Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Schaltregler liefern falsche Spannung


von Peder (Gast)


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Hallo,

ich habe hier zwei Schaltregler verbaut - LMZ21701 und LTC3606 -, die 
beide nicht annähernd die korrekte Spannung liefern und ich verstehe 
nicht, warum. Als Nebenbemerkung möchte ich erwähnen, dass beide Chips 
von Leuten gelötet wurden, die das beruflich machen.

Bei beiden fällt mir auf, dass die Spannung an den Feedback-Pins nicht 
der Referenzspannung aus den Datenblättern entsprechen. (Abweichung etwa 
20%) Ich habe das so verstanden, dass die Regler versuchen, sich so 
einzustellen, dass diese Pins der internen Referenzspannung entsprechen.

Die Ausgangsspannung am LMZ21701 ist lastunabhängig konstant zu hoch 
(entsprechend der Abweichung von FB-Pin zur Referenzspannung) und die 
Ausgangsspannung am LTC3606 ist zu gering und bricht zudem auch noch mal 
lastabhängig auf einen niedrigeren Wert ein. Die Last ist nicht zu 
groß.

Ich weiß nicht, ob es an der Stelle schon Sinn macht, Schaltpläne 
mitzuliefern, ich habe mich einfach an die Datenblätter gehalten.

Können die beiden Regler beim Löten kaputtgegangen sein oder gibt es 
Dinge, die ich über Schaltregler anscheinend nicht weiß, die so ein 
Verhalten verursachen können? Oder wie kann ich herausfinden, wo der 
Fehler liegt? Den LMZ habe ich bereits mehrfach erfolgreich verwendet.


Grüße

Peter

von Lord1337 (Gast)


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Hallo,

ohne Schaltplan und ggf. Layout wirst du hier keine guten Antworten 
bekommen.

von Baldrian (Gast)


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Bitte keinen Schaltplan posten oder gar ein Bild vom Aufbau. Das 
µC-Rateteam wird sich der Angelegenheit gleich annehmen.

von Waldemar Z. (waldemar_z)


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Na wenn die Feedback-Spannung nicht stimmt, kann es ja auch nicht 
funktionieren. Überprüfe den Feedback-Kreis (Spannungsteiler?).

Beitrag #5007949 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Peder (Gast)


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Die Schaltpläne habe ich mit angehängt. Ich bin dennoch nicht unbedingt 
guter Dinge, dass jemand ohne Kenntnis dieser Regler aus den Plänen 
heraus sagen können wird, was da falsch ist. Ich habe eher gehofft, dass 
es generelle Fehler gibt, die man bei Schaltreglern jeglicher Art machen 
kann, die hier dann genannt würden.

@Waldemar
Den Spannungsteiler für den LMZ (die Widerstände habe ich nochmal 
ausgelötet und gemessen) habe ich aus dem Datenblatt für 3,3V übernommen 
und die resultierende Ausgangsspannung würde übereinstimmen, wenn die 
Spannungsreferenz nicht die angegebenen 0,8V sondern die gemessenen 
1,05V sind. Beim LMZ ist zudem das Package ein Problem. Die Kontakte 
sind ausschließlich auf der Unterseite und da komme ich mit meinen 
Messspitzen nicht mehr hin. Ich kann nur die ausgehenden Leiterbahnen 
messen, aber ob diese mit den IC-Pins verbunden sind, kann ich nicht 
prüfen.

Beim LTC bin ich nach wie vor ratlos. weil die Ausgangsspannung eben 
lastabhängig ist und ich hier gar kein System erkennen kann.

von voltwide (Gast)


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Wenn am Spannungsteiler der korrekte Ist-Wert erscheint, und der Regler 
nicht das tut, was er soll, ist ein Aufbaufehler am wahrscheinlichsten - 
d.h. Schaltplan und Realität stimmen nicht überein. Ich tippe denn mal 
auf nicht korrekt angeschlossene ICs.

von Stefan F. (Gast)


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> Ich bin dennoch nicht unbedingt guter Dinge, dass jemand ohne
> Kenntnis dieser Regler aus den Plänen heraus sagen können wird,
> was da falsch ist.

Sicher erhoffst Du Dir Antwort von Leuten, die Kenntnis der Regler 
haben.
Und die können dann mit deinem Schaltplan eine Menge anfangen.

Aus allgmeiner Erfahrung (nicht konkret mit diesen IC's) kann ich schon 
ein paar Antworten geben:

> Können die beiden Regler beim Löten kaputtgegangen sein?
Ja

> oder gibt es Dinge, die ich über Schaltregler anscheinend nicht weiß,
> die so ein Verhalten verursachen können?
Vermutlich ja, niemand weiß alles.

> Oder wie kann ich herausfinden, wo der Fehler liegt?
messen und mit dem Datenblatt vergleichen. Du hast da schon einen guten 
Anfang gemacht.

Die Feedback Spannung muß mit den Angaben des Datenblattes überein 
stimmen. Du hast da sehr hohe Widerstände um 1M Ohm. Hast du beachtet, 
dass gewöhnliche Multimeter aufgrund ihres Eingangswiderstandes das 
Meßergebnis erheblich verfälschen?

Sicher gibt das Datenblatt auch an, wie hoch der Eingangswiderstand des 
Feddbacl Pins ist bzw. wie hoch die Widersdtandswerte maximal sein 
dürfen. Hast du das geprüft?

Hast du mit einer ausreichenden Last gemessen? Wenn der Laststrom zu 
gering ist, liefern praktisch alle Schaltregler etwas Überspannung.

Wenn umgekehrt die Ausgangsspannung zu gering ist, könntest du mal die 
Schaltzeiten prüfen. Eventuell läuft der Regeler schon am Limit seiner 
Möglichkeiten, weil die Spulen nicht ausreichend Energie speichern 
können oder zu hohe Innenwiderstände haben.

> Ich tippe denn mal auf nicht korrekt angeschlossene ICs.
Gut möglich. Oder ein Fehler im Layout. Schaltregler sind sehr pingelig, 
was die Leitungsführung angeht.

Du hättest bessr zwei separate Themen für die Regler eröffnet - dafür 
ist es jetzt zu spät.

von Stefan K. (stefan64)


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Stefan U. schrieb:
> Sicher gibt das Datenblatt auch an, wie hoch der Eingangswiderstand des
> Feddbacl Pins ist bzw. wie hoch die Widersdtandswerte maximal sein
> dürfen. hast du das geprüft?

Die Widerstandswerte hat er aus dem Datenblatt aus Typical Application 
3,3V (Figure 18, Seite 12) übernommen.

Wo hast Du die Regler-ICs gekauft? Kann es sich um Nachbauten handeln?

Gruß, Stefan

von Fasti (Gast)


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Hallo Peder.

Kannst du Angaben zu der Drossel und den Kapazitäten machen, die du 
verwendet hast?

Grüße

Fasti

von Peder (Gast)


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Die Regler sind von Farnell und/oder Mouser. Woanders kaufe ich 
eigentlich nicht.

Der LMZ21701 hat seine Spule direkt ab Werk aufgelötet. Und da der bei 
mir schön öfter gute Dienste geleistet hat in beinahe identischer 
Schaltung, tippe ich bei dem entweder auf einen nicht verbundenen Pin 
oder auf einen "Defekt" der Referenzspannung.

Beim LTC sieht die Sache anders aus. Bei ihm ist mir sein Verhalten 
nicht neu. Ich habe drei verschiedene Spulen ausprobiert (auf dem selben 
Board):
 - Traco Power TCK-047: http://www.tracopower.com/products/tck047.pdf
 - Traco Power TCK-059: http://www.tracopower.com/products/tck059.pdf
 - Würth 744787220: http://www.farnell.com/datasheets/1915080.pdf

Die Kondensatoren sind alles Keramik-SMDs. Nach dem ich heute Nacht 
einige Artikel von Texas Instruments gelesen habe, könnte das allerdings 
auch nicht so geschickt gewesen sein. Ich habe mir bei der Wahl der 
Spulen und Kondensatoren keine weiteren Gedanken gemacht, weil ich noch 
nie auf solche Probleme gestoßen bin. Die Spulen von Traco wurden mal in 
irgendeinem Regler-Datenblatt empfohlen, deshalb habe ich die gekauft.

Könnt Ihr geeignete Spulen oder Spulentypen (sowie Kondensatoren oder 
Kondensatortypen) empfehlen, die bei Schaltreglern am meisten Sinn 
machen? Ich bin leider nicht vom Fach, sondern bin eher in die 
Elektronik reingeschlittert (worden).


Danke

Peter

von Michael X. (Firma: vyuxc) (der-michl)


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LTC3603: Warum liegt Pin2 auf INTVCC?

LMZ21701: Spannungsteiler am FB wäre mir zu hochohmig. Etwas 
Flußmittelreste und die Spannung läuft weg.

: Bearbeitet durch User
von Peder (Gast)


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Das unterbindet den Burst Mode. Der Regler schaltet dann auf "Forced 
Continuous Mode". Sagt zumindest das Datenblatt. ^^

von aff (Gast)


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Wer hat denn die Feedback-Widerstände dimensioniert? Der sollte sich mal 
überlegen, warum die so unendlich hochohmig ausgefallen sind...

Die Schaltpläne sind auch bescheiden gezeichnet, vor allem der mit dem 
LTC3603.

von Cyborg (Gast)


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Wie sind denn denn die Eckdaten der Applikation?
3,3V gebe ich mal als Zielsetzung vor, aber wie hoch soll der Strom
sein?

Peder schrieb:
> Beim LTC bin ich nach wie vor ratlos. weil die Ausgangsspannung eben
> lastabhängig ist und ich hier gar kein System erkennen kann.

Nach dem Datenblatt werden 1-2,2µH als Spulen empfohlen, aber du
hast das 10-fache verbaut. Damit wird doch auch Z größer.

Du hast Sync/Mode mit IntVcc verbunden, obwohl im Datenblatt da
VFB angeschlossen wurde. Hat das einen Grund?
R2_B hat bei dir doppelt soviel Widerstand als wie im Datenblatt
(Figure 6) und die Steckbrücke ist auch nicht nachvollziehbar.
Grund?
Wenn du dich nicht an das Datenblatt hältst musst du dich nicht
wundern.

Peder schrieb:
> Ich kann nur die ausgehenden Leiterbahnen
> messen, aber ob diese mit den IC-Pins verbunden sind, kann ich nicht
> prüfen.

Dann löte es aus und verdrahte/messe es nachvollziehbar, dann weißt
du es.

von aff (Gast)


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Cyborg schrieb:
> Wenn du dich nicht an das Datenblatt hältst musst du dich nicht
> wundern.

Mag ja sein, dass die Schaltung von jemandem zusammen gelötet wurde,
der irgendwie löten konnte.

Die Schaltungen an sich sind aber noch einmal von Null auf neu zu 
erstellen und auszulegen.

Da lohnt es sich nicht, an 'zig Stellen herumzuflicken.

Erstes Schaltnetzteil-Design?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Peder schrieb:
> Die Schaltpläne habe ich mit angehängt
Da beschleicht mich die Frage: wie sieht denn das Layout aus?
Diese MHz Biester sind da recht anspruchsvoll.
Hast du die Layout Recommendations aus dem Datenblatt befolgt?
Wie viele Lagen hat dein Board? Wenn ich schon das Beispiellayout mit 4 
Lagen sehe... :-o

von Peder (Gast)


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Cyborg schrieb:
> Du hast Sync/Mode mit IntVcc verbunden, obwohl im Datenblatt da
> VFB angeschlossen wurde. Hat das einen Grund?
> R2_B hat bei dir doppelt soviel Widerstand als wie im Datenblatt
> (Figure 6) und die Steckbrücke ist auch nicht nachvollziehbar.
> Grund?

Die Verbindung zwischen Sync/Mode und IntVcc wird im Datenblatt erwähnt, 
damit schaltet man zwischen bestimmten Betriebsmodi um.
R2_B ist Teil des Spannungsteilers, ich habe eine Ausgangsspannung von 
etwa 5,7V angestrebt.
Die Steckbrücke ist für ein externes Poti, mit dem ich den Ausgang etwas 
korrigieren kann.

> Wenn du dich nicht an das Datenblatt hältst musst du dich nicht
> wundern.

Ich weiß nicht, wie ich sonst eine andere Ausgangsspannung bestimmen 
soll.

> Dann löte es aus und verdrahte/messe es nachvollziehbar, dann weißt
> du es.

Das kann ich leider nicht. Wie ich geschrieben habe, hat der Chip nur 
unterseits Kontakte. Das ist der Grund, warum ich den schon nicht 
eingelötet habe.


Zum LTC3606:
Die Widerstände beim LTC habe ich so gewählt, weil der 105kR im 
Datenblattbeispiel als R1 gesetzt wurde. Davon ausgehend habe ich den 
zweiten Widerstand berechnet.
Testweise habe ich eben den Spannungsteiler mit 25x kleineren 
Widerständen gelötet, was aber am Problem nichts geändert hat. Die zu 
niedrige Spannung und der zusätzliche Spannungseinbruch unter Last (1A) 
waren immer noch da. Jetzt ist der LTC allerdings abgeraucht, ohne dass 
ich sagen könnte, warum.

Woran ich mich noch erinnern kann, ist in etwa das Bild vom Oszi, 
gemessen über der Spule. Die Spannung über der Spule oszillierte 
rechteckförmig zwischen etwa -5V und 5V, allerdings mit "gewaltigen" 
Spitzen von mehreren Volt über dem eigentlichen Rechteck. Vielleicht 
waren die Spitzen zu viel und die Spule (2,2µH) ungeeignet.


Zum LMZ21701:
Im Datenblatt steht als Beschränkung für R_FBB, er solle kleiner als 
400kR sein. Das ist noch der Fall und die Widerstandskombination habe 
ich 1:1 aus dem Datenblatt übernommen. Und weil das im Laufe des Threads 
vielleicht unterging: Dieser Spannungsreglertyp hat bei mir schon an 
zwei Stellen funktioniert - unter anderem einmal in genau der gleichen 
Schaltung. Die Platine war zwar vorher zweilagig und ist nun vierlagig, 
geändert hat sich aber dort, wo der Chip sitzt, nichts. Außer, dass nun 
ein VCC- und ein GND-Layer mehr zwischen Top und Bottom liegen.

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Hallo,

falls aufgrund der überdimensionierten Spule so große Spitzen drauf 
waren, dürften die schaltenden Halbleiter bereits im Durchbruchbereich 
gearbeitet haben, was sie nur bis zu einer gewissen maximalen Energie 
dauerhaft unbeschadet verkraften können. Die Halbleiter haben also die 
Höhe der Spitzen begrenzt.

Mit freundlichem Gruß

von voltwide (Gast)


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Christian S. schrieb:
> falls aufgrund der überdimensionierten Spule so große Spitzen drauf
> waren, dürften die schaltenden Halbleiter bereits im Durchbruchbereich
> gearbeitet haben, was sie nur bis zu einer gewissen maximalen Energie
> dauerhaft unbeschadet verkraften können. Die Halbleiter haben also die
> Höhe der Spitzen begrenzt.

Wie bitte?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Peder schrieb:
> das Bild vom Oszi, gemessen über der Spule.
Nur zur Sicherheit: dabei hast du aber schon beachtet, dass die Masse 
des Oszis i.A. nicht potentielfrei ist.
> das Bild vom Oszi
Interessanter wäre übrigens das Bild vom Switch-Node mit kurzem 
(Feder-)Massekontakt (den brauchst du für vernünftige Messungen bei 
diesen Dingern). Und natürlich das Layout dieses Reglers. Sieht das aus 
wie im Datenblatt?

> hat der Chip nur unterseits Kontakte. Das ist der Grund, warum ich den
> schon nicht eingelötet habe.
Wenn die Pads lang genug sind kann man das gut von der Seite löten...

> Die Platine war zwar vorher zweilagig und ist nun vierlagig, geändert
> hat sich aber dort, wo der Chip sitzt, nichts. Außer, dass nun ein VCC-
> und ein GND-Layer mehr zwischen Top und Bottom liegen.
Das entspricht aber nicht ganz den Layoutbeispielen aus dem Datenblatt. 
du wirst das aber bestenfalls bei der EMV-Messung merken. Funktionieren 
sollte dieser integrierte Wandler trotzdem.

> Dieser Spannungsreglertyp hat bei mir schon an zwei Stellen funktioniert
> - unter anderem einmal in genau der gleichen Schaltung.
Ist doch toll, dann kannst du ja einfach mal die beiden vergleichen...

von Achim S. (Gast)


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Peder schrieb:
> Die Last ist nicht zu
> groß.

Ist die Last evtl. sehr klein? Und wie groß ist dein Vcc? 10V?

Ist die Ausgangs- (und FB-)Spannung des LMZ konstant zu hoch oder pulst 
sie auf einen zu großen Wert und trödelt danach langsam nach unten, bis 
der nächste Puls kommt? So was könnte z.B. passieren, wenn du 
versehentlich einen viel zu kleinen Ausgangskondensator angelötet hast 
(oder wenn der eine kalte Löststelle hat).

Ein Oszi-Bild von Ein- und Ausgangsspannung des LMZ mit vernünftiger 
Auflösung und eine Abbildung des Layouts könnten dir die Beratung hier 
fundierter machen.

Gleiches gilt sinngemäß für den LTC, nur dass man dort noch wesentlich 
mehr interessante Messpunkte anschauen könnte.

von Alex W. (a20q90)


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Poste mal bitte ein Foto vom Aufbau und die Boardfiles! .sch und .brd 
bitte! Ist ja Eagle.

von Peder (Gast)


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Der LMZ ist jetzt auch hin. Zuvor habe ich den Bereich aber noch mal 
sauber gemacht und dann lief er. Etwas später wieder nicht mehr, dann 
wieder doch und dann bin ich mit der Messpitze abgerutscht und hab ihn 
gegrillt. So wie es aussieht, gab es da wirklich ein Kontaktproblem. Ich 
werde für's erste auf den LMZ verzichten und zu einem anderen Regler 
greifen bis ich jemanden finde, der mir das Teil maschinell auflöten 
kann, wofür dieser Chip wahrscheinlich auch gedacht ist.

Beim LTC würde ich es gern noch weiter versuchen. Eine Platine habe ich 
noch übrig, auf dem schon ein LTC drauf ist - ohne irgendetwas anders. 
Allerdings weiß ich nicht, was ich da noch anders machen soll. Foto ist 
gerade schlecht, ich hoffe, das Board reicht.

von Thomas E. (picalic)


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Deine Bootstrap-Diode hat eine höhere Kapazität, als Dein 
Bootstrap-Kondensator - das könnte, neben suboptimalem Layout, schon das 
Problem sein.
Normalerweise gehört da sowas wie eine BAT54 hin.

von Peder (Gast)


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Thomas E. schrieb:
> Deine Bootstrap-Diode hat eine höhere Kapazität, als Dein
> Bootstrap-Kondensator - das könnte, neben suboptimalem Layout, schon das
> Problem sein.
> Normalerweise gehört da sowas wie eine BAT54 hin.

Oh, wow! Über sowas hätte ich nie nachgedacht. Allerdings verstehe ich 
das noch nicht ganz. Das Datenblatt zu meiner B540C 
(https://www.diodes.com/assets/Datasheets/ds13012.pdf) gibt eine 
Kapazität von maximal 300pF an. Wenn ich das richtig interpretiere, 
müsste der Bootstrap-Kondensator der C_BST sein, oder? Und der hat 
220nF. Oder meinst du den C_FB mit 10pF? Auf jeden Fall muss ich mir 
übers Wochenende mal durchlesen, was ich mir unter Bootstrap vorstellen 
muss. Danke auf jeden Fall für den Hinweis, dem werde ich mal nachgehen.

von Thomas E. (picalic)


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Peder schrieb:
> Und der hat
> 220nF.

Uuups - sorry, stimmt, da ist in meinen Gehirnwindungen der Wert (0,22µ) 
direkt gleich in die falsche Größenordnung (220p statt 220n) gerutscht! 
Der Diodentyp scheint mir da aber trotzdem nicht die richtige Wahl zu 
sein.
Wird dann wohl doch eher am Layout liegen, z.B. Cin und Cout nicht 
direkt genug am Chip, Strompfade für ein- und Ausschaltphase komisch 
(siehe 
http://www.lothar-miller.de/s9y/categories/40-Layout-Schaltregler), 
Abblock-Kondi am Chip auch nicht vernünftig an Chip-Gnd angebunden.

: Bearbeitet durch User
von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Ach Du große Scheiße... Das Layout ist völlig ungeeignet für einen 
Schaltregler. Du solltest unbedingt einmal die entsprechende Strompfade 
für die verschiedenen Betriebszustände ("Aufladen" der Induktivität, 
"Entladen") einzeichnen. Dann wirst Du sehen, dass diese viel zu groß 
sind.

Und je nachdem, welchen Aufbau Deine Spule besitzt, hast Du einen 
schönen Schweißtransformator gebaut, d.h. sowohl in der durchgängigen 
blaue Kupferlage als auch in einigen roten Kupferinseln werden Ströme 
induziert und kurzgeschlossen. In den Bahntechnik würde man so etwas als 
Wirbelstrombremse einsetzen.

: Bearbeitet durch User
von Alex W. (a20q90)


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Peder schrieb:
> Foto ist gerade schlecht, ich hoffe, das Board reicht.

Oh Schreck! Schau dir mal von den Schaltreglern den Layoutvorschlag an 
und bedenke das Hersteller am besten wissen wie ihre Bauteile layoutet 
werden müssen!

von Peder (Gast)


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Alex W. schrieb:
> Oh Schreck! Schau dir mal von den Schaltreglern den Layoutvorschlag an
> und bedenke das Hersteller am besten wissen wie ihre Bauteile layoutet
> werden müssen!


Kannst du mir vielleicht weiterhelfen, den Layoutvorschlag zum LTC3606 
zu finden? Das wäre sehr hilfreich. Im Datenblatt ist keiner und 
woanders werde ich auch nicht fündig. Ich würde mit Freuden einen 
Layoutvorschlag übernehmen, weil ich weiß, dass ich nicht unbedingt 
verstehe, wie diese Regler arbeiten.

Andreas S. schrieb:
> Ach Du große Scheiße... Das Layout ist völlig ungeeignet für einen
> Schaltregler. Du solltest unbedingt einmal die entsprechende Strompfade
> für die verschiedenen Betriebszustände ("Aufladen" der Induktivität,
> "Entladen") einzeichnen. Dann wirst Du sehen, dass diese viel zu groß
> sind.

Die Spule muss doch (über einen Widerstand) von SW nach V_FB und die 
liegen dummerweise auf gegenüberliegenden Seiten des Chips. Wie kann ich 
den Weg denn da noch verkürzen?

> Und je nachdem, welchen Aufbau Deine Spule besitzt, hast Du einen
> schönen Schweißtransformator gebaut, d.h. sowohl in der durchgängigen
> blaue Kupferlage als auch in einigen roten Kupferinseln werden Ströme
> induziert und kurzgeschlossen. In den Bahntechnik würde man so etwas als
> Wirbelstrombremse einsetzen.

Das kann ich leider nicht nachvollziehen. Wo werden denn da Ströme 
induziert und kurzgeschlossen? (Nebenbemerkung: Beide Lagen sind auf 
GND-Potential. Die einzigien beiden "Inseln" habe ich bei der 
Versorgungsspannung und bei den SW-Pins - einfach, um sie 
zusammenzufassen.)

von Stefan F. (Gast)


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> Wo werden denn da Ströme induziert und kurzgeschlossen?

Unter der Spule und im direkten Umfeld.

>  Wie kann ich den Weg denn da noch verkürzen?

Zum Beispiel, indem du die Platine beidseitig bestückst.

> Das kann ich leider nicht nachvollziehen.

Kaufe Dir lieber fertige Spannungswandler-Module. Solche Sachen korrekt 
zu designen ist schon eine Wissenschaft für sich. Dazu gibt es eigene 
Lehrbücher.

von Alex W. (a20q90)


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Peder schrieb:
> Kannst du mir vielleicht weiterhelfen, den Layoutvorschlag zum LTC3606
> zu finden?

www​.linear.com/docs/28692

Seite 15 ;-)

von Peder (Gast)


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Alex W. schrieb:
> www​.linear.com/docs/28692
>
> Seite 15 ;-)

Awesome! Ich werde mal schauen, ob es einen nennenswerten Unterschied 
zwischen den beiden Reglern gibt, aber danke!

von Freako (Gast)


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Peder schrieb:
>> www​.linear.com/docs/28692
>>
>> Seite 15 ;-)
>
> Awesome!
>
> Ich werde mal schauen, ob es einen nennenswerten Unterschied
> zwischen den beiden Reglern gibt

Welche zwei Regler?

Mir kommt da ein böser Verdacht.
(Besser gesagt erlaubt ein Rückschluß
den nächsten solchen... keinen guten.)

Du hast also... dieses Datenblatt ...

...noch - nie - ge-se-hen?

von Peder (Gast)


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Freako schrieb:
> Welche zwei Regler?

Oh... f**k! Ich haue jedes Mal Zahlendreher rein. Einige haben es schon 
anhand des Pinouts und der Schaltung gesehen: Eigentlich rede ich die
ganze Zeit vom LTC3603. Den LTC3606 gibt es gar nicht. Dann verstehe ich 
auch, wo der LTC3606B herkommt und wieso ich dessen Datenblatt noch 
nicht kannte. Ich hoffe aber trotzdem, dass ich aus dessen 
Layout-Vorschlag einiges mitnehmen kann. Ich werde am Montag den LTC3603 
nochmal neu designen und dann schauen, was dabei rauskommt.

von Alex W. (a20q90)


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von Forist (Gast)


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von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Peder schrieb:
> Ich hoffe aber trotzdem, dass ich aus dessen Layout-Vorschlag einiges
> mitnehmen kann.
Sieh dir meine oben verlinkte Seite auch mal an und versuche 
nachzuvollziehen, warum dein Layout richtig schlecht ist. Zeichne mal 
die Strompfade in dein Design ein und mach das selbe auch im 
Beispiellayout. Vergleiche die beiden Lösungen. Du wirst sofort 
erkennen, warum hier ein Redesign nötig ist...

Und vergiss diese Massefluterei im Schaltregler. Das führt nur zu 
unnötigen Störaus- und Überkopplungen.

Eines gilt allem voran: keine Thermals im Leistungspfad (CIN, Schalter, 
Spule, COUT, Freilaufdiode [falls vorhanden]). Niemals!

von Alex W. (a20q90)


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Forist schrieb:
> Schön, dass du Google benutzt. Aber wen interessiert das hier.

Ernsthaft? Mich anpissen ohne den Sinn zu verstehen?

von Spezialist (Gast)


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> Ich bin leider nicht vom Fach, sondern bin eher in die
> Elektronik reingeschlittert (worden).
Was lernen wir daraus?
Schon allein die Idee mit dem externen Poti CON_POTI(R2) ist ja zum 
Kichern.

> Als Nebenbemerkung möchte ich erwähnen, dass beide Chips
> von Leuten gelötet wurden, die das beruflich machen.
Dann sollte man das beim Layout auch so handhaben.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Lothar M. schrieb:
> Eines gilt allem voran: keine Thermals im Leistungspfad (CIN, Schalter,
> Spule, COUT, Freilaufdiode [falls vorhanden]). Niemals!

Bei Hochstromnetzteilen wird man aber leider nicht darum herumkommen, 
Thermals auch dort zu verwenden, nämlich dann, wenn die betreffende 
Spule auf Grund ihrer Größe bzw. Masse nicht mehr als SMD erhältlich 
oder zuverlässig zu verarbeiten und zudem auf Grund unzureichender 
Wärmebeständigkeit zu großer Wärmekapazität oder Abschattungseffekten 
die gesamte Baugruppe inklusive Spule nicht mehr im Reflowofen oder in 
der Dampfphase verarbeitet werden könnte. Dann müsste man ggf. die 
Kontakte händisch oder per Selektivlötanlage löten. Vorzugsweise sollte 
man dann aber die Kontakte bei Leiterbahn und nicht per Kupferfläche 
anbinden, wobei bei sehr breiten Leiterbahnen und zudem dicken 
Anschlussdrähten der Spule die Grenze zur Kupferfläche hinsichtlich der 
Lötbarkeit schon verwischt.

Für solche kleinen Schaltregler spielen diese Überlegungen aber weniger 
eine Rolle. Allerdings sollte man sich bei fast jeder Leiterplatte ein 
paar Gedanken darüber machen, wie gelötet wird, d.h. händisch, 
klassichem IR/Heißluftreflow oder in der Dampfphase. Letztendlich hängt 
davon auch entscheidend ab, welche Bauteileformen man auf welcher 
Leiterplattenseite unterbringen kann. Gerade bei händischer Bestückung 
kann man doch munter beidseitig sowohl SMD als auch THT verwenden und 
muss nur darauf achten, dass man die Bestückungsreihenfolge so wählt, 
dass man mit dem Lötkolben überall hinkommt.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Andreas S. schrieb:
> Für solche kleinen Schaltregler spielen diese Überlegungen aber weniger
> eine Rolle.
Richtig. Bei räumlich ausgreifenden Designs wird dann ach nicht mir MHz 
geschaltet.
Bei diesen steilflankigen Biestern sin in den allermeisten Fällen im 
Beispiellayout die Bauteile flächig angebunden. In manchen Layout 
Guidelines wird dann auch noch explizit von Thermals abgeraten.

> Allerdings sollte man sich bei fast jeder Leiterplatte ein paar Gedanken
> darüber machen, wie gelötet wird, d.h. händisch, klassichem
> IR/Heißluftreflow oder in der Dampfphase.
Oder den Spieß umdrehen und die passende  Fertigungstechnik für die 
Leiterplatte verwenden...

von Peter D. (peda)


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Bei Schaltreglern sollte man ein Sternpunktmasse aufbauen, d.h. C_in, 
C_out und PGND des IC sind so kurz wie möglich in einem Punkt zu 
verbinden.

Ich hab auch Probleme mit einem IR3476 gehabt. Ich wollte damit einen 
0..8V/6A Regler aufbauen, aber der hat sich schon bei 5A abgeschaltet, 
obwohl er sogar 12A schaffen soll.
Ich hab dabei gemerkt, daß er eh unbrauchbar ist, da er keinen 
Hiccup-Mode hat, d.h. er läuft nach Überlast nicht wieder an. Wie kommt 
man bloß auf eine so blöde Idee?
Ich werde jetzt den XR76208 nehmen, das Eval-Board läuft jedenfalls 
super.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Lothar M. schrieb:
> Bei diesen steilflankigen Biestern

Bei einer Schaltung mit einem Intersil ISL8540 fielen mir ausgangsseitig 
Spikes mit ca. 1ns - 3ns Breite auf, den ich auch mit zusätzlichen 
Abblockkondensatoren nicht in den Griff bekam. Irgendwann hatte ich 
sogar Vias ausgebohrt und den Schaltregler komplett von der restlichen 
Schaltung getrennt, aber die Spikes blieben. Die Ausgangsspannung war 
ansonsten sehr stabil. Letztendlich verbrachte ich fast eine Woche 
damit, diesen blöden Schaltregler in Betrieb zu nehmen.

Der Grund für die Spikes bestand in dem offenbar zu geringen ESR des 
Kondensators C306, der Bestandteil einer Ladungspumpe für den 
integrierten Gatetreiber war. Nachdem ich einen Serienwiderstand von ein 
paar Ohm einfügte, war alles in Ordnung.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Lothar M. schrieb:
> Oder den Spieß umdrehen und die passende  Fertigungstechnik für die
> Leiterplatte verwenden...

Je nach Stückzahl und Anforderungen sollte man sein Layout aber auch so 
gestalten, dass man überhaupt eine geeignete Fertigungstechnik findet. 
Bei moderaten Stückzahlen und THT-Pins ist ein weiterer Durchlauf für 
Handlötungen noch akzeptabel, aber bei vielen THT-Pins sollte man die 
Leiterplatte schon so gestalten, dass man diese mit einer 
Selektivlötanlage gelötet bekommt, d.h. hinreichenden Abstand zwischen 
THT-Pins und auf der Lötseite befindlichen Fine-Pitch-SMDs einhalten.

von Mark S. (voltwide)


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Andreas S. schrieb:
> Nachdem ich einen Serienwiderstand von ein
> paar Ohm einfügte, war alles in Ordnung.

Jepp, das habe ich auch mal auf ähnliche Weise lernen müssen.

von Peder (Gast)


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@Lothar
Ich bin gerade dabei, die Strompfade nachzuvollziehen und arbeite dabei 
mit deiner verlinkten Seite. Warum ich nicht gesehen habe, dass C_in und 
C_out wirklich schlecht liegen, ist mir schleierhaft, weil das 
eigentlich zu den Basics gehört und nicht nur Schaltregler betrifft.

Allerdings kommt mir zu deiner Freilaufdiode eine Frage: Ich habe die 
hinter die Spule gelegt, so dass die Diode direkt vor den Verbraucher 
kommt und den Regler so "früh" wie möglich schützen kann. Bei dir liegt 
die Diode (V120) zwischen dem Regler und der Spule und damit für mich im 
"Regelkreis", wenn ich das mal so nennen darf. Hat das einen besonderen 
Grund oder Vorteil?

Spezialist schrieb:
> Was lernen wir daraus?
> Schon allein die Idee mit dem externen Poti CON_POTI(R2) ist ja zum
> Kichern.
War der Zweck deines Beitrags einfach nur, mich zu beleidigen oder bist 
du auch gewillt, zu helfen, in dem du mir sagst, warum die Idee so 
lächerlich ist? Außer zur Unterhaltung dient es doch niemandem, wenn du 
nicht zumindest sagst, wo mein Fehler liegt und was eine sinnvolle 
Alternative ist.


Ansonsten bin ich wirklich dankbar für all die Beiträge. Ich habe noch 
nie so viel hilfreiche und konstruktive Kritik für eine meiner Fragen 
bekommen wir hier.


Grüße

Peter

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Peder schrieb:
> Allerdings kommt mir zu deiner Freilaufdiode eine Frage: Ich habe die
> hinter die Spule gelegt, so dass die Diode direkt vor den Verbraucher
> kommt und den Regler so "früh" wie möglich schützen kann.
Die Freilaufdiode eines Schaltreglers hat nichts mit Schutz zu tun. 
Sie ist elementar wichtig für die Funktion. Allerdings ist beim 
LTC3603 die "Freilaufdiode" als synchroner Gleichrichter mit einem 
Mosfet im IC realisiert. Im angehängten Bild ist der rot umkringelt.

Das, was bei dir als 'D' im Schaltplan eingebaut ist, ist ein völlig 
unnötiges Stück Silizium...

: Bearbeitet durch Moderator
von Peder (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Peder schrieb:
> Die Freilaufdiode eines Schaltreglers hat nicht mit "Schutz" zu tun. Sie
> ist elementar wichtig für die Funktion. Allerdings ist beim LTC3603
> die "Freilaufdiode" als synchroner Gleichrichter mit einem Mosfet im
> IC realisiert. Im angehängten Bild rot umkringelt.
>
> Das, was bei dir als 'D' im Schaltplan eingebaut ist, ist ein völlig
> unnötiges Stück Silizium...

Der Regler soll eine externe große Magnetfeldspule (>20mH) mit Strom 
versorgen. Das hat er auch bereits getan, wenn auch eben anders als 
erwartet. "Meine" Freilaufdiode sollte dabei verhindern, dass beim An-, 
Ab- oder Umstecken der Spule die Induktionsspannung den Regler 
vernichtet. Würde das deiner Meinung nach der MOSFET tun oder lohnt es 
sich dann trotzdem (oder schadet eher), eine extra Freilaufdiode 
einzuplanen?

von Thomas E. (picalic)


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Peder schrieb:
> "Meine" Freilaufdiode sollte dabei verhindern, dass beim An-,
> Ab- oder Umstecken der Spule die Induktionsspannung den Regler
> vernichtet.

Hallo Peder,

wenn Du unbedingt "hot" Deine Spule an- und abstecken willst (v.a. bei 
letzterem funkt's), gehört die Diode auf die andere Seite vom Stecker, 
also direkt an die Spule.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Peder schrieb:
> "Meine" Freilaufdiode sollte dabei verhindern, dass beim An-, Ab- oder
> Umstecken der Spule die Induktionsspannung den Regler vernichtet. Würde
> das deiner Meinung nach der MOSFET tun
Nein. Der übernimmt zwar die Funktion einer "Freilaufdiode", aber diese 
Freilauffunktion gilt nur und ausschließlich für die Schaltreglerspule!

Es reicht ja auch nicht, 1 einzige Freilaufdiode einzubauen, wen du 10 
Relais hast...

> oder lohnt es sich dann trotzdem eine extra Freilaufdiode einzuplanen?
Mach dir die Wirkung der Diode klar. Was passiert beim Ausstecken der 
Lastspule? Wie fließt der Strom? Welchen Pfad musst du bereitstellen, 
damit er keinen Schaden anrichten kann? Dorthin gehört dann die 
Freilaufdiode.

: Bearbeitet durch Moderator
von Peder (Gast)


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Ich hoffe, ich habe nichts vergessen und konnte alles einfließen lassen, 
was ich an Informationen bekommen habe. Vor allem die Ströme 
einzuzeichnen, war tatsächlich enorm hilfreich, um zu verstehen, wie 
verkehrt das Design war.

Was an dem externen Poti falsch ist, weiß ich leider immer noch nicht, 
aber ansonsten bin ich offen für neue Kritik und 
Verbesserungsvorschläge. Ich habe den Plan mit Gimp bearbeitet, falls 
sich jemand wundert. Ich weiß nicht, ob es ein Universalrezept dagegen 
gibt, aber die Namen der Bauteile überlappen sich alle, deshalb Gimp.

Vias habe ich vergessen, die setzte ich morgen. Für V_IN und V_OUT habe 
extra Polygone - erstmal ohne Thermals, auch wenn ich nicht sicher bin, 
ob ich das dann noch löten kann.

von Teo D. (teoderix)


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Peder schrieb:
> Ich weiß nicht, ob es ein Universalrezept dagegen
> gibt, aber die Namen der Bauteile überlappen sich alle, deshalb Gimp.

"Smash"
Da kannst du dann den Misst, relativ zum Bauteil (bleibt weiter hin 
daran hängen), verschieben.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Peder schrieb:
> konnte alles einfließen lassen, was ich an Informationen bekommen habe.
Der Feedback gehört nicht an die Spule, sondern am den 
Ausgangskondensator. Denn diese Spannung soll ja geregelt werden.

Natürlich sind das "nur" ein paar mm. Und wenns nicht anders ginge, dann 
würde ich auch nichts sagen.

Die Spule kann dann im selben Sinne noch ein paar mm in Richtung IC. Und 
die Störkonturen (Keepout) der Kondensatoren sind riesig.

Die Vias natürlich ohne Thermals. Eh' klar, oder?

: Bearbeitet durch Moderator
von Mark S. (voltwide)


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Davon mal abgesehen zeigt sich der TO doch durchaus lernfähig.
Das ist ja heutzutage nicht unbedingt selbstverständlich.

von Peder (Gast)


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So... Die neuen Platinen sind angekommen und zumindest eine davon 
bestückt, aber...

Wenn ich mit der Eingangsspannung unterhalb eines (nicht ganz 
konstanten) Wertes bleibe (9V..11V), gibt der LTC ohne Last genau die 
Spannung aus, für die ich ihn ausgelegt habe (5,7V). Wenn die 
Eingangsspannung diesen Wert überschreitet, springt die Ausgangsspannung 
um einige 100mV nach unten.

Mit einer Last von 3,6 Ohm wird unterhalb dieser 
Eingangsspannungsschwelle die Ausgangsspannung nur um einige 100mV 
verfehlt, oberhalb dieser Schwelle bricht die Spannung auf etwa 4,5V 
ein.

Mit einer Last von 10 Ohm sieht das Verhalten genauso aus wie ohne Last.

Meiner Meinung nach wäre es sinnvoll, nun bei der Peripherie zu suchen. 
Die Spule TCK-059 ist ursprünglich als Eingangsfilter für gekapselte 
DC-DC-Wandler von Traco Power gedacht - daher kenne ich die. 
Mittlerweile bin ich der Meinung, dass die als Speicherdrossel ihren 
Zweck verfehlen dürfte. Aber spielt das eine Rolle, wenn am Ausgang gar 
keine Last hängt?

Als zweites wären da die Ein- und Ausgangskondensatoren, über die es oft 
unterschiedliche Aussagen gibt. Ich habe einfach Keramikkondensatoren 
genommen. Wäre hier andere Typen sinnvoller?

Wo könnte ich noch suchen?

von Pandur S. (jetztnicht)


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Ein externes Poti verwendet man nie in so einem Fall, weil die Draehte 
wie eine Antenne wirken und abstrahlen, und auf der anderen Seite, die 
Draehte als Induktivitaet wirken.
Falls ein Poti, dann ein SMD, zum grad wo der Jumper ist einstellen. Es 
gibt welche im SOT 23 Gehaeuse, oder etwas groesser, 3x 2.54mm

von eProfi (Gast)


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> Was an dem externen Poti falsch ist, weiß ich leider immer noch nicht,
Sapperlot hat es schon angedeutete, die Antennen strahlen aber weniger, 
sondern sie empfangen. Da die Spannungsteiler recht hochohmig sind, 
bringt das die Regelung durcheinander. Auch ist es weniger die 
Induktivität, sondern die Kapazität.
Dort ist ein 10pF-Kondensator eingebaut, das Poti und die Leitung haben 
je nach Länge wahrscheinlich mehr.

Wenn Du eine externe Spannungseinstellung wünschst, verändert man Vref 
oder man addiert eine Spannung in den Feedback-Zweig.

Entstördrosseln eignen sich kaum zum Speichern.

Mit den Cs wäre ich ein bisschen freigiebiger umgegangen, Platz ist ja 
genug da. Elko + Keramik parallel, sowohl am Eingang als auch am 
Ausgang.
Die Kapazität von großen Kerkos ist stark spannungsabhängig.
Bei Nennspannung haben die oft mal nur noch die Hälfte oder weniger.

Evtl. die Aussparungen um die Spule noch etwas größer.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Peder schrieb:
> Die Spule TCK-059 ist ursprünglich als Eingangsfilter für gekapselte
> DC-DC-Wandler von Traco Power gedacht
Die ist 1. ungeschirmt und 2. bei 1kHz spezifiziert.

Ich würde da eine geschirmte Würth WE-PD vorschlagen. Deren Daten sind 
zumindest mal für 100kHz angegeben:
http://katalog.we-online.de/de/pbs/WE-PD#vs_t1:2_ct:10

: Bearbeitet durch Moderator
von Homo Habilis (Gast)


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Peder schrieb:
> Mittlerweile bin ich der Meinung, dass die als
> Speicherdrossel ihren Zweck verfehlen dürfte.

Weil´s so wichtig ist, wiederhole auch ich es nochmal:
Drosseln für EMV-Zwecke sind dafür praktisch ungeeignet.

Funktioniert a.) manchmal und b.) so halbwegs, wenn man
die Drosseln stark überdimensioniert - recht sinnfrei.

Außer man hat so eine grade da liegen, und gibt sich
damit zufrieden, mit nem rechten Klopper nur minimalen
Output zu erreichen (und mieser Effizienz, weil diese
Spulen optimiert sind, Verluste zu steigern...).

von Thomas E. (picalic)


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Peder schrieb:
> Als zweites wären da die Ein- und Ausgangskondensatoren, über die es oft
> unterschiedliche Aussagen gibt. Ich habe einfach Keramikkondensatoren
> genommen. Wäre hier andere Typen sinnvoller?

Keramik ist grundsätzlich gut dafür, wegen dem geringen ESR. Ein Problem 
kann es damit beim Ausgangs-Kondensator u.U. geben, wenn der Regelkreis 
auf einen gewissen Mindest-ESR angewiesen ist.
Bei Deinem Layout sehe ich aber keine ordentliche Anbindung des 
Eingangs-Kondensators am IC - die GND-Verbindung ist sehr lang und 
indirekt.

: Bearbeitet durch User
von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Thomas E. schrieb:
> Bei Deinem Layout sehe ich aber keine ordentliche Anbindung des
> Eingangs-Kondensators am IC - die GND-Verbindung ist sehr lang und
> indirekt.

Der Ausgangskondensator ist doch sogar noch viel schlimmer angebunden... 
Bei solch einer riesigen Rahmenantenne könnte man doch schon fast 
glauben, die Schaltung sei als Ersatz für den Berliner 
Längstwellensender "Teddybär" bestimmt: :-)

http://de.verschwoerungstheorien.wikia.com/wiki/L%C3%A4ngstwellensender_unter_dem_Flughafen_Berlin-Tempelhof

von Thomas E. (picalic)


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Andreas S. schrieb:
> Der Ausgangskondensator ist doch sogar noch viel schlimmer angebunden...

Das interessiert den LTC aber wohl weniger, als der Eingangskondensator. 
Zwischen dem LTC und Ausgangskondi sitzt sowieso die Induktivität, so 
daß der Ausgangskondensator normalerweise auch gar keine harten 
Stromänderungen und Schaltimpulse sieht. Für die Ausgangsspannung an der 
Klemme (Vout) ist der Ausgangskondi gar nicht schlecht platziert.
Die Ankoppelung des Eingangskondensators am IC ist vielleicht sogar 
weniger das Problem, als die Masse-Ankoppelung des ICs selbst: insgesamt 
zu wenige VIAs, nur ein VIA rechts vom Cin, nur recht dünner GND-Pfad 
auf der Unterseite (bei der linken, oberen Ecke der Induktivität).

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Andreas S. schrieb:
> Der Ausgangskondensator ist doch sogar noch viel schlimmer angebunden...
Der Freilaufkreis ist erstaunlich umständlich. Dem müsste man am besten 
einen dedizierten Weg vom Ausgangskondensator zur Reglermasse zur 
Verfügung stellen.

Und da sind immer noch Thermals. Wurden die nicht per Edikt verboten?

Aber das Beste ist das "Kühlpad" des Reglers, das zwecks Verhinderung 
der Wärmeabfuhr ein Thermal bekommen hat... :-o

Und so eine dahingeflutete Masse in einem Schaltregler. Das tut dem Auge 
weh und der Funktion nicht gut. Zum Glück ist wenigstens der Switchnode 
Dank der Spule weitestgehend nicht von der Masse überdeckt.

von Peder (Gast)


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Nach all der Zeit scheint es einen Riesenschritt vorwärts gegeben zu 
haben. Insofern schon mal vielen Dank an alle, die mir hier 
weitergeholfen haben.

Nachdem ich die Spule gegen diese hier (Würth 7447786002) 
(https://katalog.we-online.de/pbs/datasheet/7447786002.pdf) ausgetauscht 
habe, tut der Regler sowohl ohne Last als auch unter Last genau das, 
was er soll.


Ehrlich gesagt warte ich trotzdem noch jederzeit auf böse 
Überraschungen, aber im Moment kann ich das eigentliche Fehlverhalten 
nicht mehr reproduzieren. Zwischenzeitlich bin ich bei den Kondensatoren 
hängen geblieben und habe dabei das nächste Fass ohne Boden entdeckt...

Ich habe hier einige Typen von Kondensatoren mit 22µF, einfach mal zum 
Testen mit einem LCR-Messgerät. Und dort zeigt/zeigen bei 100kHz:
 - ein Alu-Elko noch 13µF
 - ein bipolarer Alu-Elko noch 3..4µF
 - zwei verschiedene Tantal-Elkos 16µF
 - zwei verschiedene Keramik-SMDs aus irgendeinem Grund nur noch 0,4µF

Ist das für C_IN und C_OUT überhaupt von Interesse? Der Regler arbeitet 
mit 1MHz, aber davon sehe ich bei den Kondensatoren eigentlich nichts. 
Ich werde aber trotzdem noch jeweils einen ELKO drauflöten.

@Lothar:
Wie kann ich den Freilaufkreis besser gestalten, ohne dabei die 
Kompaktheit der anderen zu opfern? Durch die fehlende Diode sehe ich 
keine geeignete GND-Stelle, über der ich den Kreis zeichnen kann wie 
z.B. auf deiner Seite.


All die anderen Hinweise, inklusive die zu den Thermals, werde ich 
versuchen, im nächsten Design einfließen lassen. Allerdings ist das 
"Kühlpad" tatsächlich ein exposed Pad und ist mit GND verschalten, 
insofern ist das der Grund für die Masse unter dem Regler. Die Thermals 
sind da, weil ich befürchtet habe, dass sich der Chip dann gar nicht 
mehr löten lässt.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Peder schrieb:
> Wie kann ich den Freilaufkreis besser gestalten, ohne dabei die
> Kompaktheit der anderen zu opfern?
Nur mit (mehreren strategisch gut platzierten) Vias für diesen Pfad.

> Die Thermals sind da, weil ich befürchtet habe, dass sich der Chip dann
> gar nicht mehr löten lässt.
Mach dir keine Sorgen, sondern einfach ein paar mehr kleine Vias unter 
das Pad. Das hat 2 Vorteile: 1. du kannst "durch" die Platine durch 
löten, und 2. die Wärme kommt auch gut zur anderen Platinenseite.

Peder schrieb:
> Ich habe hier einige Typen von Kondensatoren mit 22µF, einfach mal zum
> Testen mit einem LCR-Messgerät. Und dort zeigt/zeigen bei 100kHz:
>  - zwei verschiedene Keramik-SMDs aus irgendeinem Grund nur noch 0,4µF
Offenbar kommt das Messgerät da ein wenig durcheinander. Denn bei der 
dort verendenten Messspannung sollte sich noch keine Degradation der 
Kapazität ergeben. Das passiert erst bei höheren Spannngen. Und das geht 
so weit, bis der Kondensator bei seiner Maximalspannung tatsächlich nur 
noch ein viertel bis ein drittel seiner Nennkapazität hat.

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