Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Frage zum Datenblatt einer Solarzelle


von S.G (Gast)


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Nehmen wir mal die outdoor Solarzellen aus diesem Datenblatt

http://www.mouser.com/ds/2/315/EP120B-775610.pdf

Für die Zelle AM-5907 wird eine maximale LEistung von 240mW bei 
5,9V/40,8mA angegeben. Diese angabe gilt jetzt aber bei 100mW/cm² 
Belichtung.

Jetzt möchte ich abschätzen wie die Leistung bei 200mW/cm² ,300mW/cm² 
usw ist.

Jetzt ist mein Ansatz folgender:

- Man kann annähernd sagen, dass der strom proportional zu Beleuchtung 
ansteigt
- Die Spannung ändert sich nur geringfügig und daher würde ich sie eher 
als konstant annehmen

Nimmt man jetzt an, dass die Solarzelle mit 200mW/cm² belichtet wird, 
kann man sagen, dass der Strom sich auf 80mA verdoppelt was gleichzeitig 
einer verdoppelung der Leistung entspricht.

Jetzt lässt sich aus dem Datenblatt noch ablesen um wie viel sich 
Spannung und der Strom pro C° ändert. Das würde ich dann noch mit meiner 
erwarteten temperatur verrechnen was mich dann zu einer groben 
abschätzung der zu erwarteten Leistung führen würde.

Würdet ihr meinem Weg zustimmen oder würdet ihr das anders machen?

von Wolfgang (Gast)


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S.G schrieb:
> Diese angabe gilt jetzt aber bei 100mW/cm² Belichtung.
> Jetzt möchte ich abschätzen wie die Leistung bei 200mW/cm² ,300mW/cm²
> usw ist.

Fragt sich nur, wo du bei Einsatz als Solarzelle die Lichtleistung her 
bekommen möchtest. Solange du nicht mit Spiegeln oder anderen optischen 
Komponenten hantieren willst, musst du mit der Sonneneinstrahlung von im 
Maximum ganz grob 1kW/m², also 100mW/m² Vorlieb nehmen.

von Wolfgang (Gast)


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Wolfgang schrieb:
> also 100mW/m²

sorry, "100mW/cm²" ...

von S.G (Gast)


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Wolfgang schrieb:
> S.G schrieb:
>> Diese angabe gilt jetzt aber bei 100mW/cm² Belichtung.
>> Jetzt möchte ich abschätzen wie die Leistung bei 200mW/cm² ,300mW/cm²
>> usw ist.
>
> Fragt sich nur, wo du bei Einsatz als Solarzelle die Lichtleistung her
> bekommen möchtest. Solange du nicht mit Spiegeln oder anderen optischen
> Komponenten hantieren willst, musst du mit der Sonneneinstrahlung von im
> Maximum ganz grob 1kW/m², also 100mW/m² Vorlieb nehmen.

Sind UV Strahler, habe leider keine Daten zur der Einstrahlung aber ich 
vermute doch schon ein wenig mehr als 100mW/cm²

von oszi40 (Gast)


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Wolfgang schrieb:
> sorry, "100mW/cm²" ...

Bei Sonnenschein und idealem Winkel und sauberem Glas ...
Bei Regenwetter wirst Du einen kaum messbaren Wert haben.

von Wolfgang (Gast)


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oszi40 schrieb:
> Bei Sonnenschein und idealem Winkel und sauberem Glas ...
> Bei Regenwetter wirst Du einen kaum messbaren Wert haben.

Was meinst du wohl, was ich mit:

Wolfgang schrieb:
> ... Sonneneinstrahlung von im Maximum ganz grob 1kW/m²

gemeint habe?

S.G schrieb:
> Sind UV Strahler, habe leider keine Daten zur der Einstrahlung aber ich
> vermute doch schon ein wenig mehr als 100mW/cm²

Und was verleitet dich zu dieser Vermutung?
Gibt es denn gar keine Daten zu dem Strahler?

Bei Benutzung der Zellen für UV-Licht muss man die spektrale 
Empfindlichkeit der Zellen für das von dem UV-Strahler abgegebene Licht 
berücksichtigen. Das Datenblatt der Solarzelle gilt für einen 
Sonnensimulator mit dem Sonnenlicht ähnlicher spektraler Verteilung.

von S.G (Gast)


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Wolfgang schrieb:
> Und was verleitet dich zu dieser Vermutung?
> Gibt es denn gar keine Daten zu dem Strahler?

ich weiss momentan noch nicht was für ein Strahler das ist, lediglich 
dass es ein 80W UV strahler ist. Ich hab ein wenig gegoogelt um eine 
grobe vorstellung davon zu haben wie die Einstrahlung sein könnte. Alle 
Datenblätter die ich finden konnte hatten eine höhere Einstrahlung als 
100mW/cm²

von waflija (Gast)


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S.G schrieb:
> Wolfgang schrieb:
>> Und was verleitet dich zu dieser Vermutung?
>> Gibt es denn gar keine Daten zu dem Strahler?
>
> ich weiss momentan noch nicht was für ein Strahler das ist, lediglich
> dass es ein 80W UV strahler ist. Ich hab ein wenig gegoogelt um eine
> grobe vorstellung davon zu haben wie die Einstrahlung sein könnte. Alle
> Datenblätter die ich finden konnte hatten eine höhere Einstrahlung als
> 100mW/cm²

Ja, weil 100mW/cm² die höchste bei Sonnenlicht zu erwartende Leistung 
ist.

Du musst auf jeden Fall auf die spektrale verteilung achten. bei reinem 
UV Licht was (gerade bei klassischen Quecksilber-Leuchtmitteln) sehr 
schmalbandig ist, wirst die Solarzelle deutlich weniger davon 
"verarbeiten" können. Der Wirkungsgrad bei schmalbandiger Einstrahlung 
ist viel, viel geringer bei normalen Zellen. Du brauchst also eine 
spezielle Zelle, die viel Licht in einem schmalen Spektrum umsetzen 
kann. Im Zweifel hilft da nur nachfragen beim Hersteller.

S.G schrieb:
> Nimmt man jetzt an, dass die Solarzelle mit 200mW/cm² belichtet wird,
> kann man sagen, dass der Strom sich auf 80mA verdoppelt was gleichzeitig
> einer verdoppelung der Leistung entspricht.

Nein. Es gibt ein Effizienzmaximum. Danach fällt die Effizienz rapide 
ab. Sprich du bekommst wahrschein aus 200% mehr Einstrahlung über den 
Daumen gepeilt nur 150-160% mehr Leistung raus. Wie du schon gemerkt 
hat, liegt dieses Maximum meist bei 100mW/cm² aus oben gennaten Gründen.

von Wolfgang (Gast)


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S.G schrieb:
> Alle Datenblätter die ich finden konnte hatten eine höhere Einstrahlung
> als 100mW/cm²

Dann nimm den Strahler weiter weg. Im Gegensatz zur Sonneneinstrahlung, 
nimmt die Bestrahlungsstärke bei dem Strahler mit der Entfernung ab. Bei 
der Sonne tut sie das natürlich auch, aber auf ein paar Meter 
Entfernungsunterschied kommt es dort wegen der großen Entfernung zur 
Erde nicht drauf an - ganz im Gegensatz zum Strahler.

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