.B. einen Spannungsgesteuerten Oszillator und hat einen Sweep-Generator. Rechteck: Taksignal oder Untersuchung wie Schaltungen auf schnell veränderliche Signale reagieren.
Hott Sammerneid schrieb: >> Man schaltet sie z.B an den Eingang eines Verstärkers und schaut >> mit einem Oszi nach, ob das Ausgangssignal die gleiche Form wie >> das Eingangssignal hat. > > Falls nicht, baut man das Gerät wieder zusammen und annonciert es als > prima Gitarrenverstärker bei Iehbäh. > :) Jau, man kann diese Methode auch benutzen, um Transistorverstärker von Röhrenverstärkern zu unterscheiden. Beim Transistorverstärker sind das Ausgangssignal genauso wie das Eingangssignal aus, beim Röhrenverstärker nicht. :-)
Wie der Name schon sagt. Funktioniert eine elektronische Schaltung nicht mehr oder nicht mehr richtig, kann man sie mit Hilfe eines Funktionsgenerators wieder zum funktionieren bringen.
Wenn dein Funktionsgenerator noch sweepen kann, dann kannst du auch noch das Frequenzverhalten deiner Schaltung messen.?
Du kannst auf ein bestehendes Signal definierte Störsignale aufmodulieren und dann schauen, bis zu welchem Grad Deine Schaltung damit klar kommt. Oder wenn Du erkennst, daß Deine Schaltung mit einer bestimmten Eingangssignalfolge ein Problem hat, kannst Du die mit dem Oszi aufzeichnen und dann über den Funktionsgenerator wieder ausgeben. Wenn diese Eingangssignalfolge ansonsten nur selten auftritt kannst Du sie so reproduzieren und damit das Verhalten Deiner Schaltung in diesem Fall genauer untersuchen. Natürlich brauchst Du für letzteres einen Funktionsgenerator, in den Du frei wählbare Daten reinladen kannst, Arbitrary Function Generator genannt. Am häufigsten nutze ich meinen Funktionsgenerator um beim Testen von Schaltungen mal schnell ein Rechteck, PWM-Modulation oder Sinus zu erzeugen und dann ganz einfach mit dem Rad Dinge wie Frequenz, Tastgrad oder Amplitude zu verändern. Das ginge zwar alles auch mit anderen Geräten, ist aber mit dem Funktionsgenerator am bequemsten.
> Dreieck-, Sägezahnsignale
Das braucht man so selten - die preiswerten Generatoren lassen das
einfach weg und keinem fällt es auf.
Harald W. schrieb: > Jau, man kann diese Methode auch benutzen, um Transistorverstärker > von Röhrenverstärkern zu unterscheiden. Das geht einfacher: Einschalten. Ist es ein Transistorverstärker, gibt es sofort Musik. @TO: Mit einem Sinus kannst Du z.B. Klirrfaktor messen. Oder den Frequenzgang einer Baugruppe. Zwei davon mit unterschiedlicher Frequenz und Du kannst damit nette Figuren auf dem Scope malen (in James Bond Filmen etc. im Labor vom Bösewicht ganz wichtig!) Oder Du mischst den Sinus mit einer weiteren Frequenz um eine andere Frequenz zu erhalten, die Du dann demodulieren kannst. Mit einem Sägezahn als Steuerspannung kannst Du eine weitere Baugruppe ansteuern und das Ergebnis auf dem Scope ansehen. In einen Tuner eingespeist, hat Du einen primitiven Spektrumanalyser. Mit einem Dreieck kannst Du sehen, wann eine Baugruppe in die Begrenzung geht. Z.B. schauen, was hinter einem Differenzierglied heraus kommt. Mit Dreieck oder Sägezahn und einem Komperator hast Du einen PWM-Modulator. Mit einem Rechteck kannst Du das Flankenverhalten einer Baugruppe beurteilen. Steilheit, Überschwingen etc. Mit einem Impuls kannst Du schauen, wie breit die Baugruppe diesen zieht. Oder damit direkt in das Gate des FETs gehen, um so den ersten Funktionstest mit Deinem selbstgebauten SNT zu machen. Oder ein Arbiträrgenerator, damit Du z.B. Dein EKG prüfen kannst ... ... oder viele, vieeeeele andere Dinge ... Gruß Jobst
An einem Lautsprecher hörst Du Töne. Das ist toll und wohl der meistgenutzte Einsatzzweck. Bei kleinen Frequenzen kannst Du auch eine Lampe schön mit den Schwingungen leuchten lassen. Auch das ist sehr schön und macht vor allem kleinen Kindern Spaß. Probiere es aus!
Rechtecksignal variabler Pulsbreite nutze ich zum Uberprüfen von (Tasten)-Entprellschaltung/routinen. Oder zum Ermitteln der maximalen Interruptlast, response-time vin µC. Letztens hab ich mal schnell eine Spannungsverdoppler (Ladungspumpe mit einen Generator optimiert. Oder die PWM-Steuerung eines Lüfters. Oder als Triggereingang einer Kamera für Zeitreihenuafnahmen und anschliessend Abspielen als Zeitraffer/-lupe. Oder als Stroposkoplampentrigger bei Dauerbelichtungen beispielwweise zur ermittlung von Geschossgewschwindigkeiten. Dreieck macht sich gut um die Schaltschwellen von digitalen Eingängen abzuklopfen (response time, Hysterese). Beispielseise Lichtschranken etc. -> Fotosensor abklemmen Funktionsgenerator anklemme und schauen ob der Eingang elektrisch noch funktioniert und somit das Problem am Sensor respektive dem zugehörigen Sender liegt. Ein Dreieck kann man auch zur Kennlinienermittlung von Dioden/Transistoren etc verwenden.
Mozart schrieb: > An einem Lautsprecher hörst Du Töne. Ja klassische (C64 rulez!) Computermusak basierte auf solch simplen Tönen: Hörst und guckst du dort: https://www.youtube.com/watch?v=_J8tiAF6JEk&list=PLXhLeiiveJmNhFf5ShVwwXspGfgt-ww8c
Noch einer schrieb: >> Dreieck-, Sägezahnsignale > > Das braucht man so selten - die preiswerten Generatoren lassen das > einfach weg und keinem fällt es auf. Die normalen Funktionsgeneratoren sind Dreieckgeneratoren. Rechteck- und Sinussignale werden aus dem Dreiecksignal erzeugt.
Man kann z.B Frequenzweichen/Drosselspulen ausmessen. Schicke verschiedene Frequenzen rein und schau mit dem Oszi wie stark die Dämpfung bei der jewiligen Frequenzen ist. Man trägt das dann z.B. in eine Frequenztabelle ein.
Das sind ja mal echt tolle und inspirierende Antworten in diesem Forum. So kenne ich das hier sonst leider nicht.
Mit einem Arbiträrgenerator kann man auch gut testen ob der Resetgenerator in einem µC so funktioniert wie man es erwartet..
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