Hallo, ich habe mir bei der Arbeit einen Hochstromtrafo gebastelt. Der Trafo stammt ursprünglich aus einer Mikrowelle. Die Primärspule wird weiterhin verwendet. als Sekundärspule dient jetzt 10mm2 Kupfer. Die Primärspule hat circa 2000 Windungen und einen Widerstand von etwa 70 Ohm. Die Sekundärspule hat 3 1/2 Windungen und der Widerstand geht gen Null. Der Trafo wird mit 230V 50Hz betrieben. Somit müsste bei einem Widerstand von 70 Ohm in etwa 3,2 - 3,3 Ampere an Strom fließen. Tut es aber nicht. Wenn ich die Sekundärspule kurzschließe fließt ein Strom von circa 107 - 110 Ampere bei einer Spannung von etwa 200mV. Dabei messe ich an der Primärspule einen Strom von unter 100 mA. Durch den niedrigen Strom hat mein Trafo kaum Leistung. Ich würde den Trafo gerne zum Punktschweißen und zu Anschauungszwecken (Nägel schmelzen usw.) verwenden. Hat jemand eine Erklärung für mich und kann mir weiterhelfen?
Adrian E. schrieb: > Hat jemand eine Erklärung für mich und kann mir weiterhelfen? > Somit müsste bei einem Widerstand von 70 Ohm in etwa 3,2 - 3,3 Ampere an > Strom fließen. nein müsste nicht, es liegt eine Wechselspannung an, damit spielt der Induktive Anteile eine große Rolle - diese wird hier wohl zu hoch sein. Nicht jeder Trafo geht für jeden Zweck.
@ Adrian E. (bush) >Somit müsste bei einem Widerstand von 70 Ohm in etwa 3,2 - 3,3 Ampere an >Strom fließen. Nö, denn der Eingangsstrom wird NICHT durch den ohmschen Widerstand der Primärwicklung bestimmt, sondern durch die Primärinduktivität (Leerlauf) > Tut es aber nicht. Wenn ich die Sekundärspule >kurzschließe fließt ein Strom von circa 107 - 110 Ampere bei einer >Spannung von etwa 200mV. Kann sein. > Dabei messe ich an der Primärspule einen Strom >von unter 100 mA. Durch den niedrigen Strom hat mein Trafo kaum >Leistung. Ich würde den Trafo gerne zum Punktschweißen und zu >Anschauungszwecken (Nägel schmelzen usw.) verwenden. >Hat jemand eine Erklärung für mich und kann mir weiterhelfen? Du brauchst mehr Sekundärwindungen, denn wenn dein Trafo WIRKLICH 2000 Windungen auf der Primärseite hat, dann hat er ca. 230V/2000 = 115mV/Windung. Das gilt auch für die Sekundärseite. Siehe Transformatoren und Spulen.
Mikrowellentrafos haben meist ein ein Blechpaket zwischen Primär und Sekundärspule als Nebenschluss eingesetzt. Hast du das entfernt? https://de.wikipedia.org/wiki/Transformator#Magnetischer_Nebenschluss
Vielleicht hilft dir das hier weiter: https://mad-science.wonderhowto.com/how-to/turn-microwave-oven-transformer-into-high-amperage-metal-melter-0140772/ Wieviele Wicklungen hatte denn die Magnetron-Heizung? Üblicherweise sollten dort 3 oder 3,5 Volt rausgekommen sein. Gruss
Such dir was aus unter dem Suchwort "Mikrowellentransdormator" oder: www.gutefrage.net/frage/mikrowellentransformator-strombegrenzung
Kann es sein, daß der OP die Sekundärwicklung mit der Primärwicklung verwechselt hat und nun den Trafo über die originale Sekundärwicklung speist? Denn 2000 Windungen erscheint mir zuviel für einen derartig großen Trafo.
Falk B. schrieb: > Kann es sein, daß der OP die Sekundärwicklung mit der > Primärwicklung > verwechselt hat und nun den Trafo über die originale Sekundärwicklung > speist? Denn 2000 Windungen erscheint mir zuviel für einen derartig > großen Trafo. Ja, das hat der TE wohl. Die 70 Ohm weisen ebenfalls darauf hin -- bei 230V AC hat eine MW Trafo deutlich unter 3 Ohm DC Widerstand in der Primärwicklung Hier ein Video, das hilft ihm beim Umbau: https://www.youtube.com/watch?v=hTaGa93lOGU
Ja, die Blechpakete zwischen Primär- und Sekundärspule wurden entfernt. Und ja, meine jetzige Primärspule ist die ehemalige Sekundärspule. Sorry für die Verwechslung. Ich denke ich werde am Montag, wenn ich wieder bei der Arbeit bin die ehemalige Primärspule (300 Windungen) als Primärspule nutzen und Als Sekundärspule 5-6 Windungen 10mm2 benutzen. Das sollte ein besseres Verhältnis ergeben. P.S.: Vielen dank für die schnelle und gute Unterstützung
Eine Frage hätte ich da noch... Wenn ich jetzt die Spule mit den 300 Windungen als Primärspule benutze (circa 2,5-3 Ohm) , löst da nicht der LS-Schalter (16A) aus?
Adrian E. schrieb: > Eine Frage hätte ich da noch... > > Wenn ich jetzt die Spule mit den 300 Windungen als Primärspule benutze > (circa 2,5-3 Ohm) , löst da nicht der LS-Schalter (16A) aus? DC-Widerstand ist nicht gleichzusetzen mit AC-Widerstand, siehe oben das Stichwort Induktivität. somit: i.d.R. löst der nicht aus bei einem MW-Trafo. Bei anderen Trafos sieht es ggfs. anders aus .-)
@Adrian E. (bush) >Wenn ich jetzt die Spule mit den 300 Windungen als Primärspule benutze >(circa 2,5-3 Ohm) , löst da nicht der LS-Schalter (16A) aus? Warum sollte er das tun? Hat er das, als der Trafo noch in der Mikrowelle benutzt wurde? Und nochmal, der Leerlaufstrom es Trafos wird NICHT durch den ohmschen Widerstand der Wicklung bestimmt!
Andrew T. schrieb: > Falk B. schrieb: >> Kann es sein, daß der OP die Sekundärwicklung mit der >> Primärwicklung >> verwechselt hat und nun den Trafo über die originale Sekundärwicklung >> speist? Denn 2000 Windungen erscheint mir zuviel für einen derartig >> großen Trafo. Naja, die 2000 Windungen werden sicher nur so über den Daumen gepeilt sein. Er wird die Primärseite ohne Not nicht ab- und dann wieder aufgewickelt haben. Was den Spulenwiderstand angeht, da kann man bei den billigen Mikrowellen nicht von einer Kupferspule ausgehen. Ich hatte schon ein paar MOTs in den Fingern und musste bei einigen feststellen, das sich der Draht schlecht bis gar nicht löten lässt. Praktisch alle MOTs hatten eine Seite der Sekundärspule an den Trafokern genietet. Das macht ein Verwechseln fast unmöglich.
Rolf B. schrieb: > Praktisch alle MOTs hatten eine Seite der Sekundärspule an den Trafokern > genietet. Das macht ein Verwechseln fast unmöglich. Bei einer uralten Elektroinstallation mit diskreter Nullung könnte es auch vorkommen, dass der Trafo in einer Steckrichtung des Netzsteckers funktioniert... und in der anderen fliegt die Sicherung, falls N beschaltet sein sollte.
Andreas S. schrieb: > Bei einer uralten Elektroinstallation mit diskreter Nullung könnte es > auch vorkommen, dass der Trafo in einer Steckrichtung des Netzsteckers > funktioniert... und in der anderen fliegt die Sicherung, falls N > beschaltet sein sollte. wie kann das sein?
Peter II schrieb: > wie kann das sein? Wenn wie von Rolf B. die Sekundärwicklung mit dem Trafokern verbunden ist, die Sekundärwicklung zur Einspeisung verwendet wird und eine Verbindung mit dem Schutzleiter über das Gehäuse besteht, sind doch auf jeden Fall die Sekundärwicklung und der Schutzleiter miteinander verbunden.
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