Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug [S]uche Dreher


von Frank D. (frank-de)


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Hallo Zusammen.
Suche einen Dreher, der mir was aus Vollmessing drehen kann.
Konkret handelt es sich um einen Drehknopf zur Lautstärkeeinstellung.
Skizze ! im Anhang.
Durchmesser so ca 70mm....
Maße sind nicht sklavisch einzuhalten !
Zaponlack oder ähnliches drauf wär toll.
Gruß Frank

: Bearbeitet durch User
von Cyborg (Gast)


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Wenn das ein Drehknopf sein soll braucht der wohl nicht hohl sein.
Außerdem hätte eine Befestigungsschraube mehr Fleisch um zu halten.
Hier eine Lösung mit weniger Aufwand:
https://www.reichelt.de/Potiknoepfe/MEN-473-91/3/index.html?ACTION=3&LA=446&ARTICLE=135543&GROUPID=3139&artnr=MEN+473.91&SEARCH=drehknopf%2Bmentor

von 1N 4. (1n4148)


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> Hier eine Lösung mit weniger Aufwand:
> 
https://www.reichelt.de/Potiknoepfe/MEN-473-91/3/index.html?ACTION=3&LA=446&ARTICLE=135543&GROUPID=3139&artnr=MEN+473.91&SEARCH=drehknopf%2Bmentor

Geschmackssache. Verleiht dem Verstärker den Charme von Old Sparky.

von Michael B. (laberkopp)


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Frank D. schrieb:
> Durchmesser so ca 70mm....

Durchmesser 70 wohl vom Körper, die Schräge unten hat dann Durchmesser 
80mm. Höhe geschätzt aus deiner Zeichnung 40mm.

Nur damit du eine Ahnung vom Preis alleine des Rohmaterials hast:
http://www.ebay.de/itm/Zuschnitt-Messing-Rund-Rundstange-D-80-mm-5mm-Lang-/371925656067

67.51 kostet alleine der kürzestmögliche Rundstab. Das müsste man dann 
auf eine Aufspannscheibe kleben damit man es bearbeiten kann weil keine 
Länge mehr übrig ist, um es einzuspannen. Etwas günstiger wäre ein 
Reststück 
http://www.ebay.de/itm/Messing-Rundmaterial-Reststuck-80x80-/131669407961

Dann ist das aushöhlen innendrin eher aufwändig und meines Erachtens 
unnötig, für die Schraube sogar kontraproduktiv. Eventuell ragen aus der 
Frontplatte Schrauben, so dass man 5mm aushöhlen muss, aber nicht bis 
alles ganz dünnwandig wird. Oder man kann ganz unregelmässig ausbohren 
wenn das Gewicht stört. Immerhin wiegt das volle Teil fast 2kg

Solche Gegenstände werden eigentlich gegossen und dann nur noch wenig 
weggenommen (über-gedreht).

Fertige Knöpfe
http://www.ebay.de/itm/Kenwood-Lautstarke-Regler-Volume-Drehknopf-fur-KA-501-/161452727048
sind, sogar wenn sie viel kleiner sind, auch nicht billig.

: Bearbeitet durch User
von Cyborg (Gast)


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Michael B. schrieb:
> Länge mehr übrig ist, um es einzuspannen.

Für erfahrene Dreher kein Problem. Einfach die Bohrung als erstes
bohren, mit einer passenden Achse verdrehsicher verschrauben und
den raus stehenden Stummel dann einspannen. Wenn die plan-gedrehte
Seite, wo die Achse hervorsteht, auf den Backen aufliegt, kann man
die Flanke drehen und schleifen, evtl. auch polieren.
Ich würde den Drehknopf dann noch rändeln, aber dafür wird diese
Spannlösung dann zu schwach sein. Die Kannte würde ich fasen oder
viertelrunden, je nach Geschmack.

von Frank D. (frank-de)


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Vielen Dank für Eure Ideen !
Ich dachte mir es so:

1 Aufspannen
2 Innen Drehen
3 Bohrung
4 Umspannen
5 Außen Abdrehen
6 Überdrehen/Poliieren/Lack

Oder habe ich da einen Denkfehler ?
Ausdrehen wegen des Gewichtes.....
Gruß Frank

: Bearbeitet durch User
von Stephan (Gast)


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und warum muss es unbedingt hohl sein ??? Macht es nicht billiger aber 
aufwändiger. Alu eloxieren ?

von Horst (Gast)


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Stephan schrieb:
> und warum muss es unbedingt hohl sein ???

Frank D. schrieb:
> Ausdrehen wegen des Gewichtes.....

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Cyborg schrieb:
> Für erfahrene Dreher kein Problem. Einfach die Bohrung als erstes
> bohren, mit einer passenden Achse verdrehsicher verschrauben und
> den raus stehenden Stummel dann einspannen.

Würde ich wohl noch etwas anders machen. Zuerst eine Seite auf 15mm 
Länge bis auf Spannzangengröße (bspw. 16mm) abnehmen (auch im Knopf) und 
in dieser Achse direkt die fertige 6mm-Bohrung für die Potiachse 
einbringen.

Dann umspannen und alle sichtbaren Bearbeitungen (Abdrehen, Polieren, 
Rändeln, Fasen) durchführen.

Danach dann erst den letzten inneren Teil der Achse von innen nach außen 
auf Endmaß runterdrehen und zum Schluss vorsichtig abstechen. Oder man 
lässt die Achse innen einfach so dick, wie sie ist und sticht nur ab. Ob 
man da nun 10mm oder 16mm hat ist wohl egal - umso mehr Fleisch hat die 
Madenschraube :-)

Dann erspart man sich das Reinschrauben/Gewinde von Achsen.

> Ich würde den Drehknopf dann noch rändeln, aber dafür wird diese
> Spannlösung dann zu schwach sein. Die Kannte würde ich fasen oder
> viertelrunden, je nach Geschmack.

Das sollte bei dem oberen dickeren 16mm-Stummel problemlos gehen.

So hab ich jedenfalls damals selbst unsere recht weichen Aluknöpfe hier 
für die Deckenlautsprecher in jedem Raum angefertigt.

Frank D. schrieb:
> 6 Überdrehen/Polieren/Lack
>
> Oder habe ich da einen Denkfehler ?
> Ausdrehen wegen des Gewichtes.....

Wenn das Gewicht eine Rolle spielt, wäre für mich Alu das Mittel der 
Wahl (ist auch viel preiswerter). Der Knopf dürfte massiv weniger wiegen 
als der hohle Messingknopf. Dann bspw. golden eloxieren und man hat eine 
harte, grifffeste Oberfläche, die auch keine Fingerabdrücke zeigt.

Das gute Messing wäre mir dafür viel zu schade bei sicherlich 80% Abfall 
:-/

Aber: über Geschmack lässt sich nicht streiten :-)

: Bearbeitet durch Moderator
von Frank D. (frank-de)


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OK - Alu.
Nur trotzdem - Wer macht es :-)
Gruß Frank

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Ich muss nachher mal schauen, ob ich noch ein Stück 70er Alu-Material in 
der Grabbelkiste rumfliegen habe.

50er Edelstahl (1.4305) hätte ich reichlich, aber der Durchmesser ist 
dann wohl zu klein.

Ein paar Maße mehr (Höhe, Breite des schrägen Absatzes, Achsdurchmesser, 
usw.) wären übrigens nicht schlecht.

Hast Du schon in der CNC-Ecke mit Deiner PLZ angefragt? Da gibt es mit 
Sicherheit jemanden, der Dir das für etwas Gerstenbräu macht - 
idealerweise stehst Du daneben und kannst ihm sagen, wie Du was am 
liebsten hättest :-)

von Michael B. (laberkopp)


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Frank D. schrieb:
> 1 Aufspannen
> 2 Innen Drehen
> 3 Bohrung
> 4 Umspannen

Auf was willst du umspannen ?
Aussen wohl kaum:

> 5 Außen Abdrehen

Eine 6mm Achse einsetzen und die einspannen ist zu wabbelig.

> 6 Überdrehen/Poliieren/Lack

> Ausdrehen wegen des Gewichtes.....

Wenn leicht und Messing, würde man wohl eher die Achsbefestigung aus 
einem dicken Messingrohr mit 6mm Innendurchmesser herstellen 
(Schlauchtülle :-) , und den 70mm Topf durch Metalldrücken aus Blech 
herstellen (lassen) und auflöten.

http://royaldesign.de/viewitem.aspx?ID=156215

Aluminium ist deutlich billiger
http://www.ebay.de/itm/Alu-Rund-D-80-mm-EN-AW-2007-AlCuMgPb-Aluminium-Rundstange-Voll-Rundmaterial-/172481844835
für 10 EUR bekommt man das Rohmaterial, aber man muss überlegen, ob man 
es eloxieren will.

von Frank D. (frank-de)


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Daher war der Gedanke - Messing zu nehmen.
1 Stck. Eloxal......

von Dieter W. (dds5)


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Chris D. schrieb:
> Ich muss nachher mal schauen, ob ich noch ein Stück 70er Alu-Material in
> der Grabbelkiste rumfliegen habe.

Das blöde bei Alu ist nur, dass das oft verwendete AW2007 und auch das 
7075 nicht vernünftig zum Eloxieren taugt.

In 1.4301 hätt ich noch ein 80er Stängelchen liegen, aber da meine 
Werkstatt 60km abseits liegt komm ich nur am WE mal hin.

von Frank D. (frank-de)


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Dann schau doch mal !
Preisvorstellung gerne per PN ....
Gruß Frank

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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@Dieter:
Ja, das wäre schon 6060. 7075 hab ich in den Größen definitiv nur als 
Vierkantmaterial und das brauche ich selbst ;-)

Michaels Lösung mit dem Anlöten wäre auch eine gute Option, um 
Messingkosten zu sparen.

Oder man besorgt sich 70er Messingrohr mit 5mm Wandstärke und schweisst 
dort  eine 5mm-Messingronde inkl. 16mm-Rundmaterial als Achse rein und 
dreht dann schön ab. Dürfte preislich deutlich günstiger werden und man 
spart sich das Ausdrehen.

Hach, da juckt es schon in den Fingern - Metallbearbeitung macht schon 
viel Spaß ;-)

Alleine: die Zeit fehlt ...

@Frank: ich guck nachher mal.

: Bearbeitet durch Moderator
von Frank D. (frank-de)


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Und der Platz.....
Und das Werkzeug....
Und ......
Gruß Frank

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Ich hab gerade mal geschaut - leider ist nichts Passendes dabei, nur 
normaler St52, Edelstahl nur bis 50mm. In der Größe hab ich an üblichen 
NE nur größere Quader - das lohnt schlicht nicht :-(
Und Titan und Niob willst Du nicht bezahlen, Bronze wohl eher auch 
nicht.

Ich hab aber gesehen, dass es bei ebay 70x5mm Messing in 100er-Länge 
gibt. Dann noch eine 5mm-Ronde und 50mm 15er-Rundstab. Das würde dann 
deutlich günstiger und jeder mit WIG sollte das verschweißen/zulaufen 
lassen können. Dann müsste man nur noch überdrehen.

Vielleicht findet sich hier ja doch noch jemand.

Tut mir echt Leid - ich weiss noch gut, wie ich damals hinter Leuten 
herlaufen musste, um gnädigerweise mal etwas gedreht zu bekommen. Sehr 
ätzend!

Ich hät's Dir gerne aus Resten gedreht, ein gute Flasche Riesling hätte 
gereicht :-(

Wie heisst es jetzt: so sad!

P.S.: Eventuell gibst Du ja Deine PLZ hier an - dann meldet sich 
vielleicht jemand aus Deiner Nähe.

von Frank D. (frank-de)


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Hallo Chris.
Immerhin der Versuch !
Meine PLZ ist 33330 - Gütersloh - Nähe der Stadt, die es nicht gibt - 
Bielefeld.....
Danke Dir
Frank

von Cyborg (Gast)


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Chris D. schrieb:
> ich weiss noch gut, wie ich damals hinter Leuten
> herlaufen musste, um gnädigerweise mal etwas gedreht zu bekommen. Sehr
> ätzend!

Daher, sofern Platz dafür vorhanden ist und man die handwerklichen
Fähigkeit der Bedienung hat, schafft man sich solche Maschinen an.
Das ist eine Investition fürs Leben. Autos kauft man im Leben mehrfach,
aber man fährt die selten das ganze Leben.

von usuru (Gast)


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bei forum.zerspanungsbude.de gibt es auch noch Leute, die so etwas 
drehen

von Michael B. (laberkopp)


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Cyborg schrieb:
> Daher, sofern Platz dafür vorhanden ist und man die handwerklichen
> Fähigkeit der Bedienung hat, schafft man sich solche Maschinen an.

Ich glaube, meistens überlegen die Leute, ob das Geld sich lohnt, also 
amortisiert, schliesslich kostet so ein Ding 1000 bis 2000 EUR.

Und meine hat sich sicher noch nicht amortisiert, obwohl sie 10 Jahre 
verfügbar ist, allerdings habe ich z.B. heute neue Räder für meinen 
Staubsauger aus POM gedreht, der funktioniert nun gleich viel besser und 
Ersatz hätte es wohl nicht gegeben (bis auf Neukauf), aber ohne Drehbank 
hätte man halt was hingepfuscht was es auch getan hätte.

von Cyborg (Gast)


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Michael B. schrieb:
> Ich glaube, meistens überlegen die Leute, ob das Geld sich lohnt, also
> amortisiert, schliesslich kostet so ein Ding 1000 bis 2000 EUR.

Ein Selbständiger muss sich wohl solche Gedanken machen.
Wenn man sich überlegt, was man in Ermangelung nicht machen
konnte, relativieren sich die Bedenken schnell. Sollte man
sich davon mal trennen, geht ein Stück Lebensqualität verloren,
zumindest würde ich so empfinden.

von Dieter W. (dds5)


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Na, das mit dem Knopf hat sich wohl erledigt - auf PN kommt keine 
Antwort.

von Frank D. (frank-de)


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Sorry - PN scheint hier nicht zu funktionieren.........
Wenn was käme würde ich ja antworten....
Ich habe das Gefühl, das "versickert" irgendwo ;-(
Aber das Projekt liegt erstmal auf Hold - Danke an alle, die Sich die 
Arbeit gemacht haben und auch die Vorschläge !
Gruß Frank

von Dieter W. (dds5)


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Zumindest bei mir selbst ist die Kopie der mail angekommen.

Ich kann das Angebot auch gerne hier reinstellen...

von Schreiber (Gast)


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Michael B. schrieb:
> Cyborg schrieb:
>> Daher, sofern Platz dafür vorhanden ist und man die handwerklichen
>> Fähigkeit der Bedienung hat, schafft man sich solche Maschinen an.
>
> Ich glaube, meistens überlegen die Leute, ob das Geld sich lohnt, also
> amortisiert, schliesslich kostet so ein Ding 1000 bis 2000 EUR.

So einen Luxus-Drehknopf vom Profi fertigen zu lassen kostet aber auch 
mindestens 1000€.
Den Arbeitsaufwand sollte man besser nicht unterschätzen!

Frank D. schrieb:
> Ich dachte mir es so:
> 1 Aufspannen
> 2 Innen Drehen, Bohrung für Potiachse vorbohren, anschließend reiben
3.1 Fräsmaschine einrichten, Teilapparat montieren, Teil dort einspannen
3.2 die beiden anderen Löcher bohren
3.3 entgraten
3.4 Gewinde schneiden
3.5 6mm-Loch reiben
> 4 Umspannen
> 5 Außen Abdrehen
6.1 Bohrung aus Schritt 3.5 innen schleifen und polieren
6.2 Restliches Werkstück polieren
6.3 Werkstück zum Lackierer schicken
6.4 Werkstück reinigen
6.5 Werkstück lackieren
7 aufräumen, Rechnung schreiben
8 Kundenreklamation wegen

habe es mal ergänzt

von Schreiber (Gast)


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zu 8.: Kundenreklamation wegen der Höhe des Preises bearbeiten
und 9. Rechtsanwalt mit dem Forderungsmanagement beauftragen

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