Hi alle zusammen, ich habe eine spezielle Frage bezüglich der Kalibration eines Network Analyzers. Normalerweise schließt man an den Network Analyzer ja die 50 Ohm Koaxkabel an und kalibriert diese dann mit einem 50 Ohm Kalibrationsset. Nun ist meine Frage was passiert wenn man an das 50 Ohm Koaxkabel ein weiteres Koaxkabel mit 75 Ohm anschließt und das dann mit 50 Ohm kalibriert. Theoretisch kalibriere ich dann ja das 75 Ohm Kabel heraus, so dass ich wieder eine "50 Ohm“ Umgebung in meiner Kalibrationsebene habe. Stimmt meine Vermutung theoretisch? Vielen Dank für eure Hilfe. Grüße
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Kalibrieren bedeutet man definiert fuer das Geraet was kurz, offen und abgeschlossen ist. Fuer alle beobachteten Frequenzen. Auch wenn das Müll ist.
Jedes Stück Kabel am Netzwerkanalysator macht die Messung ungenauer. Am besten hat man die Bezugsebenen direkt am Gerät. Ein Kabel falschen Wellenwiderstands lässt sich genau für diese Konfiguration herauskalibrieren, aber sobald man ein Messobjekt anschliesst ändern sich die Längen wieder und die Kalibration macht es noch schlechter. Je breiter man wobbelt, desto mehr Welligkeit trit auf.
Wie Christoph K. schon andeutete leidet die Genauigkeit, besonders bei Prüflingen mit geringem Reflektionsfaktor, wenn du den Prüfling nur über zwei derartig grosse Festreflexionen erreichst, und das von ihm reflektierte Signal dann nochmal durch diese beiden Reflektionen abgeschwächt wird. Bedenke, daß auch die zur Kalibration erforderlichen Messsungen nur eine endliche Genauigkeit haben!
Ich habe meinen NWT in der Anfangszeit mit 75-Ohm-Koax statt mit 50-Ohm-Koax betrieben (2x 50cm für Frequenzen bis 100MHz und mit diesen Kabeln kalibriert). Das hatte, wie sich später rausgestellt hat so gut wie keinen Effekt auf die Messung. Ich vermute sowieso, dass Koaxkabel eine mehr oder weniger ausgeprägte Abweichung vom Sollwert haben.
hlm schrieb: > Ich vermute sowieso, dass Koaxkabel eine mehr oder weniger ausgeprägte > Abweichung vom Sollwert haben. Bei gewöhnlichen Koaxkabeln trifft das sicher zu, besonders wenn sie aufgerollt werden und der Innenleiter mit der Zeit aus der Mitte wandert. Ich habe auch schon RG-213 fabrikneu von einem bekannten Elektronikversender bekommen, bei dem der Innenleiter auf den ersten Blick sichtbar außermittig war. Solch scheusslichem Murx stehen dann am anderen Ende VNA der Nobelmarken gegenüber, bei denen allein die Präzisionskabel schon ein paar Tausender kosten...
Wird die zusätzliche Stoßstelle am Übergang vom 50 auf das 75-Ohm-Kabel überhaupt im 12-Term-Korrekturverfahren abgebildet ?
Sprechen wir hier nicht eher von einer Justierung? Ich mein Kalibrieren muss man auch, aber dabei wird doch nur die Abweichung festgestllt. Also ich würde sagen man justiert einen bestimmten Frequenzbereich :)
Ja, aber nur 3 Pegelpunkte im Frequenzband. Open, Short und Load. Was dazwischen ist wird angenommen. Damit kann man theoretisch auch einen Klingeldraht kalibrieren, aber die Messung wird trotzdem Müll sein. Es hat schon einen Sinn hochwertige Kabel bei solchen Geräten zu verwenden.
Petra schrieb: > Ja, aber nur 3 Pegelpunkte im Frequenzband. Open, Short und Load. > Was dazwischen ist wird angenommen. Damit kann man theoretisch auch > einen Klingeldraht kalibrieren, aber die Messung wird trotzdem Müll > sein. Es hat schon einen Sinn hochwertige Kabel bei solchen Geräten zu > verwenden. Mein Favorit ist da Hiflexx7. Mein VNA (MiniVNA-Pro) Kostet Schlappe 380€ ohne kalibrierset. Mit sind wir bei knappen 400€... Nicht wenig, nicht 'hochpreisig'... Aber Zig Fach bewährt und brauchbar. Wo zieht man da eine sichere Grenze zwischen 'Hausgebrauch und Basteln' oder 'Verkaufsfähig und Gewerblich'? Aber was für Kabel um tatsächlich exakte Messungen zu bekommen? Realitatsnah zur Praxis war bisher immer den VNA am Fußpunkt (Pl/BNC/N-Buchse) der Antenne und alle Zuleitungen o.ä Rauskalibert. Wenn möglich!... 73
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