Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik ESD Schutz Serien R dimensionieren?


von Veit D. (devil-elec)


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Hallo,

die Frage lautet, wie dimensioniere ich R6 ?

R6 soll 2 Aufgaben übernehmen. Kurzschlussstrom/Aufladestrom-Begrenzung 
beim einschalten für C1/C3. Und Überspannungsschutz für den 5W Traco 
DC-DC. Primär Überspannungsschutz.

Im normalen Betrieb soll er natürlich so wenig wie möglich 
Verlustleistung verursachen. Im Schutzbetrieb muss er einen Teil der D6 
Clampspannung vernichten. Diese beträgt 41,4V. Der Traco verträgt max. 
36V.

Aktuell stehe ich zwischen den Stühlen und weiß nicht weiter.
a)
ich rechne mit dem max. Laststrom vom Traco, wäre Eingangsseitig 0,2A. 
Dann komme ich auf (41,4V-36V)/0,2 = 27 Ohm und 1,1W

b)
Der Kurzschlussstrom beim einschalten wäre damit auf 24V/27 Ohm = 0,9A 
begrenzt. Aber das wären schon kurzzeitig 21W. ?

c)
im kaum belasteten bis nicht belasteten Zustand des Tracos weiß ich 
überhaupt nicht weiter was ich rechnen oder annehmen soll, wenn eine 
hohe Störspannung reinkommen sollte. Bleibe ich bei den 27 Ohm von a) 
und einen geringen Laststrom von 0,01A, dann würde über R6 nur noch eine 
Spannung von 0,27V abfallen und der Traco wäre beschädigt, weil von den 
41,4V-0,27V zu hohe 41,13V übrig bleiben.

Wie löst man das Problem?

: Verschoben durch Moderator
von spess53 (Gast)


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Hi

Bei welchem Idioten hast du diese Schaltung gefunden?

Sieh dir einfach mal das Datenblatt des TSR an. Da steht drin was 
notwendig ist.

MfG Spess

von Wolfgang (Gast)


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Veit D. schrieb:
> Der Kurzschlussstrom beim einschalten wäre damit auf 24V/27 Ohm = 0,9A
> begrenzt. Aber das wären schon kurzzeitig 21W. ?

Dann must du prüfen, welche Pulsbelastung der Widerstand verträgt. Die 
0.9A sind nur ein Spitzenwert.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Ist natürlich Quatsch, erst die Transientendiode und dann den Widerstand 
zu setzen. Umgekehrt ist das deutlich sinnvoller und gibt der Diode die 
Chance, Transienten zu killen, ohne sich selber zu opfern.
Und was soll es bringen, einen 10µF parallel zu einem 100µF zu schalten? 
Wenns ein 100nF wäre, ok, aber so ist das unsinnig.

: Bearbeitet durch User
von Wolfgang (Gast)


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Bei einer Betriebsspannung von 24V und einer maximalen Eingangsspannung 
des TSR1-2450 von 32V (lt. DB) bleibt für die TVS nicht viel Luft.
Warum muss die Eingangsspannung so hoch sein?

Traco gibt für den Wandler nominell eine Eingangsspannung von 12V an.

von Veit D. (devil-elec)


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Hallo,

die Schaltplan ist von mir.

Welche Daten soll ich noch aus dem TVS Datenblatt entnehmen?

Wenn ich R6 und D6 vertausche, dann habe ich doch ein viel größeres 
Problem? Dann liegt doch die Clamping Voltage D6 am Traco Eingang voll 
an und killt diesen. Wo soll die Überschussspannung hin? Zudem denke ich 
das die Supressordioden eigentlich dafür da sind solche Impulse selbst 
kurzzuschließen und das aushalten müssen. Bin immer noch der Meinung es 
wäre besser R6 hinter D6 zu platzieren. Nur wie dimensioniert man R6?

In allen "Katalogen" oder wie man das nennen möchte, sehe ich immer 
zuerst die Dioden und danach den Serienwiderstand. Ähnlich wie hier. 
http://www.elektronikpraxis.vogel.de/index.cfm?pid=7525&pk=492592&fk=880910&type=article#2
Egal ob von TI, NXP oder Infineon.


@ Wolfgang:
weil ich das über eine längere dünnere Leitung mit mehreren Abnehmern 
mache. Die Frage hier ist nur ein spezieller Teil, weil ich mit dem ESD 
Schutz nicht klar komme. Der Ursprungsthread ist hier: 
Beitrag "Schaltplancheck erbeten - ATtiny & MAX485"
Nur wenn ich mir die USB ESD Schutz-Bsp. anschaue, dann haben die TVS 
dort auch keine Luft, da muss auch alles überschüssige über den 
Serienwiderstand vernichtet werden. Oder nicht?

: Bearbeitet durch User
von Mac G. (macgyver0815)


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Veit D. schrieb:
> In allen "Katalogen" oder wie man das nennen möchte, sehe ich immer
> zuerst die Dioden und danach den Serienwiderstand. Ähnlich wie hier.
> 
http://www.elektronikpraxis.vogel.de/index.cfm?pid=7525&pk=492592&fk=880910&type=article#2
> Egal ob von TI, NXP oder Infineon


Das ist dort eine Serienterminierung für SIGNALE. Das ist zur Reduktion 
der Abstrahlung...

Man achte auf die VBus Leitung (= Stromversorgung)  - siehst Du da 
irgendwo einen Widerstand?
Jaja ;-) abgesehen von den paar Milliohm vom Ferrit natürlich...

von rpo34 (Gast)


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Veit D. schrieb:
> Wenn ich R6 und D6 vertausche, dann habe ich doch ein viel größeres
> Problem? Dann liegt doch die Clamping Voltage D6 am Traco Eingang voll
> an und killt diesen.
Dann nimmt man eben eine Diode, die beim maximalen Strom unter den 36V 
bleibt.

> Wo soll die Überschussspannung hin?
Berechtigte Frage. Allerdings betrifft das eher deine erste Schaltung - 
wenn die Stromaufnahme unter den angenommenen 200mA bleibt, fällt 
weniger Spannung an R6 ab -> Eingangsspannung steigt, zumindest bis im 
Regler etwas nachgibt und den Strom erhöht.

> Zudem denke ich
> das die Supressordioden eigentlich dafür da sind solche Impulse selbst
> kurzzuschließen und das aushalten müssen.
Schau dir das Datenblatt an, die sind in erster Linie für kurze z.B. 
8/20µs Transienten augelegt. Bei dauerhaftem Strom sind es dann nur mehr 
wenige Watt.

>Nur wie dimensioniert man R6?
So, dass die zulässige Spannung am Eingang und vor allem die 
Verlustleistung der TVS-Diode nicht überschritten wird.

von Veit D. (devil-elec)


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Hallo,

im Moment verstehe ich noch weniger wie am Anfang.

Eine Diode mit Clamping Spannung unter 36V finde ich nicht, wenn dazu 
die Reverse Standoff Voltage über 24V liegen soll. Gibt es welche?

Mir geht es in erster Linie um kurze Spannungsspitzen durch Kabelabriss 
und ähnliche Dinge. Dauerhaft muss die Supressordiode nichts aushalten.

> Überspannungsschutz, genau das war meine Eingangsfrage. Wie soll man den Traco 
schützen im Fall von kaum bis 0A Laststrom? Geht so eigentlich nicht wirklich.

> Dimensionierung, dass spielt mit rein.

Mein Problem ist bei "kein Laststrom". Damit kein Spannungsabfall über 
R6 zwischen Clamping Voltage und Traco Eingang. Traco tot.

Setzte ich R6 vor D6, würde die Clamping Voltage immer voll am Traco 
anliegen. Traco auch tot.

Was nun machen?

Oder 2 Widerstände, einen vor und einen nach D6? Nur dann erhöht sich 
die Verlustspannung unnötig.

: Bearbeitet durch User
von rpo34 (Gast)


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Veit D. schrieb:
> Eine Diode mit Clamping Spannung unter 36V finde ich nicht, wenn dazu
> die Reverse Standoff Voltage über 24V liegen soll. Gibt es welche?
Das hängt vom Strom ab. Eine SMAJ24C hat Vc=38,9V bei Ipp=10,9A. Wenn du 
den Strom mit einem Widerstand deutlich unter Ipp haltem kannst, sinkt 
auch Vc.
Andererseits könnte man auch eine SMAJ22C nehmen (Vc=35,5V bei 
Ipp=11,3A). Damit bleibt der Diodenstrom bis zu einer Spannung von 
Vbr(min))=24,4V unter 1mA.
http://www.littelfuse.com/~/media/electronics/datasheets/tvs_diodes/littelfuse_tvs_diode_smaj_datasheet.pdf.pdf

> Mir geht es in erster Linie um kurze Spannungsspitzen durch Kabelabriss
> und ähnliche Dinge. Dauerhaft muss die Supressordiode nichts aushalten.
Welche Spannungen und Ströme treten dabei auf bzw. welche Energie habem 
diese Spitzen. Für Fahrzeuge gibt es z.B. verschiedene genormte 
Testsignale (Load dump etc.). Ist das mit deiner Anwendung vergleichbar 
oder ist das nur eine theoretische Angelegenheit.

von Veit D. (devil-elec)


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Hallo,

die SMA... sind leider SMD Bauteile, dass möchte ich vermeiden. SMD IC 
verlöten ist kein Thema, aber diese Miniteile sind immer nervig. Die 
Stromabhängigkeit von Vc schaue ich mir an.

Es geht um eine 24V Spannungsversorgung. Siehe Urpsprungsthread.
Beitrag "Schaltplancheck erbeten - ATtiny & MAX485"
Dort wurde mir der ESD Schutz empfohlen einzubauen. Okay dachte ich, 
nicht falsch, kann ich machen. Seitdem versuche ich mich über das Thema 
schlau zu machen. Die konstanten 24V kommen von einem Schaltnetzteil.

von lalala (Gast)


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Veit D. schrieb:
> Mein Problem ist bei "kein Laststrom". Damit kein Spannungsabfall über
> R6 zwischen Clamping Voltage und Traco Eingang. Traco tot.
>
> Setzte ich R6 vor D6, würde die Clamping Voltage immer voll am Traco
> anliegen. Traco auch tot.

Die Diode muss die Spannug auf einen Wert begrenzen, den der Traco 
aushält. Sonst kannst du sie auch weglassen!

Wenn sie das tut, kannst du den Widerstand entweder weglassen, oder vor 
die Diode setzen, um diese zu entlasten. Dafür hättest du dann aber auch 
ohne Überspannung eine entsprechende Verlustleistung.

Die vorgeschlagene Diode ist übrigens gar nicht so klein. Die 4mm x 
2,4mm wirst du bestimmt gut löten können, wenn SMD ICs kein Problem für 
dich sind.

von rpo34 (Gast)


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Veit D. schrieb:
> die SMA... sind leider SMD Bauteile, dass möchte ich vermeiden.
Dann versuch es mit einer P4KE27A. Gibt aber auch andere - bitte selber 
die Händler und Datenblätter durchforsten.
http://www.littelfuse.com/~/media/electronics/datasheets/tvs_diodes/littelfuse_tvs_diode_p4ke_datasheet.pdf.pdf

> Es geht um eine 24V Spannungsversorgung. Siehe Urpsprungsthread.
> Beitrag "Schaltplancheck erbeten - ATtiny & MAX485"
> Dort wurde mir der ESD Schutz empfohlen einzubauen.

Beitrag "Re: Schaltplancheck erbeten - ATtiny & MAX485"
1
Als Schutz für die Tracos könntest Du etwas dickere TVS-Dioden vorsehen, 
2
z.B. SMAJ24A. Wenn durch irgendwelche harten Abschaltvorgänge, Kabel 
3
reißt,... die Iduktion des Kabels etwas Überspannung erzeugt, leiten die 
4
die ab.
Die in einem Kabel gespeicherte Energie ist ziemlich gering und der 
maximale Strom durch die TVS-Diode entspricht dem zum Zeitpunkt der 
Trennung fließenden Strom - ist also auch eher klein.

Ein Widerstand, der vor allem für die Einschaltstrombegrenzung bemessen 
ist, sorgt zusammen mit dem Kondensator dafür, dass die TVS-Diode (die 
direkt am Reglereingang hängen sollte) kaum mehr etwas von der Energie 
der Leitungsinduktivität abkriegt. Der verwendete Typ ist also fast 
egal.

von Veit D. (devil-elec)


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Hallo,

mit den letzten Antworten hat es schon Fortschritte gegeben im 
Verständnis wie man die nun wirklich einsetzt. Hinter die Supressor 
kommt nichts weiter in die Schaltung. Nur eben die Schaltung die es zu 
schützen gilt und die muss die Clamping Voltage aushalten auf die 
begrenzt wird. Das hatte ich so nicht verstanden. Demzufolge sind die 
Spannungswerte die ich auf beiden Seiten habe mit 24V und 36V einfach 
nur ungünstig, weil es dazu keine so richtig passende Supressor gibt.

Eine P6KE30A hatte ich mir schon rausgesucht. Kann auch eine P4... 
nehmen.
Kann man auf Kante bauen und eine aussuchen, nicht nach der Reverse 
Standoff Voltage sondern nach der Minimum Breakdown Voltage?
Zum Bsp. die P4KE27A.
Standoff bei 23,10V und Vbr 25,7 ... 28,4V,
Dann wäre mit meiner 24V Ub ein kleiner Leckstrom unter 1mA 
wahrscheinlich.
Und gehe ich richtig das Vbr min/max die Serienstreuung der Produktion 
ist?

Eine P4KE24A könnte demzufolge dann schon mit deutlich mehr als 1mA 
lecken wenn man Pech hat? Standoff 20,5V und Vbr 22,8 ... 25,2V. Die 
Kennlinie ist ja steil.

Wenn die Supressor nach den Kondensatoren kommt, dann sind doch aber 
wieder diese der erhöhten Spannungsspitzen ausgesetzt? Das halten die 
doch bestimmt nie aus?

Die Sache mit der R Dimensionierung und Diodenstrombegrenzung auf 1mA 
verstehe ich immer noch nicht. Denn ich weiß doch nie mit welcher 
Spannung die ESD Störung o.ä. ankommt. Das können 2kV sein oder auch 
20kV. Die einen nehmen 100 Ohm und andere 10k. Warum - keine Ahnung.

Im Moment kann ich R6 nur so dimensionieren das er im Normalbetrieb 
nicht weiter stört. Alles andere bleibt Zufall? Wäre nur Schade um den 
Aufwand für den Zufall.

Wäre nett wenn ihr da noch Licht ins Dunkel bringen könntet. Nach 
Erklärungen danach suchte ich schon vergeblich. Immer nur Produktwerbung 
und Parametererklärungen. Das drumherum fehlt mir immer.

von MiWi (Gast)


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Veit D. schrieb:
> Hallo,
>
> die Frage lautet, wie dimensioniere ich R6 ?
>
> R6 soll 2 Aufgaben übernehmen. Kurzschlussstrom/Aufladestrom-Begrenzung
> beim einschalten für C1/C3. Und Überspannungsschutz für den 5W Traco
> DC-DC. Primär Überspannungsschutz.

>
> Wie löst man das Problem?

Indem man nachdenkt:

Wenn es Dir um ESD-Schutz (Thread-Titel) geht - vergiß den Widerstand 
und auch die Diode, da reicht ein 100n parallel zu dem 100u und davor 
ein Ferrit.

denn die Ladung, die bei ESD daherkommt ist dermaßen gering, daß sie, 
wenn sie in dem 100n // zu dem 100u landet keinerlei relevanten 
Spannunbgsüberhöhungen mehr schafft. (rechne Dir aus: welche Spannung 
eines 100uElkos entspricht die Ladung eines 300p@20kV)


Der Ferrit bedämpft die Transienten (verlustbehaftet) so sehr, das das 
Serien-L von dem 100n keine relevante Rolle mehr spielt. Und wenn der 
100n nicht mehr kann ist der 100u bereit, das restliche du/dt zu 
übernehmen.

Schau halt, daß der Ferrit ausreichend Strom kann, also keinen 
gesinterten sondern sowas mit Draht ("Ferritperle" oder "UKW-drossel")

Wenn Du soliden Überspannungsschutz wegen Amoklaufender Geräte hast: 
Glasrohrsicherung vor der Transzorb. Wenn die Transzorb ihr Leben mit 
Kurzschluß aushaucht dann macht die Sicherung die finale Abschaltung 
damit nix abbrennt.

Und den Vorwiderstand - vergiß ihn. Wenn Deine Spannungsquelle keine 
100u laden kann dann wird der Traco auch nicht auf die Beine kommen 
(weil der Traco einen neg. Widerstand beim Startup darstellt...)

MiWi

von Thomas (kosmos)


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der Kondensator wird ja nicht schlagartig geladen, sondern er belastet 
den ESD Impuls
https://www.elektronik-kompendium.de/sites/grd/0205301.htm

Beispiel, du hast einen Kondensator mit einer Kapazität von 10pF der mit 
1000V geladen ist und klemmst ihn parallel an einen entladenen 100nF/16V 
Kerko wenn du hier die Ladekurve beobachtest wirst du sehen das der 16V 
Kerko nie die 16V erreichen wird, weil die Energie nicht reicht.

Deswegen reicht es eigentlich immer einen Widerstand zu nehmen der für 
Impulsströme ausgelegt ist und dahinter einen nicht zu kleinen Kerko zu 
nehmen.

Wenn es nur um deine Schaltung geht dann würde ich den Widerstand durch 
ein Drosselspule ersetzen die ebenfalls einen gewissen Widerstand hat 
und die Supressordiode dahinter setzen damit diese auch bei einer 
längeren Überspannungsschutz durch den Widerstand auch geschützt ist.

von Hurra (Gast)


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Hmm. Hier wird ziemlich viel verwechselt.

Da wird ESD und SURGE durcheinandergeworfen.

Der ESD ist ein kurzer Impuls mit viel Spannung, hoher Flankensteilheit 
aber moderater Ladung. Da kommen nur wenigie µC Ladung.

Das heißt: Die Ladung kann der ohnehin vorhandene 10µF-Kerko schlucken, 
wenn man ihm hilft - da steigt die Spannung um weniger als 1 V.
Dem 10µF stellt man dazu einen kleine Kerko zur Seite (1nF oder 10nF) 
und setzt ihn zum Stecker. Die kleineren C´s müssen kompensieren, dass 
der große Kerko die hochfrequenten Anteile nicht aufnehmen kann.
Diese müssen extrem niederimpedant angebunden sein. So kurz wie möglich. 
Der ESD fließt dann durch die Kerkos, die kleinen schlucken HF, der 
Große die Kerko die Ladung. Ein Bead zwischen den Kondensatoren und dem 
Netzteil schadet auch nicht.
Den Elko kann man für den ESD ignorieren, der bewirkt nichts.

Drum sind ESD-Diode bei halbwegs gutem Layout AN VERSORGUNGSLEITUNGEN 
(!!!!!!!) meist nicht nötig.

Gegen den SURGE sieht die Geschichte anders aus. So ein Surge-Impuls 
liefert viele mC Ladung. Da brauchts andere Maßnahmen, die Diode wäre 
eine davon.

Da stellt sich die Frage: Ist ein SURGE realistisch?
Hast du ein Kabel dran, und wie lang ist das?

von Veit D. (devil-elec)


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Hallo,

ein kräftiger Surge ist nicht realistisch. Das muss ja schon das 24V 
Netzteil abfangen. Es geht wirklich nur um kurze Peaks durch 
Schaltvorgänge oder Kabelabriss nach dem Netzteil auf der 
Versorgungsleitung. Und das vorbeugend. Das ganze ist etwas übertrieben 
für den Fall, gebe ich zu, möchte das dennoch verstehen. Das Kabel ist 
vielleicht max. 10m lang in einem Zimmer. Es hängen mehrere solcher µC 
"Kleinstverbraucher" am Kabel. Da geht nichts nach außen. 
Modelleisenbahnplatte.

Ich merke schon, jeder von euch hat so seine Methoden und Erfahrungen zu 
dem Thema. Es gibt verschiedene Lösungswege. Von "überflüssig" für den 
Fall bis "schadet nicht", also rein damit.  :-)

> rechne Dir aus: welche Spannung eines 100uElkos entspricht die Ladung
> eines 300p@20kV)

Q = 300pF * 20kV = 0,000006C = 6µC
U = 6µC / 100µF = 60mV

okay, dass ist nix.

Bei der Suche nach Ferritperlen bin ich auf diese gestoßen.
https://www.reichelt.de/index.html?ACTION=446&LA=0
Die kleine Version mit 220pF für 26 Cent sollte ausreichen?
Sind 2 Spulen in Reihe und in der Mitte ein C gegen Masse.

Dahinter die Supressordiode, dann die Kondensatoren für den Regler und 
der Regler selbst. Das wäre für mich mit wenig Aufwand bezahlbar zu 
machen für einen gewissen Schutz gegen groben Mist.

Oder anders herum?
Ferritperle, dahinter die Kondensatoren für den Regler, danach die 
Supressordiode, dann der Regler selbst.

von Veit D. (devil-elec)


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Hallo,

habe die Anordnung geändert. Sollte nun stimmen, Eigentlich kann ich 
beide Versionen aufbauen. Die mit der Drossel wäre sinnvoller. So habe 
ich das verstanden. Kann ich die Drossel mit eingebauten C nehmen oder 
wäre doch eine reine Drossel besser? Und Kerko C3 kann ich verkleinern?

: Bearbeitet durch User
von Thomas (kosmos)


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von Links nach Rechts. Eine einfache Drosselspule,  dann gleich die 
Supressordiode noch vor dem Elko und dem Kerko. Pro Ampere am 
Spannungsregler sollte aber schon etwas mehr wie 2.000µF zur Verfügung 
stehen dann direkt vor und nach dem Spannungsregler einen 100nF Kerko 
der weitere Elko ist meiner Meinung etwas groß hier würde ich mich auf 
max. 10µF beschränken.

Ich verwende oft gerne diese Bauform MISC oder 77A siehe Reichelt um das 
ganze auf dem Steckbrett zu testen. meine C Schaltung funktioniert da 
selbst neben einer Zündspule/Zündkerze einwandfrei.

von Hurra (Gast)


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Thomas O. schrieb:
> von Links nach Rechts. Eine einfache Drosselspule,  dann gleich die
> Supressordiode noch vor dem Elko und dem Kerko. Pro Ampere am
> Spannungsregler sollte aber schon etwas mehr wie 2.000µF zur Verfügung
> stehen dann direkt vor und nach dem Spannungsregler einen 100nF Kerko
> der weitere Elko ist meiner Meinung etwas groß hier würde ich mich auf
> max. 10µF beschränken.

Drosseln baut man nicht ohne genauere Überlegung in die Versorgung, und 
empfiehlt das schon gar nicht so Hemdsärmlig im Forum. Bei Drosseln in 
der Versorgung ist es zwingend, eine Abschätzung der Güte durchzuführen. 
Q>1 tut man nicht in die Versorgung.
Gehen wir mal von 10µH und 10µF aus, dann bräuchten C und L mindesten 
1Ohm, um eine mögliche Schwingneigung zu unterdrücken. Bei Low-ESR-Elkos 
hat man da schnell einen Schwingkreis mit einer Güte von 10 oder mehr. 
Bei L=100µH umso mehr - da brauchts schon 10Ohm.
Nein, das tut man wenn man es braucht, sonst eher nicht.

Warum dann Ferrite? Deren L ist klein, mit dem Elko sollte Q klein sein.

Und wofür, meinst du, benötigt man hier die Supressordiode?
Für den ESD jedenfalls nichts (wie oben rechnerisch gezeigt wurde - die 
Kondensatoren reichen).
Höchstens als behelfsmässiger Verpol- und Überlastschutz macht sie noch 
Sinn. (drum würd ich sie lassen).

Ein größerer Elko ist nach 10m Kabel unbeding anzuraten. Dessen Wert 
richtet sich nach den Anforderungen der Schaltung. Oder dem Datenblatt 
des Reglers. Nicht nach Bauchgefühlen, Mondphasen oder Kaffeesatz.

von Veit D. (devil-elec)


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Hallo,

gut dann lasse ich die Drossel weg. Die Größe von L in µH müsste ich 
auch nach Bauchgefühl wählen.

Die Supressordiode soll den Regler vor groben Mist schützen wenn auf der 
24V Leitung Schaltvorgänge stattfinden usw. Die 24V kommen von einem 
größeren Schaltnetzteil.

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