Hallo zusammen, ich bin gerade in der Planung für eine größere Lichtkunstinstalltion mit sehr vielen Glimmlampen (Typ NE-2) Jetzt ist es so, dass eine einzelne Glimmlampe z.B. in einem Lichtschalter einer Mehrfachsteckdose kaum eine Leistungsaufnahme hat (1ma 230V). Vermutlich deshalb findet man zum Thema Dimmen oder Stromsparen kaum Informationen. Bei einer Lichtkunstinstallation von mehreren Tausend dieser kleinen Lampen kommt aber die hohe von ca. 1,2KW Leistungsaufnahme deutlich zum Tragen. LED Lämpchen kann ich leider nicht nehmen. Die Aufgabenstellung für die Lichtkunstinstallation lautet definitiv "Glimmlampen". Jetzt meine Frage an euch: Kann ich Glimmlampen dimmen um bei Bedarf (z.B. Nachts) die Helligkeit zu regulieren oder generell etwas Strom zu sparen? Ich kenne mich leider mit der Technik der Glimmlampen nicht so gut aus. Es ist ja kein klassischer ohmscher Verbraucher? Wäre es z.B. möglich aus den 230V Wechselspannung 230V Gleichspannung zu machen und dann über ein PWM Signal die Leuchtstärke zu verändern? Wie würdet Ihr die Sache angehen? Dankeschön :)
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Eine einzene Glimmlampe kann man über den Strom (Vorwiderstand, sowieso zwingend notwendig) steuern. Über die Spannung ist das nicht so einfach, weil Glimmlampen eine deutlich höhere Zündspannug brauchen, als zum Dauerbetrieb - das ist zum Dimmen unpraktisch. Ich nehme jetzt mal an, dass in deiner Installation alle Glimmlampen gemeinsam leuchten oder zumindest in größeren Gruppen. Ich würde eine PWM-Steuerung mit einer (Gleich-) Spannung deutlich über der Zündspannung (ca. 70V) bauen, z.B. bei 200V. Gleich- oder Wechselspannung ist den Glimmlampen übrigens egal, allerdings überzieht sich bei Gleichspannung nur eine der Elektroden (Anode?) mit dem orangenen Entladungslicht. Welche Bauform verwendest du?
Dirk R. schrieb: > Wäre es z.B. möglich aus den 230V Wechselspannung 230V Gleichspannung zu > machen und dann über ein PWM Signal die Leuchtstärke zu verändern? Sollte gehen, altern dann halt recht schnell. Könnten schon merklich dunkler werden, nach ~6Monate Dauerbetrieb!? Mir fällt aber grad nix andres ein, um viele zu dimmen und nicht jede einzeln.
Und vorher mal prüfen, ob das Bild der Glimmlampe mit Gleichstrom noch akzeptiert wird (leuchtet ja dann nur noch eine von zwei Elektroden). mfG
Zu beachten ist die Kennlinie der Glimmlampe welche am Zündpunkt einen scharfen Knick aufweist. Die Dimmbarkeit wird sehr von der Elektrodenform abhängen. Mit steigender Elektrodenspannung wird ein größerer Teil der Elektrodenfläche leuchtend. Die Helligkeit erhöht sich mit steigendem Strom nur geringfügig. Namaste
Hey, Danke für die vielen, schnellen Antworten. Von der Bauform her verwende ich diese Lampen: https://sc02.alicdn.com/kf/HTB1QmmxKVXXXXcUaXXXq6xXFXXXz/Original-neon-bulb-manufactures-with-more-than.jpg_220x220.jpg Laut Datenblatt liegt die Zündspannung der Birnen bei 100V. Das hieße die Spannung müsste zwischen 100V und 230V liegen. Via PWM ließe sich dann die Leuchtstärke variieren. Das klingt gut. Das mit der schnellen Alterung durch PWM hatte ich befürchtet. Wie stark wirkt sich das denn aus?
Zündschaltung, volle Spannung für ~1s, dann dimmen von min. Brennspannung +10% bis max. Phasenanschnitt, gleichrichten...?
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Das Glimmlicht entsteht an der Kathode. https://de.wikipedia.org/wiki/Glimmlampe
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Serien PWM und Stromsteuerung sehe ich hier schwierig. Eher Strombank mit geregeltem Bypass wenn es schnell gehen soll. Außerdem ist Fremdlicht eher störend da die Helligkeit doch recht begrenzt ist. Ich kann mich erinnern, Das bei viel Sonnenlicht Nixis schwer ablesbar waren https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/7/7f/Kennlinie_Neon.png/440px-Kennlinie_Neon.png Namaste
so eine "Ne-2"? https://www.distrelec.at/Web/Downloads/ya/ng/4X10RoHS-Yangzhou_Juyang.pdf?mime=application%2Fpdf Namaste
Frank E. schrieb: > Über die Spannung ist das nicht so einfach, weil Glimmlampen eine > deutlich höhere Zündspannug brauchen, als zum Dauerbetrieb - das ist zum > Dimmen unpraktisch. Weshalb? Der Strom und damit die Leistung bestimmt sich aus dem Vorwiderstand und der Spannungsdifferenz zwischen Versorgungsspannung und der Glimmspannung.
Beitrag #5010593 wurde von einem Moderator gelöscht.
A. K. schrieb: > Weshalb Weil die Glimmlampe im ungezündeten Zustand sehr hochohmig ist, gezündet dagegen sehr niederohmig.
Uhu U. schrieb: > Weil die Glimmlampe im ungezündeten Zustand sehr hochohmig ist, gezündet > dagegen sehr niederohmig. Ja und? Das ändert nichts daran, dass über die am Vorwiderstand anliegende Spannung der Strom bestimmt wird. Nur eben nicht als I = U/R sondern näherungsweise als I = (U1-U2)/R wenn man den differenziellen Innenwiderstand der Glimmlampe mal vernachlässigt. Es gibt halt einen Mindest- und einen Maximalstrom für die Glimmlampe. Und daraus ergibt sich eine Mindesthelligkeit für dieses Verfahren.
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Die üblichen Klein-Glimmlampen sind für Wechselspannung ausgelegt. Was genau ist hinsichtlich der Lebensdauer eigentlich der Unterschied zwischen 50/100Hz PWM und Netzwechselspannung?
A. K. schrieb: > Was > genau ist hinsichtlich der Lebensdauer eigentlich der Unterschied > zwischen 50/100Hz PWM und Netzwechselspannung? Zündimpuls, Elektrodenmaterial verdampft, legt sich am Glas nieder..... Ein Sinus ist da wesentlich sanfter.
Teo D. schrieb: > Zündimpuls, Elektrodenmaterial verdampft, legt sich am Glas nieder..... > Ein Sinus ist da wesentlich sanfter. Wenn es um 1 KW im Dauerbetrieb geht, könnte es doch rentabel sein, eine Spannung zu erzeugen, die sowohl eine sanften Anstieg als auch eine steuerbare Dauer hat.
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Die Helligkeitsregelung mit PWM ist Unfug. Der Betrieb sollte mit Wechselstrom erfolgen, damit beide Elektroden leuchten. Die Helligkeit ist proportional zum fließenden Strom. Nur bei ganz kleinen Strömen wird der "Leuchtschlauch" um die Drähte kürzer. Neon hat eine Zündspannung von etwa 90 V= und eine Brennspannung von etwa 80 V=. Ein geringer Quecksilbergehalt verringert die Werte. Die gezündete Lampe ist ein ohmscher Verbraucher. Bei AC zündet die Lampe, wenn die Spitzenspannung die 90 V erreicht, also bei 65 V eff. im Datenblatt. Den Vorwiderstand so auslegen, daß der Nennstrom bei 230 V eff. fließt. Strom- und Helligkeitsreduzierung dann einfach durch geringere Betriebsspannung, mit Stelltrafo oder Stufentrafo (Anzapfungen). Das Ende der Lebensdauer ist erreicht, wenn sich die Glimmlampe durch Kathodenzerstäubung von innen selbst schwärzt. Die Kathodenzerstäubung wächst linear mit dem Strom. Gruß - Werner
Normale Trafos (mit E-Kern) eignen sich bis ca. 400 Hz, die Höhe der Ausgangsspannung lässt sich relativ einfach grob einstellen mit etwas Elektronik... Wenn die Ausgangsspannung einige Volt mehr beträgt, dann genügt das zur Zündung... die Glimmlampen benötigen trotzdem einen Vorwiderstand! Ich würde auf jeden Fall mit Wechselstrom arbeiten, weil der Verschleiß sicher kleiner ist als bei DC und das Erscheinungsbild ein "fülligeres" ist...
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Hi Würde sich hier nicht PulsPaketModulation PPM anbieten? Die Glimmlampen, Die dunkler sein sollen, bekommen einfach weniger Halbwellen ab. Ist halt die Frage, ob die Dimmer nicht wesentlich mehr Strom verbraten, als bei den Glimmlampen eingespart werden kann. MfG
Patrick J. schrieb: > Die Glimmlampen, Die dunkler sein sollen, bekommen einfach weniger > Halbwellen ab. Würde ich aber lieber nicht bei 50 Hz machen. Brauchst also eine Wechselspannung wesentlich höherer Frequenz. Und bei dem Aufwand gehts dann auch anders.
Patrick J. schrieb: > Würde sich hier nicht PulsPaketModulation PPM anbieten? > Die Glimmlampen, Die dunkler sein sollen, bekommen einfach weniger > Halbwellen ab. Pulspaket - Steuerung hat keinen Sinn, weil Glimmlampen nicht weit so träge sind wie Glühlampen, würde aber interessante Effekte bieten je nach Dauer der Pakete und deren Pausen... Trotzdem testenswert!
Mani W. schrieb: > Trotzdem testenswert! Aber dann bitte mit geeigneter räumlicher Verteilung, also nicht alle Lämpchen gleich. Da liesse sich schon was draus machen. Ok, nach einer Weile hast du wahrscheinlich eine Matschbirne, oder bist schon eingeliefert, aber bis dahin...
Mani W. schrieb: > Normale Trafos (mit E-Kern) eignen sich bis ca. 400 Hz, > die Höhe der Ausgangsspannung lässt sich relativ einfach grob > einstellen mit etwas Elektronik... Man könnte natürlich auch mit einem Stelltrafo (Spartrafo) experimentieren...
A. K. schrieb: > bitte mit geeigneter räumlicher Verteilung, also nicht alle > Lämpchen gleich. Da liesse sich schon was draus machen. Ok, nach einer > Weile hast du wahrscheinlich eine Matschbirne, oder bist schon > eingeliefert, aber bis dahin... Aufgeteilt auf mehrere Paketkreise würden die Interferenzen gut zuschlagen, wie auch Leuchstofflampen (UV) in Kombination dazu... Da haut es einem sicher den Vogel hinaus, nennt sich dann "Brain Storming" Und passende Musik dazu, zu den Effekten...
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